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Alt 21.02.2014, 00:55
ohMathilde ohMathilde ist offline
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Registriert seit: 21.02.2014
Beiträge: 1
Standard Hallo, ich bin neu hier.

Hallo ihr alle,

mein Name ist Mathilde und ich bin dreiundzwanzig Jahre alt. Vor mehr als einem Jahr wurde bei meinem Vater Lungenkrebs diagnostiziert und damals wurde uns gesagt, dass er nicht mehr lange zu Leben hätte. Er hatte aber doch noch eine sehr gute Zeit, die Chemos (es waren nur sehr leichte, weil er etliche Vorerkrankungen, u.A eine Niereninsuffizienz hat) hat er gut vertragen, die Bestrahlung auch und der Tumor war, laut der Ärzte, deutlich kleiner geworden. Dann eine Nachuntersuchung und da war er wieder: Groß und aggressiv. Vor zwei Wochen haben wir (meine fünf Geschwister und ich) uns dann dazu entschieden mit ihm über Palliativbetreuung zu sprechen. Er hat es erst abgelehnt, weil er nicht wahrhaben wollte das er "Sterbehilfe" benötigt, aber seit einer Woche braucht er sie wirklich. Ich habe ein ungutes Gefühl, weil es ihm bevor wir das alles veranlasst haben, noch so gut ging und innerhalb von wenigen Tagen schlug das alles dann um. Seit vier Tagen geht es ihm sehr schlecht, er bekommt Morphin, liegt hauptsächlich nur im Bett und wir bangen gerade um die Zeit die er noch hat. Doch mein Vater sieht nicht ein das er sterben wird und das es leider(!!), so wie es aussieht, nicht mehr solange dauern wird. Ich habe einfach unendlich viel Angst vor diesem Tag und es macht mich so traurig und manchmal habe ich das Gefühl in einem ganz ganz bösen Traum zu stecken und ich frage mich, wieso ich es nicht einfach akzeptieren kann, obwohl ich doch mehr als ein Jahr Zeit hatte mich darauf vorzubereiten. Ich fühle mich einfach noch viel zu jung um meinen Vater zu verlieren, ich bin noch nicht soweit, ich brauche ihn doch noch.
Seitdem das alles ist, habe ich das Gefühl das mir mein Leben viel zu groß ist, dass ich jetzt Dinge mache, die mein Vater früher gemacht hat. Das soll nicht bedeuten, dass ich das alles zu lästig finde, ganz im Gegenteil, ich wünsche mir sogar, dass er meine Hilfe häufiger einfach annehmen würde, anstatt so stur zu sein. Er kann z.B seit ein paar Tagen nicht mehr wirklich laufen, weil er sich kaum noch auf den Beinen halten kann, also müssen wir ihn mit dem Rollstuhl zur Toilette, bzw. auf den Toilettenstuhl setzen usw. aber er tut immer so als ginge es noch und schwankt dann oft hin und her. Das macht mir auch Angst und es macht mich manchmal so wütend, dass er es lieber in Kauf nimmt zu stürzen anstatt er sich von uns stützen lässt. Hat jemand hier ähnliches erlebt? Wie schafft man es mit der Diagnose Tod eines geliebten Menschen umzugehen? Wie schafft man es mit der Sturheit des Erkrankten umzugehen? Ich bin ganz verzweifelt und schreibe auf meinem Blog darüber, doch ich wünsche mir das mir jemand sagt, wie man das alles schafft, wie man das alles einfach hinbekommt, dieses Leben, wenn eine Krankheit kommt und einem eine der wichtigsten Personen nimmt.
Liebe Grüße
Mathilde
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Stichworte
angehörige, palliativ


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