8x TAC - wer hat hiermit Erfahrung gemacht?

[fighting-spirit]

Hallo ihr tapferen Mitkämpferinnen

Möchte mich zu Beginn kurz vorstellen...

Mammakarzinom rechts
cT3,pN1,G2,Mikrometastasen sehr wahrscheinlich
Diagnose seit 26.06.2012 mit 27 Jahren

6xTAC
Mastektomie re.
35x Bestrahlung
AHT 5 Jahre dringend notwendig

Lebe seit Ende 2008 in CHN-Shanghai, allerdings bis zur erfolgreichen Einstellung der AHT gesplittet von meinem Mann und unseren Söhnen 4 Jahre und 1 Jahr in DE-Sinsheim.


2 Zyklen TAC habe ich seit dem 25.Juli hinter mir. Danach waren die bekannten Untersuchungen, CT, MRT, Mammographie, und Ultraschall.
Im MRT konnte man leider keine Verkleinerung meines Tumors feststellen, allerdings eine Woche später in den Untersuchungen von Mammographie und Ultraschall war der Tumor von 7,0 cm x 6,3 cm auf unglaubliche 0,8 cm x 0,6 cm geschrumpft

Jetzt haben die Ärzte beschlossen, auf Grund der Kombination Erkrankungsalter, Erkrankungsstadium, tolles Anschlagen der Chemo, soll die TAC auf 8x erhöht werden.
Ich habe davor keine Angst bin auch damit einverstanden, jedoch war mir bis dahin das Schema der TAC mit 6 Zyklen bekannt. Mit diesem Denken lag ich nicht falsch, offensichtlich wird die TAC nur in sehr seltenen Fällen auf 8 Zyklen erhöht.
Auch wird plötzlich von einer brusterhaltenden Therapie gesprochen, trotz das der "enormen" Größe des Tumors bei der Diagnosestellung. allerdings warte ich noch bis Ende diesen Monats auf die Ergebnisse des fast Track. Sollte hierbei eine genetische Veränderung festgestellt werden, tendieren die Ärzte zur beidseitigen Mastektomie.

Jetzt meine Frage,
wer von euch Lieben hat damit Erfahrungen gesammelt, was wurde euch als Aufklährung zu diesem "anderen" Schema der TAC mit auf den Weg gegeben?
Welche Vor- und Nachteile haben euch eure Onkologen an den Tag gelegt?

Des weiteren, wer sich zutraut hierzu eine Meinung nieder zu schreiben.
War von Anfang an der Meinung, ich will eine beidseitige Mastektomie.
Trotz des Vorschlags einer "jetzt doch" brusterhaltenden OP Seitens der Ärzte, bin ich der Meinung das ich meine Einstellung nicht ändern sollte, dar ich Angst davor habe, sollte in Zukunft wieder etwas dieser Krankheit auftauchen, lass es ein Rezesiv oder eine Neuerkrankung sein, mir etwas vorzuwerfen.

Würde mich sehr über einen lebhaften Treat zu diesem Thema erfreuen. Auch über Links und ähnliches wäre ich sehr dankbar.


Ich wünsche euch ein wunderschönes NWfreies WE, er die Sonne liebt sollte sie in vollen Zügen genießen

[joanajo]

Hallo
kann dich gut verstehen, ich wollte auch die beidseitige Mastektomie, habe dann auch Ärzte gefunden, die das unterstützt haben. (Es gab auch welche, die die gesunde Seite nicht operieren wollten)
Es ist jetzt 1,5 Jahre her und ich habe es keinen Tag bereut!

Zur Chemo kann ich dir nichts sagen, ich hatte keine.
Viel Glück!
joanajo

[fighting-spirit]

Hallo joanajo,

Habe in deinem Profil nachgelesen...Mensch, was für eine Vergangenheit, es schmerzt mich sehr für dich...

Des weiteren habe ich gelesen du hast dir die Brust wieder aufbauen lassen. Ganz am Anfang, also noch vor wenigen Wochen, war ich der Meinung der Aufbau mit Silikon wäre für mich der richtige Weg. Habe dann erfahren das der Aufbau mit der OP der Mastektomie nicht möglich sei, dar im Anschluss Bestrahlungen angeordnet sind. Allerdings habe ich hierzu auch sehr viel ungefiltertes Material im Internet finden können. Mit der Zeit, in der ich Erfahrungsberichte von Patientinnen die mit unterschiedlichsten Methoden sich haben behandeln lassen gelesen habe, bin ich irgendwie weit weg von einem Brustwiederaufbau jeglicher Art gekommen. Sehr viel Angst macht mir deine für dich gewählte Art, über die Art der Methoden des Eigengewebsaufbau wage ich der Zeit noch nicht dran zu denken...
Bei der von dir gewählten Art wird ja oft von Verkapselungen gesprochen und der Austausch alle 10 bis 15 Jahren des Implantates. In wie weit wurdest du über diese Risiken informiert? Haben sie dir hierzu Zahlen genannt?
Hattest du im Vorfeld eine gute Aufklärung über verschiedene Möglichkeiten. Stand für dich zu Beginn gleich fest welche Art du für dich gerne hättest oder erst nach diversen Aufklärungsgeprächen?

Fragen über Fragen, vielleicht hast du Lust mich darüber in Kenntnis zu setzen.

Was ich noch mit einwerfen möchte, in meinem Brustzentrum stehen die Ärzte voll uns ganz hinter mir, falls ich mich bei der OP Planung für die beidseitige Mastektomie entscheide ohne jegliche medizinische Notwendigkeit.


Lieben Dank und alles Gute für dich...
Fighting-Spirit

[joanajo]

Hallo noch mal!

Also für mich war schnell klar, dass es Silikon sein wird.
Ich brauchte aber keine Bestrahlung, da die Lymphknoten frei waren und ich eine subkutane Mastektomie hatte.
Ich wäre für die anderen Methoden zu dünn gewesen.
Es war gut, dass meine Brust relativ groß war und auch genügend Haut da war, um alles neu zu formen. (nach 3 gestillten Kindern kein Wunder)
Ich wurde sehr gut beraten, hatte im September auch schon den Austausch von Expander zu Silikon, naja, und wenn das in 10-15 Jahren noch mal getauscht wird, das war eine OP, welche gut auszuhalten war. Brauchte nicht mal Schmerzmittel.
Das Einzige, was jetzt stört und mich nervös macht, sind die Granulome, hatte heute MRT- hoffe auf ein gutes Ergebnis, bekomme das nächste Woche. Hab halt immer Angst, dass es doch keine Granulome sind. (in mehreren Ultraschalluntersuchungen haben sie aber gesagt, sieht nicht bösartig aus, also glaub ich mal dran)
Achso, wenn es nicht klappen würde (Verkapselung), dann würde ich mir einen Kopf machen, was man alternativ machen könnte- Beauli z. Beispiel.
Ich habe mir auch schon einen Vortrag über die verschiedenen OP Methoden angehört und weiß jetzt auch, dass es für mich die richtige Methode war.
Es gibt überall Vor- und Nachteile, aber für mich waren die Vorteile mit Silikon deutlich!
Es ist schön, dass die Ärzte hinter dir und deiner Entscheidung stehen, da fühlt man sich doch gut aufgehoben!
Für dich auch alles Gute,
bis dann
joanajo

[Mary-Lou]

Zitat von Fighting-Spirit

...war ich der Meinung der Aufbau mit Silikon wäre für mich der richtige Weg. Habe dann erfahren das der Aufbau mit der OP der Mastektomie nicht möglich sei, dar im Anschluss Bestrahlungen angeordnet sind.

Ich weiss nicht, woher Du die Auskunft hast, dass in diesem Fall die Bestrahlung nicht möglich ist. Ich hatte eine beidseitige skinsparing Mastektomie vor nunmehr sechs Jahren und bekam - trotzdem anberaumter einseitiger Bestrahlung - einen Sofortaufbau mit Permanent-Expandern, diese waren mit nachfüllbarer Kochsalzlösung gefüllt und wurden ein Jahr später in der gleichen Uniklinik durch Silikonexpander ersetzt und ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen und "trägt" sich sehr gut.

Der behandelnde Professor hat mir diese Variante seinerzeit sehr ans Herz gelegt, da halt beidseitig operiert werden musste. Nun, ich muss natürlich dazu sagen, dass ich keine 20 mehr bin und ich nicht weiss, ob er nicht in diesem Falle "einen größeren Leidensdruck" unterstellt hätte . . .

Wenn Du magst, kann ich Dir gerne per PN weitere Auskünfte geben.
Über Deine eigentliche Frage "8xTAC", wirst Du bestimmt noch einige Antworten bekommen. Alles Gute für Dich

Lieben Gruss

[Sibylle R]

Hallo fighting-spirit, habe gerade 24 Taxol wöchentlich hinter mir und es eigentlich gut vertragen. Die bekannten Hand und Fußsyndrome habe ich auch allerdings verstärkt noch nach dem Absetzen. Spüre meine Fingerkuppen und Zehen fast nicht, aber es ist zum Aushalten. Ansonsten hatte ich ausser der Glatze keine besonderen NWs. Bei mir waren 2 Zyklen Taxol á 8 angesagt, die dann um einen 3.Zyklus erweitert wurden nach gutem Ansprechen und meinem Guten Zustand und guten Blutwerten.

Dir alles Gute und viel Erfolg melde dich falls du noch mehr wissen möchtest.

Schönen Sonntag

Sibylle

[fighting-spirit]

Hallo zusammen,

@joanajo, vielen Dank für deine weiteren Ausführungen zu diesem Thema.

@Mary-Lou, schön zu hören das es doch anders möglich wäre...siehe dein Fall, das macht mir Hoffnung.
Wie schon angesprochen, alle Infos bislang sind ohne persönliche Arztgespräche und absolut ungefiltertes Material aus dem Internet.

Meine persönlichen Informationsgespräche stehen erst an, wenn mein Mann mich in wenigen Wochen besuchen kommt. Hoffe dabei meine Gedanken, Fragen und Bedenken gestillt zu bekommen und die beste Lösung fur mich persönlich aber auch für meinen Mann zu treffen. Der mir in diesem Punkt volle Entscheidungsfreiheit lässt. Denn er sagt, und dabei hat er sicherlich recht, wir als Familie können unser Glück nur finden wenn ich meines für mich selbst gefunden habe. Und wenn mich eben nichts überzeugt, dann gehe ich auch selbstbewusst ohne "Anhang" durchs Leben.

@Sibylle R danke auch für deine Worte. Dann hoffe ich das noch viele andere und auch ich nahe zu NWfrei aus der Geschichte heraus gehen werden.

Teu, teu, teu euch allen...
Hoffe weiterhin auf die Mädels mit 8x TAC, zeigt euch, wo seid ihr

[Jule66]

Hallo Fighting- Spirit,

ich hatte "nur" 6 mal TAC- ein erprobtes Schema.
Mir leuchtet die Gabe von 8 mal nicht ein.
Es gab einige Studien zur TAC Chemo- nicht umsonst lautet das übliche Schema 6 mal TAC!

Eine verlängerte Gabe lohnt sich m.E. nur, wenn es sich um einen sehr! langsam wachsenden Tumor handelt.
Dafür müßte man Deinen Ki67 wissen.
Und nach 2 Chemos so einen Erfolg- Wahnsinn.
Am Ende hast wohl auch Du eine Komplettremission.
Es gibt nicht wenige, die nach 6 mal TAC eine Komplettremission hatten (ich selber auch) - ich glaube nicht, dass da 8 mal mehr erreichen können!

Darüberhinaus: für mich wurden die Chemos immer schwerer zu ertragen- ich selber hätte die 8 mal eher nicht geschafft!

Du könntest doch nach der 6. Chemo schauen, wie es aussieht: ist das Biest weg, keine Chemo mehr.

Ich drücke Dir die Daumen für eine Komplettremission !

Liebe Grüße, jule

[Tati P.]

Eine Frage stelle ich mir zu der 6 maligen Gabe von TAC. Also ich habe sie auch bekommen und mein Tumor sprach gut darauf an. Letztlich hatte ich aber keine Komplettremission, es blieben wenige Millimeter über. Nun fragte ich damals meine Ärztin, ob es nicht Sinn mache, eine 7. Dosis TAC zu geben, um auch diesen kleinen Rest weg zu bekommen. Sie sagte, das würde keinen Sinn machen, das 6er TAC Schema hätte sich bewährt.

Ich frage mich seitdem, ob ich nicht doch eine Komplettremission gehabt hätte, wenn wir anstatt 6, 7 Mal TAC gegeben hätten und verzweifel fast an der Vorstellung, dass ich dadurch, dass ich keine Komplettremission hatte, ein höheres Rückfallrisiko habe.

Wenn der Tumor kaum anspricht, dann kann ich mir das vorstellen, dass man nach 6 Mal aufhört, aber bei mir ist das jetzt wie... kurz vorm Ziel abgebrochen =o(

[launi.de]

@Tati: Ich meine mich zu entsinnen,das klinisch,also per Ultraschall eine Komplettremission da war und der Pathologe dann sagte,nein...richtig? Ich denke,das hätte Dir nach einer 7. ebenso passieren können. Bei mir wurde damals gesagt,der Pathologe hat das letzte Wort,ob eine Komplettremission da ist! Und vergiss nicht,wie schlecht es Dir ging! Auch die Ärzte müssen irgentwann das Nutzen/Risiko abwägen! Bei mir stand schon die 6 Gabe im Fragezeichen,entschlossen sich dann aber dank des Ultraschalls noch die letzte drauf zu hauen!

@spirit: Mir erschliesst sich die 8 mal auch nicht wirklich...wenn Du nach Nummer 6 eine klinische Komplettremission hast,dann raus mit dem Teil Drück Dir die Daumen,das Du auch zu den Glücklichen gehörst!
Übrigens...ich laufe auch selbstbewusst ohne und bin ganz zufrieden

Lg launi

[bifi65]

Huhu...

zum Thema mit oder ohne "Anhang" durchs Leben gehen.... Ich gehe seit vier Monaten komplett ohne Anhang (aus dem selben Grund wie du), hab statt Prothese eine schöne Sammlung von netten Tüchern, um mein Outfit zu ergänzen, (aber bei diesem Wetter binde ich nix um den Hals ) Es gab noch NIE einen blöden Kommentar und mein Mann war derselben Meinung wie deiner: tu das, womit du dich am wohlsten fühlst. Richtig so! Mir gehts gut damit!

Alles Liebe für dich,
Birgit

[Tati P.]

Zitat von launi.de

@Tati: Ich meine mich zu entsinnen,das klinisch,also per Ultraschall eine Komplettremission da war und der Pathologe dann sagte,nein...richtig? Ich denke,das hätte Dir nach einer 7. ebenso passieren können. Bei mir wurde damals gesagt,der Pathologe hat das letzte Wort,ob eine Komplettremission da ist! Und vergiss nicht,wie schlecht es Dir ging! Auch die Ärzte müssen irgentwann das Nutzen/Risiko abwägen! Bei mir stand schon die 6 Gabe im Fragezeichen,entschlossen sich dann aber dank des Ultraschalls noch die letzte drauf zu hauen!

Lg launi

Ja, genau so war es. Beim Ultraschall nach der letzten Chemo meinte die Ärztin, es KÖNNTE noch ein Rest sein, das könne man nicht so genau sagen, es könnte auch genauso gut nur noch das Tumorbett sein.
Da hatte ich dann halt gefragt, ob wir nicht vorsichtshalber noch eine Chemo hinterher packen und sie sagte, es gäbe keine Studien die belegen, dass mehr als 6 x TAC hilfreich wären.
Ändern kann ich es eh nicht, aber man denkt halt doch schon darüber nach. Das klassische "was wäre wenn..." Spiel.

[mara64]

Hallo,

ich habe zwar nicht 8 x TAC bekommen, aber 4 x EC und 4 x Doc.
Auf meine Frage, warum 8 Zyklen bei einer relativ "guten" Ausgangssituation, erhielt ich als Antwort: bei hormonsensiblem Brustkrebs, mit einem KI 67 unter 14, d.h. bei einem langsam wachsenden Krebs, sei es sinnvoll die Chemotherapie zu verlängern, damit möglichst viele Krebszellen erwischt würden.
Ich gebe zu, die letzten beiden Zyklen waren am heftigsten, aber heute bin ich froh, es ausgehalten zu haben.
LG mara

[line78]

Puh 8x TAC - Hilfe... Habe 6x TAC erhalten (Komplettremission, aber in beiden Brüsten Atypien und so Sachen, mit denen ich als Laie leider nichts anfangen kann) und ich persönlich glaube kaum, dass mein Körper noch weitere Chemos verkraftet hätte... Drück Dir die Daumen, dass die Chemo den scheiss Tumor weiterhin so toll schrumpfen läßt und der Onkologe die für Dich passende Anzahl findet.

[Tati P.]

Ach, also aus heutiger Sicht denke ich, hätte ich rein körperlich schon noch eine Chemo mehr ausgehalten. Meine Werte haben sich binnen der 3 Wochen immer relativ gut erholt. Aber ob und wie ich das psychisch ausgehalten hätte, weiß ich nicht. Nervlich war ich zum Schluss ein einziges Wrack und habe schon Tage bevor ich wieder Termin hatte, nur noch geheult.
Man hätte es aushalten können, ja, das glaube ich schon. Warscheinlich hätte ich die Ar***backen zusammen gekniffen und gesagt "Los. Dann aber JETZT!"