Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Brustkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 16.05.2006, 15:11
susaloh susaloh ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 22.01.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 940
Standard Hand-Fuss Syndrom - Vorbeugung??

Hallo an alle Mitstreiterinnen!

Heute hatte ich nach 4x EC meine erste Chemo Docetaxel mit Capecitabin (GeparQuattro Studie). In der Chemoambulanz wurde ich eindringlich vor der häufigen Nebenwirkung von Capecitabin gewarnt, dem Hand-Fuss-Syndrom, das bei 30% der Patienten auftritt. Bei Auftreten der Symptome soll ich mich sofort melden, meistens wird dann die Dosis reduziert (Capecitabin nimmt man zu Hause in Tablettenform).

Laut Ärztin und Schwestern kann man aber gegen das Hand-Fusssyndrom VORBEUGEND etwas tun, sprich gründliche Handpflege. Auf so etwas habe ich bisher noch nie achten müssen. Ich wurde auch erstmal ausgeschimpft, weil ich gestern noch in seliger Unwissenheit tüchtig im Garten gebuddelt und mein völlig verdrecktes Aquarium gereinigt habe. Das sei fortan streng verboten!

Tatsächlich sind meine Hände dank dieser Aktivitäten heute in besonders schlechtem Zustand: etwas gerötet und sehr trocken. Prompt habe ich gleich Panik, dass ich nun dieses schreckliche Hand-Fuss-Syndrom (schon zur Strafe für meinen Leichtsinn sozusagen!).

Daher wäre ich höchst dankbar für Eure Tips zu Vorsorgemassnahmen bzw. was man tun kann, wenn die Symptome auftauchen, und wie die sich überhaupt äußern!!

Mit lieben Grüßen

Susanne
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 16.05.2006, 16:39
Josho Kansai Josho Kansai ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.04.2006
Ort: Frankfurt am Main
Beiträge: 138
Standard AW: Hand-Fuss Syndrom - Vorbeugung??

Hallo Susanne,

ja, vor dem Hand-Fuß-Syndrom hat mein Onko mich auch eindringlich gewarnt, obwohl er sonst überhaupt nicht zur Panik neigt. Man soll es also wohl wirklich ernst nehmen, wenn es auftritt. Ich hatte gestern meine zweite Docetaxel + Capecitabin-Chemo und bis jetzt keine derartigen Beschwerden. Du fragst, woran man es merken würde: Ich glaube, man käme gar nicht daran vorbei. Es sollen brennende Schmerzen in den Handinnenflächen und den Fußsohlen sein. Ein sicheres Anzeichen ist der Wasserflaschentest: Wenn man den Schraubverschluss nicht mehr aufkriegt, weil es zu weh tut, dann ist es Zeit, die Tabletten abzusetzen und bei nächster Gelegenheit in die Onkologie zu düsen.
Zu vorbeugenden Maßnahmen habe ich keine Tipps bekommen, damit sind sie in meinem Onkoteam ohnehin recht sparsam . Vielleicht spüren sie aber auch, dass ich kein Angsthase bin (pfui Deibel, Selbstlob! ) und sagen deshalb nichts. Das mit dem Garten und dem Aquarium war deinerseits ein guter Hinweis, denn ich bin mit meinen Pfoten auch ständig überall, im Abflussrohr, im Putzwasser, in der Erde und sonstwo. Werde da künftig auch etwas besser auf mich aufpassen bzw. öfter mal die Gummihandschuhe anziehen.
Vielleicht kommen ja von anderen noch erleuchtetere Hinweise für uns beide.


Liebe Grüße

Ruth
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 16.05.2006, 19:22
susaloh susaloh ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 22.01.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 940
Standard AW: Hand-Fuss Syndrom - Vorbeugung??

Hallo Ruth!

Der Tip mit dem Schraubverschluss, der ist nach meinem Geschmack! Ich geh eigentlich auch immer recht beherzt an alles ran, habe auch vor Schmerzen und Medikamenten wenig Angst. Aber wenn ich das Gefühl habe, es ist alles etwas diffus, und meine Therapie ist gefährdet, dann mach ich mich auch gern mal etwas verrückt. Ich glaube, ich habe immer gern alles unter Kontrolle. Oder bilde mir wenigstens ein, dass ich alles im Griff habe! Oder zumindest mein Bestes tue.

Ich weiß was du meinst, mit den Händen im Abwasserrohr und so!! Mein Problem ist, wenn's mir gut geht, vergess ich auch mal den BK und all die Gefahren und haue richtig rein - und mitten drin fällt's mir dann plötzlich ein, dass das vielleicht nicht so angesagt ist gerade!! Das ist dann ein ganz schöner Schreck, da steigt mir dann die Hitze den Nacken hoch als Vorgeschmack auf die menopausalen Hitzewellen. Wie letzten Samstag, als ich fröhlich unter der Dusche stand bis mir plötzlich einfiel, dass ich eigentlich 48 Stunden nicht sollte, wegen der Biopsiewunde vom Freitag. Prompt war das Pflaster auch schön locker. Naja, hab ich nachher großzügig Wundendesinfektionsmittel drauf gekippt, und ist auch nix passiert.

Ruth, erzähl doch noch mal ein bischen, schrumpft bei dir was? Wie wirkt sich das Capecitabin im Alltagsgebrauch so aus??

Liebe Grüße
Susanne
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 16.05.2006, 22:30
Josho Kansai Josho Kansai ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.04.2006
Ort: Frankfurt am Main
Beiträge: 138
Standard AW: Hand-Fuss Syndrom - Vorbeugung??

Hallo Susanne,

das scheint ein Zwiegespräch zu werden - vielleicht ist Capecitabin im BK-Bereich noch nicht so weit verbreitet? Wäre ja schön, wenn tatsächlich niemand hier jemals das Hand-Fuß-Syndrom bekommen hätte. Und wir drängen uns auch nicht vor, gelle!
Über den Schrumpfungsprozess des Tumors in meiner linken Brust habe ich am 12.5. um 21.45 Uhr im Thread "GeparQuattro-Studie" geschrieben, seither weiß ich keine neuen Ergebnisse. Hab erst am 31.5. wieder Brustultraschall. Aber wenn ich das Biest betaste, glaube ich schon, dass es wieder kleiner geworden ist.
Die Xelodatabletten kriege ich gut runter. Muss nur immer aufpassen, dass ich die Einnahme einigermaßen regelmäßig hinkriege wie vorgeschrieben, weil ich mir den Luxus leiste, in den Tag hinein zu leben. Deswegen stehe ich manchmal morgens nur auf, um die Tabletten zu nehmen, und lege mich wieder hin. Und wenn ich noch keinen Appetit habe, esse ich sie nicht nach dem Frühstück, sondern auf nüchternen Magen. Beim ersten Zyklus hatte ich in der ersten Woche das Gefühl, sie machen müde, und bin in dieser Zeit auch nicht Auto gefahren. Diese Wirkung habe ich diesmal nicht.
Ich habe übrigens deinen Schrumpfungsprozess in "Hurra, er schrumpft!" von Anfang an mit Interesse verfolgt und war/ bin begeistert. Nur weiter so! An dir können sich viele ein ermutigendes Beispiel nehmen.


Liebe Grüße


Ruth
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 17.05.2006, 03:55
susaloh susaloh ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 22.01.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 940
Standard AW: Hand-Fuss Syndrom - Vorbeugung??

Hallo Ruth!

Es gibt glaube ich wirklich wenige Frauen, die wie wir das Capecetabin bekommen. Wohl aber habe ich mehrfach hier schon über Hand- und Fuß gelesen, finde das aber nicht wieder. Da wurden irgendwann mal Einkrempraktiken gegeben mit ganz viel nützlichen Tips. Vielleicht meldet diejenige sich ja noch!

Habe noch mal nachgelesen bei "GeparQuattro". Wie groß war denn dein Tumor am Anfang? ist er auch lobulär? Wie sieht´s bei dir mit den Hormonrezeptoren aus? Darf ich dich fragen, wie alt du bist? Ich bin 45! Ich habe zwei Teenage-Kinder und stehe manchmal mehr mitten im Leben als mir lieb ist. Da gibt´s Elternversammlungen und Schulkonzerte, wo ich hin muss, außerdem haben wir ein großes, ständig renovierbedürftiges Haus, und kaum bin ich zu Hause statt im Job, ist es ja so praktisch, die Handwerker alle kommen zu lassen... Manchmal beinah zuviel Wirbel, definitv vor zwei Wochen vor der Konfirmation meines Sohnes - aber andererseits bleibe ich so in Schwung und vergesse den Krebs manchmal ganz!

Dieses morgendliche Ausschlafen ist was Tolles, kann ich dank meines netten Mannes auch meistens, nur ist der jetzt gerade weit weg in Australien und ich quäle mich um viertel nach 6 aus dem Bett um meiner Tochter Gesellschaft zu leisten.....

Falls du dich über die Uhrzeit wunderst, habe gerade meine übliche schlaflose Nacht nach der Chemo..

Liebe Grüße
Susanne
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 17.05.2006, 09:04
Benutzerbild von DelphinHH
DelphinHH DelphinHH ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.10.2005
Ort: Hamburg
Beiträge: 501
Standard AW: Hand-Fuss Syndrom - Vorbeugung??

Guten Morgen Susanne,

ich werde Deiner PN mal folgen und noch mal mein "Salbungsritual" schreiben. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob genanntes Hand-Fuss Syndrom das gleiche wie unter Taxotere ist. Unter Taxotere löst sich eher die Haut ab, ich weiß nicht, was bei Capecitabin genau passiert.

Ich habe jedenfalls in der kritischen Zeit abends ein Ölbad genommen (irgend einen Badezusatz, Hautsache ölig, schmierig) und danach Johanniskrautöl einmassiert (besonders Hände und Füße) . Da das Ganze recht glitschig ist, habe ich Baumwoll-Handschuhe und Füsslinge (dünne Baumwollsocken tun's auch) übergezogen. Die Handschuhe gibt's in Drogeriemärkten oder in der Apotheke (deutlich teurer).

Das Bad hat bei mir zusätzlich die Knochenschmerzen gelindert und ich bilde mir ein, dass nach dem Ritual auch das Kribbeln und Stechen in Armen und Beinen nachgelassen hat.

Ruth und Susanne, ich wünsche Euch möglichst wenige Nebenwirkungen und viel Erfolg beim Schrumpfen (der Tumore - um Missverständnissen vorzubeugen).

Viele Grüße
Alexandra
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:56 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55