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  #16  
Alt 30.10.2013, 00:34
Panui Panui ist offline
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Standard AW: Die Angst "danach"

Hallo Silverlining,

mir erging es anfangs auch so wie dir, ich hatte nach 4 Fehldiagnosen ein sehr großes Problem Ärzten zu Vertrauen. Auch die Nachsorgeuntersuchungen bei einem verständnisvollen Onkologen gaben mir keinerlei Sicherheitsgefühl und ich hatte immense Angst vor einem Rezidiv, dass vielleicht wieder nicht erkannt würde. Auf meine vielen Fragen: ....was ist wenn...... wie kann man das erkennen......und wie soll ich mir denn bitteschön sicher sein, dass da nichts ist? Antwortete er schließlich:
" Wenn sie nicht aufhören sich solche Fragen zu stellen, werden sie nicht mehr glücklich!"
Ich war zuerst richtig sauer auf ihn, aber schließlich habe ich kapiert, dass er recht hat.
Ich musste lernen mit der Ungewissheit zu leben und nicht ängstlich in die Zukunft zu schauen, sondern jetzt zu leben und zu genießen.
Was mir persönlich geholfen hat mit der Angst besser umgehen zu können sind meine sportlichen Aktivitäten. Ich habe Neues ausprobiert, gewagt, auch wenn es zunächst etwas Angst machte:
Ich habe angefangen zu reiten. Das war/ ist eine Herausforderung und Glück und Angst liegen dabei am Anfang sehr dicht beieinander.
Ich bin mit meinen Töchtern klettern gegangen. Hatte plötzlich total Angst und wollte doch nach oben, und bin weiter geklettert.
Ich habe Windsurfen ausprobiert und bin nach 20 Jahren wieder Skifahren gegangen.
Es kommt glaube ich einfach nur darauf an, dass man sich fordert, dass muss gar nicht "gefährlich" sein, es muss einen nur persönlich etwas Mut kosten. Dadurch gewinnt man einfach wieder mehr Selbstvertrauen und Vertrauen in den eigenen Körper. Nebeneffekt: Wenn man so gefordert ist, vergisst man alles andere um einen herum.

LG Panui
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  #17  
Alt 30.10.2013, 01:01
Norma Norma ist offline
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Beiträge: 1.157
Standard AW: Die Angst "danach"

So ganz und gar...

ist auch bei mir die Angst nicht verschwunden. Man horcht irgendwie immer in sich hinein, wenn irgendein "Zipperlein" auftaucht und ein ungutes Gefühl hochkommt.

Zumindest weiß ich aber, dass im Falle des Falles... also wenn ich der Meinung bin, da ist jetzt etwas, was ich unbedingt abgeklärt haben will... meine Onkologin mich ernst nimmt und entsprechend reagieren wird. Sie kennt mich seit über 10 Jahren und weiß, dass mich dann wirklich etwas sehr beunruhigt.

MRT wäre also kein Problem; da bin ich sicher. Trotzdem würde sie vorher US und Mammo anordnen, einfach deshalb, um Vergleichsmaterial zu haben.

Was die Ängste angeht, so kann ich sagen, dass die ersten drei Jahre die schlimmsten waren. Danach wurde es nach und nach weniger; ganz weg aber nie.
Auch bei meinem Mann hat es drei Jahre gedauert, bis die schlimmsten Ängste weniger wurden und auch bei ihm ist immer noch eine unterschwellige Angst zu spüren.

LG
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001 (somit bald 12 Jahre geschafft :-))
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann
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  #18  
Alt 30.10.2013, 15:32
silverlining silverlining ist offline
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Beiträge: 29
Standard AW: Die Angst "danach"

Nur noch kurz zum Thema Ärzte/Schulmedizin, damit ich nicht falsch verstanden werde:ich wollte nicht polarisieren und ich bin sehr froh und wirklich dankbar für die kompetenten Behandlungen, die ich von ärztlicher Seite erhalten habe.
Gleichzeitig halte ich es für wichtig, als Patientin gut informiert zu werden, um Entscheidungen mitzutragen und Mitverantwortung fürs Gesundwerden zu übernehmen. Dazu gehört zuvor eine gute Aufklärung und Information durch die Ärzte, die in meinem Fall tatsächlich zu kurz kam.

Schulmedizin (und Komplementärmedizin) und mündige BK-Patientinnen arbeiten zusammen für ein gemeinsames Ziel.

Geändert von silverlining (30.10.2013 um 15:36 Uhr)
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  #19  
Alt 31.10.2013, 11:43
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Ort: Main-Kinzig-Kreis
Beiträge: 3.390
Standard AW: Die Angst "danach"



Im Idealfall funktioniert das - leider nicht immer....


__________________
Ilse

Geändert von Ilse Racek (31.10.2013 um 11:44 Uhr) Grund: ergänzt
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  #20  
Alt 02.11.2013, 16:20
Gute Miene Gute Miene ist offline
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Ort: Ostösterreich
Beiträge: 91
Standard AW: Die Angst "danach"

Hallo,
ich habe auch Angst vor dem danach. Und in mir wächst immer mehr der Gedanke "warum tu ich mir das an". Mit antun meine ich schon auch die AHT, aber vor allem meine ich die Angst davor, dass das erst der Beginn ist. Decis rausgeschnitten, Bestrahlungen noch vor mir - alles überschaubar und mit dem Restrisiko kann ich auch umgehen, glaub ich. Aber was ist, wenn an anderer Stelle nicht auch schon was schlummert (Mikroverkalkungen wären ja genug dafür da), wäre es nicht am einfachsten, mir die Brüste abnehmen zu lassen, hätte ich da (mit größter Wahrscheinlichkeit) nicht für immer eine Ruh? Diese Körperstelle war mir nie sooo wichtig, und dass sie plötzlich die vielen kommenden Jahre mein Leben so dominieren soll, geht mir gar nicht ein.
Ich habe bis jetzt im Forum nichts gefunden, betreffend nicht notwendiger vorsorglicher Masektomie (außer bei den genetisch Betroffenen), gibt es dazu vielleicht schon Diskussionsrunden?
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  #21  
Alt 03.11.2013, 10:48
tina280 tina280 ist offline
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Beiträge: 262
Standard AW: Die Angst "danach"

Hallo Ihr

Habe vorhin gelesen, dass 80 Prozent der BK Frauen nach 5 Jahren noch leben und 60 Prozent nach 10 Jahren noch. Oh man, das zieht mich ungemein runter. 60 Prozent? Das sind nicht viele...
Wie geht ihr mit der Angst um?


Danke Euch!
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  #22  
Alt 03.11.2013, 11:32
Gute Miene Gute Miene ist offline
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Registriert seit: 24.10.2013
Ort: Ostösterreich
Beiträge: 91
Standard AW: Die Angst "danach"

Liebe Tina280,
ist halt schon von vielen Faktoren abhängig, daher sind solche %-Sätze mit Vorsicht zu genießen.
Ich halte mir öfters vor Augen: Meine Mutter war vor 25 Jahren an der Kippe, mit weit fortgeschrittenem hormonabhängigem Brustkrebs, wurde brusterhaltend operiert, vor 13 Jahren dann neuer Tumor (aber nicht Rezitiv), nur Amputation notwendig, und seitdem lebt sie glücklich und gesund, hat aber auch immer schon auf Ernährung und Gewicht etc. geschaut.
Das seh ich schon als Lichtblick, bei ihr hätten die %-Sätze was ganz anderes vorausgesagt.
Und wenns ganz eng wird im Kopf denk ich mir: "zu Tode gefürchtet ist auch gestorben"...hilft manchmal!
Alles Liebe!
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  #23  
Alt 03.11.2013, 11:58
Katzenmama6 Katzenmama6 ist offline
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Registriert seit: 01.08.2012
Ort: Nähe München
Beiträge: 473
Standard AW: Die Angst "danach"

Hallo Tina,

ich finde 80% nach 5 Jahren und 60% nach 10 Jahren ist ganz schön hoch.
Es gibt Krebserkrankungen bei denen es wesentlich schlechter aussieht.
Diese Prozentzahlen kann man optimistisch - das Glas ist halb voll - oder pessimistisch - das Glas ist halb leer - sehen.
Für mich habe ich beschlossen, daran zu glauben, den Mistkerl besiegt zu haben, zu den 80%/60% zu gehören und mich nicht von Angst beherrschen zu lassen.

Liebe Tina, ich wünsche dir Möglichkeiten zu finden, deine große Angst in den Griff zu bekommen. Denn, wenn du zu den Glücklichen gehörst, die die Krankheit für lange Zeit besiegt haben, wird diese Angst dir die kommenden Lebensjahre schwer machen.

Ganz liebe Grüße .
Katzenmama6
__________________
Optimismus ist die Fähigkeit,
den blauen Himmel hinter düsteren Wolken zu ahnen.
(Madeleine Robinson)
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