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Alt 12.07.2010, 19:17
Benutzerbild von matti321
matti321 matti321 ist offline
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Registriert seit: 12.07.2010
Beiträge: 1
Standard Tonsillenkarzinom, Plattenepithelkarzinom

Hallo an alle, ich bin neu hier!

Im März habe ich gemerkt, dass sich am Hals ein dicker Knoten gebildet hat. Während einer anderen Untersuchung bei meinem Chirurgen machte ich ihn darauf aufmerksam. Er rief daraufhin sofort bei einem befreundeten HNO an und hat mir einen Termin besorgt.

Nach Ansicht des Halses und Rachens machte der HNO eine sofortige Biopsie und verkündete mir nach testen des Gewebes die Diagnose Krebs .

Es wurden sofort Termine vereinbart mit dem Klinikum für eine Aufnahme von 3Tagen zwecks Biopsie unter Vollnarkose.

Ein paar Tage später war die Besprechung, zu dessen Anlass ich meine Frau mitgenommen habe, mit einer sehr jungen, besorgten Assistenzärztin. Obwohl wir in diesem Zeitraum schon längst die Diagnose Krebs kannten verkündete sie uns: Herr .... ich muss Ihnen leider mitteilen: Sie haben Krebs!!! Aus einem Munde (meine Frau und ich) kam nur: Ach, wirklich .....

Nun mal mein Befund:
Tonsillen-CA rechts, Plattenepithel-CA alio loco, TNM pT2 N2a(1/9) cM0 Pn0 L1 V0/G2-3 R0.

Nach 14 Tagen musste ich wieder in die Klinik zwecks Entfernung des Tumors
(10 Stunden-OP). Die OP bezog sich auf drei OPs mit drei Teams da noch zwei Plastiken (Hauttransplantation) vorgenommen wurden. Aus dem linken Unterarm wurde mir eine Hautplastik entnommen, die im Racheninnenraum wieder eingefügt wurde. Des weiteren wurde eine Arterie entnommen, die am Hals wieder eingesetzt wurde. Haut wurde dann noch aus der Leiste entnommen, welche auf den Unterarm verpflanzt wurde.

In den nachfolgenden Tagen erholte ich mich relativ schnell. Das einzige Problem war für mich das Absaugen der Bronchien durch die Tracheotomie wegen Erstickungspanik auch während der Nacht. Sonst war alles soweit ok.
Leider fing der Hautlappen am Unterarm an abzusterben. Dazu später mehr.

Nach 13 Tage wurde ich aus der Klinik entlassen, musste aber trotzdem jeden Tag zu den verschiedensten Ärzten. Während des Krankenhausaufenthaltes bekam ich einen Termin für die Zahnsanierung (3 Zähne vorne, unten, sollen gezogen werden) und ein Port wird gesetzt (für die Chemo).
Als nächstes stand also der Termin für Zähne und Port fest. Ich begab mich zum angesetzten Termin (der ja durch die Klinik gemacht wurde) pünktlich zur Anmeldung, die meinen Termin bestätigte. Ich saß auf dem Behandlungsstuhl, mir wurde die Betäubungsspritze gesetzt und es kam ein Arzt, der mich mal wieder mit einer Aussage sehr überraschte.


"Zahnsanierung, Portanlegen? Davon weiß ich nichts, das mach ich nicht, lassen Sie sich für morgen einen neuen Termin geben für eine stationäre Aufnahme." Naja, da die OP an einem Donnerstag war wollte der Arzt wohl meinen Krankenhausaufenthalt über das WE hinausziehen. Nicht mit mir, am darauffolgenden Freitag bei der Visite musste ich den Ärzten überraschend mitteilen, dass sie meine Papiere fertig machen sollen, weil ich die Klinik verlassen werde. Die Ärzte fragten dann, ob ich nicht wenigstens eine Nacht noch bleiben will, aber bei 32 Grad im Zimmer war das leider nicht möglich


Immer mehr Sorgen macht aber der Unterarm, wo sich schon nekrotisches Gewebe gebildet hat in einem Umfang von 8 x 8 cm. Eine Entfernung der abgestorbenen Haut war nicht mehr möglich aufgrund der Zahnsanierung/Portanlage. Erst durch das Internet habe ich von einem Hydrogel-Kissen erfahren, welches die Nektrosen durchweicht und darunterliegende Gewebe schützt und die Heilung ermöglichen könnte trotz der heute gestarteten Chemo/Strahlen-Kombi.
Besser, selbst bei diesen Temperaturen mit einem Pulswärmer (Verband) rumlaufen, als den Unterarm durch Amputation zu verlieren.

Heute hatte ich meine erste Chemo/Strahlen-Kombi und mir geht es den Umständen entsprechend gut. Die Therapie bezieht sich auf 40 Einheiten, 5 mal die Woche über den Zeitraum vom 8 Wochen.

Ich bin froh, dass es in diesem Forum über diese einigermaßen seltene Krebsart viele und gute Informationen und Hinweise gibt.

Des weiteren bis zum nächsten Mal
liebe Grüße

Martin

Geändert von matti321 (13.07.2010 um 19:12 Uhr)
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  #2  
Alt 12.07.2010, 19:33
silverlady silverlady ist offline
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Registriert seit: 13.03.2006
Beiträge: 1.974
Standard AW: Tonsillenkarzinom, Plattenepithelkarzinom

hallo Martin

ich begrüße dich ganz herzlich auch wenn der grund alles andere als schön ist.
Du wirst hier im Forum viele infos bekommen, einmal direkt bei den Tonsillenerkrankten aber auch im Faden
Selbsthilfegruppe Zungenhrebs.
Die behandlung dieser erkrankunnen haben sehr viele paralelen und somit kannst du dir dort viele Hilfestelleungen holen.

Der Weg ist sauschwer aber er ist zu schaffen

Wegen des unterarmes würde ich mich umgehend in die nächste Uniklinik begeben und mit dem Wundmentoren besprechen.

liebe Grüße
silverlady
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  #3  
Alt 29.07.2010, 13:46
Tina M Tina M ist offline
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Registriert seit: 15.05.2007
Ort: Ruhrgebiet
Beiträge: 184
Standard AW: Tonsillenkarzinom, Plattenepithelkarzinom

Hallo Martin ,

ich habe deinen Beitrag gelesen und würde gerne wissen wie es dir geht.
Meine Mutter hatte 2007 auch ein Tonsillenkarzinom . Durch Radio Chemo wurde der Tumor damals erst mal besiegt.
Jetzt Rezidiv hinter dem Ohr und wieder Radio Chemo . Fast vier Wochen sind geschafft, Nebenwirkungen halten sich in Grenzen, sind nicht so schlimm wie beim Erstenmal.

Dir und deine Familie wünsche ich alles Gute.

Liebe Grüße Tina
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  #4  
Alt 20.08.2010, 09:31
Benutzerbild von jesse58
jesse58 jesse58 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.08.2008
Ort: nrw
Beiträge: 160
Standard AW: Tonsillenkarzinom, Plattenepithelkarzinom

Hallo Martin .
Dein HNO macht eine Biopsie kann ich mir kaum vorstellen ,ich musste dafür in ein Algemeinkrankenhaus.Mein HNO konnte nur schauen und eine Spiegelung machen.
Naja ich glaube man lernt nie aus.
Wünsche dir alles Gute.
Habe es ja schon hinter mir .
allen hier alles gute .
Macht doch nicht immer wieder eine neuen auf Tonsillenkarzinom ist doch schon lange auf und dort könnt Ihr fast alles nachlesen .
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