Magenentfernung - Vitamin B12

[Aja]

Hallo,

mein Vater ist 68 Jahre alt. Im Dezember wurde Magenkrebs mit Metastase(n?) an der Leber festgestellt. Kurz vor Weihnachten wurden der Magen und die Galle vollständig entfernt. Wegen der Leber wurde bisher noch gar nicht behandelt.
Er nimmt ein Herzmedikament und eine "Wassertablette" ein. Leider weiß ich die Namen nicht.
Er hat extrem von 90 kg auf unter 60 kg abgenommen. Sein Hausarzt versucht ihn so weit zu stabilisieren, dass er die Chemo wegen der Leber durchsteht.
Deshalb wurde letzte Woche Blut untersucht. Das Ergebnis wurde ihm so mitgeteilt, dass die Werte eigentlich ganz gut seien, er hätte nur zu wenig Blut, also Blutmangel.

Da fiel mir wieder ein, was ich früher in den Blauen Ratgebern gelesen habe. Patienten ohne Magen können kein Vitamin B12 aus der Nahrung aufnehmen und müssen dies deshalb lebenslang als Medikament einnehmen.
Also habe ich sofort meine Mutter gebeten, den Arzt nach dem Blutergebnis bezüglich B12 zu fragen und gleichzeitig ein entsprechendes Rezept zu erbitten. Der Arzt fragte meine Mutter nur wie sie darauf käme und ob sie wüßte, ob mein Vater B12 Mangel hat.
Natürlich weiß sie das alles nicht, weil sie die Herren in Weiß nicht mit der vermessenen Bitte um eine Kopie sämtlicher Befunde belästigt. Obwohl ich sie von Anfang an darum gebeten hatte.

Was sollen wir jetzt machen? Habe ich vielleicht irgentwas falsch verstanden und Vit B12 ist kein Problem? Aber wie kann man die Blutarmut erklären und noch wichtiger, wie kann man das verbessern?

LG von
Aja

[Aja]

Okay, ich habe eben die Suchfunktion gefunden. B12 wird also in monatlichem Abstand gespritzt. Vermutlich hat er das in der Klinik bekommen. Hoffentlich ...

Aber dann muß doch die Klinik den weiterbehandelnden Hausarzt informieren, damit der weiß wann wieder gespritzt werden muß und dem Patienten müßte das ganze doch auch erklärt werden.

Aber als ich jetzt davon gesprochen habe, haben sowohl mein Vater als auch meine Mutter Vit B12 zum ersten Mal gehört.

Ich bin dankbar für Meinungen Betroffener.
Aja

[Gabi]

Hallo Aja

Wenn der Magen komplett entfernt wurde muss man
Lebenslang Vitamin B12 spritzen. Wie oft ist unterschiedlich.
Ich bekomme sie alle 3 Monate.
Nach der Entfernung des Magens hält der Vorrad an B12
ca. ein Jahr an.
In meinen Arzt Bericht, den auch ich bekam, wurde auf
Vitamin-Spritze B12 und Verdauungs- Enzyme wie Kreon
hingewiesen.
Viele Informationen bekommt man auch in der Anschluss-
Reha.

Liebe Grüße
Gabi

[Christian S.]

Hallo Gabi

Das mit dem Jahresvorrat würde ich so nicht bestätigen, hier im Osten ist es so dass man sofort nach dem Eingriff mit B12 eingestellt wird und es dann auch monatlich gegeben wird. Hin und wieder werden die Werte kontrolliert und sie sind bei mir oft schon im grenzwertigen Bereich, zwar noch erträglich aber dennoch schon kritisch was auf keinen Fall eine dreimonatige Gabe empfehlen würde.

Allerdings scheint es generell sehr große Unterschiede zu geben zwischen den Ost und West.

Christian S.

[Aja]

Hallo Gabi, Hallo Christian,

also mein Vater lebt in Meckl.-Vorpommern. Ich lebe im Westen und fühle mich wegen der Entfernung natürlich ziemlich hilflos. Wie gerne würde ich vor Ort präsent sein.
Eventuell wurde ja bereits an B12 gedacht, aber er weiß nicht davon.

Ich habe mich nur so sehr über die Ärzte geärgert.
Seit er in der Klinik war, danach bei der (Reha) Anschlußheilbehandlung, die wegen Lungenentzündung abgebrochen wurde, jetzt zu Hause der Hausarzt - ich habe das Gefühl, ein Arzt schiebt den Schwarzen Peter = mit dem Patienten und seinen Angehörigen reden und erklären bis verstanden wurde, die notwendigen Untersuchungen durchführen - auf den anderen.

Gestern war morgens die Blutabnahme, mittags fragt meine Mutter den Arzt telefonisch nach B12, der antwortet ihr pampig, ob sie weiß, dass mein Vater einen B12-Mangel hat. Sie ist mit ihrer Arzt=Autorität=Einstellung extrem beschämt, weil sie es eben nicht weiss. Warum ruft er nicht im Labor an und bestellt den B12-Wert nach? Nun vielleicht liegt es ja am Datum 29.03.
Ein Schelm, wer Böses denkt.

LG von Aja

Sorry, mir fällt gerade noch ein, dass der Arzt wegen dem Blutmangel empfohlen hatte Blutwurst zu essen. Ich frage mich: kann der Körper ohne den Magen (Instrinc-Faktor) dann überhaupt aus der Blutwurst Vit B12 produzieren?

[suse52]

Nein, kann er definitiv nicht. Vitamin B12 muss lebenslang gespritzt werden. Ich bin auch "im Osten" und kriege es alle 4 Wochen. Mein Arzt hat es im PC, der es ihm immer anzeigt, wenn es wieder soweit ist, aber ich notiere mir die Daten auch und weiß genau, wann ich wieder B12 brauche. Man kann es wohl auch mal auslassen oder verschieben, da passiert nicht gleich Schlimmes, sagt mein Facharzt.
Warum ist dein Vater nicht in onkologischer Behandlung? Ich würde mich da nicht mit einem Hausarzt "begnügen". So super es ist, wenn man einen in der Nähe hat, aber mit unserer Erkrankung gehört man in die Hände eines Onkologen.
Alles Gute für euch!
Suse

[Bärbel64]

Moin, moin..........

also ich wohne im Westen ( genauer; im Norden....) und bekomme meine B12 Spritze alle 3 Wochen. Ich glaube das liegt nicht am Wohnort sondern eher an den behandelnen Arzt.
Einen Mangel kann nur der Arzt bzw. Labor durch eine Blutuntersuchung feststellen. Wenn man einen Mangel hat fühlt man sich schlapp, antriebslos und oft auch sehr müde.
Bei solch einer ernsten un komplizierten Krankheit braucht man unbedingt einen kompetenten und auch einfühlsamen Arzt zu dem man großes Vertrauen hat.
Die Aussage mit der Blutwurst....
Bleibt bitte am Ball und lasst euch nicht unterkriegen.

Liebe Grüße Bärbel

[vom alten stamm]

Hallo Aja

Ich bin selbst Betroffen von dieser Krankheit und kann die Aussagen ,von allen die Dir bisher geantwortet haben nur bestätigen !

Gerade die Gabe von B12 ist wirklich Lebensnotwendig und deshalb nicht zu unterschätzen .
Eine Antwort wie Sie deine Mutter von dem Arzt bekommen hat.
Zitat : (dass der Arzt wegen dem Blutmangel empfohlen hatte Blutwurst zu essen) ist mir wirklich noch nicht unter gekommen .

Deshalb möchte auch ich Dir den rat geben ,wie Bärbel und Suse es getan haben ,Ihr solltet meiner Meinung nach den Arzt wechseln und nach Möglichkeit Euch in die Hände eines Onkologen oder Internisten begeben ,die kennen sich mit solchen Sachen aufjedenfall besser aus !


Lieben Gruß Thomas

[Aja]

Hallo an alle,

vielen lieben Dank für Eure Antworten!
Dann hat mich mein Gefühl ja nicht getäuscht. Mein Vater hat in ein paar Tagen auch den ersten Termin bei einem Onkologen. Jetzt ist klar, dass er sich in erster Linie an diesen halten sollte und auch was in etwa weiter getan werden muss.

Gut das es dies Forum gibt. Alles Gute für Euch.
Aja