Perücken und Tücher

[Letsirc]

Wer kann mir Ratschläge zum Perückenkauf geben. Mir wurde in einem Perückenstudio eine Kunsthaarperücke angeboten. Sie soll am pflegeleichtesten sein. Echthaar ist ja auch sehr teuer. Da es aber auf den Sommer zugeht, fürchte ich, dass ich so eine feste Perücke wohl nur selten benutzen werde.

Danke für viele Infos möglichst schnell, da ich meine 1. Chemo schon hinter mir habe.
Letsirc

[Maraki]

Würde mich auch interessieren,Ich stehe vor der chemo muss Ich perücke jetzt schon bestellen? Mit wie viel restbetrag muss Ich rechnen? Zählt dieser betrag als zuzahlungsbetrag?

[NicoleZ]

Ich kann euch nur raten, euch vorher gründlich zu informieren. Bei mir in der Onkologe hatten sie so eine assoziierte Perückentante, und die war ja so nett... Wie ich später feststellen musste, habe ich ihr leider ein paar hundert Euro zu viel bezahlt (die Kasse bezahlt nur so-uns-so viel, den Rest muss man selbst bezahlen). Also sprich, hätte ich meine Perücke im Netz bestellt, wäre sie preislich im Rahmen der Kasse gewesen, bei der Perückentante bin ich leider ein paar hundert Euro extra los geworden. Im Endeffekt habe ich das Teil dann eh nur 2 mal getragen, weil es auf der Kopfhaut gejuckt hat. Ich hatte Chemo im Winter und war mit einer Mütze wesentlich besser bedient.

[kölnerin]

Hallo,
ich war in einem Perückenstudio, wichtig einen Termin machen, denn das ganze dauert was.
Ich hatte eine Kunsthaarperücke (kurz) und habe 60,00 € dazu bezahlt, davon 10,00€ Zuzahlung. Ihr solltet auch frühzeitig gehen, solange ihr noch eure Haare habt, dann ist es leichter eine eurer Frisur und Haarfarbe entsprechende Perücke zu finden.
Allerdings habe ich die Perücke auch nur 2 mal getragen, weil ich mich damit nicht wirklich wohl gefühlt habe und daher lieber Mützen getragen habe, mit den Mützen und Tüchern fällt die Erkrankung wohl mehr auf, aber da ich daraus kein Geheimnis gemacht habe war mir das egal.
Ob Echthaar im Sommer angenehmer ist kann ich nichts zu sagen, mir wurde nur gesagt das es halt sehr pflegeintensiv ist.

So als Tipp, von der DKMS gibt es kostenlose Schminkkurse, da die Plätze begrenzt sind muss man sich rechzeitig anmelden.

Grüße aus Köln

[Ama68]

Hallo,
Ich habe mir im vergangenen Jahr eine Perücke bei einem dafür bekannten Friseur, also quasi mit eigener Abteilung Perücke gekauft. Da bin ich vor dem haarverlust gewesen und habe mir ganz in Ruhe etwas passendes ausgesucht. Die Perücke blieb so lange dort bis die Haare ausgefallen sind. Wären sie nicht ausgefallen, hätte ich die Perücke nicht nehmen brauchen. Ich habe gut 100 Euro zubezahlt. Es handelt sich um eine Kunsthaarperücke und ich muss sagen, dass es überhaupt nicht auffällt. Mir bot und bietet, denn ich bin ja erneut in der chemo und haarlos, die Perücke einfach ein Stück Normalität. Ich habe auch eine Reihe Mützen, die bei Kälte gute Dienste leisten.

Zu hause laufe ich ohne Kopfbedeckung, es sei denn die Temperatur macht nicht mit. Kopftücher sind vielleicht auch ganz schön, aber bei mir sieht es halt nach Verkleidung aus und ich fühle mich nicht wohl damit. Im Sommer, wenn es richtig heiß ist, ist weder Perücke noch Mütze optimal, aber ich habe auch schon Leute mit eigenem Haar schwitzen sehen...

Wichtig ist vielleicht noch, sich in den Läden in der Umgebung nach Mützen umzusehen. Man braucht keine teuren sogenannten Chemo Mützen kaufen, wenn es quasi dasselbe für 10 Euro oder drunter woanders auch gibt... da spreche ich leider auch aus Erfahrung.

Mache kommen mit Käppi auch zurecht, mir war allerdings auch wichtig, dass das ganze auch auf dem Kopf bleibt, zumal wir hier an der Küste oftmals starken Wind haben.

Also, alles Gute und herzliche Grüße
Ama

[Cat65]

Die Krankenkassen zahlen wohl unterschiedlich. Ich habe vorher (zu Beginn der Chemo) angerufen und nachgefragt. Meine KK hat mir Studios in der Gegend benannt, mit denen sie Verträge hat. Zu der 380,- teuren Kunsthaarperücke habe ich 10 Euro dazu bezahlt und habe mir noch eine Chemomützchen dazu nehmen können. Eine Echthaarperücke habe ich übers Internet bestellt und beim Friseur nachschneiden lassen, als ich mir dort die Haare habe abrasieren lassen (müssen). Pünktlich 14 Tage nach der 1. EC ging der Haarausfall los und zieht sich seit 2 Wochen.

[Andrea7505]

Ich hatte 2008 bei der 1. Erkrankung eine Perücke , die ich aber nur 2 mal auf gehabt habe.... hab mich verkleidet gefühlt damit . Hatte Tücher in sämtlichen Farben und mich damit einfach wohler gefühlt. Jetzt muss ich mich wieder darauf einstellen meine Haare zu verlieren und ich denke ich bevorzuge immer noch Tücher.... denke jeder womit er sich wohl fühlt

[wkzebra]

Ich habe mich damals gleich nach der OP und noch vor Chemobeginn bei meiner Krankenversicherung und der Beihilfe erkundigt, was von dort getragen wird.

Als ich die Chemo-Termine hatte, habe ich mich mit meiner Perückenfee in Verbindung gesetzt, die mir von der Breast Care Nurse im Brustzentrum empfohlen worden war. Ich habe ihr vor unserem ersten Termin aktuelle Fotos von mir gemailt, so dass sie schon nur Perücken mitgebracht hat, die zu meiner damaligen Frisur passten.
Den ersten Termin hatten wir einen Tag vor meiner ersten Chemo. Wir haben bei mir zu Hause eine Vorauswahl getroffen. Dann hieß es erstmal abwarten.

Als fast 3 Wochen später der Haarausfall einsetzte (bei mir erst an Tag 18), hatten wir unseren 2. Termin. Sie kam wieder zu mir nach Hause und brachte eine angepasste Perückenauswahl mit. Als erstes wurde der Rasierer angesetzt. Überraschenderweise musste ich überhaupt nicht weinen.

Dann haben ich die verschiedenen Perücken durchprobiert und wir waren uns sehr schnell einig, welche am besten zu mir passte.

Die Perücke war übrigens aus Kunsthaar. Echthaar ist wesentlich teurer und pflegeintensiver. Bei Kunsthaar muss man aber auspassen, zu viel Hitze (z. B. beim Öffnen des Backofens) vertragen die nicht.

Außer der Perücke hatte ich noch Schlauchtücher. Erst eins, dann zwei und irgendwie wurden es immer mehr...

Ich habe meine Perücke, bei der niemand gemerkt hat, dass es eine Perücke ist, nur die ersten 6 Wochen regelmäßig getragen und auch nur, wenn ich nicht zu Hause war. Zu Hause habe ich normalerweise gar keine Kopfbedeckung getragen, nur wenn es zugig war oder jemand an der Haustür war, habe ich eines der Schlauchtücher drübergezogen.
Nach 6 Wochen war es Hochsommer und mir einfach zu warm mit der Perücke. Dann fand ich die Tücher einfach praktischer. Mir war es aber auch egal, dass man sehen/erahnen konnte, dass ich keine Haare hatte.
Die Perücke kam dann nur noch zu besonderen Anlässen zum Einsatz - z. B. Heiligabend auf besonderen Wunsch meines dreijährigen Neffen.

Kosten:
Ich musste für die Perücke überhaupt nichts zuzahlen, weil die Koste unterhalb der Grenze lagen, aber das ist eben abhängig von der Krankenversicherung.
Die Tücher kann man auch für richtig kleines Geld erwerben. In der Sportabteilung sind die Tücher eines namhaften Herstellers eben teurer als die No-Name-Produkte in Billig-Klamottenläden. In letzteren bin ich für 1-2 € fündig geworden.

[Resi HST]

Ich hatte nicht nur eine Perücke, sondern 5, habe mir einen Spass daraus gemacht. Ich kann für den sommer den Tipp geben, keine Perücke zu kaufen, die auf Vlies geküpft ist, sondern eine auf Tressen. Da geht der Wind durch. Meine schönste und teuerste Perücke habe ich irgendwann selten getragen, weil sie einfach zu warm war.
Gut ist auch ein Perückenkäppchen aus Baumwolle oder Hanf unter der Perücke, das saugt den Schweiß eher auf und ist weniger warm. Ich hatte zwar auch Tücher, habe mich mit den Perücken aber wohler gefühlt. Ich habe zwar ständig Farben und Längen gewechselt, so das die Menschen um mich herum gesehen haben, das irgendwas nicht stimmt, aber mit Perücke habe ich mich schöner und sicherer gefühlt. So ist jeder anders...

[Macarena]

Ich habe immer Perücke getragen, weil ich nicht überall sofort als Krebspatientin erkennbar sein wollte. Ich hatte eine aus Kunsthaar, die war völlig unproblematisch. Abends habe ich sie im Waschbecken gewaschen und aufgehängt, morgens war sie schon wieder trocken. Natürlich schwitzt man darunter wenn es heiß ist, aber das habe ich in Kauf genommen.

Auf jeden Fall würde ich mich frühzeitig darum kümmern. Bei mir sind direkt nach der zweiten Chemo die Haare ausgefallen, da sollte dann die Perücke schon da sein wenn man sich dafür entscheidet.

Bei uns auf dem Land gibt es kein Perückenstudio, meine Friseurin hat mit mir zusammen einige aus einem Katalog ausgesucht und zur Ansicht bestellt, davon haben wir dann eine ausgesucht. Und was habe ich für Komplimente bekommen wegen meiner tollen neuen Frisur...

LG Macarena

[Itzibitzi_]

... meine Echthaar-Perücke hatte 600 Eúro gekostet. 450 Euro hatte davon die Krankenkasse übernommen.

Diese Perücke die ich hatte musste aber erst zurecht-"getrimmt" und geschnitten werden (bei den Kunsthaarperücken ist die Frisur ja bereits vorgegeben (Scheitel etc.)). Das war wirklich ein großer Mist. Der Scheitel hat nie richtig gesessen und irgendwie haben sich die Haare gegen jede Frisur gewehrt.

Ich habe die Perücke sehr selten getragen. Da ich aber während der Chemo auf Haussuche war, half sie mir gegen etwaige Vorurteile meines künftigen Vermieters (denn wer vermietet sein Objekt an eine "Sterbende"? --> so denken ja die meisten, wenn man eine Glatze hat :-/ )

Ansonsten habe ich überwiegend Tücher getragen, die aber leider auf meine Krankheit hingewiesen haben ... (was für mich auch belastend war ...).

[Katja1806]

Hallo, ich kann mich den anderen anschließen. Eine Perücke sollte vor Haarausfall gekauft werden. Ich hab vor der Chemo angefangen zu suchen.
Hatte eine Echthaarperrücke mit speziellem sehr dünnem Tressen. Sie hat 1200€ gekostet und von der kk hab ich 375€ dazu bekommen.
Niemand hat gesehen das ich eine Perücke auf hatte. Meine Perücke war frisiert wie meine echte Frisur mit Seitenscheitel.
Der Perrückenmacher hat mir auch meine Haare dann abgeschnitten und die Perücke auf dem Kopf zugeschnitten genau nach meinem Schnitt.
Da ich letztes Jahr im Sommer Chemo hatte, war es aber auch kein Spaß und ich war froh als ich sie nicht mehr gebraucht hab.

Alles Gute.

[hierfalsch]

So. Ich hab gestern Perücke abgeholt und rasieren lassen (ich hab gehaart wie Nachbars Lumpi, dauernd "bestimmt sieht man überall kahle Stellen" gedacht und wollte es einfach hinter mich bringen)
Mein Fazit: kälter als gedacht, man braucht eine Mütze für zu Hause. (Hatte leichte Tücher und nen Strohhut besorgt, alles gut - wenn's ein paar Grad wärmer ist), jetzt trag ich erst nochmal meine Winter-Pudelmütze zum Frühstück.
2. Fazit: Ich hab eine schöne Kopfform.