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  #1  
Alt 14.09.2018, 14:18
MaG MaG ist offline
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Standard Lympknoten im Abdomen >2cm

Hi,

bei mir wurde im Mai diesen Jahres ein Seminom (Hodenkrebs) diagnostiziert und operiert. Bei der Nachkontrolle mittels CT von Leiste und Abdomen wurde ein ca 2,3cm großer Lymphknoten zwischen der Vena Cava und der Leber gefunden sowie weitere kleinere vergößerte Lymphknoten in der Leiste. Mein Urologe sowie die Uni Klink konnten sich keinen Reim auf diesen großen Lymphknoten machen und wir beschlossen in kooperation mit einer Zweitmeinung eines Prof aus Berlin 6 Wochen zu warten und anschließend ein MRT zu machen. Die 6 Wochen waren anfang August zu Ende und das Ergebnis was dass ein weiterer Lymphknoten ca. 2cm auftauchte und auch Milz und Leber vergrößert sind. Dies zum Anlass genommen machte ich nun einen Termin bei einem Internisten/Onkologen zur Abklärung. Dieser lies erst einmal ca 9 Röhren Blut abnehmen und alles erdenkliche abchecken was nur geht. Hier war das Ergebnis dass nur zwei Werte etwas erhöht sind welche auf eine Lympherkrankung hindeutet. Er meinte nur zu mir dass letztendlich nur der Pathologe wüsste was es wäre indem man mir die beiden Lymphknoten durch eine Bauchnabel OP entfernen liese. Vor dieser OP habe ich doch etwas Respekt denn die beiden Lymphknoten liegen ja wie beschrieben direkt neben der Vena Cava. Mein Urologe ist iwie etwas anderer Meinung und würde gerne vorab ersteinmal eine Chemo durchführen lassen. Nun stehe ich da und überlege.

Hinzu kommt dass mich knapp geschätzt jedes halbes bis dreiviertel Jahr etwas heimsucht was sich keiner erklären kann. So auch letztes Wochenende Samstags. Es fängt immer am Nachmittag an mit extremer Müdigkeit, gefolgt von Magenkrämpfen, ausbreitenden Schmerzen in Kopf, Muskeln, Gelenken, Knochen etc, Fieber bis knapp 40°C, Übelkeit, Erbrechen. Ich muss mich dann immer direkt hinlegen. Das geht dann den ganzen Tag und am nächsten Morgen ist alles wie wenn nichts gewesen wäre, nur noch ganz leicht Kopfschmerzen. Ich sage dann immer zu meiner Freundin das ist wie einen Computer neu zu starten. Meine Befürchtung ist nun aber dass die mit den Lymphknoten zu tun haben könnte.

Mache ich nun eine OP oder die Chemo? Was sind eure Erfahrungen?

Gruß
MaG
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  #2  
Alt 14.09.2018, 21:40
Michelle1012 Michelle1012 ist offline
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Standard AW: Lympknoten im Abdomen >2cm

Hallo Mag,

Da es bei lLymphdrüsenkrebs zig verschiede Arten gibt und jede eine andere Therapie braucht würde ich unter keinen Umständen eine Chemo machen. Bei uns Lymphis ist es erst mal wichtig ganz genau zu wissen welche Art von Lymphom man hat. Den es gibt mittlerweile auch bei dieser Art von Krebs auch andere Therapien wie Chemo. Dehalb muss man erst mal ganz genau wissen um welche Form von lymphom es sich handelt. Also ich kann dir nur den rat geben lymphknoten raus und ab in die Biopsie. Und dann sieht man welche Therapie du brauchst oder ob du erst mal gar keine.

Lg Michelle
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  #3  
Alt 15.09.2018, 00:16
Ben47 Ben47 ist offline
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Standard AW: Lympknoten im Abdomen >2cm

Sehe ich genau so.

Beste Grüsse
Ben
__________________
12.2014: FL Grad 1-2, Stadium 4, KM 90% Befall, Milz Befall, Pleuraerguss beidseitig
01.2015: 6 x R-Bendamustin
06.2015: Partielle Remission,
11.2017: Rezidiv FL Grade 3A.
12.2017: 3 x R-Chop, BEAM HD mit autologer SZT.
06.2018: Komplette metabolische Remission.
03.2019: Komplette metabolische Remission.
07.2021: Komplette Remission
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  #4  
Alt 16.09.2018, 06:46
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Lympknoten im Abdomen >2cm

Hallo MaG,

Zitat:
...und das Ergebnis was dass ein weiterer Lymphknoten ca. 2cm auftauchte und auch Milz und Leber vergrößert sind. Dies zum Anlass genommen machte ich nun einen Termin bei einem Internisten/Onkologen zur Abklärung. Dieser lies erst einmal ca 9 Röhren Blut abnehmen und alles erdenkliche abchecken was nur geht. Hier war das Ergebnis dass nur zwei Werte etwas erhöht sind welche auf eine Lympherkrankung hindeutet. Er meinte nur zu mir dass letztendlich nur der Pathologe wüsste was es wäre indem man mir die beiden Lymphknoten durch eine Bauchnabel OP entfernen liese. Vor dieser OP habe ich doch etwas Respekt denn die beiden Lymphknoten liegen ja wie beschrieben direkt neben der Vena Cava. Mein Urologe ist iwie etwas anderer Meinung und würde gerne vorab ersteinmal eine Chemo durchführen lassen. Nun stehe ich da und überlege.
Ganz schön was los in Deinem Lymphsystem.

Natürlich kann auch ich Dir nicht sagen, was da los ist.
Aber ich kann Dir aus eigener Erfahrung eine ganze Menge sagen, das für Deine Überlegungen hilfreich sein könnte, wenngleich das alles subjektiv ist.
Ich liste das einfach mal auf:

1) Die Milz wird als dem Lymphsystem zugehörig gesehen.

2) Typisch dafür, daß im Lymphsystem Unerwünschtes abläuft, scheint zu sein, daß auch LK in der Leiste anschwellen.
War bei mir ganz kraß und auch mit der "Auslöser" dafür, daß ich zu einem Internisten ging, um Klarheit der Verhältnisse schaffen zu können.

3) Lymphdrüsen-Krebse sind systemische Erkrankungen.
D.h. man kann sie (im Idealfall) innerhalb des Lymphsystems auch "erwischen" und komplett plattmachen.

4) Ganz abgesehen davon, daß ich prinzipiell wenig geneigt bin, in mir unnötig "herumschnipseln" zu lassen, stellt sich bei der Wahl Biopsie/OP eine grundsätzliche Frage:
Nämlich die, wozu eine (Heraus-)OP eines LK machen lassen, wenn sich eine Diagnose des Sachverhaltes auch per Biopsie (problemloser) machen läßt?

Dazu muß man wissen, daß bei einer Biopsie per "Saugnadel-Einstich" in einen stattlichen LK Gewebe aus ihm entnommen werden kann, das anschließend diagnostiziert wird.

Und man sollte auch wissen, daß Herumschnipseln im Lymphsystem nicht ganz unproblematisch sein kann.
Weil das nämlich durch eine OP auch "verletzt" werden kann.

Bei meinem NHL hatte ich auch jede Menge Wasser "in der Lunge" (im Pleura).
Was an sich völlig unerklärlich war.
Da stand dann auch mal im Raum, daß ich womöglich auch noch einen anderen "Tumor-Herd" hätte.

Der Arzt, der bei meiner Eingangs-Diagnose (per US) erstmalig davon sprach:
"Sieht nach Lymphdrüsenkrebs aus",
fragte dann beim "Wasserablassen" aus dem Pleura, ob ich schon mal eine "schwere OP" gehabt hätte.

Ich fragte ihn, warum er danach fragt.
Seine Antwort:
Wasseransammlung im Pleura kommt typisch vor, wenn das Lymphsystem durch schwere OP's verletzt wurde.

Was bei mir gar nicht der Fall gewesen sein konnte, weil ich nie eine schwere OP hatte.
Der "Anfangs-Verdacht" (zweiter Tumor-Herd und/oder, daß der Krebs irgendwie die Lunge "angefressen" haben könnte) bestätigte sich nicht.

Damit will ich Dir verdeutlichen, daß unsere Ärzte keineswegs für alles eine Erklärung haben.
Die können sie auch gar nicht haben, weil die Komplexität von Einzel-Induviduen gar nicht vollumfänglich erfaßbar ist.
Wir Menschen sind alle "gesundheitlich" sehr unterschiedlich "ausgestattet".

Und in diesem ganzen "Verhau" sollen nun Ärzte sagen können, was jeweils richtigerweise zu tun sei?
Bei mir war der Sachverhalt völlig klar und dementspr. konnte auch so therapiert werden, daß die Erfolgswahrscheinlichkeit sehr hoch war.

Zitat:
Hinzu kommt dass mich knapp geschätzt jedes halbes bis dreiviertel Jahr etwas heimsucht was sich keiner erklären kann. So auch letztes Wochenende Samstags. Es fängt immer am Nachmittag an mit extremer Müdigkeit, gefolgt von Magenkrämpfen, ausbreitenden Schmerzen in Kopf, Muskeln, Gelenken, Knochen etc, Fieber bis knapp 40°C, Übelkeit, Erbrechen. Ich muss mich dann immer direkt hinlegen. Das geht dann den ganzen Tag und am nächsten Morgen ist alles wie wenn nichts gewesen wäre, nur noch ganz leicht Kopfschmerzen.
Seit wann ist das denn so?
Kannst Du erkennen, daß da irgendein Zusammenhang besteht, was Dir Dein Körper evtl. "signalisieren" will?

Zitat:
Mache ich nun eine OP oder die Chemo? Was sind eure Erfahrungen?
Eine LK-OP nur für eine Diagnose?
Ist für mich völlig "bescheuert".
Klär bitte, was denn eine OP mehr erbringen könnte/sollte als eine Biopsie, welche immerhin ein erheblich weniger riskanter Eingriff in's Lymphsystem ist.

Liebe Grüße und "gute Nerven" beim Handeln.
lotol
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  #5  
Alt 17.09.2018, 13:58
Michelle1012 Michelle1012 ist offline
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Standard AW: Lympknoten im Abdomen >2cm

HallMag hallo Lotol,

Ein bisschen muss ich dir wiedersprechen lotol, denn oft ist es so das die lymphknoten an einer stelle geschwollen sind wo man nicht einfach so eine feinnadel oder stanz Biopsie machen kann. Daher werden zur biopsie die größten lymphknoten rausoperiert um dann in die pathologie geschickt zu werden um die biopsie zu machen. Daher sind solche Op s oft nötig. War bei mir nicht anders. Da wurde der komplette lymphkmoten entfernt und zur biopsie gegeben. Daher ist es durchaus wichtig das er die op machen lässt um zu klären was es ist.
Gibt es denn inzwischen neue Erkenntnisse in deinem Fall Mag?

Lg Michelle
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  #6  
Alt 17.09.2018, 15:04
MaG MaG ist offline
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Standard AW: Lympknoten im Abdomen >2cm

@Michelle1012,

nein leider nicht. Ich habe heute Nachmittag noch einen Termin bei meinem Internist/Onkologe und werde mir noch einmal alles genau erklären lassen damit ich mich dann diese Woche bei der Chirugie im KH meiner Wahl vorstellen kann. Ich gehe jetzt auch mal naiv davon aus dass selbst wenn ich die OP hinter mir habe dies noch nicht das Ende war.

Gruß
Markus
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  #7  
Alt 18.09.2018, 04:55
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Lympknoten im Abdomen >2cm

Hallo,

Zitat:
Zitat von Michelle1012
Ein bisschen muss ich dir wiedersprechen lotol, denn oft ist es so das die lymphknoten an einer stelle geschwollen sind wo man nicht einfach so eine feinnadel oder stanz Biopsie machen kann. Daher werden zur biopsie die größten lymphknoten rausoperiert um dann in die pathologie geschickt zu werden um die biopsie zu machen. Daher sind solche Op s oft nötig. War bei mir nicht anders. Da wurde der komplette lymphkmoten entfernt und zur biopsie gegeben. Daher ist es durchaus wichtig das er die op machen lässt um zu klären was es ist.
Widerspruch ist hier immer i.O., weil wir ja schließlich behilflich sein wollen.

Die genaue Lage der LK kennen wir nicht.
Denke aber schon, daß sich ein LK >2cm auch ganz gut mit einer Nadel "anzapfen" läßt.
https://www.lifeline.de/diagnose/biopsie-id84782.html

Am wichtigsten ist natürlich die Klärung des Sachverhaltes, und nur Ärzte können beurteilen, welche Methode einer Gewebe-Entnahme die angemessen "schonendste" für einen Patienten ist.

Dabei geht es aber auch um die Frage, welche Methode hinreichend geeignet zur Klärung des Sachverhaltes ist.
Wozu also eine OP, wenn das eben so gut per Nadel-Biopsie möglich ist/wäre?

Wenn eine OP zur Klärung des Sachverhaltes zwingend notwendig ist, dann muß sie halt gemacht werden.
Ist aber aus meiner Sicht ein schwererer Eingriff als eine Nadel-Biopsie.


Liebe Grüße
lotol
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  #8  
Alt 18.09.2018, 09:25
MaG MaG ist offline
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Standard AW: Lympknoten im Abdomen >2cm

Hi,

nachdem ich nun gestern noch einmal beim meinem Internist war soll die Biopsie nun durch eine Laparotoskopie gemacht werden. Soll mit einem KH Aufenthalt von 3 Tagen erledigt sein. Eine Entfernung der Lymphknoten ist nicht vorgesehen, diese sollen dann Medikamentös behandelt werden.

Gruß
MaG
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  #9  
Alt 19.09.2018, 03:50
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Lympknoten im Abdomen >2cm

Hallo MaG,

Zitat:
...soll die Biopsie nun durch eine Laparotoskopie gemacht werden.[]
Klingt schon besser als eine OP, da minimalinvasiv.

Zitat:
Eine Entfernung der Lymphknoten ist nicht vorgesehen, diese sollen dann Medikamentös behandelt werden.
Verstehe ich nicht:
Medikamentöse Behandlung von LK zu deren "Abschwellung"?
Bzw. so eine Behandlung, um das Immunsystem wieder "aufmotzen" zu können?
Ist unter der medikamentösen Behandlung eine Chemotherapie zu verstehen?


Liebe Grüße
lotol
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  #10  
Alt 19.09.2018, 16:26
MaG MaG ist offline
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Standard AW: Lympknoten im Abdomen >2cm

Hallo lotol,

ich hatte gestern ein Gespräch mit den Ärzten im KH und diese lehnen eine Laparoskopie ab aus dem grund dass ich kräftig bin und dass die Lymphknoten an Stellen sitzen welche man nicht mit einer Laparoskopie erreichen könnte. Die Ärzte haben mich wieder an die Urologie des KH verwiesen an welchem mein Seminom operiert wurde. Hier habe ich nun Mitte nächsten Monat einen Termin in der Tumorsprechstunde. Vorher soll ich laut meinem Internisten noch ein MRT machen lassen um ein Update des Abdomen und der Lymphknoten zu bekommen.

Ich verstehe so langsam die Welt nicht mehr.

Gruß
MaG
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  #11  
Alt 20.09.2018, 05:14
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Lympknoten im Abdomen >2cm

Hallo MaG,

selbst, wenn manches etwas merkwürdig zu sein scheint:
Behalt bitte unbedingt die Nerven.

Denn Du sprachst w.o. auch davon, daß die Ärzte das alles selbst nicht so recht einordnen können bzw. keine Erklärung dafür haben.

Das ist auch gar nicht mal so ungewöhnlich.
Ich erlebte das während meiner Chemotherapie auch:
Es wurde keine Erklärung dafür gefunden, daß ich (wiederholt) relativ viel Wasser im Pleura hatte.

Außer der, daß möglicherweise noch ein weiterer "Tumorherd" vorhanden sei.
Irgend sowas in die Richtung, daß mein bösartiger Lymphdrüsenkrebs vielleicht auch bereits die Lunge "angeknabbert" haben könnte.
Was mir gerade noch "gefehlt" hatte.

Meine Onkologin erklärte mir auf Nachfrage, wie mit zwei unterschiedlichen Krebsen verfahren wird:
Naja, das ist ganz einfach.
Erst mal wird der lebensbedrohlichere niedergemacht, und erst danach der nächste.

Ist auch logisch nachvollziehbar, weshalb das Wasser im Pleura zweimal (per Punktion) abgelassen wurde und seine weitere Entwicklung nur als Anzeichen für Ungewöhnliches beobachtet wurde.
Im Endeffekt hat sich das mit dem Wasser von selbst erledigt, und ein zweiter Krebsherd existierte glücklicherweise nicht.

Von dieser Erfahrung berichte ich Dir auch hier, weil sie definitiv aufzeigt, daß auch für Ärzte so Manches völlig "im Nebel hängt".

Was ich aber nicht als Ärzte "abwertend" verstanden wissen will.
Sondern ganz im Gegenteil habe ich allergrößten Respekt davor, daß sie die Komplexität menschlicher Erkrankungen - v.a. bei Krebsen - doch ganz gut "überblicken" und behandeln können.


Vielleicht kann es Dir zum Verstehen/Verständnis helfen, wenn Du das bei/in Dir Ablaufende in etwa so sehen kannst, wie ich das tue.
(Beinhaltet natürlich nicht, daß das auch richtig sein muß.
Nimm es bitte nur als Anregung für Deine eigenen Überlegungen bzw. für evtl. Fragen an Deine Ärzte.)

Zitat:
Bei der Nachkontrolle mittels CT von Leiste und Abdomen wurde ein ca 2,3cm großer Lymphknoten zwischen der Vena Cava und der Leber gefunden sowie weitere kleinere vergößerte Lymphknoten in der Leiste. Mein Urologe sowie die Uni Klink konnten sich keinen Reim auf diesen großen Lymphknoten machen und wir beschlossen in kooperation mit einer Zweitmeinung eines Prof aus Berlin 6 Wochen zu warten und anschließend ein MRT zu machen. Die 6 Wochen waren anfang August zu Ende und das Ergebnis was dass ein weiterer Lymphknoten ca. 2cm auftauchte und auch Milz und Leber vergrößert sind. Dies zum Anlass genommen machte ich nun einen Termin bei einem Internisten/Onkologen zur Abklärung. Dieser lies erst einmal ca 9 Röhren Blut abnehmen und alles erdenkliche abchecken was nur geht. Hier war das Ergebnis dass nur zwei Werte etwas erhöht sind welche auf eine Lympherkrankung hindeutet. Er meinte nur zu mir dass letztendlich nur der Pathologe wüsste was es wäre indem man mir die beiden Lymphknoten durch eine Bauchnabel OP entfernen liese. Vor dieser OP habe ich doch etwas Respekt denn die beiden Lymphknoten liegen ja wie beschrieben direkt neben der Vena Cava. Mein Urologe ist iwie etwas anderer Meinung und würde gerne vorab ersteinmal eine Chemo durchführen lassen. Nun stehe ich da und überlege.
Zunächst mal erschließt sich mir überhaupt nicht, wieso gleich die beiden LK per OP entnommen werden sollen.
Denn, wenn Dein Lymphsystem "im Eimer" sein sollte, kann man das auch per Analyse von nur einem LK diagnostizieren.
Methode, um Gewebe von ihm bekommen zu können, ist dabei relativ egal.

Frag also bitte danach, welchen "Mehrwert" es erbringen sollte, beide LK zu Diagnosezwecken herauszuschnipseln.

Anfang August tauchte nach 6 Wochen ein weiterer LK gleicher Größe auf.
Warum und wo (genau)?
Oder noch genauer gefragt, was filtert der denn eigentlich aus Dir heraus?

Du kannst das gesamte Lymphsystem durchaus als "Müllabfuhr" unseres Körpers sehen.
Und je nachdem, wo wie viel Müll entsteht, schwellen dort dann auch die LK entspr. an.
"Packt" ein LK alleine nicht mehr den ganzen Müll, werden ihm "nachgeschaltete" auch noch (zusätzlich) aktiviert, damit dennoch der Müll abgeführt werden kann.

Offensichtlich wird diese Müllabfuhr bei Dir zunehmend aktiviert.
Und keiner weiß ebenfalls offensichtlich - wie es aussieht - warum.

Es gingen zunächst erst mal 6 Wochen vorbei, bis man die Entwicklung eines weiteren LK beobachten konnte.
Wie groß waren Deine LK in der Leiste Anfang August?
Und wie groß sind sie heute, nach ca. 4 bis 5 Wochen später?

Du hast jetzt nochmal einen zeitlichen "Nachschlag" von ca. 4 Wochen bekommen, bis es weitergeht.

Könnte vielleicht sein, um weitere abartige Veränderungen in Deinem Lymphsystem "in aller Ruhe" beobachten und daraus Rückschlüsse ziehen zu können.
Auch unsere Ärzte haben "gute Nerven".

Müssen sie auch haben, weil sie anderenfalls nicht nur für ihren Job ungeeignet wären, sondern auch verrückt werden würden.


Behalt bitte das Wachstum Deiner LK in der Leiste im Auge.
Denn es gibt ein Phänomen, das auch hier im Forum immer wieder nachlesbar ist:
Wenn das Lymphsystem "schwer zu kämpfen" hat oder womöglich gar mehr oder weniger "im Eimer" ist, schwellen die LK (meist in der linken Leiste) ratzfatz an.
Das kann auch unglaublich schnell ablaufen.
Weiß schon gar nicht mehr genau, wie schnell das bei mir mit dem abartigen Anschwellen eines Leisten-LK ablief.
Kann sein, innerhalb von 2 bis 4 Wochen wurde der so groß, daß sämtliche "Alarmglocken" dann auch schrillten.

Vorher dachte ich:
Das wird sich schon wieder alles "legen", weil ich es zeitlebens gewohnt war, daß meine LK an- aber auch wieder abschwellen.
Wie sie das in jedem funktionsfähigen Lymphsystem tun.

Eine grandiose Fehleinschätzung meinerseits lag aber vor, als ich annahm, daß sich ganze angeschwollene LK-Knoten-Ketten (bei mir beidseits am Hals bis zum Schlüsselbein verlaufend) auch wieder "zurückbilden" würden.

Die bildeten sich erst nach Schlag 1) mit der "Chemo-Keule" zurück.
Allerdings dann auch ratzfatz.


Insgesamt habe ich bisher den Eindruck, daß Deine Ärzte die Situation mit Deinen LK nicht als besonders "dramatisch" einschätzen, weil anderenfalls viel schneller "durchgegriffen" werden würde.
Behalt deshalb auch Du Deine "guten Nerven" und wart erst mal die Diagnose ab.
Eine möglichst günstige wünsche ich Dir natürlich.

Ist ja auch nicht ganz so einfach, nach einem erfolgreich operierten Hodenkrebs mit unkalkulierbaren "Nachwehen" von ihm umgehen zu können.

Zitat:
Ich gehe jetzt auch mal naiv davon aus dass selbst wenn ich die OP hinter mir habe dies noch nicht das Ende war.
Zunächst soll die OP(?) nur dazu dienen, um feststellen zu können, was bei Dir mit den LK überhaupt los ist.

Wie ist das denn nun mit der "medikamentösen" Behandlung??
Denn ehrlich gesagt ist es für mich völlig schleierhaft, wieso man vor einer konkreten Diagnose überhaupt von irgendeiner Behandlung sprechen kann.
Das ist aus meiner Sicht alles in sich nicht "stimmig".

Denke, es sind noch viele Fragen offen bzw. ungeklärt, bevor es wirklich effektiv weitergehen kann.

Vielleicht wäre es deshalb auch angebracht, wenn Du Dir eine "Dritt-Meinung" einholst?


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #12  
Alt 24.09.2018, 14:05
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Hallo Lotol,

ja die OP via Lataroskopie sollte eigentlich eine Biopsie sein um zu sehen was mit den Lymphknoten nicht stimmt und dann evtl. Mdikamentös nachlegen zu können. Da sich die Ärtze nun weigern die OP zu machen bleibt mir nur übrig zu warten und erneut ein MRT machen zu lassen obwohl ich von dem Kontrastmittel übelste Nebenwirkungen bekomme wie Schleimhäute schwellen an, Mega Hautausschlag am ganzen Körper, Lippen schwellen Schlauchbootmäßig an und platzen auf etc.

Wenn das neue MRT nun keine Veränderungen anzeigt, was dann? Dann wird guter Rat teuer. Mit 4 Ärzten habe ich bereits gesprochen und jeder hat iwie eine andere Meinung zu dem Ganzen.

Gruß
MaG
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  #13  
Alt 25.09.2018, 02:44
lotol lotol ist offline
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Hallo MaG,

Zitat:
Wenn das neue MRT nun keine Veränderungen anzeigt, was dann? Dann wird guter Rat teuer. Mit 4 Ärzten habe ich bereits gesprochen und jeder hat iwie eine andere Meinung zu dem Ganzen.
Bei keinen großartigen Veränderungen könnte es auch auf w&w hinauslaufen.

Acht bitte bei der kommenden Untersuchung besonders auf evtl. Veränderung der Milz.

Was die LK-Größen anbelangt, "löcherte" ich bei jeder US-Untersuchung die (unterschiedlichen) Ärzte, die das machten, mit Fragen.

Ich bat auch darum, mir die unterschiedlichen LK (gesunde und erkrankte) auf dem Bildschirm zu zeigen, wobei mir die Bitte immer erfüllt wurde.

Bei jeder Untersuchung werden die LK ja genau "vermessen", was auch alles protokolliert wird.
Und es ist auch keineswegs so, daß Onkologen nun bei jeder LK-Größe gleich enorm "nervös" werden.
Es wird auch danach differenziert, ob die LK "kugelrund" oder eher länglich sind.
In beiden Fällen sind die häufig gen. >10mm nicht unbedingt alarmierend.

Maßgeblich ist an sich immer nur, wie die LK innerlich aussehen.


Die vier unterschiedlichen Meinungen der Ärzte nützen Dir zunächst recht wenig.
M.E. ist das nur ein Indiz dafür, daß keiner so recht weiß, was in Dir los ist.
Leider scheint das so zu sein, was es Dir natürlich erschwert, eine der Meinungen als die stichhaltigste zu bevorzugen.

Letztlich mußt Du als Patient, um dessen Leben es geht, mitentscheiden, was zu tun ist.
Weil Du das dann auch "voll" mittragen mußt, damit es erfolgreich sein kann.

Wart folglich am besten in aller Ruhe ab, was die nächste Nachuntersuchung an konkreten Ergebnissen bringt.
Wobei das nur die Feststellung des Status quo sein kann.

Erst danach ist dann eine Analyse eines LK endlich mal "fällig".
Weil nur diese Analyse im Gesamt-Zusammenhang bestimmen kann, wie am besten weiterhin vorzugehen ist.

Denn alles andere sind nur reine Spekulationen.

Die Lage ist derzeit für Dich etwas mißlich:
Ungewissheit und Warterei auf konkrete Ergebnisse - das "übliche Programm" halt.

Zerbrich Dir bitte darüber nicht weiter Deinen Kopf:
Denn nicht mal an einem bösartigen Lymphom stirbt man so schnell.

Damit will ich sagen, daß es m.E. völlig sinnlos ist, derzeit überhaupt darüber nachzudenken, wann "guter Rat teuer" sein könnte.

Nach der nächsten Untersuchung wird eine Realität vorliegen, mit der Du Dich dann auch befassen kannst.
Ich wünsche Dir viel Glück bei den Ergebnissen.


Liebe Grüße
lotol
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