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  #1  
Alt 28.05.2003, 12:06
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Standard Mütter und Töchter

Guten Morgen ins Forum,

bestimmt gab es schon Diskussionen hier wegen der Reaktionen von Müttern bei Krebs-Diagnose der Tochter.
Habe aber das Bedürfnis, noch einmal ein Thread zu starten, weil ich es (wieder einmal) einfach nicht schaffe, mit der schier unerträglichen Situation umzugehen.
Seit der BK-Diagnose renne ich gegen eine Wand, immer und immer wieder.
Gibt es das denn wirklich, dass die eigene Mutter ihre Tochter NIE nach ihrem Befinden fragt und stattdessen nur von ihren eigenen Wehwehchen spricht?
Gibt es das denn wirklich, dass die eigene Mutter sogar die Ablatio der Tochter vergisst und dumm fragt, wieso sie denn Narbenschmerzen hätte, sie habe doch gar keine Narbe???

Gibt es das denn wirklich, dass der eigenen Mutter egal ist, ob ihre Tochter wieder ins Krankenhaus muss und noch nicht einmal nach dem Termin fragt?

Gibt es das denn wirklich, dass die eigene Mutter den Telefonhörer nach einer Minute aufknallt, nur weil sie jetzt ganz schnell einkaufen müsse, obwohl es 9.00 Uhr morgens ist, sie alleinstehend ist und die Tochter ihr nur von ihrer Sorge vor den anstehenden Untersuchungen erzählen will (wegen steigender Tumormarker)?

Muss Tochter wirklich verstehen, dass Mutter neidisch auf Verordnungen ist (Krankengymnastik und Lymphdrainage, BH´s mit Prothese, Kur), nur weil sie für jedes Rezept kämpfen muss?

Ist es normal, dass eine Mutter so reagiert?

Ist es einfach Gleichgültigkeit? Ist es Egoismus? Ist es das Alter? (Mutter ist 73 J.; aber körperlich und geistig! topfit)

Manchmal habe ich das Gefühl, ihr wäre lieber, ich sei schon tot.
Ich bin auch zweifache Mutter, aber soooo würde ich garantiert NICHT reagieren.

Wenn ich daran denke, wie liebevoll ich im Netz aufgefangen wurde und werde, wieviel Hilfe ich hier erfahren durfte, wieviel Anteilnahme mir entgegengebracht wird; dann ist das Verhalten meiner Mutter noch unverständlicher.

Sorry, jetzt jammere ich schon viel zu lange.
Ist wohl nicht mein Tag heute.

Würde mich brennend interessieren, wie ihr mit euren Müttern klar kommt, wie sie reagieren und im Falle, dass es noch solche Exemplare wie die Meinige gibt, wie ihr damit umgeht.
Macht es euch auch so zu schaffen wie mir???

Ach ja, außerdem muss ich mir fast täglich anhören, wie arm sie doch dran sei, seit meiner Diagnose. Früher hätte ich mich doch so viel um sie gekümmert und nun fühle sie sich im Stich gelassen....

Schluss jetzt; ich drück jetzt schnell auf "absenden",bevor ich es mir anders überlege.
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  #2  
Alt 28.05.2003, 12:40
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Standard Mütter und Töchter

Hallo, Du "anonyme",

Deinen Ärger kann ich gut verstehen. Du "jammerst" hier auch nicht, Du lässt Deinem Ärger freien Lauf - und das ist gut so, er muss raus!

Bei allem Verständnis für Dich... mmhh, ich erzähl Dir jezt einfach mal wie es mir ging:
Als mir die Ärztin die Diagnose Brustkrebs mitteilte, war MEIN erster Gedanke "Oh Gott, wie bringe ich das meiner Mutter bei....????" Mein Vater war 8 Monate vorher an Krebs verstorben..... Es kam, wie es kommen musste: Ma fiel in ein tiefes Loch, hatte Angst, dass nun auch ihre Tochter noch vor ihr (sie hatte damals auch schon einen Hirntumor) gehen muss und sie alleine zurück bleibt....
SIE konnte MIR in dieser Zeit auch nicht helfen (im Gegenteil, ich war es, die sie wieder "aufbauen" musste) Ist diese Reaktion nicht auch ein bisschen verständlich? Ist es nicht normal, dass eine Mutter Angst hat, dass das Kind vor ihr sterben könnte? Jeder Mensch reagiert auf diese Angst anders, jeder hat seine eigene Art damit umzugehen. Manche mit Verdrängung und nicht "wahrhaben wollen".

Könnte es sein, dass Deine Mutter auch einfach "nur" Angst hat und nicht weiss, wie sie damit umgehen soll? Ich will das Verhalten Deiner Mutter damit nicht entschuldigen, aber vielleicht kannst Du aus dieser Sicht etwas Verständnis für sie aufbringen? Deiner Mutter wäre es bestimmt nicht lieber, Du wärst schon tot, im Gegenteil, ich denke gerade davor hat sie eine sehr grosse Angst.

Na ja, vielleicht habe ich Dir damit jetzt nicht so grossartig geholfen, es sind nur so meine Gedanken dazu...
Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute und ganz viel Kraft
Gabi
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  #3  
Alt 28.05.2003, 21:59
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Standard Mütter und Töchter

Hallo !
Ich denke, Gabi hat recht. Deine Mutter weiß nicht wie sie damit umgehen soll und hat bestimmt schreckliche Angst um Dich, aber sie kann es Dir nicht zeigen.
Ich kenne das von meinem Mann, er will auch nichts von meinen Problemen hören...wechselt dann immer das Thema oder hört garnicht richtig zu. Das tut schon weh, ich weiß...
Mit meiner Mutter kann ich gottseidank darüber reden ! Sie ist aber auch wirklich die einzige die mal nachfragt und mitfühlt.

Ich hoffe, Du hast wenigstens eine gute Freundin !
Alles Gute für Dich
Chris
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  #4  
Alt 28.05.2003, 22:25
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Standard Mütter und Töchter

hallo, ich stimme mit meinen vorrednerinnen überein. auch ich denke, daß deine mutter nicht weiß, wie sie mit der krankheit umgehen soll.meine mutter hört immer gerne, daß es mir gut geht. wenn ich näheres erzählen möchte, wechselt sie schnell das thema. aber als ich nach den ops im aufwachraum lag, keine reaktion zeigen konnte und aussah als wenn ich schlief, bekam ich doch mit, wie sie mich streichelte und weinte. ich spreche jetzt viel mit meiner mutter über krankheit und tod, es geht immer besser. die generation unserer eltern (ich bin 46, meine eltern 70 und 74)haben es nicht gelernt über krankheit und tod zu sprechen. es war ein tabuthema. versuche es immer wieder mit ihr darüber zu sprechen, es wird auch ihr gut tun, denn in ihrem alter hat sie angst vor dem eigenen tod. liebe grüße rita
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  #5  
Alt 29.05.2003, 10:18
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Standard Mütter und Töchter

Hallo liebe Anonyme,

ja, ich denke auch, dass es für Deine Mutter eine Doppelbelastung ist. Welche Mutter wünscht sich das schon für ihre Tochter?
Jetzt hat sie da so sehr mit sich selber zu kämpfen, gerade jetzt, wo sie ja DEINE Hilfe auch braucht, also hat sie eigentlich recht, wenn sie sagt, sie ist "arm" dran.
Das mag vielleicht egoistisch klingen, aber aus ihrer Sicht her stimmt es so für sie. Da ist eine Ohnmacht, die lässt es nicht zu für sie, dass Du jetzt im genau gleichen Problem drin steckst wie sie. Sie WILL das von Dir gar nicht hören, nicht wissen, nicht glauben.

Und gleichzeitig kommt da auch ein bisschen ein "Wettbewerb" hinzu, so blöde das jetzt vielleicht auch klingt. WER leidet MEHR? Warum kannst Du diese oder jene Behandlung machen, und sie NICHT? Warum bist DU jetzt auch plötzlich so wichtig, wo es IHR jetzt doch so schlecht geht?

Blöde Situation, ich weiss. Wo man doch eigentlich glauben sollte, Krebspatienten untereinander haben ein viel tieferes Verständnis für den anderen, gell?
Eigentlich reagiert sie so, wie es oftmals Angehörige gerne mal machen.
Meine gesunde Schwester zum Beispiel. Die Reaktionen sind typisch und ähnlich wie bei Deiner Mutter. Da ist die Erwartungshaltung: "Wieso ist es mit Dir nicht mehr gleich wie früher?", und da ist ein Stück Neid da: "Warum sollst Du jetzt plötzlich so wichtig sein?"
Meine gesunde Schwester interessiert sich auch längst nicht mehr dafür, wann und wo ich mal ins Krankenhaus muss. (Hingegen erzählt sie lieber von ihrer simplen Halux-Operation am Fuss!)

Naja, weil meine Schwester "gesund" ist und keinen Krebs hat, ist es eigentlich schon krass genug für mich. Aber es ist in etwa die ähnliche Verletzung, die ich als Krebsbetroffene durchmache, wie Du mit Deiner selbst krebsbetroffenen Mutter durchmachst. Ich stelle mir da auch dauernd die Frage: "Ist das normal, dass eine Schwester SO reagiert?"
Schliesslich wünsche ich mir auch gerne den Beistand, das Begleiten und das Da-Sein meiner Schwester. Aber ich krieg's nicht, WEIL sie eben so ist! (Und dazu ist sie noch GESUND!)

Ja, was können wir da machen?
Akzeptieren? Auf uns selber schauen, und halt akzeptieren, dass Deine Mutter oder meine Schwester so ist wie sie ist?
Trotzdem für sie da sein, wenn sie uns brauchen?
Oder Gespräche suchen und immer wieder Gespräche?
Seufz! - Was meinst Du?

Ganz liebe Grüsse
von der "krassen" Brigitte
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  #6  
Alt 29.05.2003, 11:16
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Standard Mütter und Töchter

Hallo zusammen,
ich schließe mich den Meinungen vorher an.
Als ich an BK erkrankte und Chemo mit den ganzen Nebenwirkungen hatte, war immer wieder mein Gedanke, dass meine Mutti dies nicht mehr erlebt und mit an sehen muss, denn sie war ein halbes Jahr vorher an Krebs gestorben. Aber ich weiß, sie hätte so gelitten und hätte gedacht, nun werde ich noch vor ihr sterben, denn auch bei uns sind alle Verwandten mütterlichseits an Krebs verstorben. Habe Geduld mit Ihr und lege nicht jedes Wort auf die Goldwaage von ihr. Ich denke, dass dies für sie wirklich furchtbar ist, mit anzusehen, das du erkrankt bist, und wie schon erwähnt die Generation geht mit Krankheit und Tod, durch Nichreden um. Bei meinen Eltern war dies auch so. Und mein Vater will teilweise von meiner Krankheit auch nichts wissen, aber ich erzähle ihm zwischendurch einfach immer alles.
Habe Geduld und bewerte es nicht über.
Alles Gute. Silvia49.
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  #7  
Alt 29.05.2003, 17:41
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Standard Mütter und Töchter

Liebe Anonyme,
so sehr ich auch versuche, meine "Vorrednerinnen" zu verstehen - es will mir nicht gelingen. Ich bin in der größten Not (und auch sonst, by the way) für meine engsten Verwandten und Freunde da und erwarte das auch umgekehrt. Vielleicht ist "erwarten" ein etwas krasses Wort; aber ich hätte es mir gar nicht anders vorstellen können. Und so ist es auch eingetreten. Obwohl meine Mutter tief bestürzt war, hat sie mich so toll unterstützt. Ich würde deiner Mutter ruhig einmal sagen, wie egoistisch und verletzend sie sich verhält. Sowas muss doch unglaublich weh tun! Nein, Verständnis hin oder her, DU bist es jetzt, die Verständnis, Untertützung und Hilfe benötigt!! Es tut mir leid, aber ich werde so wütend, wenn sich Menschen so verhalten - die eigene Mutter!! Mein Sohn war letztes Jahr, als es mich erwischte, 13 Jahre alt und hatte Schwierigkeiten damit. Aber in dem Alter ist das normal; die Angst, die Mutter zu verlieren, ist unsagbar groß. Und das auch noch in der Pubertät. Das kann man verstehen und erst recht verzeihen. Bei meiner Mutter/Schwester/Freundin/Ex-Ehemann hätte ich das nicht gekonnt.
Nicht böse sein, dass ich nicht so freundlich und geduldig wie die anderen bin - ich kann das einfach nicht. Das Verhalten deiner Mutter macht mich sprachlos (naja, nicht so ganz, bei so einem langen Text...)
Ich wünsch Dir alles alles Liebe. Hab keine Hemmungen, ihr zu sagen, wie weh sie dir tut!

Gabi aus Hamburg
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  #8  
Alt 29.05.2003, 20:26
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Standard Mütter und Töchter

Hallo Anonym,

meine Mutter ist schon im Alter von 47 Jahren verstorben. Während meiner Erkrankung wäre ich gerne "Kind " gewesen und von der Mutter getröstet worden. Ich kann verstehen, dass dich das Verhalten deiner Mama sehr verletzt.

Versuch doch mal einen Brief an deine Mama zu schreiben, da kann frau leichter ausdrücken was ihr weh tut. Schreib am Schluss, dass du keine Antwort erwartest, du wolltest nur deine Gefühle mal klar legen.

Vielleicht versteht deine Mama auch einfach nicht, was es beudeutet Brustkrebs zu haben. Ich denke auch, dass es in ihrem Alter ein Tabu-Thema sein könnte.

Wünsche dir alles Gute

Ingrid
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  #9  
Alt 30.05.2003, 10:06
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hallo anonym

ich kann dich absolut verstehen,dass du sehr gekränkt bist über das verhalten deiner mutter
ich glaube, wenn meine mutter noch wäre hätte ich mir so gewünscht, dass sie mich tröstet,gerade in dieser zeit
besonders während der chemo habe ich mich manchmal ganz klein gefühlt und war froh andere zu haben die mich in den arm genommen haben und wo ich einfach weinen konnte
kann es sein, dass du auch schon vor deiner krankheit dieses geborgensein bei deiner mutter vermisst hast?ist nur so ein gefühl das in mir auftaucht, wenn ich dich lese
oder aber auch weil es bei mir so war,
ich kann verstehen dass deine mutter alles nicht wahrhaben will.aber das darf nur der erste impuls sein
ich finde JETZT BIST DU MAL DRAN!!!!!!
aber nur du kannst dir das erlauben,

verwöhne dich und dein inneres kind!!

alles gute für dich
gruß xon
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  #10  
Alt 31.05.2003, 07:06
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hallo anonyme
aus meiner erfahrung kann ich nur sagen ich habe meine mutter auf sehr verschiedene art und weise während meiner erkrankung erlebt. bei mir wurde 2001 BK festgestellt wurde operiert,danach bekam ich eine hochdosierte chemo. die chemo mußte nach 3 Stück wegen unverträglichkeit abgebrochen werden und ich lag 8Wochen im Krankenhaus wegen sehr vieler nebenwirkungen. es stand nicht sehr gut um mich ,aber meine mutter saß täglich viele stunden an meinem bett. sie vergaß dabei ihre eigene gesundheit. zuhause war(ich mußte wieder laufen lernen) die sorge um mich immer noch sehr groß, mit jedem tag wo es mir wieder besser ging, habe ICH mich dagegen gewehrt ständig "betütelt zuwerden".ich wollte einfach wieder normalität herstellen. heute ist es so wenn ich einen schlechten tag habe und sage mir geht es nicht gut, sind die wehwehchen meiner mutter schlimmer(sie 71 J und auch noch sehr rüstig). ich denke es ist einfach hilfslosigkeit, die diese reaktion hervor ruft. eine ganze zeitlang habe ich mich aus dankbarkeit nicht getraut etwas zu sagen, jetzt ist es so, wie es eine möglichkeit gibt sage ich auch wie ich so manches empfinde.ich habe ihr auch schon sehr deutlich gesagt, heute habe ich keine lust über krankheiten zu reden ,weder deine noch meine . versuch doch deiner mutter zu sagen ,das du den wunsch hast von ihr getröstet zu werden,manchmal bringt die holzhamermethode ja was.
ich hoffe du hast außer deiner mutter noch andere menschen,die dich unterstützen.
ganz liebe grüße von
moneypenny
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  #11  
Alt 31.05.2003, 07:55
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Hallo,

vielleicht hilft es Dir, wenn Du Deine Mutter einfach mal darauf ansprichst, und sie frägst, wovor sie denn Angst hat und warum sie Dir nicht zur Seite stehen kann?

Ich hatte keinen Krebs, aber viele KH-Aufenthalte, und wartete sehnsüchtig darauf, daß einmal die Türe aufgeht und sie mich besuchen kommt. Zu hause dann entwickelte ich so viele Abneigungen gegen sie, bis ich glaubte, daran zu ersticken. Denn ich war immer für sie da, half ihr 9 Monate lang meinen Paps zu begleiten, stand 24 Stunden für sie auf der Matte. Sprang, tat und funktionierte, wie es sich eben für eine Tochter "schickt". Bis mir klar wurde, daß ich mir immer wieder nur selbst schade, und sie dann, wenn auch recht aggressiv, aufforderte mir mal Rede und Antwort zu stehen.
Ich war erstaunt, was dabei alles zur Sprache kam. Zuerst ihre heilose Angst, mich zu verlieren, denn ich war für sie immer der Anker, wenn sie nicht mehr weiter wußte. Ich war ihr Halt im Leben, das Mutter-Tochter-Verhältnis hatte sich gedreht, ich wurde irgendwo ihre Mutter. Ihre Eifersucht, daß ich die volle Aufmerksamkeit und Liebe meines Vaters hatte, die Eifersucht, daß ich andere Wege zur Lösung meiner Probleme suchte und sie auch fand, die Eifersucht, daß ich mein Leben einfach anders in die Hand nahm. Und sie es nicht fertiggebracht hatte, und ihr Wunsch, daß sie es gerne anders gemacht hätte und sie nicht konnte.
Nach vielen Jahren, zig Gesprächen hat sie verstanden, daß ich ein anderer Mensch als sie bin und deshalb mein Leben auch anders lebe, denn ich hatte aus ihren Schwächen und Stärken gelernt, und darauf sollte sie stolz sein.
Sie hat sich bis zu ihrem letzten Atemzug nicht geändert, aber wir konnten durch die Offenheit die letzten Jahre anders miteinander umgehen. Vor allem kam ich endlich damit klar, daß ich einem Phantom nachgejagt bin, daß ich Gegebenheiten so nehmen muß, wie sie sind. Und das mich sogar in die Lage versetzte auch sie bis zur letzten Sekunde zu begleiten.

Ich hoffe, daß Du einen Weg zu Deiner Mutter findest, den Punkt, wo Du ansetzen kannst, mit ihr zu reden.

ganz liebe Grüße,
Jutta
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  #12  
Alt 06.06.2003, 00:48
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hallo, meine Situation als Mama war eine andere und zwar stellte man bei meiner Tochter BK fest, OP, Chemo und Bestrahlung.Jetzt hat sie alles hinter sich und ist z.Zt.in Kur. Ich habe
während der schlimmen Zeit ihre Familie mit zwei kleinen Kindern 3 und 8 Jahren, versorgt, ich war einfach für alle da und habe mich bemüht so gut es ging, die Mama für die Kinder zu ersetzen. Es war für mich als Mutter sehr schlimm, dass eine meiner Töchter diese schreckliche Krankheit bekommen hat. Nach 5 Wochen bin ich dann nach Hause gefahren, da bei mir eine Mammographie fällig war und erfahre dort, dass ich ebenfalls an BK erkrankt sei und operiert werden müßte. Jetzt war die Situation, dass ich das vor meiner erkrankten Tochter geheimhalten wollte, um sie nicht noch mehr zu belasten, sie hatte ja schon genug Kummer mit sich selbst. Meine beiden anderen Töchter und auch mein Schwiegersohn haben mich aber davon überzeugt, dass dies nicht gut wäre, wenn ich meine Erkrankung und die bevorstehende Op (insgesamt dann 3) vor ihr verheimlichen würde. Das Telefongespräch ist mir sehr schwer gefallen und sie hat es auch nicht glauben wollen, dass ich ebenfalls erkrankt war.
Es ist schon ungewöhnlich dass Mutter und Tochter zeitgleich an BK erkranken. Meine Tochter war dann sehr traurig, dass sie mich im Krankenhasu nicht besuchen konnte und so haben wir uns telefonisch gegenseitig Mut gemacht. Ich habe noch 2 mal Chemo vor mir und hoffe dann in Kur zu gehen. Wir hoffen beide, dass alles früh genug erkannt wurde und wir gute Chancen haben. Manchmal bin ich schon sehr deprimiert, da ich alleine lebe, mein Mann starb vor zwei Jhren ebenfalls an Krebs. Meine große Freude sind meine 7 Enkel und dass es meiner Tochter wieder besser geht.
Liebe Grüße - ein Gast
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  #13  
Alt 06.06.2003, 08:47
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Warum "anonym"? - hier kann eh keiner sehen, wer hinter einem Namen steckt, jetzt steht nicht mal sowas wie eine Person dahinter - dabei sagst, Du daß Du Dich hier im Forum schon anderweitig gemeldet hast. Merkwürdig, mir gibt das zu denken.
Zu allem vorher gesagten ist bei mir noch zusätzlich die Frage aufgetaucht, wie wohl Euer Verhältnis zueinander in den letzten Jahren war. War es denn ganz anders, habt Ihr beide Euch sonst immer gut verstanden, oder habt Ihr auch sonst nicht viel über Gefühle und Befindlichkeiten geredet? Wie hat Deine Mutter sich in anderen Lebenslagen gegenüber Deinen Sorgen und Problemen verhalten? Robie
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