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  #1  
Alt 13.09.2001, 21:57
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Hallo Ihr,

wie geht man am besten mit der Trauer um?
Gestern is meine beste Freundin an Leukamie gestorben, für sie war es eine Erlösung, aber ich kann einfach nicht glauben was da passiert ist. Es tut so weh!
Wie kann man damit fertig werden? Würde mich sehr über eine Antwort freuen!
Danke!

Uli
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  #2  
Alt 14.09.2001, 09:09
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Standard Trauer....

Hallo Uli,
ich glaube diese Frage kann Dir keiner beantworten. Ich glaube auch nicht, daß die Zeit alle Wunden heilt. Man wird lernen damit umzugehen, aber in dunklen Momenten wird der Schmerz wieder da sein. Ich denke, man muss diese Gefühlswallungen einfach ausleben und akzeptieren. Der geliebte Mensch ist nicht mehr da und das ist eben so. Wenn man an die gemeinsamen schönen Dinge denkt, überkommt einem die Freude, die man genauso ausleben sollte, wie halt auch die Trauer. Denke, das wird die einzige Art sein mit dem Verlust irgendwie fertig zu werden.
Meine beste Freundin wird derzeit auf den Tod vorbereitet. Sie will nicht, dass ich sie besuche. Soll sie so in Erinnerung behalten, wie ich sie das letzte Mal sah. Irgendwann wird mich ihr Mann anrufen und sagen, dass sie nicht mehr ist....und dann stehe ich da, wo Du jetzt stehst. Ich werde dann versuchen, damit so umzugehen wie ich es oben geschrieben habe, aber noch immer habe ich Hoffnung. Glaube an das Wunder. dass es ihr jeden Tag ein wenig besser geht, statt schlechter.
In Gedanken umarme ich Dich, Uli und wünsch Dir ganz viel Kraft.
Liane
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  #3  
Alt 14.09.2001, 10:10
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Standard Trauer....

Hallo Uli!

Das man den Tod eines geliebten Menschen akzeptieren muss, da muss ich der Liane recht geben. Aber das ist leichter gesagt als getan. Die Frage warum kommt immer wieder auf, und leider findet man keine Antwort darauf.

Mein Papa ist vor 3 Wochen an Lungenkrebs gestorben. Zwar habe ich ihm die Erlösung vorher gewünscht, aber ich bereue diesen Wunsch so sehr. Ich kann einfach nicht verstehen, warum wir nun ohne ihn weitermachen sollen, vor allem wie? Alles im Elternhaus erinnert an ihn, und es tut so weh Fotos oder persönliche Gegenstände von ihm zu sehen.

Zwar hat der Alltag einen inzwischen wieder, aber wenn man abends zu Hause ist, kommt doch alles wieder auf. Im Gegensatz zu Liane denke ich schon, das die Zeit alle Wunden heilt. Denn im Moment kann ich mich an freudige Zeiten, die mal gewesen sind, nicht erfreuen, sie schmerzen einfach zu sehr. Da denke ich braucht man einige Zeit, bis man den Tod akzeptiert hat, und sich an die schönen Dinge erinnern kann.

Trotz alledem, dürfen wir bei unserer Trauer nicht vergessen: unserern geliebten Menschen geht es jetzt besser, sie haben keine Qualen mehr. Und wir müssen in deren Sinne weiter machen!

Kopf hoch und liebe Grüße
Ruth
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  #4  
Alt 09.11.2001, 19:17
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Hallo Uli
Ich habe meine Freundin am Dienstag verloren. Sie hatte Non -Hodgkins und machte seit 4 jahren ihren Kampf gegen den Krebs. Ich habe sie regelmassig angerufen und durch die Ferne vielleicht noch mehr anvertraut bekommen als waere ich nebenan gewesen.Sie wollte wirklich auf keinen Fall sterben und da sein fuer ihren Mann und ihre zwei kleinen Kinder. Wir koennen nicht fassen dass sich ihr Zustand so schnell verschlechtert hat und innerhalb von 2 Wochen sterben musste. Ihr Mann und die Kinder tun mir so wahnsinnig leid und ich kann nur heulen bei dem Gedanken nie mehr ihr schoenes Lachen zu hoeren und nie mehr ueber die Vergangenheit und unsere Heimat reden werden .
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  #5  
Alt 15.11.2001, 07:31
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Hallo Brigitte, das mit deiner Freundin, tut mir sehr leid. Auch meine Freundin will nicht sterben- auch sie hat einen Mann und zwei Kinder.
Wenn nicht ein Wunder geschieht, wird sie sterben.Derzeit ist sie in einem Hospitzhaus mit 7 anderen sterbenskranken.Mir fehlt sie jetzt schon.Wie oft haben wir über Gartenanbau gefachsimpelt, oder unsere Motorradtouren....Ja sie fehlt mir an allen Ecken. Ich kann dich gut verstehen....
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  #6  
Alt 16.11.2001, 00:06
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Liebe Li
Vielen dank fuer deine lieben Worte. Ich hoffe fuer deine freundin dass sie es schafft!!! Ich habe die letzten tage viel im Krebsforum gelesen und bin manchmal hinterher total geschockt . Ich habe ein totaler Respekt vor diesen Leuten die eine so schreckliche Krankheit mitmachen muessen und es ruft mein groestes Mitgefuehl hervor. Gleichzeitig weiss ich das niemand davor gesichert ist und es macht sehr Angst. Man fragt sich wie diese Leute die Kraft finden?
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  #7  
Alt 16.11.2001, 22:45
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Liebe Brigitte und alle anderen,
Die nötige Kraft um diese Krankheit mitanzusehen , nicht helfen können oder selbst erkrankt zu sein wird einem aus der Liebe zueinander gegeben, so haben mein Mann und ich mit unseren Kindern 4 Jahren gegen den Krebs gekämpft.

Mein Mann ist gestern vor 6 Wochen erlöst worden. Er durfte nur 46 Jahre alt werden und ich fühle mich jetzt wie zerrissen.
Er fehlt uns so sehr und und wage fast nicht mehr an ihn bewusst zu denken, weil ich dann aus dem Weinen nicht mehr rauskomme.
Vor ein paar Wochen bekam ich den Tipp mit einer Internetseite für verwitwete Mütter und Väter

http://www.verwitwet.de

Diese Seite ist echt gut und es sind alles nette Leute, die in einer ähnlichen Situation sind und einen viel besser verstehen können und man bekommt immer! von irgendjemand eine liebe und tröstende Antwort. Schaut einfach mal rein , es kostet nichts.
Alles Liebe für euch zusammen
Loni
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  #8  
Alt 24.11.2001, 20:46
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Hallo Uli und auch ihr anderen Lieben. Ich weiß nicht, ob es ein Trost ist, nach einem Jahr wird es etwas leichter. Davor half es wenn ich mich ablenkte, egal mit was. Am Besten was einem selbst gut tut. Kein schlechtes Gewissen haben. Der Schmerz wird immer ein bißchen weniger, aber ganz weg geht er nicht. Und es kommen immer wieder ganz schlimme Tage. Aber die guten Erinnerungen überwiegen nach einer Zeit doch. Und man kann wieder Fotos angucken oder... Paßt gut auf euch auf.
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  #9  
Alt 11.12.2001, 23:38
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hallo!
meine taufpatin ist am 7.12. 2001, also vor 4 tagen an krebs gestorben. sie war erst 44 jahre alt und hinterlässt 2 söhne (18 und 12 jahre alt) und einen mann. wie kann man ihnen helfen? meine oma hat meine tante bis zu ihrem tod gepflegt, aber wie soll es weitergehen, woher soll sie ihre kraft nehmen? wie soll es weitergehen? wie?
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  #10  
Alt 12.12.2001, 11:59
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Hallo, Sandra,
es tut mir so leid, daß ihr alle so verzweifelt seid. Ich selbst habe meine Mutti an Krebs verloren und bin nun selbst betroffen. Mir hat es damls sehr geholfen, daß ich zu jeder Zeit immer über meine Mutter sprechen konnte. Das ist nun schon 15 Jahre her, aber wir denken noch immerfort and sie und sprechen immer noch jeden Tag über sie. Dadurch ist sie eigentlich immer bei uns. Es ist ganz schwierig, die Trauer zu bewältigen und ihr braucht jetzt alle ganz viel Kraft. Redet miteinander und kümmert euch alle gemeinsam um die beiden Jungen. Das hätte Deine Tante bestimmt auch so gewollt, und Deiner Oma gibt das eine neue Lebensaufgabe.
Die Menschen, die früher gehen, verlassen uns nicht wirklich, solange sie in unseren Herzen sind. Die Sehnsucht und der Schmerz werden auch nie ganz vergehen, aber wir lernen, damit umzugehen.
Ich vemisse meine Mutti auch heute noch, aber ich bin dankbar, daß ich sie hatte und das sie mich ein Stück meines Weges so wundervoll begleitet hat.
Ich wünsche euch Allen ganz viel Kraft für diese Zeit und daß ihr fest zusammenhaltet.
Alles Liebe. Kathi
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  #11  
Alt 14.12.2001, 00:44
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hallo kathi!
danke für dein nettes mail. ich spreche oft von ihr und muss ganz viel an sie denken, aber es tut so verdammt weh. mit meinen cousins kann ich irgendwie nicht darüber reden, einerseits weil sie ziemlich weit entfernt wohnen und andererseits habe ich nicht den mumm dazu, denn was ist, wenn ich etwas falsch mache und ihnen damit nur noch mehr weh tue? meine oma hat damit sicherlich eine neue lebensaufgabe, aber eigentlich wohnt sie nicht bei meinem onkel und meinen cousins, sondern 400 km entfernt. sie verbrachte aber in den 3 1/2 jahren, in denen meine tante krebs hatte wohl 2 jahre bei ihnen. nur frage ich mich, wielange sie das noch durchsteht, denn mein opa und der rest der familie und ihre freunde und bekannten wohnen hier.
und dann wäre da noch das fest der familie, das jetzt vor der tür steht. von weihnachten "feiern" kann überhaupt nicht die rede sein, ich frage mich, wie und wo wir weihnachten "begehen". ach, mein gott, ich fühle mich so klein und hilflos, dabei müsste ich doch eigentlich groß und stark sein, aber ich kann einfach nicht. ich würde so gerne trösten, aber wie, wenn ich es nicht einmal schaffe meine trauer normal auszuleben?!
liebe grüße, sandra
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  #12  
Alt 29.06.2004, 20:24
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Mein Bester Freund ist vor 4 Wochen an einem Hirntumor gestorben.
Mir hilft sehr, das ich darüber rede. Am liebsten würde ich mit jeden darüber reden, aber leider ist das nicht unbedingt ein Thema was viele gern anschneiden.
ich habe Glück das seine Familie immer mit mir darüber redet.
Immer Geschichten von früher anschneidet worüber wir dann lächeln.

aber manchmal setz ich mich hin und weine einfach.

Manchmal passiert es aber auch das mir Tränen laufen wenn ich einfach an ihn denke.
Aus dem Kopf geht er mir nicht.

Den Spruch: Die Zeit heilt alle Wunden finde ich zum Kotzen denn es ist nicht so wenn man einen Menschen so gern hatte.

Meine Oma ist vor 12 Jahren gestorben und ich denke immernoch oft an sie und heule immernoch genauso wegen ihr.

Vieleicht lernt man anders darüber zu denken, aber weh tun wird es immer...
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