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  #1  
Alt 21.08.2007, 21:11
sky0707 sky0707 ist offline
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Registriert seit: 21.08.2007
Beiträge: 2
Standard Meine Mama und ihr Brustkrebs

Hallo ihr Lieben,

surfe jetzt schon seit ein paar Stunden hier auf dieser Seite und es hat mich wirklich aufgebaut, eure ganzen Berichte und Erfahrungen zu lesen.
Meine Mama(49) hat seit knapp zwei Jahren Brustkrebs.
Am Anfang sah alles ganz toll aus, es schien als hätte sie es sogar schon fast geschafft, den Krebs zu besiegen.
Aber seit ca vier Monaten kamen dann Symptome wie Bauchschmerzen, danach Wasser im Bauch und starke Schmerzen nach den Mahlzeiten.

Nach einem Krankenhausbesuch stand dann fest: es sind auch Metastasen im Bauch! Die Nachricht hat mich und meine ganze Familie total umgehauen, wir hatten so fest daran geglaubt, dass sie auf dem besten Weg der Heilung ist.
Jetzt ist sie seit vier Wochen in einer Klinik, in der sie erst Hormontherapie bekommen hat- die hat sie auch super vertragen, aber den Ärtzten geht das zu langsam!
Gestern also eine leichte Chemo bekommen, ihre ganze Hoffnung lag jetzt also darin- aber sie hat sie überhaupt nicht vertragen- die Ärtzte haben sie also gleich wieder abgesetzt!

Ich bin so enttäuscht und verzweifelt- ich habe Angst, dass ihr nicht mehr ausreichend geholfen werden kann!
Ich (20) habe doch noch so viel mit ihr vor- sie ist nicht nur meine Mutter, sondern auch meine beste Freundin!
Ich würde ihr so gerne helfen und ihr ihre Angst, die sicherlich noch größer ist als meine, abnehmen.

Ich hoffe einfach so, dass alles wieder gut wird. Ich vermisse sie so schrecklich...
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  #2  
Alt 22.08.2007, 00:23
Silke M. Silke M. ist offline
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Ort: NRW
Beiträge: 271
Standard AW: Meine Mama und ihr Brustkrebs

Liebe(r) sky,

erstmal ein trauriges willkommen! Es tut mir sehr leid, dass es Deine mum jetzt auch wieder erwischt hat! Du schreibst Metas im Bauchraum. Wo genau sind denn die Metastasen und wisst Ihr schon wie viele es sind? Sind irgendwelche Organe betroffen?
Wenn Deine Mama die erste Chemo nicht vertragen hat, mach Dir nicht solche Sorgen! Es gibt immer noch eine Chemo danach! Solange die Metas nicht wachsen während der Chemo, hat man immer noch sehr gute Chancen. Und selbst wenn sie wachsen, kann man noch umstellen und das Ruder rumreißen! Also, Kopf hoch!!! Vielleicht kannst Du ja auch noch genauere Diagnosen angeben?
Ich drück Dich erst mal ganz feste und verlier die Hoffnung nicht!!!

Wie geht Deine Mama mit der Situation um? Positives Denken ist schon die halbe Miete ! Bau Deine Mama auf, wo Du nur kannst!

Liebe Grüße, Silke
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  #3  
Alt 22.08.2007, 10:42
Wamper Wamper ist offline
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Beiträge: 354
Standard AW: Meine Mama und ihr Brustkrebs

Mein Vater (77) hat einen Gallenblasenkrebs mit Metastasen im Bauchfell und die gleichen Symptome wie deine Mutter. Er bekommt heute eine dosisreduzierte Chemotherapie, damit das Bauchwasser zurückgeht. Er hat in Hilden einen guten Onkologen gefunden, der ihm ganz deutlich gesagt hat, dass es keine Heilung mehr gibt, aber dass viel getan werden kann, damit es ihm besser geht. Du wirst es nicht glauben, der Arzt schafft es trotzdem Hoffung und Lebensmut zu vermitteln. Für den letzten Sonntag hat er Vaters Lieblingsessen "verordnet". Hat allen viel Spaß gemacht.

Ich habe eine tiefe Abneigung gegen den Spruch "man muß positiv denken". Mich hat das (ich hatte vor 6,5 Jahren eine Brustamputation und 6x Chemo) unter Druck gesetzt. Ich denke, es ist besser aus jeder Situation das Beste zu machen. Mein Vater wird bald sterben. Dagegen bin ich, sind die Ärzte machtlos. Ich kann aber dafür sorgen, dass jeder seiner Tage möglichst gut wird. Wir hatten schon überraschend viele gute Stunden.

Mein Vater möchte für meine Stiefmutter noch einen kleinen, individuell angepaßten Wintergarten bauen lassen. Ich habe keine Idee, wie ich ihm diesen Wunsch erfüllen kann. Kennst jemand von euch einen Anbieter in der Düsseldorfer Gegend?

Mit liebem Gruß Dorothea
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  #4  
Alt 22.08.2007, 14:15
Benutzerbild von Jesmande
Jesmande Jesmande ist offline
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Registriert seit: 15.05.2006
Beiträge: 41
Standard AW: Meine Mama und ihr Brustkrebs

Liebe Silke,
deine Zeilen beschreiben die gleiche Situation, wie sie auch bei uns ist.
Bei meiner Mum (51) wurde letztes Jahr im Mai BK im Endstadium mit Metas am Bauchfell festgestellt. Sie hatte die gleichen Symptome, wie Schmerzen und Wasser im Bauch. Man musste ihr 9 Liter (!) Wasser entziehen. Seitdem bekommt sie die Antihormontherapie (Aromasin), die sie sehr gut verträgt. Das Wasser wurde anfangs mit Tabletten bekämpft und irgendwann abgesetzt. Bis jetzt hat sich keines mehr gebildet. Ich verstehe nicht, warum die Ärzte meinen, die Hormontherapie würde zu langsam dauern? Sie hält doch die Metas und den Tumor in Schach. Du sagtest, Deine Mama hätte sie gut vertragen?
In welcher Klinik wird sie behandelt?
Ich kann Deine Verzweiflung so gut nachempfinden; mir geht es genauso. Meine Mum ist meine große Liebe, meine beste Freundin und ich habe sooooo eine große Verlustangst! Und selbst nach 1 Jahr kann ich mich nicht damit abfinden, dass sie evtl. in den nächsten Jahren daran sterben wird. Die Ärzte meinen, eine Heilung sei ausgeschlossen. Egal. Wichtig hierfür ist trotzdem eine positive Einstellung dazu zu haben. Der Tumor hat sich in dem Jahr verkleinert, ihr Zustand ist stabil. Klar hat sie Nebenwirkungen. Aber ganz ohne geht es halt nicht. Je länger es ihr gut geht, umso größer wird komischerweise meine Angst, weil ich mir denke, die Zeit, in der es ihr schlechter gehen wird rückt immer näher. egal. Man muss das beste daraus machen. Und immer für einen da sein. Ach ihr Muttis.... wir haben euch soooo lieb!!!

Liebe Silke, fühl Dich gedrückt - Du bist nicht allein

Liebe Grüsse
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Jessica
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Mit den Flügeln der Zeit fliegt die
Traurigkeit davon


Mama 1956 - August 2009
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  #5  
Alt 22.08.2007, 20:05
sky0707 sky0707 ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: Meine Mama und ihr Brustkrebs

Hallo ihr Lieben,

vielen, vielen Dank für eurer Mitgefühl, eure tröstenden Worte und euer Verständniss!
Es tut wirklich gut zu wissen, dass man nicht alleine ist und es überall auf der Welt Menschen zu geben scheint, die in einer ähnlichen Situation sind.

Bei meiner Mutter sind zum Glück bisher keine weiteren Organe betroffen. Die Metastasen sitzen wohl direkt am Bauchfell.

Behandelt wird sie jetzt seit circa drei Wochen mit der Hormontherapie, das Wasser ist auch schon weniger geworden und die Schwellung am Bauch ebenfalls...
Das finde ich ja auch wirklich toll, aber ich habe Angst, dass die Hormontherapie nicht ausreicht, um den Krebs zu bekämpfen.

Jess- es ist wirklich toll jemanden gefunden zu haben, der in einer selben Situation steckt. Wie lange wird deine Mutter jetzt schon mit der Hormontherapie behandelt und was hat sie für Nebenwirkungen?
In zwei Wochen kommt meine Mutter vorraussichtlich aus der Klinik, ich habe Angst davor, dass sich ihr Zustand dann wieder verschlechtert.

Ich mag gar nicht daran denken, wie es wäre, wenn sie es nicht schaffen wird. Mir fallen ständig Dinge ein, die vor ein paar Monaten noch selbstverständlich für uns waren, wie z.B. zusammen einkaufen gehen oder zusammen essen- einfach nur zusammen sein...

Aber ich werde versuchen, positiv in die Zukunft zu blicken und meiner Mutter Kraft zu geben.
Schön- dass ihr da seid! Fühlt euch gedrückt!

Sky0707
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  #6  
Alt 23.08.2007, 08:28
Benutzerbild von Jesmande
Jesmande Jesmande ist offline
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Beiträge: 41
Standard AW: Meine Mama und ihr Brustkrebs

Hallo Silke,
ich habe Dir noch eine Nachricht an Deinen Account geschickt.

Nun, eine Hormontherapie hört sich so leicht und harmlos an. Im Vergleich zu einer Chemo. Aber das ist sie nicht. Sie hat die gleiche Wirkung nur mit leichteren, anderen Nebenwirkungen. Sie ist leichter zu ertragen, aber die Wirkung ist wie bei einer Chemo. Es kommt halt auf den Tumor an, wie er sich verhält. Ist er aggressiv, ist er eher langsam ruhig wachsend. Aber wenn sich das Wasser schon ein bisschen zurückgezogen hat, ist das ein gutes Zeichen. Das heißt, dass die Therapie anschlägt. Das Wasser im Bauch entsteht dadurch, weil der Körper sich gegen die Metas wehrt. Wird es weniger, sind auch die Metas "ruhiger" geworden und arbeiten nicht mehr so aktiv. Bei meiner Mama wurde der Tumor nicht entfernt. Solange er sie nicht stört, die Werte stabil bleiben und sie keine Schmerzen hat, wollen die Ärzte ihn nicht operieren, da er die Metas "in Schach" hält. Er ist soquasi der Leithammel, der die Metas kontrolliert. Ist er weg, machen sie was sie wollen und könnten sich dann zu Tumoren entwickeln, die dann die anderen Organe angreifen.
Wie gesagt, die Hormontherapie wirkt bei meiner Mum sehr gut, aber irgendwann werden die Metas auch resistent gegen diese Therapie, sodass man dann auf was anderes zurückgreifen muss. Davor habe ich dann Angst. Was geschieht dann? Geht es dann bergab? Oder verträgt sie diese genauso gut? Wenn Du meine Mutter sehen würdest, würdest Du es ihr nicht ansehen. Sie sieht richtig gut aus.
Einfach nur essen gehen und einkaufen gehen wirst Du sicherlich noch machen können. Glaub mir. Es ist Anfangs alles ein ganz kraßer Schock, der nach einer Zeit nachlässt und man kann dann ein bisschen besser mit der Krankheit umgehen. Ich kann es bis heute noch nicht glauben, dass mama so schwer krank ist. Oder dass sie irgendwann nicht mehr da sein wird. Ich habe eine 4 Jährige Tochter und ich wünsche mir so sehr, dass Mama noch viele Jahre mit ihr erleben kann und mitbekommt, was aus ihr geworden ist. Ich habe noch meine Großeltern, aber die müssen auch irgendwann "gehen". Ich habe Angst, dass ich innerhalb kurzer Zeit ganz alleine bin (mit meiner Tochter). Das hört sich alles irgendwie egoistisch an. Ich ich ich.
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Mama 1956 - August 2009

Geändert von Jesmande (23.08.2007 um 08:33 Uhr)
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