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  #76  
Alt 20.08.2003, 13:01
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

hallo anja,

danke für deine mail, es ist zwar heute sehr komisch, aber ich weiß das wir/ich das schaffen werden.

vielen lieben dank noch mal

dicke umarmung
tina
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  #77  
Alt 20.08.2003, 14:13
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Liebe Tina, und natürlich auch alle Anderen,

auch, wenn wir uns bisher noch gar nicht kennen, wollte auch ich dir alles Liebe zum Geburtstag wünschen. Ich weiß, dass das Tage sind, an denen alles noch mal hochkommt und an denen man sich unendlich traurig und allein fühlt. Ich hoffe, du hast liebe Menschen um dich, die versuchen, dich ein wenig aufzumuntern (auch wenn das manchmal aussichtslos scheint). Auch wenn man es in manchen Momenten nicht für möglich hält, aber auch solche Tage gehen vorbei. Und danach werden wieder schlimme Tage kommen, und die werden auch vorübergehen, denn auch wenn man sich nichts sehnlicher wünscht, die Welt dreht sich weiter. Genau das war es, was für mich am schwierigsten zu begreifen war. Ich habe um mich herum nichts mehr gefühlt, und habe den Alltag manchmal wie als Film vor mir ablaufen gesehen. Man möchte eigentlich ständig nur schreien, dass das so nicht geht, dass eben nicht alle ihren ganz normalen Tagesablauf abspulen können (nachdem man dir höflich kondoliert hat), weil für einen selber die Welt gerade die Welt zusammenbricht und nichts mehr so ist wie vorher. Es hat eine Weile gedauert, bis ich akzeptiert habe, dass man tief im Innersten mit seinem Schmerz allein ist, und das nur Menschen nachvollziehen können, die so etwas selbst erlebt haben. – Sorry, ich merke gerade, dass ich eigentlich gar nicht soviel schreiben wollte.

Ich wollte dir gratulieren, denn heute ist DEIN Geburtstag und auch wenn dein Papa dir nicht physisch anwesend gratulieren kann, so glaube ich doch, dass er dir auf irgendeinem Weg Glück wünscht und bei dir ist.

Alles Gute und viele Grüße an alle Anderen

Cas
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  #78  
Alt 22.08.2003, 21:00
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

hallo cas , anja und alex und andrea....

danke cas für deine lieben worte, du hast ja so recht...mein geburtstag war der schlimmste tag meines lebens, er fehlte so sehr, meine mama war auch so als würde sie garnicht richtig anwesend sein, es war ein schlimmer tag und ich bin froh das dieser tag rum ist...
ich habe papa´s auto an meinem geburtstag weg gefahren wir haben jemanden gefunden...ich sehe das als geburtstags-geschenk von meinem papa, das ich das auto auf seinem letzten wege noch fahren durfte. es war so hart, es tat so weh...in dem cassettendeck habe ich eine cassette von meinem papa gefunden habe sie rein geschoben und seine lieblingsoldies wareb da drauf, ich hab das radio bis hinten hin aufgedreht, und habe den wagen gefahren. ich bin ein bisschen durcheinander, mein geburtstag hat mir ziemlich zu gesetzt...sorry

wie geht es euch denn sonst so??? alles klar soweit bei euch?

ich denk an euch und eine liebe umarmung
tina
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  #79  
Alt 25.08.2003, 17:43
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Hallo Tina,

auch von mir nochmal alles Liebe zum Geburtstag. Ich kann verstehen, dass der Tag sehr schwer für Dich war. Ich hatte Geburtstag eine Woche bevor mein Vater starb. Ich sehe uns immer noch beim Kuchen essen und wenn ich die Karte ansehe dann weiss ich, dass es die letzte war. Es ist echt ... Du weisst schon.
Das mit dem Auto haben wir so geregelt, dass ich es behalte und meiner Schwester mein Auto schenke. Ich weis, das ihm der Wagen immer wichtig war, er hat ihn sehr gepflegt, und an meinem Geburtstag hatte er mich gebeten, den Wagen nochmal zu fahren und mir mehrmals gesagt, wo die Papiere liegen. Im Moment ist er noch abgemeldet und ich hab ein wenig Angst davor, weil es mich doch sehr erinnert, der Geruch, die Sachen... das Radio, dass ich erst dieses Jahr mit ihm gekauft habe...

Aber noch was anderes. Ich war ja am Wochenende weg und konnte zum ersten Mal abschalten. Ich habe dort den tollsten Sternenhimmel gesehen, den man sich vorstellen kann, sogar die Milchstrasse konnte ich sehen. Im hab mich zum ersten Mal wieder im Inneren ruhig gefühlt. Ich konnte zum ersten Mal an ihn denken, ohne zu weinen und das war echt schön.

Ich hoffe, es geht Dir gut...meld Dich mal!

Ganz liebe Grüsse
Alex

Hallo Andrea, bist Du wieder da? Lange nichts von Dir gehört... ich hoffe, Dir geht es gut.

Auch an Dich ganz liebe Grüsse
Alex
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  #80  
Alt 26.08.2003, 20:57
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

hallo alex,

wo warst du denn am wochenende, bei deiner mama???
ist bestimmt schön an den papa zu denken ohne mal zu weinen. ich schaff das auch manchmal, aber auch nur weil ich das unterdrücke. so langsam fängt das alles an...das er nicht mehr wieder kommt, wie sehr er mir fehlt...usw. man was soll ich sagen die zeit rennt so, jetzt ist das schon 5 wochen her, 5 wochen schon ohne meinen lieben papa, das ist so unvorstellbar. meine mama hat mich heute angerufen und so geweint, sie habe angst vor dem allein sein, angst vor irgendwelchen sachen die noch kommen, sie tut mir so leid. sie vermisst ihn so sehr, es ist so schrecklich.

ach ,papa du fehlst uns so sehr. ich hoffe du hilfst uns ein wenig...ich hab dich ganz doll lieb.
dein tinchen

naja , meine mutter hat post bekommen, und zwar von einem steinmetz, er hat die todesanzeige in der zeitung gelesen, und hat uns direkt ein prospekt für grabsteine geschickt, nett nicht???
ist das nicht makaber??????muß denn sowas sein?
das zieht einen doch nur noch mehr runter, eine unverschämtheit. hattet ihr auch unerwünschte post?

mmhmm, morgen kaufen wir blümchen und kleine hecken für das grab, und nach einem stein und grablicht werden wir uns auch erkundigen, wie teuer das alles ist. am samstag machen wir dann das grab fertig, damit es mein papa schön hat.

kommt es dir auch so vor als würde die zeit jetzt noch schneller vergehen? oder bilde ich mir das nur ein?

wie geht es dir sonst so???
alles liebe und eine dicke umarmung
aus dinslaken
tina.


ich glaube andrea ist im urlaub ,sonst würde sie sich doch bestimmt melden....
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  #81  
Alt 27.08.2003, 14:06
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Hallo Tina,

ich war diesmal nur kurz bei meiner Ma, ich bin mit Freunden weggefahren und sie haben es echt geschafft, mich ein wenig aufzumuntern.
Du hast recht, die Zeit rennt, es sind jetzt sieben Wochen bei uns und ich sehe ihn immer noch vor mir und denke immer noch, dass ich vor acht Wochen noch einen Vater hatte...gleichzeitig ist es schon wieder so lange her..

Meine Ma weint auch viel, nicht so viel vor anderen, aber letzte Woche auch vor mir. Sie hat mir wieder die Geschichte erzählt, wie er gestorben ist, als wäre ich jemand fremdes...ich glaube manchmal, es hilft ihr einfach. Es fehlt einfach die Hälfte des Herzens und man wartet drauf, dass es heilt, aber ich glaube, das geht nie weg, aber man lernt irgendwann damit umzugehen. Ich weis, wir können nicht viel tun ausser da zu sein und zuzuhören, aber das sollten wir immer versuchen, auch wenn wir unseren eigenen Schmerz in uns tragen.

Unerwünschte Post, ja, ich glaub wir haben mittlerweile drei Steinmetzprospekte zu Hause! Meine Ma will keinen Stein, das wollte sie noch nie. Mein Vater hat früher immer gesagt, dass er ihr einen riesigen Stein aufstellen lassen würde, aber meine Ma fand es schon immer schlimm, wenn man manchmal Gräber sieht, um die sich niemand mehr kümmert und wo man sieht, von wem es ist. Schliesslich hat er nachgegeben uns sie haben sich drauf geeinigt, keinen Stein haben zu wollen. Ich und meine Schwester hätten glaub ich gerne einen Stein gehabt(muss ja nicht unbedingt der Name drauf), wir würden uns ja auch kümmern, ist doch klar, aber wir haben die Entscheidung akzeptiert! Meine Ma meinte, wir wissen alle, wo es ist und wer es jetzt noch nicht weis, der brauch auch nicht mehr kommen.

Wir haben auch kleine Hecken gepflanzt und zwei Schalen und zwei Vasen, wo wir auch immer Blumen hinbringen. Es ist ein schöner, sonniger Platz, wo die Gruft liegt, hat meine Ma spontan ausgesucht und er gefällt uns auch.

Heute ist ein guter Tag glaub ich, ist immer tagesformabhängig, lieb das Du fragst. Ich hoffe, Dir geht es gut.

Eine dicke Umarmung und viele liebe Grüsse aus dem Rheinland :-)
Alex
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  #82  
Alt 27.08.2003, 21:45
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

hallo alex,

schön das es dir gut geht, ich habe auch manchmal tage da denke ich an meinen papa ohne zu weinen aner immer schweren herzens...es ist schon komisch.
ich hatte heute nacht einen komischen traum. ich habe schon zwei mal von meinen papa geträumt ,aber immer wenn er näher auf mich zu kam , wurde sein gesicht so unscharf und er hat mir nie geantwortet oder mich gar angeschaut. ich war immer so traurig, aber auch ein bisschen froh, das ich ihn wenigstens noch so sehen kann.
kurz nach pap´s tot habe ich mir ein buch gekauft "das leben nach dem tod", da stand drin, wenn man der verstorbenen person jeden abend vor dem einschlafen die ein und dieselbe frage stellt, kann man im traum die antwort von der person bekommen, das kann tage , wochen ,monate, jahre oder auch garnicht kommen. ich habe heute nacht geträumt ,das ich zu meinen eltern gefahren bin ,und im traum war das schon aktuell, das mein papa nicht mehr lebt. ich schaute in das wohnzimmer auf die couch, da wo er immer saß...und da saß er , in einer dicken dunklen jacke mit kaputze, so als wäre er auf einer durchreise gewesen. er sah gut aus, so frisch so gesund...ich fragte ihn dann "na papa wie geht es dir denn so?"
und er sagte " jetzt geht es mir gut, ich könnte bäume ausreissen!"
als ich wach wurde habe ich das alles garnicht so realisiert, aufeinmal dachte ich, man was hab ich da geträumt?? ich hab meinen papa ganz klar gesehen und er hat mir geantwortet. einerseits habe ich mich gefreut ,aber anderer seits war ich ein bisschen geschockt.
vieleicht hat mein gehirn mich reingelegt, vieleicht wollte ich das hören, was ja auch so ist...das kann man jetzt so sehen wie man will.
ich glaube mein papa hat mich besucht...ja das glaube ich.
es geht ihm gut und er sieht gesund und gut aus. ich hab mir das so für ihn gewünscht.

ist alles merkwürdig oder?
oder spinn ich schon???

ich hoffe du hast wieder einen guten tag, mit schönen erinnerung...das wünsch ich dir von ganzen herzen.

eine dicke umarmung und alles liebe
gruß
tina
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  #83  
Alt 27.08.2003, 22:57
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Hallo Ihr Alle,

schon komisch, ich habe diesen Tread seit Tinas Anfangsmail verfolgt, und doch bis auf ein einziges Mal noch nichts geschrieben. Komisch deswegen, weil ich eigentlich bei jedem Posting dachte, das ich selbst die „Schreiberin“ sein könnte. Heute Abend habe ich mir dann noch mal alles von Anfang an durchgelesen. (und erstaunlicherweise konnte ich bis jetzt alles lesen, ohne zu weinen) Meistens kommt das Weinen bei mir dann spätestens beim Schreiben oder beim davon Erzählen, wahrscheinlich ist das auch ein Grund, warum ich bislang nichts geschrieben habe. Bei mir ist es jetzt schon 7,5 Monate her. Seit dem 18.01. ist mein Papa weg. (Hmmm vielleicht doch keine so gute Idee mit dem Schreiben, denn die ersten Tränen kommen schon) Nach der Diagnose Darmkrebs im August vergangenen Jahres blieb uns nur noch ein halbes Jahr. Es ging ihm nach der ersten Chemo so gut und plötzlich kam der Rückschlag, letztendlich war der Tumor im Bauch größer als je zu vor. Bei Papa ging alles so schnell, eigentlich war ich überhaupt nicht darauf vorbereitet. Ich hatte immer Angst, mich dem möglichen Ende auseinanderzusetzen. Immer, wenn solche Gedanken kamen, hab ich sie ganz schnell verdrängt. Die letzten Tage musste mein Papa ins Krankenhaus. Ich glaube, dass auch für ihn das das Schlimmste war. Meine Mum war jeden Tag bei ihm, hat ihn gefüttert und gewaschen. Das Einzige was ich tun konnte, war jeden Tag anzurufen (wir wohnen 400km weit weg) Es war so traurig, ihn so verzweifelt am Telefon zu hören, ich glaube, mit das schwerste für uns beide war es, nicht vor dem anderen zu weinen. Ich höre noch heute seine Stimme: Nicht weinen Cassie, gell nicht weinen. Ich hab es eigentlich immer geschafft, aber nur solange ich den Hörer noch in der Hand hatte. Zu diesem Zeitpunkt wollte ich immer noch nicht wahrhaben, wie schlecht es um ihn steht. Jede freie Minute ins Internet, um nach Alternativen zu suchen, Krebsinformationsdienste kontaktiert etc. – bloss nicht die Hoffnung aufgeben… Zum Wochenende hin sind wir dann nach Hause gefahren – eigentlich wollte Papa das nicht, weil auch für ihn feststand, dass er wieder nach Hause kommt, er hat immer gesagt, er will an meinem Geburtstag zu Hause sein – das war der 30.01. – er hat es nicht mehr geschafft. Wir sind trotzdem gefahren. Die ganze Fahrt hatte ich schon ein ungutes Gefühl. Ich dachte ständig darüber nach, ob ich ihn die Hoffnung nehme, wenn ich plötzlich im Krankenhaus stehe – vielleicht hört sich das komisch an, aber ich denke nicht, dass er gegangen wäre ohne mich zu sehen, vielleicht hätte er weiter durchgehalten. Ich weiß es nicht, ich weiß nur noch, dass ich ihn sehen musste. Mein letzter Besuch war eigentlich nur drei Wochen her, da ging es ihm noch recht gut, da hatten die Schmerzen erst wieder angefangen. Meine Mum hatte mir schon erzählt, dass er „schlecht“ aussieht, aber ich hätte niemals damit gerechnet. Nie hätte ich geglaubt, dass ein Mensch so rapide abbauen kann. Es hat mir fast das Herz zerrissen meinen Papa so zu sehen. Ich glaube, er war erleichtert mich zu sehen. Wir waren den ganzen Nachmittag bei ihm, ich hab seine Hand gehalten, und er hat immer noch Späßchen gemacht. Dann meinte er, wir sollten doch gehen, weil er so müde wäre, und er wenig schlafen möchte. Wir sehen uns doch morgen wieder, so schnell werdet ihr mich nicht los, hat er gesagt. Ich hab ihn geküsst und ihm gesagt, wie lieb ich ihn habe. – Ich hab dich doch auch lieb, hat er gesagt. – Das war das letzte Mal, dass ich ihn sehen oder berühren konnte. Dann ging wohl alles ganz schnell. Meine Mama blieb im Krankenhaus. Nur zwei Stunden später rief sie mich an, und sagte bloß, dass sie diese Nacht bei Papa bleibt. Ich wollte sofort losfahren, aber sie bat mich zu Hause zu bleiben. Gegen 21.00 Uhr stand sie plötzlich vor der Haustür. Ich glaube in dem Moment in dem ich sie da stehen sah, ist meine Welt zusammengebrochen. Sie war da und ich wusste es ist passiert. Ich kann das alles heute noch nicht fassen – es war 1,5 Monate nach seinem 50ten Geburtstag. Die ganzen Monate danach ähneln derart euren Berichten, dass es fast unheimlich ist. Die ersten Wochen vergehen eigentlich, ohne, dass man wirklich versteht, was passiert ist. Es läuft alles weiter, aber alles nur an einem vorbei. Dann diese unheimlich tiefen Tiefs. Liebe Tina, auch ich kann mich einen solchen Abend ganz allein in der Wohnung erinnern. Man fühlt sich so unheimlich allein. Man kann eigentlich gar nicht beschreiben wie man sich fühlt, da ist nur Leere – soviel Leere, die so unendlich weh tut. Man lernt die Worte „nie wieder“ zu deuten, und kann doch nicht verstehen, was das alles bedeuten soll. Man sitzt da, weint, und möchte eigentlich nur schreien, „Komm wieder und lass mich nicht hier allein“ . Mittlerweile weiß ich, dass die Abstände zwischen den ganz tiefen Tiefs länger werden. Und trotzdem ist es jeden Tag präsent. Es ist lange der erste Gedanke beim Aufwachen und der letzte beim Einschlafen. Aber ich kann euch sagen, dass man lernt, damit umzugehen. Für mich ist mein Papa nur körperlich weg. Ich hab ihn immer noch…

Ohjeh, eigentlich wollte ich was Aufbauendes schreiben – denn es ist wirklich so – auch wenn die Zeit nicht alle Wunden heilt, so lässt sie sie doch zu Narben werden. Irgendwie kann ich jetzt nichts mehr schreiben – auf einmal ist alles wieder da, ich vermiss ihn so, warum musste das passieren…

Sorry, werde wohl wieder tagsüber schreiben, da geht das alles irgendwie einfacher.

Liebe Grüße und eine gute Nacht an Alle,

Cas
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  #84  
Alt 27.08.2003, 23:00
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Liebe Tina,

während des Schreibens habe ich nicht gesehen, dass du einen Beitrag geschrieben hattest. Ich glaube auch, dass dein Papa dich besucht hat!!! Ich hatte auch schon so einen Traum. Ich meld mich morgen. Jetzt gehts irgendwie nicht mehr.

Liebe Grüße

Cas
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  #85  
Alt 28.08.2003, 12:34
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Hallo Tina!
Ich habe deinen Bericht gelesen! Solche Träume gibt es wirklich! Leider hatte ich so einen Traum noch nie! Diese Träume nennt man luzidive oder ludive Träume, sie scheinen so real und man denkt man hat gar nicht geträumt...
Es ist ein Zeichen der Verstorbenen, das sie gut "drüben" angekommen sind, wäre es ein schlechter Traum gewesen, dann hat er es noch nicht geschafft!
Meine Oma hatte so einen Traum, die Mutter meines verstorbenen Vaters...
Mein Vater hat mit ihr getanzt (war sein Lieblingshobby mit meiner Ma zu tanzen), er hat ihr erzählt das einer von Mamas Eltern krank ist, und das stimmt, mein Opa hat ne schwere Darmentzündung! Jedoch hätte sie das nie wissen können! Da meine Oma, Mamas Seite mit den Eltern von meinem Papa ganz selten telefonieren. und wenn wüssten wir das! Ist schon eigenartig sowas! Ist jedoch ein gutes Zeichen, das es ihm jetz besser geht!
Euch allen weiterhin alles gute!
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  #86  
Alt 28.08.2003, 13:22
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Hallo zusammen, hallo Tina,

ich find das wunderschön mit Deinem Traum, ich glaub auch dass Dein Vater Dich besucht hat. Ich hab erst gestern mit einem Freund über dieses Thema gesprochen und er ist auch davon überzeugt, dass die Verstorbenen in unseren Träumen zu uns sprechen können. Er hatte so einen Traum als seine Ma gestorben ist.
Ich finde es schön, dass Du jetzt das Gefühl hast, dass es ihm gut geht, das ist echt superwichtig! Und besonders schön finde ich, dass er gesund aussah.
Ich habe immer noch diese Momentaufnahme aus dem Krankenhaus, wo ich mich von meinem Vater verabschiedet habe, vor Augen. Ich hab damals gedacht, er sieht aus als ob er schläft, aber je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr wird mir klar, dass das so nicht stimmt. Er sah friedlich aus, ja, aber es fehlte etwas. Er sah "leer" aus. Ich versuche mich an ihn zu erinnern wie er früher aussah, aber das fällt mir schwer. Deshalb halt Deinen Traum gut fest, er ist was ganz Besonderes!
Ich hab bisher nicht von meinem Papa geträumt, weil ich mich glaub ich innerlich dagegen wehre, ich hab Angst, aber ich weis nicht, wovor. Ich rede mit ihm aber hab Angst vor ner Antwort, verrückt, oder? Dabei wäre doch eigentlich mein größter Wunsch, nur noch einmal mit ihm zu sprechen...
Ich hab mir auch ein paar Bücher bestellt, ich hoffe, sie sind heute angekommen, ich hoffe, das mir das hilft.


Ich hoffe, Du hattest auch einen guten Tag heute!
Alle lieben Grüsse und ich umarm Dich ganz fest!


Liebe Cas,

ich find´s schön, dass Du den Mut gefunden hast zu schreiben, mir hat es auf jeden Fall geholfen! Die Erzählungen gleichen sich wirklich sehr. Bei deiner Erzählung fiel mir auf dass Du auch sagst, dass Du den Gedanken, dass dein Vater sterben könnte, nicht wahrhaben wolltest. Das ging mir auch so. Je mehr ich hier lese, desto mehr wird mir klar, dass ich die Zeichen auch nicht sehen wollte. Mit Begriffen wie "Endstadium" kann ich immer noch nichts anfangen. Wer sagt, wann sowas beginnt? Aber es erschreckt mich, wie unfähig ich war, mich damit auseinander zu setzten. Ich hab alles immer weggeschoben und hab mich bemüht, ganz stark zu sein. Jetzt wünschte ich es wäre anders gewesen.

Ich merke grade wie schwer es ist manche Gedanken in Worte zu fassen...aber ich hoffe, Du verstehst mich trotzdem.

Ich denk an euch
Lieben Gruss
Alex
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  #87  
Alt 28.08.2003, 18:07
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Liebe Alex,

vielen Dank für deine Antwort. Ja, ich kann dich verstehen, und ich weiß auch, wie schwer es manchmal ist, Gedanken in Worte zu fassen. Aber es ist auch soviel, was einem durch den Kopf geht, und vieles lässt sich auch nur schwer beschreiben. Vermutlich ist es aber genau das, was hier im Forum passiert, man versteht einfach, weil man selbst so empfunden hat oder noch empfindet.

Ich glaube, ich habe mich damals an alle Strohhalme geklammert, die ich auch nur ansatzweise gesehen habe. Nie hab ich den Gedanken zugelassen, was wäre wenn… Ähnlich wie bei dir habe ich nie damit gerechnet, dass es so schnell geht. Es ging erst die letzten fünf Tage im Krankenhaus so rapide abwärts. Als ich am Samstagnachmittag das Krankenhaus verließ, war mir zum ersten Mal bewusst, dass es passieren könnte, aber niemals hätte ich damit gerechnet, dass es so schnell geht. Ich habe mir danach oft die Frage gestellt, was „einfacher“ für Angehörige ist, ein ganz plötzlicher Tod durch Unfall z.B. oder eben langsames, stückweises Verabschieden durch Krankheit. Genau da ist mir bewusst geworden, dass es für mich damals eigentlich auch wie ein plötzlicher Tod war, eben weil ich nie zugelassen habe, mich damit zu beschäftigen. Ich hab mir auch viele Vorwürfe gemacht: Wie viel ich ihn noch hätte fragen können, seine Gedanken und Gefühle. Ich hab einmal versucht, mit ihm über die Krankheit und seine Gedanken (vielleicht auch über ein Danach) zu reden, aber er hat sofort abgeblockt. Für ihn standfest, dass er gesund wird. Meine Mama meint, er hat bis zur letzten Minute daran geglaubt. Ich habe mich in den letzten Wochen viel mit dem Leben nach dem Tod beschäftig. Ich wäre so froh, wenn ich wüsste, wie er darüber gedacht hat, einfach weil ich mir so sehr wünsche, dass es ihm gut geht, und dass er dann vielleicht weniger Angst gehabt hätte. Konntest du mit deinem Papa über solche Sachen reden?

Versuche dir nicht so viele Gedanken zu machen, ob du eventuelle Zeichen nicht gesehen hast, oder erst jetzt deuten kannst. Wahrscheinlich war es deine Art und Weise, diese schlimme Zeit damals zu überstehen und nicht zusammenzubrechen. Für mich war damals ein „Darüber nachdenken, wenn Papa nicht mehr ist“ so, als ob ich ihn schon aufgegeben hätte. Wir haben ihn nie aufgegeben… Ich glaube, dass es auch für deinen Papa sehr wichtig war, dich so stark zu sehen. Ich denke, genau wie bei meinem Papa hätte es ihm das Herz gebrochen, dich offen weinen oder leiden zu sehen. Vielleicht konnte er einfach ein stückweit „beruhigter“ einschlafen. (genau hier fehlen mir auch die richtigen Worte, aber ich hoffe, du weißt was ich meine). Genau das ist es auch, was mich jetzt manchmal aus meinen Tiefs rausholt – der Gedanke, dass Papa nicht gewollt hätte, dass es mir schlecht geht. Ich stell mir dann vor, dass er ganz nah bei mir ist…

Es gibt noch so viel, was ich schreiben und auch fragen möchte, aber ich muss jetzt erstmal los.

Liebe Grüße

Cas


Liebe Tina,

ich finde es auch wunderschön, dass du einen solchen Traum hattest. Wie July schon schrieb, sind es luzide Träume, man erkennt sie z.B. daran, dass man sich beim Aufwachen noch ganz genau an die Geschehnisse im Traum erinnern kann und das man wirklich das Gefühl hat, jemandem begegnet zu sein. Man sagt, dass bei solchen Ereignissen die Seele wirklich Kontakt zu einem Verstorbenen hatte. Ich hatte damals einen solchen Traum, als ich mir furchtbar Gedanken wegen einer bestimmten Sache gemacht hatte. In einer Nacht träumte ich dann von Papa, und er nahm mir all die schweren Gedanken. Am Tag danach ging es mir richtig gut. Es war sechs Monate nach seinem Tod, aber an dem Tag kam es mir so vor, als ob ich ihn erst vor kurzem getroffen hatte. Es war ein super Gefühl. Ich war irgendwie total relaxed.

Ich weiß, dass du sehr mit dem Tod deines Vaters zu kämpfen hast, aber nimm es als Zeichen, dass es ihm gut geht, und er trotzdem noch bei dir ist und auf dich aufpasst.

Liebe Grüße

Cas
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  #88  
Alt 30.08.2003, 19:57
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

hallo cas,

danke für deine lieben worte...:-)


ich wollte auch mal meinen papa fragen wie es ihm geht ,was er fühlt und denkt, aber er hat nie über seine krankheit gesprochen, nie gejammert oder sich gar beschwert. ehrlich gesagt habe ich mich auch nie getraut ihn zu fragen, weil ich angst hatte wie er dann wohl reagiert. er war eine starke persönlichkeit sagen alle, weil er alle sorgen und kummer mit dieser schrecklichen krankheit mit sich selber ausgemacht hat. meine mutter wußte bis drei tage vor seinem tod nicht wie es um ihn steht, durch zufall hat unser hausarzt ihr das gesagt, das mein papa nach hause gekommen ist um zu sterben. mein papa hat allen ärzten uns gegenüber rede verbot erteilt. aber ich habe gesehen das es immer schlechter wurde und als er das letzte mal ins krankenhaus gekommen ist, hatte ich schon so ein schlechtes gefühl, jeden tag habe ich ihn besucht und habe an ihm gemerkt, das er sich anders verhält, klar er fragte wie es meinen tieren geht, was meine arbeit macht etc. aber es war etwas seltsamen an ihm, was ich n icht beschreiben kann. mein papa wußte das er bald stirbt, was meiner mama aufgefallen war ,war immer das er nur bis september plante 2003. aber wir die "nicht" kranken nehmen das nicht so auf, wir verstehen die zeichen erst hinter her wenn es zu spät ist.
ich vermisse ihn sehr, meine mama geht ein, sie hat panik attacken , angst vor dem tod, angst alleine zu sein...es ist schlimm sie so zu sehen.
ich kann es immer noch nicht glauben das mein papa nicht mehr wieder kommt. am meisten angst haben wir vor weihnachten und silverster, das waren papa´s lieblingsfeste, viele lichterketten, typisch amerikanisch eben, und dieses jahr wird das haus dunkel bleiben....

er fehlt mir:-(

eine dicke umarmung und einen lieben gruß
tina
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  #89  
Alt 30.08.2003, 20:07
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

hallo alex,

danke dir auch für deine lieben worte :-)

das du geschrieben hast das dein papa so leer aussah, kann ich dir nur zustimmen.
bei meinen papa hat meine mutter so lange eine wolldecke übergelegt, weil er auf dem boden angelehnt am sofa lag. ich traute mich ja nicht die decke von seinem gesicht zu nehmen,nicht weil ich angst hatte das er schrecklich aussehen würde, sondern weil.....ich weiß es nicht warum.
als die leichen-bestatter kamen , haben die meinen papa ja in den sarg gelegt. ich mußte zuschauen ,weil ich sein gesicht nochmals sehen wollte, und ich schaute ihn an und dachte: mein papa sieht so fremd aus, so anders...und so leer.
und da habe ich gesehen das dies nur die hülle des menschen ist, seine seele lebt weiter, er hat nur seine menschliche hülle verlassen.

heute haben wir sein grab fertig gemacht, in drei wochen wird der grabstein geliefert. es ist schön geworden, hoffentlich gefällt es ihm. aber ich denke schon.

meine mama geht daran zu grunde, sie hat panik anfälle, sie hat angst vor dem tod, und vor dem allein sein.
ich sage immer, du brauchst jetzt ,keine angst mehr haben vor dem tod, der papa wird auf dich warten...ich weiß hört sich blöd an.

meine mama und ich sind sehr tierlieb, ich überlege ob ich ihr zum geburtstag (november)einen kleinen welpen schenken soll. dann hat sie wieder verantwortung für jemanden, und sie ist nicht alleine in der wohnung. was meinst du, ist das dafür noch zu früh???

ich hoffe dir geht es soweit gut.

lieben lieben gruß
tina
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  #90  
Alt 30.08.2003, 20:14
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

hallo july,

lange nichts mehr von dir gehört, ich hoffe es geht dir gut. danke das du mir das mit dem traum erklären konntest. ich habe erst gedacht, mein gehirn spielt mir einen streich. aber alle haben zu mir gesagt, das ich doch daran glauben sollte, das er mich wirklich besucht hat, und das habe ich ja auch von anfang an. nur wenn man sowas von anderen hört die erzählen das sie den verstorbenen im traum getroffen haben, denkt man als aussenstehender doch auch erst das dies nur einbildung oder wunschdenken ist. jetzt bin/war ich selber in dieser situation.
is schon komisch....

was machst du denn sonst so??? warst du im urlaub?

lieben gruß tina
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