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  #31  
Alt 26.12.2002, 18:39
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Habe lange mit mir gerungen, nachdem ich Euere Einträge gelesen habe. Bin immer noch so voller Trauer. Falls Ihr Euch erinnert, war am 28.11.2002 das letzte Mal im Forum und erhielt Hilfe und Trost durch eine vielzahl von Antworten.
Am 12.12. kam mein Vater (Diagnose Darmkrebs/Leber- und Lungenkrebs nach Streuung) ins Krankenhaus. In der Nacht wäre er fast verblutet und bekam eine Blutkonserve. Die nächsten vier Tage waren meine Mutter und ich immer Tag und Nacht bei ihm. Ich hatte die Gelegenheit ihm in endlosen Stunden im Krankenhaus zu sagen, wie sehr ich ihn liebe und für alles danke. Er fiel am 14.12 ins Leberkoma und ich habe ihn gestreichelt und geküsst und soviel an seinem Bett geweint. Am 15.12, die Ärzte meinten, er bekommt nichts mehr mit, habe ich ihm ins Ohr geflüstert, dass ich ihn liebe und er hat die Augen aufgemacht und gesagt, er liebt mich auch. Soviel dazu, dass man angeblich im Leberkoma nichts mehr mitbekommt. Am 16.12. morgens um 7:40 Uhr verstarb mein Vater in meinen Armen. Das waren die schrecklichsten Minuten in meinem Leben. Er hörte einfach auf zu atmen und ich wollte es nicht wahr ahben, dass er tot ist. Wichtig ist einfach nur da zu sein und eine Hand zu halten. Viele Worte sind nicht mehr nötig, da schliesse ich mich Mucki an. Ich wünsche Euch allen die Kraft, die ihr noch braucht

herzlichst
Simone
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  #32  
Alt 27.12.2002, 19:33
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Standard Danke...

Ich möchte euch für eure Antworten danken. Auch euch wünsche ich natürlich ganz viel Kraft für die nächste Zeit!
Habe heute mit meinem Vater ein ganz intensives Gespräch gehabt. Danke nochmal für den Aufrüttler, Britta. Es geht ihm mit jedem Tag schlechter. Ich möchte einerseits nicht klammern und ihn entgegen seiner Kräfte bei uns halten und es so für ihn noch schwerer machen, andererseits fällt es mir so schwer, ihn gehen zu lassen...
(Ich würde gern noch mehr schreiben, aber zur Zeit fehlen mir die Worte und ich lösche meine Buchstaben ständig wieder....)
Kerstin
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  #33  
Alt 28.12.2002, 14:06
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Hallo Kerstin,

leider habe ich erst gerade wieder ins Forum schauen können. Es hat gut getan, von dir zu lesen.

Lieber Jochen,

es tut mir sehr leid, dass dein Papa gestorben ist. Und dass es so schnell ging. Ich hoffe, du kannst diese Tage trotzdem irgendwie überstehen. Es wäre schön, wenn du dich noch einmal meldest.


Liebe Britta,

schade, dass du die Sache so einseitig siehst. Ich denke, man muss seine Gefühle nicht immer in Worte fassen, es gibt auch eine nonverbale Verständigung. Mein Vater hat zum Beispiel gewusst, dass ich ihn liebe. Er war mir auch sehr dankbar, dass ich in seiner letzten Lebenszeit so oft für ihn da war. Das weiß ich von meiner Mutter und doch hat auch er es mir nie selber sagen können. Ja und? Ich weiß es und das ist das Wichtigste? Es hat ein Leben lang nicht diesen direkten emotionalen Austausch gegeben, meinst du, dass man im Angesicht des Todes dann auf einmal all seine Hemmungen einfach so überwinden kann? Ich kann es noch nicht einmal im Nachhinein, aber es ist meine Aufgabe, daran zu arbeiten. Wenn du für dich schon so weit bist, freu dich darüber. Aber werde nicht wütend, wenn andere noch nicht so weit sind.

Euch allen wünsche ich ein so gut wie mögliches Jahresende und einen möglichst hoffnungsvollen Neuanfang 2003. Anja
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  #34  
Alt 28.12.2002, 17:06
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Liebe Kerstin,
es ist nur allzu verständlich, daß du ihn nicht gehen lassen willst. Ich kann das sehr gut nachempfinden. Der Gedanke, daß er irgenwann nicht mehr da ist, tut weh.
Andererseits ist da das Leiden, daß er durchmacht und nur er weiß, wann er endlich nicht mehr leiden will und wird sich dem Ungewissen hingeben, damit er seine Ruhe hat. Wir alle haben dann keinen Einfluß mehr.
So habe ich es erlebt. Ich würde alles darum geben, lebte mein über alles geliebter Mann noch. Ich hatte die gleichen Gedanken wie Du. Dadurch, daß ich in den letzten Tagen bei ihm sein konnte, wußte ich auch, wie sehr er sich quälte. Im nachhinein habe ich von anderen erfahren, mit denen er noch sprach, daß er gesagt hat "Bald werde ich keine Schmerzen mehr haben" oder "Weihnachten bin ich nicht mehr da". Das hat mir gezeigt, daß er wußte, daß es nicht mehr lange dauern würde, ja, vielleicht hat er es sich auch gewünscht. Ich war bei ihm, als er aufhörte zu atmen und auf einmal war ich ganz ruhig, es war so, als würde seine Ruhe plötzlich auf mich übergehen. Irgendwie war es jetzt gut!
Wir beide haben das zusammen durchgestanden und das gibt mir den inneren Frieden, was nicht heißen soll, daß ich nicht vermisse, im Gegenteil. Was ich damit sagen will, ist, wir alle können nicht ermessen, was in unseren lieben Menschen vorgeht. Wir können ihr leiden, ihre Schmerzen, ihre Gedanken nicht nachempfinden. Wir denken in dem Moment nur an uns, wir wollen diesen Menschen nicht loslassen, wir wollen, daß er bleibt, wir wollen diesen seelischen Schmerz nicht ertragen. Aber welche körperlichen Schmerzen mußten sie ertragen.

Vielleicht kann Dich dies ein bißchen trösten. Helfen kann niemand so richtig.

Höre auf Dein Gefühl und handele danach, es wird richtig sein.

Liebe Grüße und viel viel Kraft


Mucki
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  #35  
Alt 28.12.2002, 21:02
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Weihnachten ist vorbei. Das erste Mal ohne meinen Vater. Ich habe am Heiligen Abend eine Kerze angezündet und an Ihn gedacht. Es war nicht leicht. Aber das Leben geht weiter. Ich wünsche allen die hier schreiben, viel Kraft und ein gutes neues Jahr, soweit das möglich ist.
Eure Silke
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  #36  
Alt 30.12.2002, 20:16
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Ich hatte vor einigen Tagen schon hier ins Forum geschrieben... Mein Vater ist noch immer zuhause. Nachdem wir in den letzten Tagen noch einigermaßen miteinander sprechen konnten und er viel geschlafen hat, ist er seit gestern mittag in einer völlig anderen Welt. Er phantasiert, sieht "Gespenster" und Fäden an der Decke etc.... Leider kann ich oftmals nicht verstehen, was er sagen will. Dazu kommt eine erschreckende motorische Unruhe. Ständig sind die Hände in Bewegung oder er will aufstehen, so dass wir ihn nun auch keine Sekunde mehr aus den Augen lassen mögen. Der Arzt hat die Haldol-Dosis etwas erhöht und hofft, dass mein Vater so etwas zur Ruhe kommen kann. Ich bin leider ziemlich ratlos. Erst dachte ich, die Bewusstseinstrübung käme vom Morphin, aber bei gleicher Dosis wird es immer schlimmer.... Was kann ich noch tun? Wäre euch dankbar, wenn jemand noch einen Tipp für mich hätte. Liebe Grüße, Kerstin
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  #37  
Alt 30.12.2002, 22:13
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Liebe Kerstin, bei meinem Vater war es genauso. Er war schrecklich unruhig und wollte sich ständig aufsetzen. Auch seine Hände waren unruhig und ich hatte teilweise das Gefühl, er spricht mit jemandem, wir konnten ihn aber nicht verstehen. Du kannst nichts tun, fragwürdig ob die Haldol Tropfen etwas bewirken. Er ist ganz weit weg. Sei einfach bei ihm, denn zwischendurch wurde mein Vater nochmal klar und ich konnte mit ihm sprechen, bevor er dann immer ruhiger wurde und nur noch viel schlief. Liebe Kerstin, ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft!
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  #38  
Alt 31.12.2002, 17:31
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Liebe Simone,
danke für deine Antwort. Mein Vater ist heute früh nach einer Nacht, in der er schon in einer vollkommen anderen Welt war, eingeschlafen. Ich bin so froh, dass wir die ganze Nacht und auch fast die kompletten letzten Tage mit ihm verbracht haben und immer ein Stückchen mehr Abschied genommen haben.
Trotzdem habe ich das Gefühl, in mir drin ist zur Zeit alles nur noch leer...
Ich wünsche dir ein gutes neues Jahr.
Liebe Grüße, Kerstin
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  #39  
Alt 31.12.2002, 19:42
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Liebe Kerstin, fast habe ich es mir gestern gedacht. Schön, dass ihr da gewesen seid, ich bin mir sicher, es hat ihm geholfen. Schön auch, dass Du die Zeit mit ihm hattest, das hilft dir mit Sicherheit in den nächsten Tagen. Ich habe das Gleich am 16.12. mitgemacht und bin in Gedanken bei Dir und Deiner Familie. Denke daran, dass es ihm jetzt besser geht, wo immer er auch jetzt ist. Herzlichst, meine ganze Familie und ich!
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  #40  
Alt 01.01.2003, 08:32
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Liebe Simone!
DANKE! Ich hoffe, ihr alle hattet einen "erträglichen" Jahreswechsel. Auch hinter euch liegt einen harte Zeit. Wir haben gestern mit meiner Mutter zusammengesessen und es ging einigermaßen. Die EReignisse waren auch noch zu frisch. Die nächsten Tage werden voller Aktivitäten sein, so dass wir wohl außer abends im Bett nicht viel zum Nachdenken kommen werden. Ist ja auch ganz gut so. Am Samstag ist dann die Trauerfeier und die Beerdigung. Ich habe einen Riesen-Horror davor.
Nun versuche ich mich mit dem Gedanken zu trösten, dass wir die letzten zwei Jahre alle intensiver gelebt haben, als wir es sicherlich ohne die Krebsdiagnose getan hätten. Viele Momente habe ich immer ganz bewusst einzufangen versucht, für den Fall, dass mir einmal nur die Erinnerungen bleiben. Momentan will es mir aber nicht gelingen, diese aus meinem Gedächnis hervorzukramen. Es drängen sich immer die Bilder der letzen zwei Tage in den Vordergrund... Wie du schon geschrieben hast... es sind wirklich die schrecklichsten Minuten des Lebens, wenn einen plötzlich diese Endgültigkeit trifft..
Liebe Grüße auch an deine Familie!
Kerstin
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  #41  
Alt 13.01.2003, 18:02
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Hallo Annabelle, das mit Deiner Mutter tut mir sehr leid. Ich kann es nachvollziehen, weil meine Mutter das gleiche hat und der Zeitpunkt kommt auch ungefähr hin. Wie geht es ihr jetzt ? Wollen wir uns austauschen?
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  #42  
Alt 06.02.2003, 07:52
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Standard enddarm

Mein vater mußte am 05.02.03 ins Krankenhaus wegen blut im stuhl es wurde die diagnose festgestellt das es krebs im enddarm ist was kann man tun.wäre schön wenn mir jemand antwortet.
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  #43  
Alt 07.02.2003, 14:02
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Hallo Andre!
Es wird sicherlich eine OP gemacht, möglicherweise wird ein künstlicher Ausgang gelegt. Dann wird je nach Ausdehnung des Tumors (Stadium, umliegendes Gewebe oder Lymphknoten befallen?) eine Bestrahlung sowie Chemo gemacht. Da werden euch sicherlich eure Ärzte beraten, wenn sie genaueres wissen. Wichtig ist, dass ihr jetzt die NErven behaltet und euch gut informieren lasst. Es ist auf jeden Fall einiges möglich!
Liebe Grüße, Kerstin
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  #44  
Alt 12.02.2003, 19:29
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Standard Endstadium

Ich weiss seit Weihnachten, dass ich Darmkrebs habe, bei dem nur noch eine palliative Operation sinnvoll war.

Gibt es hier niemand, der als Kranker mailt?

Ich habe einige Mühe, mich mit meinem absehbaren Ende auseinanderzusetzen, die Gefühle meiner fünf erwachsenen Kinder zu begleiten und viele äussere Vorbereitungen zu treffen und wäre glücklich, wenn ich von Erfahrungen anderer in vergleichbarer Situation profitieren könnte.

Subjektiv geht es mir gut, meine Kontakte sind besonders intensiv - aber ich habe nicht die leiseste Ahnung, welche Fristen es in meinem Fall gibt (alle curative Therapie erscheint mir sinnlos - in Übereinstimmung mit der Medizinerwelt)

Gute Wümsche an alle Mitleidenden (aktiv und passiv)!name@domain.de
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  #45  
Alt 22.02.2003, 11:36
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Standard Endstadium

Kann jemand aus Erfahrung einen Rat gegen ständige Übelkeit und Erbrechen geben? Mein Vater hat Darmkrebes im Endstadium, bekommt Morphium. Am meisten macht ihm die Übelkeit zu schaffen. Essen kann er schon länger nichts mehr, bekommt einen Tropf (Port ist zu...). Danke!
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