EC Chemo /Nebenwirkungen?

Hallo,

bin über 60 und habe folg. Befund nach brusterhalt. OP:
T4N0MO, invasiv duktuales Karzinom, Hormonrezeptor positiv.

Welche Erfahrungen habt ihr mit EC Chemo? Mit welchen Nebenwirkungen muss man rechnen?
Hat jemand von Euch eine derartige CHEMO abgelehnt und nur Hormontherapie bzw. Bestrahlung durchgeführt?
Übers Internet habe ich bisher anhand der Statistiken herausgefunden, dass eine Behandlung mit Chemo für die meisten keinen großen Nutzen hat. Deshalb bin ich am überlegen diese erst einmal abzulehnen. Was meint ihr dazu...ist das akzeptabel?

Rosi

Liebe Rosi,
ich finde,daß jeder seinen eigenen Weg finden muß, und es in jeder Hinsicht akzeptabel ist, sich evtl. auch gegen eine Chemo zu entscheiden.Bedenken sollte man nur, daß man sich nicht auf nur eine Meinung stützen sollte. Immer ist es wichtig eine Zweitmeinung zu hören.
Ich selber bin 40 Jahre alt, und hatte einen hormonrezeptor-positiven Tumor. Ich habe mich ganz bewußt für das volle Programm entschieden.
Ich habe 4 Zyklen EC bekommen, dann noch 4 Zyklen Docetaxel und im Anschluß daran, bis kurz vor Oastern, 30 Bestrahlungen.
Ich muß sagen, daß es schon bessere Zeiten in meinem Leben gegeben hat, aber es war alles auszuhalten und eigentlich längst nicht so schlimm, wie ich gedacht hätte.
Jetzt fühle ich mich wieder ganz prima und genieße das Leben.
Nehme noch für 5 Jahre Tamoxifen.
Heute gibt es schon gute Medikamente, um die Übelkeit in den Griff zu bekommen. Mir hat Novaban sehr gut geholfen.
Überdenke alles in Ruhe, laß dich nicht hetzen in deiner Entscheidung, denn du mußt wirklich hinter ihr stehen.
Ich wünsche dir alles Liebe und bin überzeugt, daß du in jedem Fall die richtige Entscheidung treffen wirst.

Informiere dich auch über Möglichkeiten der biologischen Krebsabwehr. Eine gute Adresse ist Heidelberg.
Ich weiß leider nicht, wie ich hier einen Link einfügen kann, aber die Adresse ist: www.biokrebs.de

Liebe Grüße von Gaby

Bei einem T4 Tumor, also einem recht großen Tumor, ist die Entscheidung nicht leicht. Ich würde mir eine 2. Meinung dazu einholen. Beratungstermine kannst du u.a. in Brustkrebszentren und Unikliniken kriegen. Ich denke, man sollte möglichst viel wissen, ehe man eine Entscheidung über die Chemotherapie fällt. Die Nebenwirkungen der Chemo lassen sich besser ertragen, wenn man sich ganz bewußt für diese Therapie entschieden hat.

Ich habe fast 2 Jahre gebraucht, um mich von der Chemo mit EC zu erholen. Die Liste der möglichen Nebenwirkungen ist lang. Ich kenne Frauen, die kaum Probleme hatten und 3 Tage nach der Chemo wieder gearbeitet haben.
- Haarausfall (ziemlich sicher und sehr schnell)
- Übelkeit trotz entsprechender Medikamente, aber kein unstillbares Erbrechen
- Venenprobleme (mit Arnika-Essenz kühlen oder Quarkwickel)
- massive Erschöpfung und Schlafprobleme
- lang anhaltende Konzentrationsprobleme (sehr unangenehm)
- Infektanfälligkeit bei schlechten Blutwerten
- Herzprobleme, wenn Herzvorschäden vorhanden sind
Hoffentlich hilft dir die Antwort
Dorothee

Hallo Rosi,
es ist schwer, ich dachte auch...Chemo? nee um Gotteswillen!
Aber stell Dir mal vor, Du machst keine Chemo, obwohl die Ärtze Dir dazu raten und später erkrankst Du nochmal an diesem verfluchten Krebs.....dann machst Du Dich verrückt und denkst: hätte ich doch damals nur diese Chemotherapie gemacht, vielleicht wäre mir das dann erspart geblieben !?

Jedenfalls war das meine Überlegung.

Die beiden ersten Zyklen übersteht man noch ganz gut, aber dann fühlt man sich schon ziemlich fertig. Ich konnte nach jeder Infusion eine Woche lang nichts essen und zum Trinken mußte ich mich regelrecht zwingen. Nach der Therapie braucht man eine Weile um wieder fit zu werden. Ich hatte meine letzte Chemo Ende Oktober 02 und eigentlich geht es mir erst seit Anfang März wieder richtig gut.
Nochmal möchte ich das alles nicht
durchmachen...aber was hilfts....es geht vorbei, wie alles im Leben. Also Kopf hoch,
Du schaffst das schon.
liebe Grüße
Birgit

Vielen Dank für eure Antworten! Die Entscheidungen, die man in einer solchen Situation treffen muss sind wiklich nicht einfach. Wäre, da nicht das Internet wo man sich etwas informieren kann, dann wüsste ich nicht woher ich aktuelle Info bekommen könnte. So viel Zeit nehmen sich die Ärzte nämlich auch nicht mit den Patienten über die mögl. Therapien zu sprechen.

Liebe Grüße,

Rosi