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Alt 29.05.2010, 01:25
seraelph seraelph ist offline
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Registriert seit: 29.05.2010
Beiträge: 1
Standard Kleinzelliges Bronchialkarzionom ED - weiterer Verlauf?

Hallo zusammen

Bei meinem Vater wurde am 18.12.2009 aufgrund von Magenbeschwerden die Brust geröntgt - dabei wurde ein "verdächtiger Schatten" festgestellt. Eine Probe, welche durch den Rücken entnommen wurde plus ein CT ergaben die Diagnose kleinzelliges Bronchialkarzionom "extended disease" mit Ablegern im Hirn und in der Nebenniere.

Mein Vater ist 62 Jahre alt und seit seiner Jugend starker Raucher. Körperlich war er fit und hat immer hart gearbeitet. Die Ärzte hatten ihm auch gute Organfunktionen und gutes Blut diagnostiziert.

Nach Weihnachten wurde zuerst das Hirn bestrahlt und gleichzeitig immert 12 Wochen 4 Zyklen Chemotherapie durchgeführt. Das CT nach 2 Zyklen zeigte einen Rückgang des Bronchialkarzinoms und der Ableger im Hirn. An der Nebenniere hatte sich nicht viel verändert. Nach den vier Zyklen war diese Therapie erschöpft. Mein Vater empfand die Zeit nach der Chemo immer als sehr belastend und seit Beginn April hat er zunehmend Schmerzen in der Brust. Nach vier Wochen Chemopause wurde eine neue Therapie begonnen, welche nicht einen, sondern vier Tage dauerte. Nach etwa 10 Tagen wurden die Schmerzen so stark, dass er auf Morphiumpflaster umgestellt wurde. Vor drei Wochen wurde er mit einer Lungenentzündung hospitalisiert. Die Blutwerte sind nun so schlecht, dass er die Chemotherapie im Moment nicht weiterführen kann. Er hat in den drei Wochen Krankenhaus seine Mobilität verloren d.h. er kann nicht mehr selber gehen. Er leider mitunter unter starken Depressionen und Stimmungsschwankungen. Der körperliche Verfall ist sehr deutlich. Nebensymptome, welche behandelt wurden, sind Verdauungsstörungen und Pilzbefall in Mund und Magen.

Seit etwa einer Woche spricht er über den Tod und äussert Wünsche, wie und wo er bestattet werden will. Auch denkt er, dass er jeden Moment sterben wird auch, wenn wir als Familie und auch die Ärzte versuchen, ihn vom Gegenteil zu überzeugen.

Gibt es Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind oder waren? Wie sieht ein möglicher weiterer Verlauf aus? Mein Vater spricht offen über Sterbehilfe, trotzdem habe ich das Gefühl, dass der Funke seiner Hoffnung noch nicht erloschen ist. Wir stehen ihm als Familie bei und hoffen, dass er einen Teil seiner Kräfte wieder erlangt.

Viele Grüsse
seraelph
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  #2  
Alt 29.05.2010, 14:47
yagosaga yagosaga ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.04.2010
Ort: Braunschweig
Beiträge: 215
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzionom ED - weiterer Verlauf?

Hallo seraelph,

es ist ganz schwer zu sagen, wie es mit Deinem Vater weitergeht. Persönlich halte ich es für wichtig, über die Themen, die er anspricht, offen zu reden. Wenn er an den Tod denkt und sich Gedanken macht über seine Bestattung, dann sollte das ausgehalten werden, auch wenn es schwer fällt. Erst wenn alles "heraus" ist entsteht wieder Raum für neue Gedanken und Themen.

Wenn "die Ärzte versuchen, ihn vom Gegenteil zu überzeugen" sollten sie das anhand konkreter Beispiele ihm gegenüber belegen, z.B. der Tumor ist noch nicht soweit fortgeschritten, etc., jedenfalls so dass seine Hoffnung einen konkreten Hoffnungsanker bekommt, an dem er sich festmachen kann. Allgemein gehaltene Beschwichtigungen sind aus meiner Sicht nicht glaubwürdig.

Ich glaube, dass ein Mensch genau fühlt, wann der Zeitpunkt zu sterben gekommen ist. Das weiß ich aus vielen hundert Gesprächen mit Angehörigen. Wenn es Dir schwer fällt, darüber zu reden, hilft vielleicht auch die Frage, was wünscht er sich im Moment? Dann hat er auch die Möglichkeit, über andere Dinge zu reden, oder wenn es für ihn sehr dringlich ist, wird er auch über den Tod reden.

Aus der Ferne ist es auch sehr schwer zu unterscheiden. Sind seine Sterbegedanken Ausdruck einer vorhandenen Depression? Oder steckt eine Vorahnung dahinter?

Schöne Grüße
Ecki
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