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  #1  
Alt 10.09.2013, 20:40
karinelke karinelke ist offline
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Beiträge: 27
Standard AW: Bestrahlen/Chemo oder Komplett OP?

Halle Werner,

ich muss Wangi in vielen Dingen Recht geben. Es war warhaftig, wie du sagst, kein Spaziergang. Mein Mann war 3 Tage immer stationär und 1 Tag ambulant während der Strahlen-Chemotherapie. Fahrten zum Krankenhaus werden von der Kasse übernommen. Er konnte auch Wochenlang nichts essen. Nach und nach wohl wieder Stückchenweise mit viel trinken und vielen Schmerz- und Betäubungsmitteln. Durch die Strahlen war sein ganzer Hals verbrannt. Allerdings, heilten die Wunden nach Beendigung der Therapie relativ schnell obwohl er Diabetiker ist.
Auch heute noch hat mein Mann Probleme beim Schlucken, hat auch noch Geschmacksstörungen. oder starke Hustenanfälle, da der Schleim ziemlich fest sitzt. Rasieren brauch er sich auch nicht mehr. Vor der Therapie wurden ihm auch die letzten Zähne gezogen. In dieser Zeit hat mein Mann ca. 12 kg an Gewicht verloren, es gab viele Probleme, aber mit einem eisernen Willen ist alles zu schaffen. Aber nicht nur der Patient selber leidet, sondern auch die Angehörigen ( Ehefrau/Mann). Ich selber war 4 Wochen lang beim Arzt in Behandlung und habe mir Beruhigungsspritzen abgeholt.
Aber immer positiv denken, es kommen auch wieder bessere Zeiten und es gibt in deinem Leben bestimmt auch vieles für das es sich lohnt den Kampf aufzunehmen.

Gruss
Karinelke
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  #2  
Alt 10.09.2013, 23:51
Benutzerbild von Marbi
Marbi Marbi ist offline
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Beiträge: 77
Standard AW: Bestrahlen/Chemo oder Komplett OP?

Werner
... die Entscheidung ist gefallen. Lass es auf dich zukommen und vertraue auf deine Ärzte und scheue dich nicht, bei den auftretenden Problemen mit deinen Radiologen und Onkologen zu sprechen - sie können einschätzen, ob diese serienmäßig oder nicht sind (Bakterien, Pilze etc.). Gemeinsam mit ihnen und allen hier wirst du es durchstehen, alle stehen hinter dir, als ständige Ansprechpartner.

Wangi,
ja, ich bin den Ärzten hier von Herzen dankbar. Vor allem über die tiefe Menschlichkeit im Umgang mit ihren Patienten - und da schließe ich die Mitarbeiter der gesamten Onkologie nicht aus, die immer ein freundliches Wort und ein Lächeln auf den Lippen hatten. Außerdem die tägliche Ansprechmöglichkeit unserer Onkologin ohne Terminvereinbarung - einfach kommen und warten bis ein paar Minuten Zeit ist. Auch ohne dem Beisein des Patienten wurden mir zwischendurch Fragen beantwortet. Sie war ihm Ärztin und mir Psychologin zugleich und das in Alter von Mitte dreißig. Meinen Respekt für diesen Einsatz! Die gesamte Behandlungszeit dauerte über sieben lange Monate und ist in dieser Weise hier Standard bei fortgeschrittenen metasierten Tumoren dieser Art. Die gesamte Strahlendosis war 80 Gy! und es wurde der obere Brustkorb mitbestrahlt ... und ich denke, dass wohl auch jeder Körper anders auf eine so einschneidende Behandlung reagiert. (Vorab Giftcoctail: 3 x Chemo jedesmal Caboplatin + 5FÜ Dauerinfusion 5 Tage + Dolcetaxel/Taxotere). Begleitend zur Radiologie dann wöchentlich noch einmal 6 Wochen von 9 Wochen (Carboplatin+Dolcetaxel). Dann wurde das Risiko für die Nieren zu groß und das einzugehen, wurde nicht als nötig befunden.

Nicht zu vergessen
... das stets sonnige Wetter (z. Zt. 26 Grad) und die relativ hohe Luftfeuchtigkeit spielen hier wohl auch eine große Rolle beim Allgemeinbefinden, vor allem im Bezug auf die Mundtrockenheit. Hektik ist hier meist ein Fremdwort - auch im Hospital trotz Menschenmassen. Die nächste große Straße liegt einige Kilometer entfernt. Das Meer liegt vor der Tür und wir sind von Pinienwald umgeben, also ein optimales und gesundes Klima, das man nicht unterschätzen sollte.

Also Werner
... Augen zu und durch, irgendwann ist es vorbei und dann wird die Zeit zeigen, wie schnell man wieder zur alten oder neuen, veränderten Form aufläuft und was man daraus macht. Niemand weiß was die Zukunft bringt. Auch deiner Familie wünsche ich viel Kraft, denn auch ich muss erst wieder langsam Luft holen, zu mir kommen und wieder lachen lernen. Ich merke erst jetzt, wie schwer es war.

Bis bald, Maria
__________________
10.11.2012 DIAGNOSE: T3N2bM0 - Oropharynx Zungenbasis/Ummantelung der Halsvene (inoperabel)

Drei Zyklen Chemotherapie
Totalremission

40 x Bestrahlung (IMRT) + Chemotherapie = tumorfrei
(vergrößerte Lymphknoten = Fibrose)

Geändert von Marbi (11.09.2013 um 09:09 Uhr)
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  #3  
Alt 11.09.2013, 17:22
Wangi Wangi ist offline
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Registriert seit: 15.06.2009
Beiträge: 1.389
Standard AW: Bestrahlen/Chemo oder Komplett OP?

Hallo Karinelke,

Danke, ich kam mir schon vor wie die Jammerliese hier.
Ich bin sehr erstaunt wie viele hier berichten dass also genauso geht wie vorher, auch dass sie wieder Alles essen können. Denn das kann ich von mir absolut nicht sagen.
Ich stoße immer wieder an meiner Grenzen, bei meiner Belastbarkeit und auch beim Essen. Ich habe auch immer eine Flasche Wasser dabei, weil es passiert dass mir "die Spucke wegbleibt" und zwar so, dass ich nicht mehr reden könnte wenn ich das Wasser nicht dabei hätte.
Vor nicht langer Zeit habe ich versucht einen Hamburger zu essen, es war als ob ich in ein Stück dicke Pappe beissen würde und runter bekommen habe ich ihn nicht.
Also bei mir hat sich schon Einiges verändert.
Das soll sich jetzt aber nicht so anhören als ob ich unglücklich wäre. Wenn ich bedenke wie ich nach der Behandlung angefangen habe und wo ich jetzt stehe finde ich das Super und mir geht es richtig gut und ich geniesse das Leben.

Liebe Grüße
Wangi
__________________
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Stichworte
bestrahlung, operation


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