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  #1  
Alt 04.06.2014, 18:54
Anja69 Anja69 ist offline
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Registriert seit: 02.01.2014
Beiträge: 9
Standard Angehörige im Raum Köln - Bergisch Gladbach

Hallo zusammen,
obwohl ich kein großer Freund von Internetforen bin lese ich hier schon geraume Zeit mit und schreibe auch gelegentlich. Es tut gut sich mit anderen in einer ähnlichen Situation auszutauschen. Allerdings merke ich auch, dass mir das alles zu unpersönlich ist. Ich habe lange recherchiert und musste leider feststellen, dass es in meiner Umgebung keine Selbsthilfegruppe für Angehörige gibt. Dabei würde ich mich so gerne mal persönlich austauschen. Was mir vorschwebt ist keine gegenseitige Bemitleidigung, aber ein Raum in dem Platz für Trauer und Verzweiflung ist, genauso wie für Austausch und Zukunftspläne, wo an das Jetzt genauso gedacht werden kann, wie an das Morgen. Wo man sich vielleicht zu gemeinsamen Aktivitäten aufrafft, um dem schrecklichen Alltag mal zu entfliehen unbd einfach durch Spass (auch, wenn es sich absurd anhört) neue Kraft tankt.
Klar haben wir alle unsere Freunde etc. mit denen wir uns austauschen - doch ehrlich gesagt vermisse ich bei meinen Freunden den Satz: "Komm lass uns morgen mal...." Stattdessen immer Durchhalteparolen und gute Wünsche. Damit mich hier niemand falsch versteht, jeder hilft, wie er meint, es sei das Beste und ich nehme meinen Freunden auch nicht krumm. Dennoch wünsche ich mir etwas anderes: Eben den Austausch mit Betroffenen, die ähnlich denken und ... ja und ... ich denke das könnte sich ergeben. Ich bin für alles offen: Gemeinsame Gespräche, mal essen gehen oder gemeinsam eine Radtour machen und alles hinter sich lassen, ein Telefonat mitten in der Nacht, weil zwischen 2 und 3 Uhr alles hochkommt.
Liebe Grüße
Anja
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  #2  
Alt 06.06.2014, 11:30
Benutzerbild von Yogi 12
Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Beiträge: 370
Standard AW: Angehörige im Raum Köln - Bergisch Gladbach

Hallo Anja,
ich habe Deinen Beitrag gelesen und festgestellt, das Du ähnliche Erwartungen
an eine Selbsthilfegruppe hast wie ich.
Auch mir ist das Internet manchmal zu unpersönlich, so dass ich mich auf die
Suche nach einer Selbsthilfegruppe in unserer Nähe gemacht habe.
Mein Mann ( 58 J. Diagnose: LK. im fortgeschrittenem Stadium mit Metastasen
in beiden Lungenflügeln ) und ich 58.J. waren auch schon mehrmals in einer Gruppe für Betroffene und Angehörige. Die anfängliche Begeisterung hält sich nun in Grenzen...

Da ich in der Vergangenheit häufiger Kontakt zu Selbsthilfegruppen hatte,
ging ich wahrscheinlich mit zu hohen Erwartungen dort hin. Es ist wie
ich finde manchmal chaotisch, denn alle reden durcheinander, kaum einer wird angehört.
Mein Vorschlag an die Leiterin, eine Art "Blitzlicht" zu machen, bei
dem jeder die Gelegenheit hat über Probleme oder auch kleine Freuden der
letzten 4. Wochen zu reden, wurde angenommen.
Erst gelang es auch ganz gut aber dann ging alles wieder durcheinander und
ich verstand kaum noch ein Wort.
Auf meine Frage was das Ziel dieser Gruppe sei bekam ich u.a. zur Antwort
das man sich hier ablenken soll, wenn man Probleme hat kann man sich
ja auch Termine bei einem Psychoonkologen geben lassen.

Na ja, auch ich denke nicht pausenlos an die Krankheit mit all ihren Einschränkungen, lass mich gerne ablenken, z. B. hier durch das Schreiben,
ein gutes Buch, einen Spaziergang im Wald mit Mann und Hund,( bei diesem
schönen Wetter) Sport, Entspannung in der Sauna und vieles mehr.
Das ist sehr wichtig, zu mal die Zeit die uns bleibt wohl eher begrenzt ist.

Dennoch wünsche ich mir von einer Selbsthilfegruppe auch, das ich über belastende Ereignisse genau so reden kann, wie über die schönen Dinge
des Lebens die auch noch passieren!

Mir ist bewusst, das ich manchmal ziemlich kritisch bin, aber ich möchte unnötige Anspannung aus meinem Leben fernhalten und mich auf das
konzentrieren, was mir wichtig ist und was mir hilft zu Leben.

Dir wünsche ich viel Erfolg auf der Suche nach einer Selbsthilfegruppe
in der Du dich gut aufgehoben fühlst. Auch ich werde nicht so schnell
aufgeben, man muss immer dranbleiben, sonst passiert nicht mehr viel!

Liebe Grüße
Jutta

Geändert von Yogi 12 (06.06.2014 um 11:46 Uhr)
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  #3  
Alt 08.06.2014, 09:29
Biene703 Biene703 ist offline
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Standard AW: Angehörige im Raum Köln - Bergisch Gladbach

Hallo,ich bin46 Jahre alt,mein mann ist 53 und unheilbar Krebskrank.Das nichts zu machen ist,wissen wir seit zwei Tagen,das er Krebs hat,seit zwei Wochen.Ich suche verzweifelt nach einer Selbsthilfegruppe,kann aber keine finden.Deshalb versuche ich es jetzt online.Ich wohne in der Nähe von Dortmund.Meine Verzweilflung ist so groß,ich kann nicht mehr essen,nicht mehr schlafen.Wie geht es euch damit und wie schafft ihr es,damit klar zu kommen?Unsere Tochter ist 15
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  #4  
Alt 08.06.2014, 09:43
elisa duliddel elisa duliddel ist offline
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Beiträge: 63
Standard AW: Angehörige im Raum Köln - Bergisch Gladbach

hallo biene
ich weiss wie du dich fühlst mein mann hat Lungenkrebs und hatte am 4.6. seine schwere OP. das ganze geht schon seit ende april--warten auf untersuchungen -abklärung- befunde-eine kleinere diagnose Op.
auch meine gefühle fahren achterbahn. jeder muss seinen weg finden mit um zu gehen, ich mach das lieber mit mir allein ab, das einzige ich bin in 2 krebsforen. ich schick dir ganz viel kraft wenn du möchtest kannst du mir ja eine PN schreiben.
lg.- von elisa
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  #5  
Alt 08.06.2014, 16:22
Benutzerbild von Yogi 12
Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Standard AW: Angehörige im Raum Köln - Bergisch Gladbach

Hallo Biene703,

da in Deinem Beitrag nicht erwähnt wird an welcher Krebserkrankung
Dein Mann leidet und warum " nichts mehr zu machen" ist, wäre es
gut wenn Du etwas näher beschreiben könntest, worum es Dir dabei geht.

Wenn es sich bei Deinem Mann um Lungenkrebs handelt, gibt es in
der Nähe von Datteln etwa 3 Selbsthilfegruppen für Lungenkrebspatienten
und ihre Angehörigen und zwar in: Witten, Bochum und Essen.
Die Gruppen finden in der Regel 1x im Monat statt.

Bei uns in Dortmund gab es im Jahr 2012 auch eine Selbsthilfegruppe
für LK. Patienten/Angehörige, die aber wegen mangels an Beteiligung
wieder aufgelöst wurde.

Es ist alles noch sehr frisch für Dich und Du musst zunächst den Schock
der Diagnose überstehen. Dafür wünsche ich Dir viel Kraft und auch
Hoffnung!!!

Es wäre schön wieder von Dir zu hören.

Liebe Grüße

Jutta
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  #6  
Alt 08.06.2014, 16:49
Biene703 Biene703 ist offline
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Standard AW: Angehörige im Raum Köln - Bergisch Gladbach

Mein Mann hat Bauchspeicheldrüsenkrebs.Dienstag sollte eine OP stattfinden,um den Tumor zu entfernen.Dann der Schock,vorgestern drei Tumore in der leber gefunden,OP zwecklos.Dienstag ist eine Besorechung,wie es weitergeht.Die Selbsthilfegruppe muss nicht speziel für Krebspatienten sein,sondern für Angehöriger todkranker Menschen.Ich hoffe,ich kann meine Nerven behalten.Heute waren wir spazieren,und ich hab angefangen zu heulen und gesagt,das ich ohne ihn nicht weiterleben möchte.dabei müsste ich für ihn jetzt stark sein.Ich hasse mich dafür.Wie schafft ihr das?
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  #7  
Alt 08.06.2014, 18:50
Benutzerbild von Yogi 12
Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Beiträge: 370
Standard AW: Angehörige im Raum Köln - Bergisch Gladbach

Hallo Biene 703,

Diese Gefühle der Verzweiflung wie Du sie schilderst habe ich sehr ähnlich
erlebt wie Du . Bei schlechten Nachrichten stellen sie sich jeder Zeit wieder
ein. Das Leben hat sich von einen Tag auf den anderen komplett geändert.
Leichtigkeit und Sorglosigkeit sind meist verschwunden, stattdessen bin
ich angespannt und oft auch traurig. Mein erster Gedanke nach dem ich
die Diagnose erfahren habe war der, dass ich mir ein Leben ohne meinen
Mann nicht vorstellen konnte. Ich ging sofort zu meiner Hausärztin, die mir
ein Medikament verschrieb, welches meine Psyche wenigstens einigermaßen
stabilisierte. Ich konnte nachts wieder ein paar Stunden schlafen...

Die Hausärztin gab mir auch den Rat zu einer ersten Krisenbewältigung den
Kontakt zu einer entsprechenden Beratungsstelle aufzunehmen.

Diese Hilfen nahm ich dankbar an, denn auch ich konnte in dieser Situation
keinen kühlen Kopf bewahren war verstört und hilflos.
Diese heftigen negativen Gefühle die man anfangs hat legen sich nach einiger Zeit ein wenig und man kann wieder durchatmen.

Dein Mann lebt... und niemand kann genau voraussagen wie der Krankheits-
verlauf sein wird. Es ist gut möglich das ihr noch eine längere Zeit miteinander
verbringen könnt. Du hast eine Tochter, für die Verantwortung übernommen werden muss. Auch sie braucht sicher dringend Fürsorge und Zuversicht!

Bei uns in Dortmund gibt es keine spezielle Gruppe für Angehörige von
krebskranken Menschen. Ich habe nichts unversucht gelassen vor Ort
eine entsprechende Gruppe zu finden.

Ich kann Dir aber das Krisen-und Kontaktzentrum in Do-Hörde nennen.
Es hat mir in der ersten schwierigen Phase sehr geholfen.

Ich hoffe dass ich Dir mit diesen Infos schon mal ein bisschen weiter helfen konnte.

Wenn Du noch Fragen hast kannst Du Dich gerne melden.

Liebe Grüße
Jutta
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  #8  
Alt 08.06.2014, 19:52
Biene703 Biene703 ist offline
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Registriert seit: 08.06.2014
Ort: Datteln
Beiträge: 439
Standard AW: Angehörige im Raum Köln - Bergisch Gladbach

danke für die klaren Worte.Du hast natürlich Recht.Er will kämpfen.Wir planen gerade alles,was er noch sehen will,zu machen.Wenn es geht,möchte er mir so gerne Prag zeigen.Das werden wir so schnell wie möglich tun.Dienstag gehe ich zur Caritas,da gibt es Ansprechpartner.Ein Beruhigungsmittel habe ich schon.Da ich aber selber krank bin(Zyste am Gehirn,dadurch Epilepsie)darf ich nur leichte Sachen nehmen.Wenn du in Dortmund wohnst,sind wir ja fast Nachbarn
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