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  #1  
Alt 11.11.2002, 23:22
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Standard Zeichen von unserem geliebten Menschen

Hallo liebe LeserInnen,
ich habe nach dem Tode meines Vaters langsam wirklich ein Problem - oder fange ich an "zu spinnen"?
Ich tröste mich nun - und das wurde mir ja auch immer wieder von lieben Mitmenschen gesagt, damit, dass "er mich sieht". Dass er um mich ist.
Das wäre ja eigentlich sehr schön - aber: sieht er ALLES?
Mein Problem ist es, dass ich meinem Partner nicht mal mehr ein Bussi geben mag, weil er es ja sieht. Ich kann mich nicht mal mehr umarmen lassen. Das setzt sich natürlich auch auf der weiterfolgenden zwischenmenschlichen Ebene fort - da ist an gar nichts zu denken. Mein Partner versteht nicht, dass ich mich ihm völlig entziehe. Er schaut mich mit großen, fragenden Augen an - und ich kann nicht mit ihm darüber sprechen. Dabei ist er sehr lieb und verständnisvoll.
Das geht schon so weit, dass ich mich komisch fühle, wenn ich nackt unter der Dusche stehe. Ich schäme mich dann meiner Nacktheit.
Ich kann meinen Vati nicht einfach aus meinem Denken verbannen - es wäre wunderbar, wenn er es empfinden könnte, dass es mir gut geht.
Aber SIEHT er ALLES? Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht - ich kann mir natürlich denken, dass, wenn man den Partner verliert, dieses Empfinden viel stärker ist. Da fehlt ja der Intimus. Warum empfinde ich dann aber so krass und vor allem so "erbarmungslos"? Ich hatte meinen Vater doch "nur als Tochter" lieb! Ich habe niemals anders gedacht und er natürlich auch nicht! Aber er war immer mein "Traummann" - so sollte (und ist ja nun auch) mein Partner so sein wie mein Vati - so lieb, so treu, so verständnisvoll, so ehrlich.
Ich fühle mich von dieser Situation völlig überrumpelt. Könnt ihr mir dazu bitte Eure Meinung, oder Eure Erfahrungen mitteilen? Habt Ihr ähnliches erlebt? Es schmerzt, obwohl es nun 4 Wochen her ist, dass ich diesen geliebten Menschen verlor immer noch wie am ersten Tage und in - trotz "wildem" Arbeitsleben - ruhigen Momenten fließen die Tränen, ohne dass ich sie bremsen kann.
DANKE für das Lesen und auch DANK, wenn Ihr antwortet!
Inga
  #2  
Alt 11.11.2002, 23:54
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Standard SEHEN uns unsere lieben Verstorbenen?

Liebe Inga,

Deine Frage ist durchaus berechtigt. Denn ich hatte durch ein Medium Kontakt zu meinem Sohn und sie sagte mir auch, dass er immer in meiner Nähe ist.

Ich weiß nicht, ob Du Dir vorstellen kannst, dass der Ort, wo sich unsere Lieben befinden nicht unserer Welt entspricht. Es gibt dort keinen Hass, Neid oder sogar Sexualität, eben alle unsere menschlichen Gefühle existieren nicht mehr, sondern nur noch Liebe.

Dein Vater wird sicherlich bei Dir sein, wenn Du ihn brauchst, aber Du mußt Dich von dem Gedanken frei machen, dass er immer um Dich herum ist und Dich beobachtet.

Ich denke, sie begleiten uns in unserer Trauer, damit wir die schwere Zeit besser überstehen können.

Liebe Grüße,
DORIS
  #3  
Alt 12.11.2002, 10:17
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Standard SEHEN uns unsere lieben Verstorbenen?

Liebe doris,

mein vater ist heute vor 2 wochen gestorben.
bist du dir wirklich sicher, dass es ein dasein nach dem tod gibt?
ich kann so schwer daran glauben, mir macht das eher angst.
und wenn du schreibst, dass wir in der trauer begleitet werden, dann müssen sie sich doch schlecht fühlen, wenn sie uns trauern sehen.
und wenn sie uns begleitet haben, sind sie dann irgendwann doch "weg"?.

liebe inga,

ich verstehe, was du meinst.

bitte meldet euch wieder.

dagmar
  #4  
Alt 12.11.2002, 20:19
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Standard SEHEN uns unsere lieben Verstorbenen?

Liebe Doris,
meinst Du damit, Dass sie uns nicht sehen - aber unsere Empfindungen auffassen können. Also spüren, wenn ich mich gut fühle - aus welchen Gründen auch immer? Und woran merkt mein Vati, wenn ich ihn brauche? Hiesse das nicht, dass ich es mir nur einrede, dass er um mich ist - mir evtl. hilft? Setze ich um, was er in diesem Moment sagen würde, weil ich es mir so wünsche? Das Loslassen in den Aufbruch zu neuen Ufern - meint man damit nicht "...in eine andere Welt"? Aber wie soll diese Welt sein? Nebulös? Wenn nur noch Liebe um diese Geisteswesen ist - was müssen sie empfinden, wenn sie auf Lügen oder Neid treffen? Oder nehmen sie das gar nicht mehr als solches wahr? Habt ihr einmal von der Regenbogen-Brücke gehört, zu der gestorbene Tiere gehen? Ich fand einmal einen Text dazu - ich werde ihn mal wieder suchen und hier posten. Ich habe damals fürchterlich weinen müssen, als ich ihn las. Aber eigentlich wäre das die Welt, ich ich meinem Vati wünschen würde. Meine Verwandschaft unterstellte mir immer, das ich lügen würde - nur damit sie besser da standen. Meinst du, dass er es jetzt sieht, erspürt, begreift, dass die anderen gelogen haben und ich die Wahrheit sagte? Ach, das wäre mir so unendlich wichtig! Ich hab ihn doch so wahnsinnig lieb gehabt - habe ihn - oder die Erinnerung an ihn - immer noch so lieb.
Lasst uns diese Diskussion weiter aufrecht erhalten, denn es steckt viel Trost, aber auch Tiefgang darin.
Danke
Hallo Dagmar,
ich glaube, dass wir beide uns fast mit den gleichen Fragen quälen. Vielleicht finden wir hier gemeinsam und mit anderen, die eigene Erfahrungen machen konnten ansatzweise Lösungen.
liebste Grüße an Euch
Inga
  #5  
Alt 12.11.2002, 20:26
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Standard Regenbogenbrücke

Hier ist der versprochene Text.
Natürlich ist er für ein Tier gedacht, aber ich könnte mir vorstellen, dass er genauso gut zu einem geliebten Menschen passen würde.
Die Regenbogenbrücke
The Rainbow Bridge
Eine Brücke verbindet den Himmel und die Erde.
Wegen der vielen Farben nennt man sie die Brücke des Regenbogens.
Auf dieser Seite der Brücke liegt ein Land
mit Wiesen, Hügeln und saftigem grünen Gras.
Wenn ein geliebtes Tier auf der Erde für immer eingeschlafen ist,
geht es zu diesem wunderschönen Ort.
Dort gibt es immer zu fressen und zu trinken,
und es ist warmes schönes Frühlingswetter.
Die alten und kranken Tiere sind wieder jung und gesund.
Sie spielen den ganzen Tag zusammen.
Es gibt nur eine Sache, die sie vermissen.
Sie sind nicht mit ihren Menschen zusammen,
die sie auf der Erde so geliebt haben.

So rennen und spielen sie jeden Tag zusammen,
bis eines Tages plötzlich eines von ihnen innehält und aufsieht.
Die Nase bebt, die Ohren stellen sich auf, und die Augen werden ganz groß!
Plötzlich rennt es aus der Gruppe heraus und fliegt über das grüne Gras.
Die Füße tragen es schneller und schneller.
Es hat Dich gesehen.

Und wenn Du und Dein spezieller Freund sich treffen,
nimmst Du ihn in Deine Arme und hältst ihn fest.
Dein Gesicht wird geküßt, wieder und wieder,
und Du schaust endlich wieder in die Augen Deines geliebten Tieres,
das so lange aus Deinem Leben verschwunden war,
aber nie aus Deinem Herzen.

Dann überschreitet Ihr gemeinsam die Brücke des Regenbogens,
und Ihr werdet nie wieder getrennt sein...
  #6  
Alt 12.11.2002, 22:22
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Standard SEHEN uns unsere lieben Verstorbenen?

Hallo Inga
Es tut mir sehr leid für Dich. Ich bin im Moment in der Situation, in der ich mich von meinem Vater verabschieden muß, da er keine Chance mehr hat. Ich möchte im Moment noch gar nicht daran denken, was danach sein wird. Hast Du schon mal überlegt eine fachmänische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Glaube mir, dein Vater möchte doch sicher nicht daß Du dich innerlich zerreißt. Er wollte bestimmt, daß Du nicht so traurig bist......Du mußt auch mal an dein Leben denken, denn wenn ich mal von mir ausgehe die Zeit davor ist sehr sehr schwer und anstrengend.Deine Partnerschaft sollte nicht darunter leiden, daß ist doch jetzt auch sehr wichtig für Dich..

Alles liebe für alle traurigen Menschen,ich fühle mit Euch

Manuela
  #7  
Alt 13.11.2002, 03:00
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Standard SEHEN uns unsere lieben Verstorbenen?

Liebe Inga, liebe Dagmar,

es wäre schön, wenn ich Beweise dafür hätte, dass unsere Lieben immer in unserer Nähe sind. Deine Regenbogen-Geschichte ist genau so wie ich mir den Ort vorstelle, wo sich unsere Verstorbenen jetzt befinden.

Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich durch ein Medium Kontakt zu meinem Sohn hatte. Er ist an einem Ewing Sarkom mit 21 Jahren gestorben. Die letzten 3 Monate seines Lebens war er durch Metastasen querschnittsgelähmt. Das Erste was ich bei meinem Kontakt erfahren habe, also was er mir mitteilen ließ, war, dass er wieder laufen kann und viel Sport macht, speziell auch für seine Arme, die auch durch die Lähmung in Mitleidenschaft gezogen waren. Desweiteren kennt er unsere neue Wohnung sowie sein vergrößertes Foto, dass ich hier an der Wand neben dem PC angebracht habe. Nach dem Tod meines Sohnes ging meine Ehe in die Brüche und ich habe inzwischen wieder geheiratet und er nannte den Vornamen meines Mannes, obwohl ich ihn erst nach seinem Tod kennengelernt habe. So gab es noch sehr viele Dinge, die sich erst nach seinem Tod ereignet haben und die er alle wußte.

Da ich mich mit spirituellen Dinge erst seit seinem Tod befasse, habe ich auch einige Bücher gelesen. Aber wichtiger für mich waren 9 Magazine, herausgegeben vom "Spitiual-Help-Service", der übrigens auch im Internet ist und darin wurden viele Zeichen beschrieben, die unsere Lieben uns auch hier im Leben geben. Dort hatte ich auch meine Sitzung bei einem Medium. Ich schreibe auch im Forum "leben-ohne-dich" für Eltern, die ihre Kinder verloren haben. Dort hat eine Mutter gerade veröffentlicht, dass das bekannte Medium "Paul Meek" bei Vera am Mittag am 25./26. November auftritt. Vielleicht hast Du die Möglichkeit Dir diese Sendungen anzusehen, denn es ist wirklich sehr schwer diese Dinge zu beschreiben oder zu begreifen, aber es gibt sie !

Inga, ich denke man kann die andere Seite nicht mit unserem logischen Denken verstehen. Ich bin mir dennoch sehr sicher, dass Dein Vater genau weiß, wie es Dir im Moment geht und dass Du Recht hattest und nicht gelogen ! Sie können unsere Gefühle und Gedanken "lesen". Mein Sohn hat mir auch sagen lassen, dass ich nicht mehr so viel weinen soll, ihm geht es dort wo er ist sehr gut. Das hat mich sehr getröstet.

Ich habe auch den Spruch gelesen, dass der Ort, wo sie sich jetzt befinden, 1000 Jahre nur ein Wimpernschlag sind. Sie brauchen also nicht trauern, denn wir sind ja bald bei ihnen.

Ich weiß nicht, ob Dir meine Antwort ein bißchen geholfen hat, Deine Ängste abzubauen. Lebe Dein Leben, trauere wenn Dir danach ist, aber entziehe Dich nicht Deinem Freund, denn er kann Dir ja sonst nicht helfen und verstehen schon gar nicht. Kannst Du mit ihm über die spirituellen Dinge reden ? Ansonsten können wir uns gerne austauschen, damit Du wieder zur Ruhe kommen kannst.

Liebe Grüße
DORIS
  #8  
Alt 13.11.2002, 08:39
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Standard SEHEN uns unsere lieben Verstorbenen?

Hallo ihr Lieben
ich möchte auch etwas dazu schreiben.
Meine liebe Mami ist jetzt fast 3 Monate nicht mehr bei uns. Sie fehlt mir unendlich, aber ich bin auch ganz fest davon überzeugt, daß sie mich sieht und bei mir ist. Leider habe ich noch keine Zeichen oder so etwas bekommen, aber eine kleine Geschichte möchte ich doch erzählen.
Als meine Mami schon wußte, daß es nicht mehr lang dauert waren ihr 2 Sachen ganz ganz wichtig.

1. meine Hochzeit am 06.09.02 sie hat ganz eindringlich zu mir gesagt, ich soll ihr versprechen, daß wir heiraten und schön feiern auch wenn sie es vielleicht schon von oben sieht...
Ich hab ihr das versprochen und es wurde ein ganz schönes Fest. Ich habe Mami ganz nah gespürt... Es war ein ganz sonniger Tag und warm, als wir vom Standesamt zum Gasthaus gefahren sind, regnete es ganz kurz ein paar Minuten... der Weg führte am Haus meiner Großeltern vorbei mit großem Garten. Ich denke Mami wollte kurz den Garten gießen (wir hatten ja keine Zeit), weil nur dort hat es geregnet... versteht ihr?
Beim Gasthaus war wieder strahlender Sonnenschein.

2. wollte sie daß wir in das Haus von meinen Großeltern ziehen, und es wieder herrichten. Wir sind ganz kräftig dabei und ich glaube sie freut sich darüber. In dem Haus fühl ich mich auch im Moment am wohlsten und ich freue mich schon dort einzuziehen und alles in ihrem Sinne weiterzuführen und auch den geliebten Garten zu pflegen.

Ein bißchen glaub ich auch an spirituelle Dinge, und eure Diskussion ist sehr interessant.

Alles Liebe für euch und laßt euch drücken
Sonja
  #9  
Alt 13.11.2002, 10:16
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Standard SEHEN uns unsere lieben Verstorbenen?

hallo doris und inga,

ich habe mich auch im internet versucht in einigen seiten einzulesen.
dort steht dann aber, dass, wenn man so sehr trauert, der verstorbene nicht gehen kann.
und wenn das stimmt, dann weiss ich gar nicht mehr, wie ich mich verhalten soll.
ich möchte eigentlich nichts lieber als meinen vater wiederzuhaben.
vom verstand weiss ich ja, dass es unmöglich ist.
ich denke jede minute an ihn, aber ich "höre" keine antworten.
ich fühle mich so leer.
und wenn ich ein zeichen bekommen würde, glaube ich, ich hätte eher angst.
ich weiss gar nicht, wie ich euch meine gedanken und ängste beschreiben soll.

alles, was ich mir wünsche, ist, dass es meinem vater gut geht, dass er bei mir ist, wenn er will und dass er immer weiss, wie lieb ich ihn habe.
  #10  
Alt 13.11.2002, 19:09
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Standard Jetzt völlig durch den Wind

Woher kommen diese Gefühle - diese Liebe zu meinem Vater, die ich einfach "ins All" schicke, in der stillen Hoffnung, dass er sie auf irgend eine Art empfangen kann? Und warum bin ich heute so stinkesauer?
Heute kam vom Notariat sein Testament.
Er hat mich nicht geliebt!
Dabei hat er es mir doch gesagt - vor allem zum Schluß.
Er hat seine Schwester und 4 weitere Erben - entgegen dem, was er mir gesagt hat, eingesetzt. Ja, ich bekomme 50% - aber sie die ganze Wohnung und auch seine persönlichen Aufzeichnungen.
Das verstehe ich einfach nicht - ich hätte so gerne seine "alten Geschichten" nachgelesen. Gut - er war an Krebs erkrankt - und da kann und tut sich oft der Charakter eines Menschen um 180Grad wandeln. Er lebte ja bei der Schwester im Haus - haben die ihn "belämmert"? Das Gefühl hatte ich ja schon, wenn ich ihn besuchte - als würde er wie unter dem Pantoffel seiner Schwester stehen. Warum sprach er zu mir von "Ich hab dich lieb!" und dann das? Sie bekommt die "Gnadenrente" (3 Monate Weiterzahlung) und die Sterbeversicherungen - muss dafür allerdings auch die Beisetzung zahlen. Aber warum immer sie? Oder empfinde ich jetzt so viel Liebe für ihn und meine, auch von ihm solche zu empfangen, weil er jetzt die Wahrheit "sieht" und mir irgendwie vermitteln will? Frei nach dem Motto: "Hinterher ist man immer schlauer"? Im Moment komme ich mir, nach Lesen des Testamentes sehr ungeliebt vor - aber die Wärme um mich rum und die Gefühle sprechen das Gegenteil. Wie kriege ich jetzt Klarheit?
Vielleicht hat mir jemand einen Tipp? Ich habe nicht die finanziellen Mittel, mich an ein Medium zu wenden und von dort vielleicht Fragen beantwortet zu bekommen. Was kann ich selber zu einer Klärung tun? Freilich wünsche ich mir, dass er mich wirklich liebte. Aber wenn es nun doch nicht so war? Das wäre für mich der schlimmste Nackenschlag meines Lebens!
Ich wollte manchmal, ich könnte diese ganze Thematik einfach verdrängen, aber es kommt - manchmal nur durch einen Geruch (Seife) alles wieder hoch. Ich muss zugeben, dass ich mir irgendwie grad ganz klein, verlassen und hilflos vorkomme. Mit meinem Partner kann ich nicht über Esoterik sprechen - das ist jenseits eines Denkens - er ist ein "Nur-Realist". Zuhören würde er schon - aber ich glaube, er hätte dazu nichts zu sagen.
Dagmar:
Ja, wenn dann etwas "hochkommt" - davor Ängste zu entwickeln kann ich verstehen. Ich hätte halt auch Angst, dass ich dadurch in ein "schwarzes Loch" falle, aus dem ich selber dann nicht mehr raus komme. Und trotzdem triebe mich die Neugier vorwärts. Schlimmer kann es doch fast nicht mehr werden.

Ich umarme Euch alle ganz lieb und lasst uns, wie angeregt an dieser Thematik dran bleiben.
Danke Inga
  #11  
Alt 13.11.2002, 21:08
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Standard SEHEN uns unsere lieben Verstorbenen?

Liebe Inga,

ich verstehe Deine Trauer und Deine Wut. Aber LIEBE läßt sich nicht an materiellen Dingen ablesen. Vielleicht war es wirklich so, dass er zum Schluß unter dem Einfluß seiner Schwester stand, vielleicht sollte es auch ein Zeichen von Dankbarkeit sein, dass sie während seiner Krankheit bei ihm war. Ach, es gibt so viele Erklärungen, die Du wahrscheinlich nicht kennst. Das Testament hat sicherlich nichts mit seiner Liebe zu Dir zu tun. Wenn Du jetzt das Gefühl hast, dass er in Deiner Nähe ist, um Dich zu trösten, so ist es ganz sicher ein Zeichen dafür wie sehr er Dich geliebt hat. Ich weiß es ja aus eigener Erfahrung wie stark die Liebe zwischen Kindern und Eltern ist. Ich habe mein einziges Kind verloren und dieser Schmerz ist unauslöschlich. Einen Partner kann man nach einiger Zeit ersetzen, aber ein Kind nie, diese Liebe ist einmalig. Deshalb möchte ich Dir versichern, dass die Liebe Deines Vaters zu Dir einmalig ist und er niemals so starke Gefühle für eine andere Person haben könnte.

Dass Du mit Deinem Partner nicht über Esoterik sprechen kannst, kommt leider sehr oft vor. Männer sind ja meistens sehr realistisch und haben zu spirituellen Dingen wenig oder gar keinen Bezug. Deshalb ist es für Dich auch wichtig im Austausch zu bleiben, dass Du auch wieder Deine innere Ruhe finden kannst, neben der allzu schmerzlichen Trauer.

Mein Sohn ist bereits 1995 gestorben, ich habe also schon 7 Jahre der Trauer durchlebt, mit vielen Tälern, aber auch mit neuer Hoffnung auf das eigene Leben. Die Gefühle die bei Euch Inga und Dagmar im Moment existieren sind ganz normal. Denn der Tod eines geliebten Menschen wirft uns total aus der Bahn und leider können wir nicht erwarten, dass wir immer ein Zeichen bekommen.

Dagmar, Dein Vater ist erst vor 2 Wochen gestorben, und auch ich habe darüber gelesen, dass unsere Lieben einige Zeit brauchen bis sie dort angekommen sind, im "Regenbogenland". Aber Loslassen ist für mich kein Gefühl, damit der Verstorbene edlich seinen Frieden findet, das ist für mich persönlich eine unmögliche Sache. Wie soll ich meinen geliebten Sohn loslassen, mit dem ich 21 wunderbare Jahre verbringen durfte ?? Ich erinnere mich immer wieder an viele Ereignisse, gute und schlechte Zeiten und denke täglich an ihn. Ich werde ihn nie loslassen, denn das würde für mich vergessen bedeuten und das werde ich bis zu meinem Lebensende nicht. Mein Sohn ist zu Hause in meinen Armen gestorben, es waren die schrecklichsten Minuten meines Lebens, aber ich empfand auch Erleichterung für ihn, dass er endlich diese furchtbare Krankheit mit allen Schmerzen endlich hinter sich lassen durfte. Nichtdestotrotz vermisse ich ihn sehr und habe mir so sehr ein Leben als Großmutter mit vielen Enkeln gewünscht, was ich nun niemals erleben werde.
Ich weiß, dass es ihm jetzt gut geht und dafür bin ich dankbar. Ich glaube, dass man seinen eigenen Frieden mit sich abschließen muss, damit man dann mit der Trauer und dem Schmerz um den Verlust weiterleben kann. Aber es braucht eine lange Zeit bis man diesen Punkt erreicht hat.

Ihr braucht auf keinen Fall Angst haben, wenn Ihr ein Zeichen von Euren Lieben bekommen werdet. Man fällt in kein schwarzes Loch, im ersten Moment ist man sehr aufgeregt und kann es kaum glauben, aber danach ist man voller Freude, da es ja ein Beweis ist, dass sie in unserer Nähe sind.

Ich hatte 2 Jahre nach dem Tod meines Sohnes auch ein Zeichen. Ich saß mit einem Freund gemütlich bei einem Glas Wein, als ganz plötzlich der Fernseher anging, ohne, dass jemand von uns die Fernbedienung angefasst hatte. Im ersten Moment ist man zwar erstaunt, denkt sich aber noch nichts dabei, 5 Minuten später passierte genau dasselbe noch einmal und da war mir klar, dass mein Sohn bei uns war und mir ein Zeichen gab. Ich war total aufgeregt und konnte mich tagelang nicht beruhigen, aber auch glücklich. Denn davor war mir nicht klar, dass es nach dem Tod eine weitere Existenz gibt. Den letzten Beweis bekam ich nach 6 Jahren bei dem Besuch beim Medium. Inga, eine Sitzung kostet € 80, aber vielleicht gibt Dir Dein Vater auch ein Zeichen, ohne, dass Du mit einem Medium Kontakt aufnimmst. Aber es kann ja noch ein wenig dauern, ich denke, Deine intensiven Gefühle für ihn sind schon ein Zeichen, man muss sie auch "lesen" können bzw. zulassen.

Liebe Grüße
DORIS
  #12  
Alt 22.11.2002, 00:05
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Hallo Inga,

es ging mir genauso wie Dir. Ich habe jetzt leider nur wenig Zeit (wenn Du magst, kannst Du mir aber gerne schreiben: Confia@gmx.de), aber ich wollte Dir nur sagen, dass ich all das genauso empfunden habe wie Du. Tja, Väter sind für Töchter eben auch immer die großen Vorbilder...

Ein Trost: Mein Mann und ich haben die Krise gemeistert. Er hat es auch nicht verstanden, war sehr verunsichert, konnte sich mir nicht nähern, ohne dass ich anfing zu weinen, es war nicht einfach. Wir hatten uns sehr entfremdet, doch auf einmal konnte ich wieder so sein wie früher, jedenfalls teilweise. Es kommt wieder, ohne dass man sich "schlecht" fühlt.

Dadurch, dass Du das geschrieben hast, weiß ich jetzt wenigstens, dass ich normal bin (und wie gesagt, es blieb ja nicht so). ;-)
Lieben Gruß
Tina
  #13  
Alt 22.11.2002, 10:37
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Hallo!
Mein Vater ist vor 3,5 Monaten mit 50 an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben!
Erst jetzt merke ich wie viel er mir bedeutet hat, früher war es einfach selbstverständlich, daß er da ist, er mein Vater ist, aber wie viel ich im zu verdanken habe, wie sehr ich an ihm hing, daß merke ich erst jetzt wo er weg ist.
Ich habe ihn viel zu wenig in den Arm genommen, viel zu wenig gesagt, wie sehr ich ihn mag, heute würde ich alles dafür geben, ihn nochmals zu umarmen, seine Hand zu nehmen...aber ich bin mir sicher, er weiß es.
Er weiß, wie sehr ich ihn vermisse, er hört all die Dinge, die ich ihm nicht sagte und jetzt sage, er spürt wie sehr ich ihn vermisse.
Ich habe nach seinem Tod angefangen mich mit dem, was nach dem Tod kommt, zu befassen.
Ich bin zu der Erkenntis gekommen, daß es dann nicht einfach vorbei ist, daß dann erst das richtige Leben beginnt, eins das viel schöner und glücklicher ist als das irdische, unser Leben ist nur eine Prüfung, das wirkliche kommt erst danach.

Inga, ich hatte genau das gleiche Problem wie Du.
Meine Schwägerin hat einen besonderen Draht zur Nachwelt (sie war schon 2 mal klinisch tot). Sie kann sie spüren, manchmal sieht sie auch Schatten, jedenfalls sind sie wirklich "immer" da.
Ich habe sie gefragt, ob sie frei leben kann, wenn sie eben immer von jemandem beobachtet wird.
Sie meinte, ob ich wirklich glaube, daß mein Vater daran interessiert wäre, mich beim duschen zu beobachten. Nein natürlich nicht, bei bestimmten, intimen Situationen gehen sie von sebst, man kann sie aber auch rausschicken.
Hört sich jetzt komisch an, aber ich erzähle Euch mal was:
Meine Schägerin hat einen älteren Mann betreut. Noch zu Lebzeiten hat er sie immer damit geärgert, daß wenn er mal stirbt, er an ihr Bett kommt.
Und tatsächlich ist er öfters da!
Wenn Sie ihn überhaupt nicht bauchen kann, schickt sie ihn raus (gedanklich). Manchmal sträubt er sich, um sie zu ärgern, dann wird sie laut (nur gedanklich, ihr Mann würde sie sonst auch in die Klapse stecken) und dann verschwindet er.
Sie kann ganz genau unterscheiden, wer anwesend ist und wer nicht, bei unserem Gespräch blickte sie hinter mich und meinte, mein Schutzengel ist weiblich.
Mir ist eine Gänsehaut nach der anderen runtergelaufen, aber sie ist ein Mensch, der sich nie über solche Dinge lustig machen würde oder Lügen erzählen würde.
Ich bin ein ziemlich realistischer Mensch, aber ich bin überzeugt, daß mein Vater nicht wirklich weg ist, er ist für uns nicht mehr sichtbar.
Was Zeichen anbelangt, so hatten wir schon einige merkwürdige Dineg erlebt, die niemand 100% als Zeichen deuten kann, aber wir (meine Familie) sind uns sicher, daß daß unser Papa war!

Ich würde dir vorschlagen, Dir etwas Lesematerial von Elisabeth Kübler-Ross zu besorgen, sie hat Nahtoderfahrungen und die Welt danach erforscht. Und sie sagt:
Der Tod ist nur ein Umziehen in ein schöneres Haus

In diesem Sinne alles Liebe und viel Kraft
Karin
  #14  
Alt 22.11.2002, 13:20
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hallo karin,

gerne würde ich selber glauben können, das was du schreibst.
leider glaube ich diesbezüglich gar nichts, auch nicht an gott.
ich beneide wirklich jeden, der das tut, denn es scheint ja doch zu beruhigen oder zu helden.

mein vater ist jetzt 3 wochen tot.
ich kann ihn mir weder in diesem scheiss sarg vorstellen noch dass er bzw. seine seele woanders ist.
oder gar bei mir.
ich spüre ihn nicht.
ich denke 24h am tag an ihn, aber ich bekomme nichts zurück.

und oft denke ich, dass diese "zeichen" doch eher ein wunschdenken sein werden, weil man alles darauf bezieht.
versteh mich nicht falsch, ich stelle nichts von dem was du schreibst in frage.
ich beneide dich und hätte gerne deine sicherheit.
und ich wäre zudem noch jemand, wenn ich ein zeichen bekommen würde oder sowas erleben würde wie deine schwägerin,-ich hätte nur angst.

liebe grüsse
dagmar

p.s. ich würde mich freuen, wenn noch andere ihre gedanken oder erfahrungen zu dem thema schreiben würden
  #15  
Alt 22.11.2002, 13:48
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Hallo Dagmar!

Gott? Ich glaube mit Sicherheit nicht an Gott. Wenn es Gott geben würde, dann wäre diese Welt nicht so, wie sie ist, voller Hass, Gewalt, Krieg, Armut und dann wäre mein Vater auch nicht 50 gestorben, mitten im Leben.
Nein, Gott gibt es nicht.
Es gibt mit Sicherheit irgendwas, sonst würde dieses Leben danach ja auch nicht existieren, aber Gott, so wie es mir gelehrt wurde im Religionsunterricht und Kirche, nein daran glaube ich kein bißchen.
Die Kirche ist für mich eine legale Sekte, die den Leuten das Geld aus der Tasche zieht, damit die Pfarrer und Päpste und wer noch immer von goldenen Tellern essen können.

Ja, es ist schwer an so etwas zu glauben, ich hatte auch meine Zweifel, bis ich wirklich einige Bücher gelesen und manchen Erfahrungen gehört habe. Das wichtigste für mich dabei ist, zu wissen, daß er eben nicht für immer in einem Sarg/Urne liegt und das das Ende ist.
Mein Vater wollte leben, er hat so gekämpft, er wollte die Krankheit besiegen, er hat bis zum Schluß nicht aufgegeben und es würde mich um den Verstand bringen zu wissen, es ist alles aus und vorbei.
Dieser Glaube an das DANACH hilft mir sehr meine Trauer zu verarbeiten.

Aber man kann niemanden davon überzeugen und zwingen daran zu glauben, daß muß tief aus dem Inneren kommen. Wenn Du nicht glaubst, ist das okay, das ist Deine Meinung, Deine Einstellung, Dein Gefühl.
Vielleicht ist es auch noch zu früh, die Wunde noch zu offen, vielleicht öffnest DU Dich irgendwann später.
In unserer Gesellschaft ist es auch so, daß die meisten nicht daran glauben, und man muß vorsichtig sein, wem man es erzählt, es gibt genügend Menschen, die einen für verrückt erklären, auch wenn man auf einem Zeichen bekommt.
Ich fühle mich in diesem Forum sehr gut aufgehoben und verstanden, weil man auf einmal merkt, daß da ja noch andere sind, denen es genau so geht, die genauso fühlen, denken.

Auch was die Zeichen anbelangt, so gebe ich Dir vollkommen recht. Für andere ist es eine ganz normale Sache, die da passiert, ich sehe vielleicht ein Zeichen.
Ich sage nicht, ich habe eins gehabt, ich sage, ich deute es, weil ich es so will. Weil ich auf einmal viel intensiver und aufmerksamer reagiere, weil es könnte ja sein...

Du schreibst, Du denkst den ganzen Tag an ihn und es kommt nichts zurück. Aber Du hast Angst Zeichen zu bekommen.
Wovor hast Du Angst? Das es doch noch etwas gibt, was unsere Intelligenz übersteigt? Das Dein Vater doch nicht tot ist? Wovor genau hast DU Angst?
Du solltest auch überlegen, falls, ich sage bewußt falls, Dein Vater da ist, dann weiß er, daß Du davor Angst hast und ich glaube nicht, daß er Dich ängstigen will.
Also was erwartest Du?
Einserseits beschwerst Du Dich, daß er sich nicht "meldet", andererseits willst Du das gar nicht.

Liebe Dagmar, ich weiß, es ist schwierig, alles änderst sich, nichts ist mehr wie es war, der Schmerz, die Gefühle spielen verrückt...laß Dich einfach gehen, lebe Deinen Schmerz aus, weine, schreie, aber mach Dich nicht verrückt, versteif Dich nicht darauf, daß Du ihn jetzt fühlen musst.
Wenn Du den ersten Schmerz und die Trauer verarbeitet hast, sieht die Welt wieder klarer, ordne Deine Gedanken, Deine Gefühle und dann wird es sich von selbst geben, an was Du glaubst oder nicht.


Liebe Grüße, Karin
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