Kind nach Hodenkrebs?

[Finchen01]

Hallo,
sorry, daß ich einen neuen Fred aufmache... ich hoffe, es war ok - habe einige Seiten zurückgestöbert, jedoch nichts gefunden.

Mein Partner hatte Hodenkrebs vor 2,5 Jahren mit Lungenmetastasen (keine Bauch-Organmetas, interessanterweise) und erhielt 4 Zyklen PEB Chemo und den Hoden entfernt.
Lymphknoten oder Blutgefäße waren keine betroffen.
Danach hatte er eine Komplettremission der Metas, was seit der Diagnose bildgebend und per TM kontrolliert wird (Sono, MRT (?), CT) und weiterhin sehr gut aussieht.

Da er schon Kinder hat, hat er kein Sperma eingefroren - kleiner Fehler vielleicht, denn wir sind seit über einem Jahr mega happy verliebt.

Ich habe noch keine Kinder und wir wünschen uns eines oder auch mehrere miteinander.'
Da ich selbst auch vom CA Ufer bin (jedoch eine Etage höher), sind wir sicher ein seltener Sonderfall...

Dennoch die Frage (denn der Urologe äußert sich nur sehr verhalten, wir haben zwar ein Pöttchen mitbekommen, aber noch nicht befüllt )

Gibt es unter Euch jemanden, der noch fruchtbar war nach 4 ZYklen PEB?
LG und viel gesundheit!
Finchen

[Illuminatus]

Zitat von Finchen01

Gibt es unter Euch jemanden, der noch fruchtbar war nach 4 ZYklen PEB?
LG und viel gesundheit!
Finchen

Hallo Finchen,

ich bin zufällig über Deinen Beitrag gestolpert und kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Die Wiederherstellung der Zeugungsfähigkeit nach einer Chemotherapie ist immer vom konkreten Einzelfall abhängig.

Dennoch kann es ja nicht schaden Euch ein bisschen Mut zu machen.

Meine Geschichte:

2003 Diagnose HK (Nicht-Seminom mit LK-Metastasierung und Lungenmetastasen)

anschließend
Semi-Kastratio
4 Zyklen PEB
LK-Entfernung Bauchraum

2009 Geburt meines 1. Sohnes
2012 Geburt meines 2. Sohnes



Viel Glück Euch beiden!

[Caren94]

Kurz zu mir. Ich bin neu hier im Forum und eigentlich passt das was ich schreibe nicht wirklich hier rein aber versuchen kann man es ja mal. Ich bin 20 Jahre alt und mit meinem 9 Jahre älteren Freund nun mittlerweile knapp 1,5 Jahre zusammen. Führen eine Fernbeziehung, zur Zeit ist er jedoch in meiner Stadt.

Letzte Woche hatte er einen Termin beim Urologen, da er den Verdacht auf Hodenkrebs hatte (es gibt eine Vorbelastung in der Familie). Nun hat sich dieser Verdacht leider bestätigt, er wurde vor 2 Tagen operiert und der Hoden wurde ihm entfernt. Ich schreibe das alles deswegen ohne jegliche Details, da mein Freund mir direkt nachdem er diese Diagnose erhalten hat gesagt hat, dass er jetzt eine Beziehungspause braucht (seitdem habe ich kaum etwas von ihm gehört, geschweige denn Details erfahren).

Ich hab um ehrlich zu sein vollstes Verständnis für ihn, er hat sich schon Gedanken über Kinder, Heiraten usw. gemacht, allerdings bin ich etwas überfragt, wie ich ihm helfen kann, mit der Situation umzugehen.

Er blockt völlig ab, wenn ich versuche, ihn zu erreichen (sei es über Telefon, Whatsapp, Post). Ich trau mich auch ehrlich nicht, ihn zu besuchen, weil er mir vermutlich gar nicht erst die Tür aufmachen würde. Mir gegenüber hatte er nur noch erwähnt, dass er mich nicht belasten wollen würde (ist völlig nach Hinten losgegangen). Als ich 14 war, habe ich meinen Vater durch Leukämie verloren. Kann natürlich sein, dass er den Kontakt zu mir wirklich nur deswegen vermeidet.

Nun meine Frage an euch, habt ihr selbst vllt eine ähnliche Situation erlebt? Oder irgendwelche Tipps, wie es mir gelingt, wenigstens wieder ein bisschen Kontakt zu ihm aufzubauen? Ich will ja für ihn da sein, nur lässt er das nicht zu. Macht mich im Moment doch ziemlich fertig, hoffe ihr könnt mir da vielleicht weiterhelfen

Liebe Grüße

[Caren94]

Hey HanSolo,

danke für deine Antwort, hat mich ein bisschen aufgemuntert. Habe meinen Freund heute morgen erreicht und er ist immerhin so weit, dass er sich morgen von mir zum Arzt begleiten lässt.

Alles Weitere wird man ja dann in Zukunft sehen

Nochmal danke fürs Hoffnung machen!

LG

[morgenleben79]

Hallo Caren

Jeder geht mit dem Thema Krebs anders um. Dein Freund wünscht sich eine Beziehungspause wahrscheinlich weil er selbst unglaublich viel Angst hat und weil er weiß das du durch Leukämie deinen Vater verloren hast.

Gib ihm Zeit sei für ihn da wenn er dich braucht und lass ihm ansonsten nur wissen das du immer für ihn da sein wirst.

Ich selber habe am Anfang nur sehr wenig über meine Krebserkrankung gesprochen mit meiner Frau und meiner Familie. Auch jetzt rede ich noch nicht sonderlich offen darüber. Ich kann damit zwar selbst sehr gut umgehen aber es nicht mit anderen kommuniezieren.

Andere wiederum rden darüber wie ein Wasserfall nur so als Beispiel.

Krebs ist eine einschneidende Erfahrung für jeden den es betrifft. Ich glaube sogar das Leute die behaupten das sie damit locker umgegangen sind und sich für sie dadurch im Leben nichts veränder hat sich etwas vormachen.

Daher wünsche ich deinem Freund viel Kraft um den richtigen Weg für sich zu finden und dir viel Kraft um ihm durch diese schwere Zeit zu helfen.

MFG
Christian

[Finchen01]

Bonjour,
nochmal danke für die Antworten!
"HanSolo", absolut genialer Nick!
"Egghard" übrigens auch...

Natürlich freue ich mich sehr, sehr über die gute Geschichte von Dir, ups, Namen vergessen (die Chemo, Ihr wisst), und finde es genial, was der menschliche Körper so alles kann!

Weiterhin viel Glück und alles Gute für Dich und die Familie!

Liebe Caren,
ich würde an Deiner Stelle weiterhin signalisieren, daß Du da bist, daß Du für IHN da bist.
Und erinnere die Docs ggf. daran, daß er vor einer Chemo auch Sperma einfrieren kann. Schadet ja nicht!
LG Finchen

[Finchen01]

Lieber HanSolo,
möge die Macht mir Dir sein und so!

Danke für Deine Antwort.
Klar weiß ich, daß nur ein (bzw. letztlich ja meist mehrere) Spermiogramme aussagekräftig für diesen Einzelfall sein wird.
Dennoch hilft mir Deine Aussage schonmal weiter - vielen Dank dafür!

Er hatte in der Tat keine Bestrahlung und keinen Truthahnschnitt, sondern wurde durch die Leiste operiert.
Lymphknoten wurden keine entfernt und es war ein Chorioncarcinom.

Der Urologe sagte nur, daß er in seinem Falle eine Wartezeit von mehr als 2 Jahren empfähle, da es zu Erbgutschäden durch die Chemo käme.
Deshalb war ich etwas perplex.

LG und viel Gesundheit für Dich,
Finchen

[Egghart]

Krieg der Sternenhimmel