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  #1  
Alt 09.07.2012, 23:13
JakobBER JakobBER ist offline
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Registriert seit: 09.07.2012
Ort: Berlin
Beiträge: 3
Standard And now, the end is here ...

Hallo zusammen,

mein Name ist Jakob, ich bin 27 Jahre alt, wohne in Berlin und ich schreibe diese Zeilen weil meine Frau Laura vor einem Jahr an Darmkrebs gestorben ist. In der Zeit nach ihrem Tod war ich mit der Situation und dem erdrückenden Trauergefühl total überfordert. Also wollte ich damals schon einmal in einem ähnlichen Forum wie diesem nach Beistand und vielleicht auch Geborgenheit suchen, mir fehlte jedoch die Kraft mich zu dem Zeitpunkt dann auch wirklich mitzuteilen. Deshalb beschränkte ich mich in der Zeit auch eher darauf die Berichte anderer Leute zu lesen. Viele der Geschichten konnte ich beinahe so mitfühlen als ob ich selber dabei gewesen wäre, und es half mir sehr dabei, akzeptieren zu können dass ich nicht der einzige bin dem so etwas schon in jungen Jahren widerfahren ist.
Jetzt, etwas mehr als 1 Jahr nach Lauras Tod, möchte ich meine Geschichte erzählen, und hoffe dass es da draussen jemanden gibt dem ich damit das Gefühl geben kann mit seinen Sorgen und Ängsten nicht alleine zu sein. Ich weiss dass das ganze auch durch die Vorgeschichte recht lange geworden ist, aber vielleicht kommt ja doch der/die ein oder andere dazu sich alles durchzulesen.



Bevor ich Laura kennen gelernt habe war mein Leben durch ständige Unsicherheit, Problemen in sozialen und gesellschaftlichen Bereichen und einer Unfähigkeit zu wirklicher, emotionaler Nähe und Wärme zu anderen Menschen geprägt. Seit meiner Jugend ging familiär, schulisch und beruflich so ziemlich alles schief was nur schief gehen konnte, und ich hatte aufgrund meiner Probleme nie die Möglichkeit mich mit meinen Sorgen und Ängsten an jemanden wenden zu können.
Als ich Laura online kennen gelernt habe wusste ich sofort, dass ich einem besonderen Menschen begegnet bin, und unser erstes wirkliches Treffen kann man wohl nur als Liebe auf den ersten BLick bezeichnen Ich habe alles stehen und liegen lassen und bin aus der Schweiz zu ihr nach Berlin gezogen. Die ersten Monate mir ihr zusammen waren wahrscheinlich die glücklichste Zeit meines Lebens, aber nach und nach holte mich meine Vergangenheit wieder ein. Aus Angst davor Laura wieder verlieren zu können, wenn sie erfahren würde wie mein Leben vor unserem Zusammenkommen wirklich war, verstrickte ich mich immer mehr in ein Netz aus Lügen.

Es kam wie es kommen musste: eine um die andere Wahrheit kam ans Tagesicht, und ich dachte mir dass jetzt alles vorbei wäre. Doch Laura hat trotz allem zu mir gehalten und war in allen Bereichen und bei allen Problemen für mich da. Das war für mich ein völlig neues, überwältigendes Gefühl von Verbundenheit. Ich versuchte mich von da an auch in anderen Bereichen ihr gegenüber noch mehr zu öffnen, doch fielen mir viele Dinge immer noch sehr schwer da so eine Umstellung nicht einfach von heute auf morgen vonstatten gehen kann. Ich entschloss mich deshalb, hauptsächlich für Laura und unsere Beziehung und nicht weil ich selber wirklich daran glaubte, psychologische Hilfe aufzusuchen. Und genau in der Zeit begann die Leidensgeschichte die am Ende zu Lauras Krebstod führte.



Vor etwas mehr als 2 Jahren musste Laura mit starken Bauchschmerzen ins Krankenhaus, und es wurde festgestellt dass sie an einer entzündlichen Darmkrankheit litt, und dass 2 Dickdarmoperationen notwendig wären um die Entstehung von Tumoren an der Stelle verhindern zu können. Das war für uns beide ein Schock, zumal auch Konsequenzen wie ein möglicher künstlicher Darmausgang besprochen wurden (zu der Zeit war das tatsächlich unsere grösste Sorge, der Gedanke dass Laura tatsächlich Krebs bekommen könnte war damals noch so weit entfernt ...). Wir entschlossen uns die OPs durchzuführen, und fuhren davor auch nochmal richtig schön in den Urlaub. Die Zeit nach und zwischen den Operationen war für uns beide dann auch sehr schwierig und belastend, aber ich versuchte bei allen Problemen und Schwierigkeiten immer für Laura da sein zu können und ihr Hoffnung zu machen.
Nach einigen Monaten ging es Laura schon wieder so gut, dass wir einfach nur froh waren endlich alles überstanden zu haben, und wir begannen in der Zeit auch vermehrt über die Zukunft, Heirat und auch Kinder zu reden.

Doch kurz vor Weihnachten bekam Laura wieder sehr starke Bauchschmerzen und musste zur Nachuntersuchung ins Krankenhaus. An dem Abend an dem ich gemeinsam mit Laura und ihren Eltern meinen Geburtstag im Krankenhaus feiern wollten erhielten wir von den Ärzten die Information dass bei Laura ein bisher unerkannter Dünndarmtumor entdeckt wurde. Wir waren alle wie gelähmt, konnten nach all den Strapazen gar nicht glauben dass uns das jetzt passieren konnte und waren verzweifelt vor Angst.
Doch auch jetzt versuchte ich wieder Laura Hoffnung zu machen, für sie stark zu sein. Kurz nach Weihnachten fand die angekündigte Tumor-OP mit etlichen Folgekomplikationen statt und kurz darauf erfuhren wir dass die Operation nicht erfolgreich war dass die Wahrscheinlichkeit einer Heilung durch Bestrahlung und Chemo auch nur sehr gering sei. Ich war im ersten Moment wie am Boden zerstört, wusste nicht was ich Laura noch sagen soll, fühlte mich schuldig dafür die ganze Zeit so optimistisch gewesen zu sein.



Irgendwie ging es für uns dann doch weiter, und es begann eine halbjährige Zeit die hauptsächlich durch Leiden, Schmerzen und Entbehrungen geprägt war. Ein künstlicher Darmausgang, künstliche Ernährung, ständiges Erbrechen und permanente Schmerzen brachten Laura an den Rand der Verzweiflung und mich in meinem Bestreben in allen Dingen für Laura da sein zu wollen ebenfalls an meine Grenzen und stellenweise auch darüber hinaus.
Doch mit der Zeit besserte sich Lauras Zustand auch langsam wieder, und es gab auch immer wieder positive Momente in unserem Leben. Ausflüge, eine kleine Katze für Laura, etwas leckeres zu essen was dann auch wirklich drin blieb. Viele solche Dinge und auch Angehörige von Laura führten dazu dass wir beide auch wieder Hoffnung schöpften dass es vielleicht doch noch wieder alles gut werden kann. Wir dachten in der Zeit sogar über einen möglichen Urlaub im Sommer und eine andere Wohnung nach, auch wenn vieles davon auch einfach dazu diente vom allgegenwärtigen Auseinandersetzen mit dem Tod und der Zeit danach zu flüchten.
Zu der Zeit war es für mich undenkbar nach Lauras Tod selber noch weiter leben zu können, und ich habe mir Tag und Nacht gewünscht dass ich statt Laura diesen Krebs in mir hätte. Es war auch das erste und bis auf die Vorstellung und Hoffnung dass Laura nach ihrem Tod in den Himmel kommen würde das einzige mal dass ich versucht habe Gott um Hilfe anzuflehen.

Doch dann ging alles plötzlich sehr schnell. Praktisch von einem Tag auf den anderen änderte sich Lauras Zustand zum schlechteren. Nach einigen Untersuchungen im Krankenhaus erfuhren wir dass Laura nur noch 3 Wochen bis 3 Monate zu leben habe. Laura wollte bis dahin nie eine genaue Prognose hören wie lange sie noch zu Leben habe um in jedem Fall noch einen Grund zu haben weiter zu kämpfen. Und auch für mich war es nach der langsam aufkeimenden Hoffnung wieder ein absoluter Tiefschlag und ich wusste einfach nicht mehr was ich Laura noch sagen sollte. Die Zeit in der Palliativstation konnten wir zum Glück dann noch 24/7 zusammen verbringen und uns auch noch verstärkt mit dem Thema Tod auseinandersetzen, doch war das ein Thema was Laura auch aufgrund der Tatsache dass sie noch nichtmal 30 Jahre alt war sehr schwer viel: Wieso ich? was hätten wir anders machen können? Es ist so ungerecht! ...



Wir entschlossen uns auf Lauras Wunsch hin auch noch im Krankenhaus zu heiraten, auch wenn es natürlich keine Heirat werden konnte wie Laura sie sich immer gewünscht hätte. Aber es war trotzdem ihr letzter klarer und auch noch ein wenig glücklicher Moment. In der Folge musste die Dosierung der Schmerzmittel so stark erhöht werden dass Laura kaum noch ansprechbar war. Die Geräusche die sie von sich gab, die Unfähigkeit die einfachsten Dinge tun zu können, der Verlust über die eigenen Körperfunktionen - all diese Dinge brachten mich wieder und wieder an die Grenzen meiner Belastbarkeit aber ich wusste immer von tiefstem Herzen dass Laurs all diese Dinge auch für mich getan hätte. 10 Tage nach unserer Hochzeit starb Laura nach langem Leiden in meinen Armen, und der Moment des Todes war für mich erstmal viel stärker mit einer gefühlten Erlösung für Laura als mit Trauer und Schmerzen verbunden.

Doch die Zeit danach hatte mit Erlösung nicht mehr viel zu tun. Ich war mit all meinen Verpflichtungen völlig überfordert: Arbeitgeber, Ämter, Bestattung, Angehörige informieren, Umzug, Verträge kündigen. Ich war kaum in der Lage selber irgendwie weiter zu machen und fühlte mich durch diesen ganzen Druck fast erschlagen. Doch irgendwie fand ich trotzdem die Kraft durch diese schwere Zeit zu kommen, auch wenn ich mich im Nachhinein nicht mehr genau erinnern kann wie ich es eigentlich gemacht habe. Ich fühlte in mir einfach nur eine riesige Leere und wusste eigentlich nicht wofür ich überhaupt noch weiter machen und leben soll.



Das einzige was mich noch halbwegs auf Kurs hielt war die Tatsache so gut wie irgendwie möglich für Laura da gewesen zu sein als sie mich gebraucht hat. Ich machte mir zwar unendlich viele Vorwürfe was ich alles noch hätte tun oder anders machen können, doch tief in mir drin war doch das Gefühl dass ich alles für Laura gegeben habe, und dass Laura auch gewollt hat dass ich auf meinem dank ihr eingeschlagenen Weg irgendwie weiter machen würde! Gerade auch mit Hilfe meiner Psychologin die ich zu dem Zeitpunkt ja zum Glück schon kannte (ich weiss nicht ob ich es in der Zeit geschafft hätte mich an jemand Fremden zu wenden) gelang es mir sehr langsam ein wenig besser mit allem klar zu kommen.
Doch alles was mich an Laura erinnerte, ob das nun Bilder, Orte, Momente oder Gerüche waren brachten mich ständig zum weinen, so dass ich häufig das Gefühl hatte bald keine Tränen mehr übrig zu haben. Andererseits hatte ich auch eine riesige Angst davor schöne Momente vielleicht vergessen zu können, mich nicht mehr an Lauras Lächeln erinnern zu können, mir ihre Stimme nicht mehr vorstellen zu können. Durch die Versuche mir diese Dinge wieder klarer ins Gedächtnis zu rufen verstärkte sich mein Leiden aber immer wieder noch mehr, da ich wusste dass ich das alles so nie wieder würde erleben können. Doch ich versuchte mir einfach auch immer vorzustellen was Laura von mir gewollt hätte, und da kam mir immer folgender Satz von ihr in den Sinn: "Versprich mir dass du nach meinem Tod alleine weiter machst! Versprich mir dass du auch wenn ich weg bin wieder glücklich wirst!". Auch wenn ich selber mit diesen Worten nie wirklich etwas anfangen konnte und sie mir völlig absurd vorkamen glaube ich doch dass sie mich durch diese sehr schwere Zeit geleitet haben.



Jetzt, ein Jahr nach Lauras Tod sind viele Dinge für mich wieder einfacher geworden, aber zu behaupten dass alles wieder "gut" wird wäre leider eine Lüge. Mit vielen Dingen habe ich mich sehr intensiv auseinander gesetzt und komme deshalb auch schon wieder recht gut damit klar. Doch die Sehnsucht, Trauer, Einsamkeit und das Gefühl um mein Glück betrogen worden zu sein werden wohl immer in meinem Herzen bleiben. Und auch Fragen wie: "Wie trauere ich richtig?" / "Wieso scheinen alle anderen viel besser damit klar zu kommen als ich?" / "Ich vermisse Nähe, Beziehung und Liebe so sehr, aber wie soll ich sowas jemals wieder haben können ohne es permanent mit der Beziehung zu Laura zu vergleichen?" beschäftigen mich immernoch sehr. Lauras und mein Geburtstag, Lauras Todestag und unser Hochzeitstag sind Daten an denen ich dieses Jahr an nichts anderes denken kann als an die Dinge die sich im Jahr zuvor zugetragen haben. Und doch geht es dank meiner Erinnerungen an die gemeinsame Zeit und all dem was Laura für mich gatan hat auch doch immer irgendwie noch weiter!


Ich hoffe dass es ein paar Leute bis hierher geschafft haben, und dass es vielleicht sogar jemandem etwas auf seinem Weg gebracht hat! Ebenso hoffe ich dass ihr mir die ganzen bestimmt vorhandenen Rechtschreibfehler verzeihen könnt, und möchte diese Geschichte mit dem Ende des Songs beenden der schon als Titel meines Beitrags und als letzten Abschieb auf Lauras Trauerfeier gedient hat:


YES, IT WAS MY WAY
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  #2  
Alt 10.07.2012, 14:06
Seestern09 Seestern09 ist offline
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Standard AW: And now, the end is here ...

hallo jakobber,

ich habe deine geschichte schon heute morgen gelesen und erst jetzt die zeit gefunden, etwas dazu zu schreiben.
eigentlich weiß ich gar nicht so genau, was ich schreiben soll. eure geschichte hat mich sehr mitgenommen und gleichzeitig berührt. es tut mir sehr leid für dich, dass du deine frau an diese krebs verloren hast. aber ich finde es sehr schön, wie du immer zu standest und alles mit ihr durchgestanden hast, obwohl es doch so schwere zeiten waren. zeiten mit ständigen auf und ab und immer zwischen angst, hoffnung und zuversicht. aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du diese zeit sehr gut gemeistert hast und stolz auf dich sein kannst. ich denke deine frau ist das auch auf dich. ich finde es auch großartig, dass ihr noch der eine wunsch der heirat erfüllt werden könnte. das hat sie sicherlich sehr glücklich gemacht.

sie hat dich zu einem anderen menschen gemacht und eure gemeinsame erfahrung und der umgang mit dem schicksal hat euch noch mehr zusammengeschmeißt. das ist der grund, warum du sie immer noch so tief in deinem herzen trägst. ich finde es sehr schön von ihr, dass sie dir gesagt hast, dass du glücklich werden sollst nach ihrem tod. das hilft dir sicherlich sehr, die ganze zeit durchzustehen. meine mum hat auch so oft zu mir gesagt, dass ich nicht weinen soll und letztens habe ich eine karte von ihr gefunden, wo sie mir geschrieben hatte, dass ich nciht traurig sein soll wegen ihr. wenn ich daran denke, hilft mir das oft über meine trauer hinweg. weil ich genau weiß, dass sie es nicht gewollt hätte, dass ich ständig wegen ihr weine..

ich wünsche dir für die zukunft viel kraft und glück.

liebe grüße
seestern
__________________
Über die Zeit lernen wir mit dem Verlust umzugehen,
wir müssen es einfach ertragen,
aber die Einsamkeit und die tiefe Trauer bleiben immer.

meine geliebte Mama
24.03.1964 - 22.05.2012

Diagnose Glioblastom Januar 2012.. 5 Monate.. es ging viel zu schnell
Erinnerung an eine Kämpferin
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  #3  
Alt 10.07.2012, 16:10
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: And now, the end is here ...

Hallo Jakob,

ja, es ist schrecklich, was dir und Laura geschehen ist. Sehr gut kann ich nachfühlen, wie es in dir aussieht. Bereits in jungen Jahren mussten du und Laura Dinge ertragen und erleiden, die man sich in diesem Alter nicht in den schrecklichsten Alpträumen vor zu stellen vermag. Obwohl schon etwas älter, mussten auch wir erst langsam in dieses Schreckensszenario hinein wachsen. Wie an vielen Stellen zu lesen, kennt diese Krankheit kein Alter. Der Tod erst recht nicht.

Warum bereits in jungen Jahren? Darauf gibt es nur eine Antwort: es ist das Leben. Niemand hat wirklich Einfluss darauf, wie lange es dauert. Zu viele Unwägbarkeiten, die von einer Sekunde auf die andere alle Träume zerstören können, hält es für uns bereit und nicht immer können wir alle Klippen umfahren. Dass heute viele Menschen sehr alt werden, ist nicht vom Leben im allgemeinen vorgegeben sondern ein Geschenk, welches man dankbar annehmen muss, so man es erhält. Das ist kein Trost. Es ist eine Tatsache, die zu verstehen sehr viel Kraft kostet und so mancher schafft das nie. Egal wie alt oder wie jung.

Nach dem Sinn des Lebens zu fragen bringt auch nicht viel. Darauf gibt es keine klare Antwort. Zumindest keine, die unser Geist verstehen könnte. Was es gibt, sind Behelfsantworten, die es uns erträglich machen können. Du schreibst selber, dass du große Schwierigkeiten hattest, dein Leben auf die Reihe zu bekommen. Vielleicht war es der Sinn von Lauras kurzem Leben, dir aus diesen Schwierigkeiten heraus zu helfen?

Und nein, ihr Leben wäre ohne dich genauso kurz gewesen und wäre auch nicht anders geendet ohne dich. Es ist nicht der Sinn ihres Lebens gewesen, tödlich zu erkranken, nur um dir zu helfen. Das Leben hat euch zusammen geführt. Du konntest durch sie zum Menschen wachsen und genau das gab ihrem Leben einen Sinn. Nicht die Länge unseres Lebens macht dessen Sinn aus, sondern das, was wir tun, was wir erfahren und wie wir darauf reagieren. So gesehen war das Leben deiner Frau sinnerfüllt und du kannst dich dankbar an sie erinnern und an das, was sie für dich war und immer bleiben wird.

And now, the end is here ...

Ich denke, Laura wäre mit diesem Zitat aus dem Lied 'My way' von F. Sinatra ganz sicher nicht so ganz einverstanden. Für sie ist es das Ende ihrer Zeit auf dieser Erde. Für dich das Ende eines Lebensabschnittes. Schmerzlich sehr wohl für euch Beide. Jedoch auch nur ein Punkt auf einer langen, langen Geraden.

Yes, it was my way ...

Ja, es war ihr Weg. Sie hat ihn sich nicht ausgesucht. Doch sie hat ihn beschritten. Sie hat geliebt und gekämpft. Gegen ihren Krebs und für dich und sie hat dir diesen Satz mitgegeben: "Versprich mir dass du nach meinem Tod alleine weiter machst! Versprich mir dass du auch wenn ich weg bin wieder glücklich wirst!"

Yes, that's my way ...

Genau das will sie dir damit sagen. Du sollst sagen, begreifen, dass das dein Weg ist, der nicht mit ihrem Tod beendet ist. Du kannst sie nicht verlieren. Sie wird immer in deinen Gedanken, deinem Herzen sein.

Also .... geh deinen Weg weiter. So, wie sie es dir aufgetragen hat.


Liebe Grüße,

Helmut
__________________
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  #4  
Alt 14.07.2012, 23:55
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Scheidungsanwalt Scheidungsanwalt ist offline
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Beiträge: 122
Standard AW: And now, the end is here ...

Moin Jakob.

Unfassbar. Mir fehlen die Worte. Was kann noch schrecklicher sein? Als meine Eltern starben, war das auch ne harte Nummer. Aber die waren immerhin lange Jaher glücklich zusammen und haben Ihr Leben schon eine ganze Weile gelebt. Aber so? Ich wüsste nicht, wie ich damit umgehen sollte.

Bleibt mir nichts mehr, ausser Dir viel Kraft zu wünschen.

Beste Grüße

Tom
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