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  #1  
Alt 13.11.2007, 11:25
Bianca_33 Bianca_33 ist offline
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Registriert seit: 13.11.2007
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Unglücklich Mein Dad hat auch BSDK

Hallo,

ich habe die letzten Tage mit großem Interesse in diesem Forum gelesen.

Mein Dad und ich haben am 24.10.07 erfahren, dass er BSDK hat. Es ist inoperabel und er hat Lebermetastasen. Die Ärzte sagten zu uns, dass er nur noch kurze Zeit zum leben hat. Für uns ist eine Welt zusammen gebrochen. Meine Eltern sind geschieden und nicht im guten auseinander gegangen. Zu meinem Bruder hat er auch schon über 2 Jahre mehr kein Kontakt (wünscht ihn auch nicht). Nun versuche ich (und natürlich mein Freund) so gut es geht ihm beizustehen. Bin aber leider auch ziemlich am Ende mit meiner Kraft.

Er hat die letzten drei Wochen ca. 15 kg abgenommen. Hat keinen großen Hunger mehr. Habe in der Apotheke diese Astronautennahrung besorgt. Zuerst ist ihm schlecht davon geworden, aber nachdem ich im Forum gelesen hatte, dass man das auch mit Wasser mischen kann, machen wir das nun so und er kann es nun ohne größeren Widerwillen trinken.

Dank diesem Forum, konnte ich schon einiges Nützliche für meinen Dad heraussuchen und an ihn weitergeben.

Seit ein paar Tagen, hat er diesen Juckreiz (hauptsächlich im Brustbereich). Kann mir jemand sagen, was es gibt um den Juckreiz zu lindern?

Freue mich auf jede Antwort!
Vielen Dank + liebe Grüße
Bianca
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  #2  
Alt 13.11.2007, 11:50
Benutzerbild von Conny44
Conny44 Conny44 ist offline
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Registriert seit: 31.12.2006
Beiträge: 1.279
Standard AW: Mein Dad hat auch BSDK

Hallo Bianca,

trauriges Willkommen.
Dieser Juckreiz deutet leider höchstwahrscheinlich darauf hin, dass eine Gelbsucht im Anmarsch ist. Schau deinen Vater mal genau an (gelbe Augen?) Sind so die ersten Symptome. Wenn dem so ist, wird wohl der Gallengang abgedrückt sein, so dass der Abfluss behindert wird. Dagegen sollte ein Stent (Röhrchen) gesetzt werden.
Sprecht unbedingt mit eurem Arzt darüber.

Alles Gute!
__________________
Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

_____________________________________________________
mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
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  #3  
Alt 13.11.2007, 12:02
Fandango Fandango ist offline
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Registriert seit: 13.11.2007
Beiträge: 1
Standard AW: Mein Dad hat auch BSDK

Hallo Bianca,

ich bin auch neu hier im Forum und will Dir schreiben, weil mein Dad gerade Ähnliches mitmacht (BSDK mit Lebermetas, Diagnose Anfang September). Er hat auch innerhalb von einem Monat ca. 20 Kilo abgenommen.

Inzwischen hat er den ersten Chemo-Zyklus hinter sich - er nimmt in München an einer Phase 3-Studie für ein neues Chemo-Medikament teil (Doppelblindstudie: d.h. er bekommt entweder Gemcitabin + Treloc oder Gemcitabin + Placebo - das weiss keiner). Die erste Zeit war er ziemlich depressiv, sehr in sich gekehrt, wollte und konnte ausserdem überhaupt nichts essen - hab ihn nie so gekannt und war ziemlich schockiert.

Inzwischen hat sich alles deutlich gebessert - letzte Woche hat er sogar was gekocht!!! (sein berühmtes "Feuerwehrmenü": dabei haut man wahnsinnig viel Zwiebeln, Champignons und Koteletts in eine Pfanne ). Er verträgt die Chemo halbwegs, ist aber hinterher immer sehr schlapp und er isst deutlich schlechter.

Was die Situation verbessert hat, kann ich nicht so recht beurteilen: neben der Chemo bekommt er das übliche Alternativ-Paket: Mistel, Selen, Vitamine ...

Ich weiss, dass sich diese relativ gute Situation auch schnell wieder ändern kann. Ich wollte Dir damit nur zeigen, dass gerade nach der fiesen Diagnose erst mal alles wahnsinnig düster aussieht. So seltsam wie's klingt, aber irgendwie hat sich's bei uns wieder alles etwas eingespielt.

Liebe Grüße,

Michael
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  #4  
Alt 13.11.2007, 15:16
Physio Physio ist offline
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Registriert seit: 04.06.2006
Beiträge: 116
Standard AW: Mein Dad hat auch BSDK

Liebe Bianca,

lasst euch von der Prognose nicht erschrecken.Das selbe hat man meinem Vater bei exakt gleicher Diagnose vor 1,5 Jahren auch gesagt.Sucht euch schnellst möglich einen kompetenden Arzt um eine Therapie einzuleiten.

Alles Gute Simone
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  #5  
Alt 13.11.2007, 18:42
Bianca_33 Bianca_33 ist offline
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Registriert seit: 13.11.2007
Ort: Frankreich / Elsass
Beiträge: 7
Standard AW: Mein Dad hat auch BSDK

Hallo Conny, Michael und Simone,

ich danke Euch recht herzlich für Eure Antworten.

Habe heute mit meinem Dad eine Diskussion geführt, dass wir der Meinung sind, dass er/wir uns noch eine zweite Meinung z.B. bei der Klinik in Heidelberg einholen. Leider zeigt mein Dad nicht den Lebenswillen, der nötig wäre um dies in die Wege zu leiten.

Er hatte heute seine dritte Chemo bekommen (bekommt er 1x in der Woche) und sagt, dass er diese so lange weitermachen wird, solange er nichts gravierend negatives bemerkt. Leider müssen wir seine Wünsche akzeptieren.

Ich hoffe trotzdem, dass es ihm noch lange einigermaßen gut geht und wir zumindest seine guten Tage schön zusammen genießen können.

Liebe Grüße
Bianca
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  #6  
Alt 13.11.2007, 21:01
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
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Registriert seit: 12.10.2006
Beiträge: 319
Standard AW: Mein Dad hat auch BSDK

Hallo Bianca,

wenn Du zweite Meinungen einholen möchtest, mußt Du Deinen Vater damit nicht belasten. Die Unterlagen solltest Du auch so alle erhalten, das muß Dein Vater ja nicht mitbekommen. In Heidelberg kräht bei der Vorgeschichte kein Hahn (zumindest kein Arzt, also am besten direkt an Büchler adressieren) danach, ob Dein Vater damit einverstanden ist, die Unterlagen weiterzugeben. Es ist ja schließlich vor allem in seinem Interesse.

Wegen der Lebermetastasen ist natürlich erstmal nicht so toll. Vielleicht schickst Du, wenn Du die Unterlagen hast, gleich auch alles an Prof. Seeber in Essen zwecks Vorschlag Chemo, die wiederum kann immer heimatnah gegeben werden. Prof. Seeber leitet das westdt. Tumorzentrum, er ist auch sehr, sehr nett. Vor allem hat er ziemlich große Erfolge in solchen und ähnlichen Fällen. Zuletzt muß man noch sagen, daß Therapien von Seeber in der Regel auch von jeder Krankenkasse durchgewunken werden, also wenn es etwas teurer wird oder Dinge noch nicht zugelassen sind für BDSK, fragt da keiner nach. Zumindest kenne ich solche Fälle nicht.

Viel Erfolg!
KL
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  #7  
Alt 14.11.2007, 21:14
ericsson ericsson ist offline
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Registriert seit: 27.08.2007
Beiträge: 18
Standard AW: Mein Dad hat auch BSDK

Hallo Bianca,
dein Vater erinnert mich an meinen Vater als er die Diagnose erhalten hat. Auch ich wurde damit konfrontiert, dass er seine Krankheit als gegeben hinnahm und mir immer wieder sagte, dass er keinen "Aufwand" betreiben möchte.
Ich habe mich dabei schrecklich gefühlt, da ich mich auch irgendwie verantwortlich gefühlt habe um ihm zu helfen. Seine eiserne Haltung, dass er entscheidet was geschieht habe ich nach viel innerem ringen mit mir selbst akzeptiert und das war verdammt schwer.
Auf der anderen Seite war mein Vater ein sehr realistischer Mensch, und ich hatte ihm versprochen ihn zu nichts zu überreden, was er nicht selbst wollte.

Ich denke, Dein Vater befindet sich auch in dieser Situation...

Was ihm allerdings manchmal einen Denkanstoss gab, war wenn ich von Leuten aus diesem Forum erzählte und welche Möglichkeiten und Chancen er hätte wenn er die eine oder andere Behandlung wenigstens versuchen würde. Wenn ihm das nicht zusagte könne er jederzeit NEIN sagen. Das gab ihm doch ziemlich zu denken und er stimmte dann auch zu einer Chemo zu (für ihn leider zu spät...)

Versuch doch mal auf dem Weg ihm was näherzubringen...Versuch ihm klarzumachen, dass er die Entscheidungen trifft und er immer im Vordergrund steht, aber er kann doch nichts verlieren, wenn er den Kampf aufnimmt.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft,

liebe Grüsse Sabine
__________________
Betroffener: Mein Vater (Jahrg. 39), Diagnose BSDK August 07, friedlich eingeschlafen am 15.10.07
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  #8  
Alt 15.11.2007, 10:29
Bianca_33 Bianca_33 ist offline
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Registriert seit: 13.11.2007
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Standard AW: Mein Dad hat auch BSDK

Hallo Andrea, hallo Sabine,

vielen Dank für Eure Zeilen.

Als ich die gelesen habe, musste ich mal wieder mit den Tränen kämpfen!

Genau so wie Ihr es beschreibt, ist mein Dad. Eigentlich war er immer eine Kämpfernatur, der immer schon alles selbst in die Hand nahm und alleine gemeistert hat, wofür ich ihn auch immer bewundert habe. (Wie schon gesagt, meine Eltern sind seid ca. 16 Jahren geschieden und nicht im guten auseinandergegangen).
Danach hat er sich sein eigenes Leben wieder von 0 an aufgebaut und wie ich finde alles sehr gut gemacht. Leider konnte er in den Jahren keine feste Partnerin mehr finden und war es so gewohnt eben sein Leben allein zu bestreiten.

Und wie Du Andrea es beschreibst er ist ein sehr realistischer und sachlicher Mensch. Deine Aussagen treffen voll und ganz auf ihn zu. Was ich ganz toll finde, dass wir wirklich über alles offen reden können. Wir reden über die Krankheit, ich habe ihm auch am Montag von dem Forum erzählt und ein paar Antworten ausgedruckt und ihm mitgebracht. Aber wie schon gesagt, er möchte keine unnötigen Strapazen mehr auf sich nehmen und die guten Tage mit uns bzw. seiner kleinen Enkelin so gut es geht geniesen. Ich persönlich habe mich am Montagabend als ich zuhause war richtig elend gefühlt, da ich ihm halt irgendwie und wenn es nur ein kleiner Strohalm ist, helfen möchte und nach diesem greifen. Aber nach einem langen Gespräch mit meinem Lebensgefährten sind wir auch zu dem traurigen Entschluss gekommen, dass wir seinen Willen akzeptieren und mit ihm dieses Leben noch so leben, wie er es sich vorstellt! (für mich ist es im Moment noch sehr schwer diese Entscheidung als die Richtige anzusehen, aber es ist immerhin sein Wille).

Ich danke Euch für Eure Berichte, sie haben mir sehr geholfen.

Ganz liebe Grüße Bianca
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