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Alt 07.10.2006, 12:30
Benutzerbild von destiny68
destiny68 destiny68 ist offline
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Registriert seit: 29.09.2006
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Standard AW: Mut

Liebe Ina,

wie geht es Dir und Deiner Mama?
Ich denke, wir sind in einer ähnlichen Situation und ich fühle mit Dir.
Bei meiner Mama (65) wurde vor nicht mal 2,5 Wochen aufgrund von leichten Verwirrtheitszuständen und herabhängendem Mundwinkel ein Kopf-CT gemacht: Tumor, Diagnose war Glioblastom.

Am gleichen Abend ist sie noch ins Klinikum gebracht worden. Nach dem Kernspin am nächsten Tag gingen die Ärzte dann von einem Meningeom aus. Montags wurde operiert und dann hieß es auf einmal: Es ist eine Metastase. Freitags erfuhren wir dann, dass es sich bei der Metastase um ein Tochtergeschwulst eines Melanom, also Hautkrebs, handeln soll und man jetzt versuchen müsse, den Primärtumor zu finden.

Den Mittwoch darauf teilte man uns mit, dass es dann vermutlich doch kein Melanom ist, sondern beim Thorax-CT ein Tumor auf der Lunge und eine Metastase auf der Nebenniere gefunden wurde. Man geht jetzt von einem kleinzelligen Bronchialkarzinom aus.

Alle weiteren Untersuchungen (HNO, Augenarzt, Gyn, Magen-Darm-Spiegelung) etc. werden nicht mehr durchgeführt. Meine Ma wurde gestern entlassen und soll nun ab Montag täglich mit einem Krankentransport, also Taxi, die 50 km zur Klinik, um sich einer Kopfbestrahlung zu unterziehen. Angeblich aus Sicherheitsgründen, damit auch nicht feststellbare Metastasen im Kopf "behandelt" werden können.

In dem vorläufigen Arztbericht steht immer noch "Verdacht auf ...", das heißt, sie wissen es nicht genau - und das hat mir der Arzt dann gestern auch gesagt. Weiter werden dort noch weitere Metastasen aufgeführt - auch metastasierende Lymphknoten, die die Trachea ummauern

Meine Ma muss am Montag nach ihrer ersten Bestrahlung auch zur Onkologie, weil mit Chemo angefangen werden soll.

Ich habe entsetzliche Angst und stelle mir auch ständig die Frage, wie man über eine Chemo entscheiden kann, wenn man nicht genau weiß, was es für ein Tumor ist. Ich habe das Gefühl, die Ärzte haben meine Ma schon aufgegeben - so nach dem Motto: Da sind schon so viele Metastasen, dass es eigentlich egal ist, ob der Fleck auf der Lunge nun der Primärtumor oder eine weitere Metastase ist ... Aber wie wollen sie dann wissen, womit sie behandeln müssen. Jeder Tumor schlägt doch auf eine andere Therapie an.

Der Arzt sagte mir gestern, dass meine Ma daran sterben wird und dass das, was sie jetzt tun, nur palliativ ist.

Bin total verzweifelt - vor allem, weil meine Schwester sich quer stellt. Ich habe sie gestern gefragt, ob wir uns nich dringend eine 2. Meinung einholen sollen, denn ich hätte nicht das Gefühl, dass die in Aachen wüssten, was sie machen. Aber sie blaffte mich an, ich solle jetzt meine Ma nicht verrückt machen, denn sie würde sich dort gut aufgehoben fühlen (was ja auch wichtig für ihren seelischen Zustand ist). Aber es geht doch um das Leben meiner Mutter!

Seit gestern hört sich auch die Stimme meiner Ma ganz merkwürdig an - leicht heiser, aber anders, nicht, als wenn sie eine Erkältung hätte. Und ich habe Angst, dass das von den Lymphknoten an der Trachea kommen könnte
Meine Ma weiß nicht alles bzw. versteht das auch zu Zeit alles nicht so. Sie weiß, dass sie Krebs hat, dass es Lungenkrebs ist und eine Metastase an der Nebenniere sitzt. Sie weiß auch, dass jetzt bestrahlt und mit Chemo gearbeitet werden soll. Aber sie hat die Hoffnung, dass alles wieder gut wird, wenn sie das erstmal hinter sich hat ... Aber die Ärzte und Berichte sprechen eine ganz andere Sprache!

Was ist das nur alles für ein Sch....-Spiel!

Ich drücke Euch die Daumen und wünsche Euch viel Kraft. Vielleicht hilft es ja auch schon ein wenig, hier im Forum zu schreiben. Es ist sooo schön, wenn eine liebe Zuschrift kommt und wieder ein wenig Hoffnung am Horizont erscheint.

Lieben Gruß
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