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  #16  
Alt 05.09.2010, 00:55
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Bin ich zu empfindlich?

Ich muss hier auch mal eine kleine Lanze für die Männer brechen: Klar verdrängen sie die Krankheit der Partnerin oft gerne oder haben keine Lust, dass sich (auch) ihr Leben ändert und halsen der Partnerin zuviel auf. Ich erlebte das bei meinem Vater. Aber gleichzeitig ist es auch nicht leicht für sie, einzuschätzen, was wir noch machen können (und wollen) und was nicht, wenn wir einfach den Haushalt weiter schmeißen, mit der Begründung, dass er es ja nicht mache. Ich wollte während der Chemo (und auch sonst) nicht betuttelt werden. Er dachte, er hilft mir, indem er mich ablenkt, und überforderte mich während der ersten Zyklen. Wir mussten einfach beide lernen: Ich, dass ich ihm klar sagen muss, was geht und was nicht geht. Er, dass ich es auch nicht immer wusste, und selbst erst schauen musste, was gerade geht und dass es nach jeder Chemo anders war. Das Mantra meiner Ärztin war übrigens, dass man aktiv bleiben muss. Prima, dachte ich, sie macht ja nicht die Chemo.

Wie immer hilft nur reden und lassen, was nicht geht. Es hilft niemandem, wenn man sich zum Märtyer macht.

Geändert von gilda2007 (05.09.2010 um 01:06 Uhr)
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  #17  
Alt 05.09.2010, 20:52
Sousha Sousha ist offline
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Standard AW: Bin ich zu empfindlich?

Hallo Ängel,

ich lese mich hier gerade durch diesen Thread und vieles was geschrieben wurde kann ich nachvollziehen oder dem zustimmen.

Weißt Du, ich glaube, ich kenne Deinen Konflikt sehr gut und kann verstehen, dass trotz der Krankheit auch noch berechtigte Wünsche der anderen Familienmitglieder da sind. Ich wollte damals bei der Ersterkrankung niemandem zur Last fallen und auch nicht, dass sich das ganze Leben von uns 5 nur um meine Krankheit dreht. Ich habe den ganzen 5-köpfigen Haushalt geschmissen und meine Freundin kam nach Hause , alles war gewaschen, gebügelt, geputzt, eingekauft, gekocht, die Hausaufgaben gemacht.... ich dachte damals, ich könnte mich ja nützlich machen und sie entlasten, wenn ich schon nicht arbeite. Niemand verlangte dies von mir. Ich machte es, weil ich so gestrickt war.

Das Ergebnis war, dass niemand wirklich wahrnehmen konnte, wie krank und erschöpft ich war. Ich sagte das zwar, aber ich verhielt mich anders. So sah auch niemand ein, warum man auf mich Rücksicht nehmen sollte; schließlich funktionierte ich ja nach wie vor. Ich kenne auch das Gefühl, dass ich es schön machen will, wenn gäste da sind. In dem Punkt hat meine fehlende Rücksichtnahme mir selbst gegenüber dazu geführt, dass keiner auf mich Rücksicht genommen hat und ich mir dies aber sehr gewünscht hätte und echt gefrustet war.

Heute denke ich anders darüber. Nach der zweiten Erkrankung hat sich viel für mich geändert. Ich anerkenne, dass ich bestimmte Dinge nicht mehr, oder manchmal nicht tun kann und möchte, weil meine Energiereserven nicht reichen. Mittlerweile lebe ich alleine, da ist es einfacher. Dennoch habe ich Familie und Freunde und Beruf und gehe gerne zu Einladungen oder lade selbst ein - so es mir möglich ist. Und ich sage auch Verabredungen ab, wenn es mir an den betreffenden Tagen nicht gut geht. Mittlerweile habe ich kein schlechtes Gewissen mehr deswegen und ich drücke mich auch klarer aus als früher. Mir geht es sehr gut damit und ich bin auch kein egoistisches, rücksichtsloses Arsch... geworden; ich achte einfach mehr auf mich. Und damit kann mein Umfeld umgehen.

Ängel, ich würde Dir raten auf eine Verschiebung zu bestehen in Deinem Interesse. Du benötigst sehr viel Kraft für die Behandlungen und ich meine nicht, dass Unverständnis von anderen Dir jetzt noch Kraft rauben darf. Du hättest nix von dem Besuch, selbst wenn sie Dich mehr unterstützen würden als Du momentan annimmst. Du hättest vielleicht immer ein ganz unentspanntes Gefühl dabei und würdest ja spüren, dass es Dir eigentlich zu viel ist.Diesen Konflikt musst Du lösen und einen Weg finden Deine Interessen und Bedürfnisse zu sehen. Wie weit Du Dich in der Lage siehst, diesen Konflikt mit Deinem Umfeld zu diskutieren weiß ich nicht.

Ich habe die sehr positive Erfahrung gemacht, dass meine klare Ausdrucksweise und mein entsprechendes Verhalten gut von den anderen angenommen wurde, weil sie einfach wissen woran sie sind. Ich denke nicht, dass ich weggehen würde für diese Zeit; es ist Dein zuhause.

Und noch was: Ich finde NICHT!!!, dass Du überempfindlich bist.

Ich wünsche Dir die für Dich richtige Entscheidung zu treffen.

Eine ganz liebe- und kraftvolle


Sousha
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  #18  
Alt 06.09.2010, 13:57
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ängel ängel ist offline
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Standard AW: Bin ich zu empfindlich?

Ach, liebe Sousha,
du triffst des Pudels Kern. Meine ganze Familie und die meines Mannes sind es einfach gewohnt, dass ich alles mache.
Aber du hast recht, ich habe auch viel mehr Angst davor, dass ich eigentlich gar keinen sehen will oder den Mund aufmachen, wenn mir das Fieber und Unwohlsein im Nacken sitzt und immer nur ins Schlafzimmer zurückziehen will ich auch nicht.
Nun bekamen wir noch einen Anruf von meinem Cousin: ich habe gebucht, wir kommen dann und dann.
Nun kommen 5 Personen am Mo, wollen sich Die in Stockholm aufhalten und Mi wieder fahren.
Am Die kommen dann die Tochter meines Mannes mit Mann und am Mi soll ich die Chemo bekommen.
Meine jetzige Chemo ist verschoben von Mi auf Do, ich will mal fragen ob wir bei Do bleiben können, das würde dann besser passen, denn der Besuch muss vom Flugplatz geholt und gebracht werden.
Es ist ja noch bisschen Zeit hin bis Oktober, irgendwie werden wir das Kind schon schaukeln.
Aber zu buchen, ohne vorher nachzufragen, ja sind die denn alle verrückt geworden? Wenns kommt, kommt alles auf einmal.
Ich lass es rankommen, vielleicht kann die Tochter meines Mannes mal die 5xBettwäsche waschen,aufhängen und bügeln. Hi,hi
Ängel
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Ängel
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  #19  
Alt 06.09.2010, 14:04
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Sophia65 Sophia65 ist offline
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Standard AW: Bin ich zu empfindlich?

Liebe Ängel,

ich verfolge deine Geschichte schon einige Zeit und habe gerade den Thread hier gelesen.

Ich finde nicht,dass du zu empfindlich bist - man kann auch sagen, dass du sensibel (geworden?) bist dafür, wo deine Grenzen sind, was Belastbarkeit in vielerlei Hinsicht angeht.
Und das ist etwas sehr Gutes, auch wenn die Sache mit dem Grenzen setzen erstmal nicht besonders angenehm ist , schon garnicht, wenn man Chemo macht und seine Energie braucht, um da einigermaßen durchzukommen.

Trotzdem denke ich, es lohnt sich, diese Energie aufzuwenden und den Menschen, die jetzt zu hohe Erwartungen an dich haben, zu zeigen , dass du diese Erwartungen nicht erfüllen kannst und möchtest.
Sicher ist es schwer, das durchzuhalten, wenn der Besuch dann da ist - man möchte dann doch funktionieren....
Aber stell dir mal vor, du wärst in dieser Zeit wirklich nicht zuhause, dann müsste es ja auch irgendwie gehen und meistens tut es das auch...

Ich würde dir jedenfalls wünschen, dass du es schaffst, dich auszuruhen, wenn du es brauchst und alles anstrengende an den Besuch und deinen Mann zu delegieren.
Ich glaube, es ist aber notwendig , dass du es auch ganz konkret sagst und die Entlastung einforderst:" Macht bitte dieses und jenes, ich kann es nicht tun ."
Ich glaube, dein Umfeld muss lernen, dass du Grenzen und eigene Bedürfnisse hast, aber dazu musst du es ihnen mitteilen und dich dann auch wirlich mal zurücklehnen und den Dingen ihren Lauf lassen.
Was wäre das Schlimmste, was passieren würde, wenn du das tust?
Alles Gute und Liebe Grüße
Sophia
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  #20  
Alt 07.09.2010, 09:40
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ängel ängel ist offline
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Standard AW: Bin ich zu empfindlich?

Danke Sophia,
ich glaube schon dass man von mir gewohnt ist dass ich alles schön mache und da muss ich eben konsequenter sein und einfach mal sitzen bleiben.
Aber es ist auch nicht einfach. Wenn der Besuch kommt will man ja auch gerne sein eigenes Essen vorsetzen und zeigen wie gut man kochen kann.
Aber ich überlege schon was ich vorkoche.
Und das Waschen der Wäsche muss dann einfach warten bis ich wieder kann.
Ich musste euch einfach fragen ob ich das vielleicht falsch sehe und zu empfindlich bin.
Und da habt ihr mir schon sehr geholfen.
Ängel
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Ängel
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  #21  
Alt 07.09.2010, 11:28
Wurmi Wurmi ist offline
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Standard AW: Bin ich zu empfindlich?

Hallihallo Ængel,

ich kenne das auch, da hatten wir uns "Hilfsbesuch" ueber Weihnachten eingeladen, die uns dann mit dem Essen machen, der kleinen Tochter etc. helfen sollten und wollten, haben sogar die Anreise bezahlt! Und was passiert? Die guten machen nicht den kleinen Finger krumm und lassen sich bedienen von vorne bis hinten von meiner Mama und mir..... und mir ging es sooooo dreckig! Die "Gæste" sind dann auch frueher abgereist,..... . Es ging nicht....
Seit dem habe ich wirklich gelernt, ich lade mir nur Leute ein, die selber Betten machen, auch mal einkaufen gehen fuer mich etc. Und, ich muss dazu sagen, dass ich einen fantastischen Mann habe!!!! Wir sind uns aber auch ganz klar darueber, dass eine solche Erkrankung eine Beziehung entweder enger zusammenschweisst oder genau das Gegenteil. Bei uns ist es zum Glueck gut gegangen.
Ich wuerde meinem Mann sagen: Du machst die Betten und kaufst ein und sagst Deiner Tochter, dass sie bitte Essen kochen soll. Ansosnten kønnen die ja auch Essen bestellen und bezahlen. Ich bin hærter geworden seit ich die Diagnose bekommen habe. Frueher habe ich immer ja gesagt und alles gemacht fuer andere, aber nun nicht mehr. Ich sage nicht immer nein, aber ab und zu schaffe ich es :-).

Tja, man kann nicht aus seiner Haut, so etwas ist ein Prozess, der Zeit dauert.
Ich druecke Dir die Daumen fuer Deinen næchsten Arzttermin!!!!!
Ganz liebe Gruesse,
Wurmi
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  #22  
Alt 07.09.2010, 16:17
mutzilein mutzilein ist offline
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Standard AW: Bin ich zu empfindlich?

Hallo Ängel,

deine Situation erinnert mich sehr gut an meine eigene, vieles gleicht sich und ich kann dich sehr gut verstehen. Aber ich weiß auch, dass ich meinen Anteil daran habe, nämlich dass ich früher immer alles alleine „gewuppt“ habe und die lieben Kinder meines Mannes verwöhnt habe mit allem was dazu gehört und nie gesagt habe, wann mir etwas nicht passte.

Zitat von dir:
Das Schlimme ist, dass mein Mann sich um sich selbst dreht und meinen Argumenten nicht mehr zugänglich ist. Seine Tochter braucht nur einen Wunsch zu äussern schon springt er, und er fragt dann nicht mehr was ich dazu sage.

Auch das kenne ich nur zu gut und leider ist es mittlerweile so, dass nicht nur mein Verhältnis zu seinen Kindern schlecht ist, auch unsere Beziehung leidet sehr darunter. Ich habe zunehmend das Gefühl, dass seine Tochter von ihm die Bestätigung haben möchte, dass sie immer die Nr. 1 in seinem Leben ist. Dabei merkt sie nicht, wie ihr Vater darunter leidet, sich zwischen ihr und mir sozusagen entscheiden zu müssen. Da ist wohl ein Konkurrenzkampf da, eine Eifersucht auf mich und sie weiß nur zu genau, wie sie ihren Vater zu packen hat.

Ein Beispiel von mir: Ich habe immer, wenn seine Kinder ihren Besuch angesagt hatten (oft mit Partnern, dann also zu viert) gefragt, was sie gerne essen möchten und habe diese Wünsche dann auch erfüllt. An Weihnachten sollte es immer Gans mit allem Drum und Dran sein. Dummerweise hatte ich eine Chemo zwei Tage vor Heiligabend, zudem noch die erste von 4 mit Taxol, da hatte ich 4x AC schon hinter mir. Ich wusste also nicht, was auf mich zukam und wie es mir damit ging, zudem schon ziemlich geschlaucht von den anderen Vieren. Die Kinder waren zu der Zeit beide Single und hatten die tolle Idee, am Heiligabend einen „Familientag“ zu machen, nur der Vater und die beiden Kinder wollten etwas zusammen unternehmen und abends sollte es dann etwas zu essen geben. Gut habe ich gesagt, dann gibt’s Kartoffelsalat mit Würstchen, die Gans fällt dann dieses Jahr aus, das schaffe ich nicht alleine und außerdem möchte ich nicht alleine sein und würde meine Zeit mit meiner Familie verbringen. Oh ha – da hatte ich was gesagt, das erste Mal überhaupt und seitdem (4 Jahre ist das her) verschlechtert sich das Verhältnis zunehmend, weil ich meinen Mund nicht mehr halte. Mir wird unterstellt, ich verwehre der Tochter den Umgang mit ihrem Vater. Mein Mann hatte zu diesem Heiligabenddebakel keine Meinung und sagte, das wäre doch normal, dass die Kinder auch mal was mit ihm alleine unternehmen wollten, zumal sie so weit weg wohnen (500 km).

Die Tochter sagt was sie will sehr genau und auch das was ihr nicht passt, der Sohn ist etwas rücksichtsvoller, hält aber zu seiner Schwester – klar. Seitdem ich versuche, mich diesem Verhalten anzupassen, gehen wir uns mehr oder weniger aus dem Weg, Besuche bei uns finden nicht mehr statt.

Hierzu gibt es ein mehr als zutreffendes Zitat, weiß leider nicht von wem:
Der Umgang mit einem Egoisten ist darum so verwerflich, weil einem die Notwehr allmählich dazu zwingt, in seine Fehler zu verfallen.

Ich kann dich eigentlich nur in deinem Denken bestätigen, dass du mehr auf dich und dein Wohlbefinden achten musst und finde es schade, dass dein Mann dich so wenig versteht.

Für deine bevorstehende Chemo wünsche ich dir viel Kraft und dass es einigermaßen erträglich verläuft. Das gleiche gilt für den Besuch…

LG Grüße von der Mutz
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Wir sollten öfter etwas tun, das keine Eile hat, das kein Ziel verfolgt und sich nicht lohnen muss

(Jochen Mariss)
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  #23  
Alt 07.09.2010, 23:32
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ängel ängel ist offline
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Standard AW: Bin ich zu empfindlich?

Vielen Dank Mutz,
ja vieles was du schreibst kommt mir bekannt vor.
So einen kleinen Knacks hat das Verhältnis zu seinen Kindern leider auch schon bekommen.
Als mein Mann voriges Jahr 70 wurde luden sich alle Kinder, teilweise noch mit Enkeln, selber ein. Die Schwester meines Mannes kam dann auch noch mit, aber sie ist so eine goldene Seele. Hat mein Alter und hilft sehr.
Die Kinder meines Mannes packten dann die Geschenke für meinen Mann aus, ohne mich dazuzuholen und hatten auch weder für unsere 2 Kinder, noch für mich etwas mitgebracht.
Aber was mich wirklich ärgerte, sie hatten für ihn ein Puzzle und ein T-Shirt machen lassen mit Fotos von allen Kindern, Enkeln, Schwester, Tante, Neffen, Tochter des Neffen und sagten:"Jetzt hast du deine Familie immer bei dir." Und so sagte es auch mein Mann zu den Gästen:"Jetzt habe ich meine Familie immer bei mir."
3 Bilder waren mit Blumen besetzt und ich frage mich, warum haben sie nicht uns 3 da reingestzt, dann hätte es gestimmt.
Und dann haben sie eben nichts gemacht, sich bedienen lassen und mit meinem Mann erzählt. 19 Jahre habe ich versucht, eine Familie draus zu machen und dann fühlt man sich einfach zur Seite geschoben. Jedes Jahr Weihnachtsessen bei uns und fast jedes WE im Garten (als wir noch in D wohnten).
Seine Schwester kam nach der Feier und sagte:"Was du machst für die Familei deines Mannes würde nicht jeder machen. Das ist anzuerkennen."
Dieser Geburstag hat einen richtigen Riss bei mir gemacht.
Meine 2.Chemo ist heute um eine Woche verschoben worden, meine Blutwerte sind nicht in Ordnung. Wenn es dann in der Reihe bleibt wäre es gut für den Besuch. Aber wer weiss was bis dahin noch kommen kann.
Mal sehen, was die Ärztin, wieder eine neue, der alte ist wohl in Rente, am Do zu sagen hat. Ich hoffe sehr, es ist nichts.
Ängel
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Ängel
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  #24  
Alt 07.09.2010, 23:38
mutzilein mutzilein ist offline
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Standard AW: Bin ich zu empfindlich?

Hallo ängel,
darf ich dich fragen, wie alt du bist ?

LG die Mutz
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(Jochen Mariss)
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  #25  
Alt 08.09.2010, 00:06
Boxerhund1 Boxerhund1 ist offline
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Standard AW: Bin ich zu empfindlich?

hallo Leute,

ich hab bisher einfach nur mitgelesen, aber ich verfolge mit immer größerer Verwunderung eure Geschichten.

Du lieber Himmel, ihr seid erwachsene, erfahrene Frauen - wieso laßt ihr euch so unterbuttern und ausnutzen, und das noch dazu zu einer Zeit, wo ihr mitten in der Behandlung steckt und eure Kraft für euch braucht?

Wieso laßt ihr es zu, daß rücksichtslose Besucher aus der Familie euch quasi zu Dienstmädchen degradieren?

Versteht mich bitte richtig: Ich bin keine männermordende Radikalemanze - aber daß ihr in eurer momentanen Situation auch noch glaubt, beweisen zu müssen, wie gut ihr kochen könnt und daß ihr perfekte Gastgeberinnen sein könnt - das muß doch wirklich nicht sein, oder?

Als Erstes ist da mal eine klare und sehr deutlich Ansage an eure Männer nötig, daß IHR diejenigen seid, die jetzt Hilfe brauchen.
Und wenn dann die Familie kommt, dann können die gerne außerhalb in Hotels/Pensionen einquartiert werden und mal kurz zum Kaffee kommen - aber alles Andere findet außerhalb statt.
Und wenn die Familienheimsuchung motzt, dann ... was juckt es euch? Sollen sie motzen.
Wenn euren Männern dafür dann das Verständnis fehlt, dann solltet ihr euch überlegen, ob sie die richtigen Partner für euch sind, wenn sie in eurer momentanen Situation so agieren. Das ist genau das, was ihr ihnen auch in aller Deutlichkeit sagen solltet.

Also - ihr habt jedes Recht, Rücksicht und Hilfe einzufordern. Tut es!
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Liebe Grüße, Cori

Als Angehörige kam ich, als Hinterbliebene blieb ich.

Mama: 4.10.1924 - 29.6.2009
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  #26  
Alt 08.09.2010, 00:17
Luischen Luischen ist offline
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Standard AW: Bin ich zu empfindlich?

Hallo Ängel,
ich habe da nicht viele Worte....nur diese...dem Besuch würde ich absagen und die schwere Zeit der Chemo mit Menschen, die dann einfach nur für dich da sind, verbringen und durchstehen.
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  #27  
Alt 08.09.2010, 10:01
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ängel ängel ist offline
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Standard AW: Bin ich zu empfindlich?

Mutzi,
ich bin jetzt 52.
Ja, ihr habt recht. Das dumme war wohl, dass ich das von Anfang an falsch gemacht habe und mich von Anfang an zur Seite hab drängen lassen und die Karre falsch eingefahren ist.
Wenn ich mit meinem Mann drüber sprechen wollte gab es immer Ärger, weil er mich nie verstehen konnte und es immer anders sieht.
Zum Schluss habe ich aufgegeben, dann sind wir nach Schweden gezogen und das ganze Theater habe ich nun 2-3x im Jahr.
Es tut nur gut mit euch darüber zu sprechen und zu lesen dass ihr mich versteht.
Dieses Mal werde ich einfach mal mehr auf meinen Körper hören und auch mal nein sagen.
Ängel
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Ängel
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  #28  
Alt 08.09.2010, 12:13
Luischen Luischen ist offline
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Standard AW: Bin ich zu empfindlich?

............dafür wünsche ich dir viel Kraft
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  #29  
Alt 09.09.2010, 23:09
mutzilein mutzilein ist offline
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Standard AW: Bin ich zu empfindlich?

Hallo ängel,

ich hatte gelesen, daß dein Mann letztes Jahr 70 geworden ist, deshalb fragte ich nach deinem Alter... weil - meiner wird nächstes Jahr 70 und ich bin 47. Also ähnliche Konstellation alterstechnisch.

Manchmal frage ich mich, ob bei solchen Themen auch der Altersunterschied beginnt, eine Rolle zu spielen. Andere Generation, andere Erziehung usw. Hast du ein ähnliches Empfinden?

LG von der Mutz
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(Jochen Mariss)
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  #30  
Alt 09.09.2010, 23:20
Ortrud Ortrud ist offline
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Beiträge: 1.765
Standard AW: Bin ich zu empfindlich?

Hallo,

mein Herr L. wird dieses Jahr 74.

Er schmeißt den Haushalt. Das hat er schon vor meiner Erkrankung gemacht. Er passt auf, dass ich mich nicht übernehme.

Bein Einkaufen sind 500g Kaffee zu schwer zum Tragen für mich.

Also auf deutsch, er ist rührend fürsorglich.
Hätte Ängel einen solchen Ehemann, hätte sie keine Sorgen, zumindest nicht in dieser Hinsicht.

Natürlich hat Herr L. auch Fehler, die sind aber anderer Art.
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