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  #1  
Alt 22.10.2006, 14:24
Krümelchen Krümelchen ist offline
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Registriert seit: 22.10.2006
Beiträge: 3
Standard Borderline Tumor

Hallo,

ich bin neu im Forum und hoffe auf eure Erfahrungen und Mithilfe.

Im Juni bei meiner Krebsvorsorge wurde eine Zyste am rechten Eierstock entdeckt. Zwei Monate musste ich erneut zur Kontrolle zu meiner Gynäkologin. Zwischenzeitliche war die "Zyste" gewachsen und hatte einen festen Kern. Daraufhin wurde ich ins Krankenhaus zur Bauchspiegelung eingewiesen. Dort wurde mir, wie sich später herausstellte, ein Borderline-Tumor inklusive des rechten Eierstocks entfernt.

Nun habe ich vor zwei Wochen die Mitteilung bekommen, dass es am sichersten wäre, bei mir eine Total-OP vorzunehmen (darüber hatte mich vorher niemand aufgeklärt!!). Ich bin natürlich völlig schockiert. Ich fühle mich mit meinen 37 Jahren eigentlich noch viel zu jung für die Wechseljahre... außerdem möchten wir evtl. noch ein Kind haben.

Ich möchte mir jetzt eine zweite Meinung einholen und suche eine kompetente Klinik in NRW (u.U. auch noch weiter entfernt). Habt ihr da Tipps für mich?

Ansonsten bin ich froh, dass ich dieses Forum entdeckt habe und weiß, dass ich mit dieser Krankheit nicht alleine dastehe.

Liebe Grüße, Krümelchen
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  #2  
Alt 22.10.2006, 16:18
magicN magicN ist offline
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Registriert seit: 09.01.2006
Ort: schwelm
Beiträge: 242
Standard AW: Borderline Tumor

Hallo Krümelchen,
herzlich willkommen, auch wenn der Grund weshalb du hier bist nicht so schön ist. Eine 2. Meinung kannst du dir z.B. in Köln in der Uniklinik bei Prof. Mallmann einholen. Prof. Mallmann hat sich auf EK spezalisiert, habe mir da auch eine 2. Meinung eingeholt. Zudem gibt es die Möglichkeit sich bei ago.ovar über das Internet beraten zu lassen. Du solltest auf jeden Fall deine gesamten Befunde besorgen und dir eine eigene Krankenakte anlegen, damit bist du dann gut gerüstet und kannst Kopien an die Ärzte geben für die 2. Meinung. Es gibt auch noch die Möglichkeit sich per E- Mail an Spezalisten zu wenden. Falls die Entfernung keine Rolle spielt gibt es noch Spezialisten die einen hervorragenden Ruf haben in: Hammelburg bei Dr. Müller, in Hannover bei Dr. Piso, in Berlin in der Charite und in München rechts der Isar. Es ist sehr gut wenn du dich gut informierst, da es sehr wichtig ist die genauen Risiken zu kennen, denn nur dann kannst du entscheiden, ob du einer Totaloperation zustimmst. Ich würde dir raten, bei einem erhöhten Risiko die Op durchführen zu lassen und auf ein weiteres Kind zu verzichten um nicht dein Leben zu riskieren. Ich bin vor einem Jahr operiert worden ( Wertheim ) und hatte anschliessend Chemo und Bestrahlung. Da ich aber EK Figo 3C habe, gab es keine andere Möglichkeit um eine Chance zu haben die Krankheit zu überleben. Bei dir sieht es ja besser aus, da du ja einen Borderline hast und man dir nur die Op empfohlen hat und du hoffendlich keine Chemo machen musst. Die OP war zwar bei mir sehr ausgedehnt, habe sie aber sehr gut überstanden und habe mich recht schnell davon erholt. Chemo und Bestahlung waren extrem anstrengend und mit sehr vielen Nebenwirkungen verbunden, aber bis jetzt habe ich kein Rezidiv bekommen, dafür hat es sich gelohnt. Durch die OP bin ich auch in die Wechseljahre gekommen, habe seit einiger Zeit Hitzewallungen und Schlafstörungen und meine Libido hat sich auch extrem verringert, aber damit kann ich leben.
Also Krümelchen hole dir eine 2. Meinung und versuche dann zu entscheiden, aber gehe bitte kein Risiko ein, denn lieber früher in die Wechseljahre kommen, als zu früh zu sterben. Ich möchte dir keine Angst machen, aber so denke ich. Hoffe dass bei dir vielleicht doch keine Totaloperation notwendig ist und es dir bald wieder gut geht. Alles gute Nena
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  #3  
Alt 22.10.2006, 16:46
Benutzerbild von Flips
Flips Flips ist offline
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Registriert seit: 13.04.2006
Ort: im Voralpenland
Beiträge: 326
Standard AW: Borderline Tumor

Hallo, liebes Krümelchen

auch von mir ein herzliches Willkommen.

Bei mir wurde die Diagnose Borderline-Tumor vor 2 Jahren gestellt.
Hatte mehrere Zysten, aus einer entwickelte sich wohl der Tumor.
Dieser war bei mir bereits durchgebrochen, und die Krebszellen konnten so ungehindert im Bauchraum "schwimmen".
Es wurde bei der 1.Op nur der betroffene Eierstock entfernt, und nach dem histologischen Befund mir nahegelegt, auch die Gebärmutter, den 2. Eierstock, und je nach Ausdehnung das Bauchnetz, den Blinddarm sowie die Lypfknoten entfernen zu lassen.
Dies sei im Moment die sicherste Variante.
Da die inneren Gesclechtsorgane sehr nah beieinander liegen, der Blinddarm wohl als "Puffer" oder "Filter" fungiert, habe ich mich dafür entschieden.
Die Lympfknoten wurden allesamt anpunktiert, dort kein Befund.
Lediglich die Spülflüssigkeit des Bauchraums zeigte auch nach mehrfachen Spülen Krebszellen.
Die Rezidivrate liegt bei ca. 10%, nach kompletter Entfernung.
Ich mußte keine Chemotherapie machen, lediglich alle 3 Monate zur Kontrolle. Dazu gehören ein vaginaler Ultraschall, Sicht-und Tastbefund, Krebsabstrich und Tumormarker. Diese waren vor Op leicht erhöht, nach Op angstiegen, nun seit langem stabil im niedrigen Bereich.
Die Wechseljahre machten mir extreme Probleme, die nur mit Östrogen in den Griff zu kriegen waren.
Liebes Krümelchen, such Dir eine 2.Meinung, und überlegt gemeinsam, ob nicht nur die regelmäßige engmaschige Kontrolle im Moment ausreichend ist.
Die Angst vor den Kontrollen wird Dich so oder so noch lange begleiten.
Höre auch auf Deinen Bauch, informiere Dich gründlich.
Für mich war es damals wichtig, alles zu tun, um dieser Krankheit trotzen zu können. So habe ich auch meinen Kinderwunsch "begraben".

Kannst mir gerne eine PN schicken, wenn Du noch mehr wissen willst.

Viel, viel Glück und eine richtige Entscheidung

Flips
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Jeder von uns ist ein Engel mit nur einem Flügel.
Und wir können nur fliegen,
wenn wir uns umarmen.
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  #4  
Alt 25.10.2006, 11:28
Krümelchen Krümelchen ist offline
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Registriert seit: 22.10.2006
Beiträge: 3
Standard AW: Borderline Tumor

Hallo Nena,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich muss sagen, ich bin bisher ziemlich unbedarft an das Thema herangegangen. Das liegt wohl aber auch daran, dass weder meine Gynäkologin viel Ahnung über Borderline-Tumore hat, noch sich die Ärzte, die mich operiert haben, große Mühe gemacht haben, mich vernünftig und ausführlich aufzuklären. Das macht mich ziemlich wütend. Deshalb ist mir die zweite Meinung u.A. auch sehr wichtig. Du hast von dem Dr. Piso aus Hannover gesprochen. Praktiziert er an der MHH? Die MHH hat mir auch ein Arzt meiner Krankenkasse empfohlen.

Viele Grüße, Krümelchen
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  #5  
Alt 25.10.2006, 11:36
Krümelchen Krümelchen ist offline
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Registriert seit: 22.10.2006
Beiträge: 3
Standard AW: Borderline Tumor

Hallo Flips,

auch dir ein dickes Dankeschön für deinen Bericht. Ich wurschtel mich so langsam durchs Internet durch, um Informationen über Borderline zu erhalten. Meine Bauchspiegelung ist glücklicherweise damals gut verlaufen. Man hat den Eierstock samt Tumor wohl gut herausbekommen. Ansonsten kannst du ja auch der Antwort an Nena entnehmen, dass ich noch totaler Laie bin. Wichtig ist mir jetzt erst mal die zweite Meinung, die ich auch so schnell wie möglich einholen möchte.
Ich komme auf dein Angebot bestimmt noch mal zurück, denn Fragen tauchen ja immer auf.

Krümelchen
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