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  #1  
Alt 04.10.2015, 00:24
Streifenhörnchen Streifenhörnchen ist offline
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Standard anstehende Thymektomie

Hallo in die Runde!
Ich habe schon einige Zeit still mitgelesen und habe mich nun heute auch angemeldet.
Ich weiß noch nicht genau,was ich mir von meinem Beitrag erhoffe,aber zumindest ist es gut,einmal ohne abwiegelnde oder dumme Kommentare erzählen zu können.

Bei mir wurde durch Zufall im Juli im Rahmen eines CTs ein Thymom festgestellt.
In unserem örtlichen Krankenhaus wäre ich sofort operiert worden. Das ging mir allerdings zu schnell und so habe ich mir eine kompetente Zweitmeinung eingeholt.
Es war auch dort sofort klar,dass dieses "Ding" herausoperiert werden muß. Vorher sollte jedoch Diagnostik in Richtung Myasthenie erfolgen.
Das war eine langwierige und nervtötende Angelegenheit. Termine waren schwer zu bekommen und nach langem warten fand dann nur ein sinnloses Arztgespräch statt,wo mir ein neuer Termin in 12 Wochen gegeben wurde.

Es wurde nun aber beschlossen,auch ohne erfolgte Diagnostik zu operieren.
Der Termin steht und momentan habe ich das Gefühl,mir läuft die Zeit davon. es gibt noch so viele Dinge,die ich gern noch organisiert haben würde. Mein Mann wird sich in der Zeit um unsere beiden Kinder kümmern. Der Gedanke an die beiden macht mich immer wieder schwach..
Im Moment steht ja noch nix genaues fest,außer dass ich vermutlich 2 Tumore hab. Der Verlauf der OP hängt vom aktuellen Ausmaß ab. Ich verstehe nicht,warum nicht vorher nochmal ein CT gemacht wird.
Mir wurden 3 OP-Varianten mitgeteilt:
1. Beginn mit minimalinvasivem Zugang mit Verwendung des Da Vinci-Roboters
2. Eröffnung des Brustbeins bei ungenügenden OP-Bedingungen
3. Abbruch der OP und Versuch,den Tumor mit Chemotherapie zu verkleinern und dann besser operieren zu können.

Da war ich ehrlich gesagt platt.
Ungünstig für ist wohl der Umstand,dass der Tumor an den Herzbeutel und eines der großen Blutgefäße bereits anliegt. Das würde dann wohl bedeuten,dass Teile davon mit entfernt werden müssen..?

Auch wenn ich ziemlichen Bammel vor der OP habe, kreist mein Gedankenkarussel um unsere Kinder und wie sie die ganze Sache,auch die Trennung verkraften. Der "große" ist 4 und versteht zwar,dass Mama irgendwie bissel krank ist und operiert werden muß. Aber er ist ein totales Mamakind und sehr sensibel.
Die kleine wird an dem Tag der OP 1 Jahr alt. Ich habe in den letzten Tagen erstmal das abstillen hinter mich gebracht. Sie hatte schon mit 3 Tagen,die ich im Krankenhaus war,zu kämpfen und hat geweint was das zeug hält und klammert seitdem extrem.
Ich weiß,Kinder können sich viel besser auf Situationen einstellen,als man Ihnen zutraut,aber ich kriege die letzten Tage regelmäßig das heulen, weil mich das schlechte Gewissen und die Sorgen plagen. Mein Mann gibt sich sicher die größte Mühe. Aber leider fehlt ihm Routine und Erfahrung, denn er ist als.Kraftfahrer meist nur abends für ein paar Stunden zuhause,so dass die Betreuung und Versorgung bisher wochentags allein meine Aufgabe war.

Und ich habe auch immer wieder Angst,nicht für meine Kinder da sein zu können. Denn die OP ist das.eine,was bei der Gewebeuntersuchung rauskommt, kann ja noch ganz andere Konsequenzen mit sich bringen.
Meine Mutter und Teile der Familie machen mir immer wieder mal Vorhaltungen, ich soll nicht so pessimistisch sein. Und solche Gedanken solle ich mir sowieso abgewöhnen,weil totaler Quatsch und wegen Auswirkungen auf meine Gesundheit. Ich sei ja schließlich jung und da wird das schon alles. Und so gehts mir doch gut
Ich bin mir schon richtig dämlich vorgekommen,wie ein totaler Jammerlappen. Aber dank des Forums habe ich gemerkt,dass solche und ähnliche Sorgen und Ängste viele haben,das hat mich beruhigt,dass ich doch nicht so unnormal bin..

Leider findet man über Thymome recht wenig Informationen,außer eben das Allgemeine.
Ich werde die 2 Wochen bis zum OP-Termin auf jeden Fall mit meiner Familie genießen. Nächste Woche feiere ich dann doch noch meinen Geburtstag,war für dieses Jahr zwar nicht geplant,aber ich möchte gern einen entspannten Tag mit der ganzen Familie und meiner Hand voll Freunden verbringen,bevor der ganze Zauber losgeht.

Ich bewundere immer wieder all diejenigen,die schon so viel durchgemacht haben oder noch in der Therapie stecken und trotzdem so voll Lebensmut und Zuversicht sind und diesen hier an andere verteilen..
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  #2  
Alt 05.10.2015, 11:02
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anni. anni. ist offline
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Standard AW: anstehende Thymektomie

Hallo Streifenhörnchen,

herzlich willkommen hier im Forum, hier wird dich sicherlich niemand für deine Sorgen, Ängste, Bedenken und Gedanken verurteilen

Es tut mir leid, dass bei dir auch so ein blödes Ding in so einer ungünstigen Lage gefunden wurde. Hattest du schon Beschwerden? Mein Papa (57) hat seit 1,5 Jahren die Diagnose Thymuskarzinom, also malignes Thymom. Bei ihm war es sehr groß und er musste vor der OP drei Chemos machen. Sie haben es dann aber komplett erwischt und nach Bestrahlung & Reha geht es ihm zurzeit sehr gut, die bisherigen CTs waren alle ohne Befund! Obwohl es schlimm ist, bin ich immer wieder froh, wenn sich hier Leute mit dieser seltenen Krebsart melden - es gibt wirklich wenig Infos dazu.

Was mich jetzt verwirrt - wurde bei dir keine Biopsie vorgenommen, um die Diagnose zu sichern? Denn es könnte ja dann auch ein Lymphom sein. Bei Thymomen ist es super wichtig, dass du in Expertenhänden bist. Wo wirst du denn operiert? Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, dass sie einfach drauf los schneiden wollen, denn soweit ich weiß operiert man z.B. bei Lymphomen nicht, da ist die erste Wahl eine Chemo.

Wenn du mehr Infos brauchst, melde dich einfach - am Anfang ist immer alles so schwer und der Kopf raucht..ich kenne das, aber das ist völlig normal! Ihr müsst ja erstmal mit der Situation fertig werden.

Ganz liebe Grüße und eine sendet dir
Anni
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Mein lieber Papa (*1958):

05/2014 ED Primär inoperables Thymuskarzinom
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  #3  
Alt 06.10.2015, 00:39
Streifenhörnchen Streifenhörnchen ist offline
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Standard AW: anstehende Thymektomie

Hallo Anni,

vielen Dank für deine Antwort. Ich habe in deinem Thema deinen Papa betreffend auch gelesen. Ich bin übers googeln darauf gestoßen und überhaupt erst auf dieses Forum aufmerksam geworden. Also erstmal ein dickes Dankeschön

Bei dem Arzt,der mich operieren wird,habe ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt. Menschlich und soweit ich beurteilen kann,auch fachlich top. Und das war mir wichtig. Denn ich durfte schon ausreichend Ärzte kennen lernen,mit denen man kein vernünftiges Gespräch führen konnte.

Ja,dass einfach so drauf los operiert werden soll ohne nochmal ein CT zu machen,ärgert mivh ehrlich gesagt. Denn es sind nun schon 3 Monate vergangen und ich habe die böse Befürchtung,dass der Krepel weitergewachsen ist. Symptome habe ich.vorher nicht bewusst wahrgenommen. Ich wäre ja aber auch nie darauf gekommen,dass ich so ein Ding in mir haben könnte..
Ich habe seit einiger zeit gemerkt,dass ich oft schlapp und müde bin. Aber ich denke eigentlich,dass wird den meisten Müttern mit 2 Kindern so gehen.
Auch hab ich "neuerdings" ab und an Probleme mit Blutdruck & co, aber das hatte ich auch in der Schwangerschaft und dachte immer,das ist davon übrig geblieben.
Was schon wirklich als Symptom durchgehen könnte,ist ein permanentes Druckgefühl im Brustkorb. Das erscheint mit in den letzten 2 Wochen auch stärker geworden zu sein..
Was mich in diesen letzten 2 Wochen aber wirklich beunruhigt,ist ein brennendes Gefühl beim einatmen. Erst dachte ich,ich hab ne Macke und meine Psyche spielt mir nen Streich. Dann hatte ich eine leichte Erkältung und war mir sicher,das Brennen war ein Vorbote der Erkältung. Aber die ist nun schon eine Woche vorbei,das Brennen ist jedoch geblieben..
Ich hab nun echt bissel Bammel,dass das Ding an die Luftröhre rangewachsen ist.

Im Juli hatte der Tumor eine Größe von 8,5 x 5 x 2,5cm. Das erschien mir schon recht groß. Hab da ja keine Vergleichswerte finden können. Wie groß war das Thymom bei deinem Papa?

Der Chirurg hatte mir übrigens erklärt,aufgrund der ungünstigen Lage könne man vorher nicht punktieren. Es sei aber möglich,dass sich im Verlauf der OP heraus stellt,dass es ein Lymphom ist. Dann würde es nicht herausoperiert werden,aber es wäre trotzdem gut,dass operiert wurde, denn so könne eine ausreichend große gewebeprobe entnommen werden. Und das sei ja für die feingewebliche Untersuchung wichtig.
Ich hab in dem Moment leider aber vergessen zu fragen,woran man erkennt,dass es Lymphom ist. Vielleicht kann mir da ja jemand hier weiterhelfen?

Viele Grüße und allen eine möglichst erholsame Nacht
Streifenhörnchen

Geändert von gitti2002 (07.10.2015 um 00:13 Uhr) Grund: PN
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  #4  
Alt 06.10.2015, 11:12
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Standard AW: anstehende Thymektomie

Hallo Streifenhörnchen,

wenn du ein gutes Gefühl bei dem Arzt hast dann kannst du ihm denke ich auch vertrauen .

Papa hatte in etwa ähnliche Symptome wie du. Schon ein Jahr vorher fing es mit Müdigkeit und Schlappheit an, da muss das Ding schon da gewesen sein nur niemand konnte was feststellen . Zum Schluss konnte er sich nichtmal mehr bücken, weil er dann immer einen hochroten Kopf bekommen hat - der Tumor hatte schon eine große Vene zugedrückt, deshalb konnte das Blut nicht mehr abfließen. Der Tumor bei Papa war ca. so groß wie ein Apfel, die genauen Maße weiß ich leider nicht. Aber er war auch schon an Lunge, Herzbeutel und verschiedenen Venen angewachsen. Erst kam nach der Biopsie Entwarnung, es sei nur ein Thymom Typ AB, also eigentlich gutartig. Als der Tumor dann nach der OP nach Mannheim geschickt wurde, kam raus: Thymuskarzinom

Für wann ist denn die OP bei dir genau angesetzt? Wie sie sehen können, ob es ein Thymom oder Lymphom ist, weiß ich leider nicht. Hattest du auch schon ein PET CT oder ist das bei dir nicht vorgesehen?

Ganz liebe Grüße
Anni
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Geändert von gitti2002 (07.10.2015 um 00:14 Uhr) Grund: PN
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  #5  
Alt 06.10.2015, 14:17
Streifenhörnchen Streifenhörnchen ist offline
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Standard AW: anstehende Thymektomie

Hallo Anni,

Der Termin ist am 19. Oktober. Ich hatte Anfang Juli ein Kontrastmittel-CT. Ein aktuelleres gibt es leider nicht und ist scheinbar auch nicht vorgesehen.

Wie ist das denn bei deinen Papa gemacht worden, wenn der Tumor auch schon am Herzbeutel und einer Arterie war? Ich hatte das so verstanden, dass dann Teile der betroffenen Areale entfernt werden und durch anderes Material ersetzt werden. War das bei ihm auch so? Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen..
Daraus würden mir wieder do viele Fragen resultieren: muss man Medikamente deswegen nehmen, gibt es Risiko,dass der Körper das fremde Material abstößt. Ist die Leistungsfähigkeit oder die Belastbarkeit allgemein in der Zukunft eingeschränkt oder kann man sich im Idealfall wieder ganz normal bewegen und mit den Kindern toben..

Wie du so passend gesagt hast: mir raucht so bissel der Kopf..

Viele liebe Grüße,
Streifenhörnchen
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  #6  
Alt 06.10.2015, 15:30
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Standard AW: anstehende Thymektomie

Ja genau, das ist richtig, soweit das geht werden Teile der Arterien entfernt und künstlich ersetzt. Bei Papa ging das nicht, weil der Tumor an der Hauptschlagader saß. Die Reste wurden mit anschließender Bestrahlung behandelt. Allerdings wurde bei ihm der Stimmbandnerv entfernt, wodurch er schon eine Beeinträchtigung hat. Er muss seither regelmäßig zur Logopädie und die Stimme ist zu Anfang sehr belegt/heiser. Bei regelmäßigen Übungen verbessert sich das aber. Bei ihm war es auch noch so, dass das Zwerchfell durch den Tumor hochgeschoben wurde, das wurde diesen Februar in einer weiteren OP korrigiert. Und klar hat man nach so Eingriffen noch Schmerzen, aber das hält sich alles im Rahmen. Das Einzige ist, dass er körperlich nicht mehr alles so machen kann wie vorher, z.B. schwer heben oder sich total verausgaben, aber das ist auch bei jedem anders! Anfangs musste man sich halt total dran gewöhnen, aber mit der Zeit ist man einfach dankbar, dass er noch da ist und momentan alles gut aussieht, da werden diese Einschränkungen eher zur Kleinigkeit
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  #7  
Alt 06.10.2015, 22:03
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GD54 GD54 ist offline
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Standard AW: anstehende Thymektomie

Thymom ist die Bezeichnung für verschiedene Tumore des Thymus, ein Lymphom entsteht und breitet sich im Lymphsystem aus. Ein Thymom ist i.d. Regel operabel, Lymphome werden nicht operiert.
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  #8  
Alt 19.10.2015, 20:08
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Standard AW: anstehende Thymektomie

Hallo Streifenhörnchen,

ich hoffe, deine OP ist heute gut verlaufen. Wollte dir nur mal einen Gruß da lassen und wünsche dir eine schnelle Genesung vom Eingriff

Anni
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05/2014 ED Primär inoperables Thymuskarzinom
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  #9  
Alt 19.10.2015, 22:01
Phönixa74 Phönixa74 ist offline
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Standard AW: anstehende Thymektomie

Hallo Streifenhörnchen!
Ich habe heute auch an Dich gedacht!
Sicherlich ist alles gut verlaufen und Du bist bald wieder fit!
Außerdem wünsche ich Dir den bestmöglichsten Befund!!!
Grüße, Phönixa
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  #10  
Alt 24.10.2015, 11:19
Streifenhörnchen Streifenhörnchen ist offline
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Standard AW: anstehende Thymektomie

Hallo ihr lieben und vielen Danke für eure guten Gedanken und Nachrichten.

Ich bin gestern wieder nach Hause gekommen.
Die OP am Montag habe ich gut uberstanden. Sie hat nur 4 Stunden gedauert,da das Gewächs glücklicherweise minimal invasiv entfernt werden konnte. Der Griff ans Brustbein war glaube ich das erste,was ich nach dem Aufwachen gemacht habe..
Meine Mama hat die ganze Zeit vorm OP gewartet und war dann auch sofort bei mir,als ich wach wurde. Das war echt schön!

Das Ding konnte komplett entfernt werden,es war auch nicht mit dem Herzbeutel oder Blutgefäßen verwachsen. Echtes Glück..!
Einen kleinen Schock gabs dann,als mir die Ärztin auf der Überwachungsstation eine falsche Auskunft zum Verlauf der OP gab. sie sagte nämlich, es sei nur eine Probe entnommen worden, der Rest sei drinnen gelassen worden. Da sind mir dann die Tränen gekullert, denn das hätte ja bedeutet,dass es vermutlich ein Lymphom wäre.
Nach einer Viertelstunde kam sie dann nochmal, entschuldigte sich und sagte, es sei wohl doch alles entnommen worden. Aber der Arzt würde nochmals mit mir sprechen.
Wir waren sehr erleichtert,aber ich fand es unmöglich. Aber noch so halb weggedröhnt hab ich dann auch nicht weiter drüber nachgedacht.

Ich habe mich schon direkt nach der OP erfreulich gut gefühlt. Wohl auch dank der Schmerzmittel, aber auch dank der vergleichsweise kleinen wunden.
Die Drainage war blöd, aber die kam dann ja auch am nächsten Tag raus. Mit der Atmung hatte ich jedoch Probleme, ich bekam immer wieder unterstützend Sauerstoff. Dieser Atemtrainer,den man nach der OP bekommt,hat auch sehr dabei geholfen,langsam Stück für Stück wieder eine vernünftige Atmung hinzu kriegen.

Am Morgen nach dem OPTag kamen die beiden Chirurgen und haben mir in Kurzform erklärt, was sie gemacht haben. Soweit war ich dann ja auch schon im Bilde. Die beiden sind optimistisch,dass es eine Hyperplasie der Thymusdrüse ist. Ich fände das ja auch toll. Aber ich bin verhalten optimistisch und warte lieber den Befund von der Gewebeuntersuchung ab. Denn ich musste so an deinen Papa denken, Anni. Bei ihm hieß es ja auch erst,alles gut und dann kam der Hammer..

Was mich vor allem beunruhigt,war die Antwort auf meine Frage,wie groß das Ding denn nun war. Bei Feststellung im Juli war das Ding 5x 8,5x 2 cm. Und jetzt war es 21x 17 x irgendwas. Das finde ich echt krass,wie das Ding gewachsen ist. Dann ist es auch kein Wunder,dass ich das Gefühl hatte,schlechter atmen zu können..
Die Ärzte können sich nicht erklären, woraus dieses Wachstum resultieren soll. Meine Mama hat die Theorie,dass das mit der Schwangerschaft (1 Jahr schon her) und dem abstillen Ende September zusammen hängt. Ich bin da aber eher skeptisch.

Nächste Woche Dienstag soll ich dann zur Auswertung zum Gespräch kommen. spätestens dann wissen wir mehr..

Mein Mann und die Kleinen sind gut ausgekommen aber ich bin heilfroh,wieder zuhause sein zu können und die beiden Krawallmurmeln wieder sehen zu können. Auch wenn ich momentan noch mehr flach liege,Weile noch nicht so richtig geht alles. Aber auch das wird werden.
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  #11  
Alt 24.10.2015, 22:38
Phönixa74 Phönixa74 ist offline
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Standard AW: anstehende Thymektomie

Hallo Streifenhörnchen!
Das klingt doch richtig gut!!! Freut mich wirklich sehr für Dich!
Klar ist die Warterei auf den Endbefund doof!
Ich bin mir sicher, das Glück bleibt bei Dir und alles wird gut!
Halte uns auf dem Laufenden.
Liebe Grüße,
Phönixa

P.S. Die Sache mit der falschen Aufklärung ist ja krass...
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  #12  
Alt 24.10.2015, 23:04
Carina02 Carina02 ist offline
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Standard AW: anstehende Thymektomie

Hallo Streifenhörnchen
Ich kann dir so gut nachfühlen. Hatte das gleiche Szenario letzten Mai. Ich hatte vor einem Jahr ein Gebärmuttertumor und musste deshalb Gebärmutter und Eierstöcke entfernen lassen. Danach hatte ich mehrmalige Kontroll-CT. Darauf wurde dann auch ein Wachstum von Weichteilgewebe hinter dem Sternum sichtbar. Zuerst gaben sie dem keine Bedeutung (die Radiologen taten es als Thymusresiduum aufgrund von Chemo oder Bestrahlung ab, obschon ich nie Chemo und Bestrahlung hatte). Als das ganze dann aber bei jedem CT dichter geworden ist, entschieden sie sich dann auch für die Operation. Mir sagten sie dann, dass es keinen Sinn mache, nur eine Biopsie zu nehmen, weil das an sich dann schon eine OP brauche und dann evtl. nur Fettgewebe rauskäme und man dann trotzdem keinen sicheren Histobefund habe. Es wurde dann auch die Methode mit dem Da Vinci gewählt. Die OP verlief auch bei mir absolut komplikationslos. Sie sagten mir dann, dass ich nach etwa 5 Arbeitstagen den Histologie Befund bekommen werde. Ich wurde nach 4 Tagen nach Hause entlassen und die Warterei auf den Befund ging los. Es vergingen 6 Tage, eine Woche 10 Tage und ich hörte nichts. Ich bin fast durchgedreht. Weil das Jahr zuvor war es genau dasselbe. (Ich erhielt nach 10 Tagen den Befund, dass mein angebliches Myom ein Sarkom war.) Nach 10 Tagen musste ich zum Hausarzt zur Wundkontrolle. Ich war fix und fertig und weinte nur noch. Mein Hausarzt rief dann in der Klinik an und fragte nach. Nein, kein Befund vorhanden. Ja das sei schon recht lange mittlerweile. Ich war verzweifelt und war mir sicher, dass das nichts gutes bedeutet. Die Warterei ging noch eine Woche weiter, dann rief mich endlich mein Hausarzt an und überbrachte mir den erlösenden Bericht: Ganz normales Thymusgewebe ohne maligne Auffälligkeiten. Offenbar habe die Klinik (aber es war doch immerhin ein Unispital) das Gewebe für eine Zweitbeurteilung an ein externes Labor geschickt um ganz sicher zu gehen. Ist ja wirklich perfekt, aber meine Nerven wurden schon ganz ordentlich strapaziert. Was ich dir damit also nur sagen will, falls es etwas länger dauert, heisst es noch lange nichts schlimmes.
Ich hatte noch minimale Schmerzen in der linken Brust nähe des Brustbeins bis vor kurzem, ansonsten habe ich mich von der OP super schnell erholt. Diese OP Technik ist ein unglaublicher Fortschritt in der Medizin. Ich denke wenn sie uns das Brustbein aufgesägt hätten, hätten wir wohl noch lange zu beissen gehabt.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du auch einen so guten Befund erhältst und dich schnell erholst.
Liebe Grüsse Carina02
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  #13  
Alt 25.10.2015, 17:04
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anni. anni. ist offline
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Standard AW: anstehende Thymektomie

Hallo Streifenhörnchen,

super, dass die OP so gut verlaufen ist und das sie es minimalinvasiv durchführen konnten! Das erspart dir wahrscheinlich einiges an Schmerzen Mein Papa hatte ja die Sternotomie und es hat wirklich eine Zeit gedauert, bis er sich hinsichtlich Bewegungsfreiheit und Schmerzen wieder einigermaßen erholt hat.

Weißt du, in welchen Laboren dein Gewebe untersucht wird? Bei uns war es nach der Biopsie Osnabrück und Hamburg, aber die lagen ja angeblich falsch. Das Problem bei Thymomen ist halt einfach, dass sie so selten sind und Pathologen sich deshalb auch oft unschlüssig sind, was den genauen Typ angeht Ist schon geplant, ob noch eine Chemo/Bestrahlung gemacht werden soll?

Mach dir erstmal nicht so viele Gedanken wegen dem Befund. Die Chance ist statistisch viel größer, dass es gutartig ist Ich drücke euch am Dienstag auf jeden Fall die Daumen, dass sich der Verdacht auf das weniger Schlimme bestätigt! Aber selbst wenn dem nicht so ist... es ist nichts verloren! Da ist mein Papa das beste Beispiel, es geht ihm super und ab November fängt er wieder an zu arbeiten

Ganz liebe Grüße und alles Gute!
Anni
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  #14  
Alt 14.11.2015, 13:55
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Hallo Streifenhörnchen,

wollte dir nur mal einen Gruß da lassen. Ich hoffe dir geht es gut.

Liebe Grüße
Anni
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  #15  
Alt 28.11.2015, 01:59
Streifenhörnchen Streifenhörnchen ist offline
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Standard AW: anstehende Thymektomie

Hallo und vielen lieben Dank für die guten Wünsche!

Ich bin in der letzten Zeit nicht wirklich dazu gekommen,mich im Internet umzutun.
Ich habe zu unserer großen Erleichterung die Mitteilung bekommen,dass es sich allem Anschein nach um eine Hyperplasie gehandelt hat.
Ich frage mich zwar immernoch,was dieses schnelle Wachstum ausgelöst hat,aber darauf kann einem ja niemand eine Antwort geben.
Was mich ehrlich gesagt etwas ärgert,ist dass nach dieser Diagnose keinerlei Nachbehandelung vorgesehen ist. Es wurden die Fäden gezogen und das war's. Versteht mich bitte nicht falsch,ich bin mehr als froh,dass keine weitere Behandlung nötig ist. Aber eine Nachkontrolle bzw ein CT in einigen Monaten hatte ich eigentlich erwartet!

Mit der Wundheilung hatte ich ziemliche Probleme. Aus der einen Wunde kam mit einem mal ca 2,5cm "Angelsehne" raus. Das war sehr unangenehm und hat zu einer leichten Entzündung geführt. Ein lokaler Chirurg hat mir das aber unproblematisch entfernt. Schade,dass einem dass nicht gesagt wird,an welchen Stellen mit nicht auflösendem Material genäht wurde. Grade an der Brust ist es ja so ein Thema mit Knoten..

Eine andere Wunde hat mir leider wochenlang Probleme bereitet,weil sich eine Nekrose gebildet hatte und die Heilung nicht voran ging. Es musste dann immer wieder nochmal abgelöst und "ausgeschält" werden. War aber ja auch ein vergleichsweise kleines Übel.

Womit ich aber immer noch zu kämpfen habe sind Nervenschmerzen.. phasenweise waren sie so stark,dass ich nicht einmal den leichten TShirt-Stoff auf der Haut ertragen habe.
Ich war zu überhaupt nix zu gebrauchen und hatte regelrechte Panik,dass mich die Kleinen irgendwie anfassen könnten und bin allen Berührungen in der Oberkörper-Region weit ausm Weg gegangen.
Leider haben es auch die Schmerzmittel nicht geschafft,die Schmerzen erträglicher zu machen. In den letzten Tagen gehts aber Stück für Stück aufwärts.

Meine Anschlussheilbehandlung wurde auch abgelehnt,da aufgrund der Diagnose keine Gefährdung meiner Erwerbsfähigkeit abzusehen ist. Einr Versorgung im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung sei vollkommen ausreichend. Ich hätte in den Wochen nach der OP dringend Hilfe gebraucht,grad wegen der Schmerzen. Aber sie haben's ja so lange herausgezögert,jetzt brauche ich's nicht mehr..

Unser Großer hatte leider doch nen ganz schönen Knacks weg. Das zeigte sich aber erst in voller Pracht,als ich wieder zuhause war. Es war eine schwere Zeit,aber mittlerweile haben wir's langsam "hinter uns ",dank viel kuscheln (ohne Brust berühren ) und ganz viel Zeit und Liebe. An dem Tag,als ich nochmal zur Auswertung ins KKh musste, hatte er als ich wieder kam,fast 40Fieber und hat sich an mich geklammert und geweint. Am nächsten Morgen hat er mir dann erzählt dass er Angst hatte,ich müsste wieder drin bleiben.. arme kleine Kinderseele.. vom fieber war dann keine Spur mehr..

Ich bin sehr froh,dass mein Mann von seiner Firma bis Ende November frei bekommen hat. Das ist ja durchaus nicht selbstverständlich.. es war mir aber eine riiiiesen Hilfe und es graust mir ehrlicherweise davor,dass ich ab nächster Woche wieder alles allein wuppen muss.. aber auch das wird werden.

Ich bin sehr froh,dass ich so ein Glück hatte. Dieses Forum und der Austausch mit euch hat mir wirklich enorm geholfen in der Zeit.
Ich wünsche allen anderen viel Glück,Kraft und Erfolg beim Kampf gegen diese miese Krankheit. Ich ziehe den Hut vor allen,deren Geschichten und Lebenswege ich hier lesen durfte und wünsche von Herzen alles Gute!
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operation, thymektomie, thymom


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