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  #1  
Alt 04.05.2015, 15:17
Lara17 Lara17 ist offline
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Registriert seit: 27.07.2014
Beiträge: 4
Standard Mama gestorben und suche nach Austausch

Hey,

ich weiß nicht, ob mein Anliegen hier reinpasst, aber ich versuche es trotzdem mal.
Ich habe vor bald 9 Monaten meine Mama an ursprünglichem Darmkrebs verloren. Als sie starb war ich 17, inzwischen bin ich 18 Jahre alt. Das alles ist für mich sehr schwer, diese Hilflosigkeit und das Gefühl des "nichts machen können". Ich vermisse sie sehr, aber ich weiß, dass es für sie das Beste war. Ich lebe weiter, aber es fühlt sich so an als stünde ich fest auf einer Stelle, würde mich nicht rühren und die Außenwelt ist im ständigen Wandel. Alles geht weiter, obwohl für einen selbst eine Welt zusammengebrochen ist. Ich merke selbst, dass ich lerne, damit umzugehen. Irgendwie muss es ja weitergehen. Doch ich würde mich gerne mit Leuten austauschen, die ähnliches erlebt haben. Von Menschen, die sowas nicht erlebt haben, fühle ich mich nämlich oft unverstanden, was kein Vorwurf sein soll. Wie sollen sie sich auch in die Situation reinfühlen, wenn sie sowas nie durchgemacht haben. Ich glaube es würde mir eventuell etwas helfen, wenn ich mich verstandener fühlen würde. Deshalb würde ich mich freuen, wenn ich Menschen mit ähnlicher Erfahrung kennenlernen würde. Ihr könnt mir gerne privat eine Nachricht schreiben, aber auch unter meinen Beitrag. Vielen Dank!

Liebe Grüße
Lara
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  #2  
Alt 04.05.2015, 17:59
Hasi96 Hasi96 ist offline
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Registriert seit: 03.05.2015
Beiträge: 1
Standard AW: Mama gestorben und suche nach Austausch

Hallo Lara...meine Mama ist bereits verstorben als ich 13 Jahre alt war. Mir ging es ähnlich wie dir . Ich bin nun fast 19 Jahre alt . Ich kenn das Gefühl das du beschreibst. Andere Menschen können sowas auch nicht so leicht verstehen. Nachdem man so etwas mitgemacht hat , ist man einfach anders. Aber die anderen geben sich Mühe einen zu verstehen, zumindest meistens . Meine Mama ist damals an Eierstockskrebs gestorben, nach 5 Jahren des Kampfes. Bei mir ist es nun ja einige Jahre her, aber der Schmerz bleibt leider immer. Es wird besser, zwar immer nur ein bisschen, aber besser als gar nicht. Man lernt damit besser umzugehen. Und dieses Gefühl, dass man immer an einer Stelle stehen bleibt, obwohl die Welt sich immer weiter dreht, wird auch weniger. Es braucht nur etwas Zeit.
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  #3  
Alt 05.05.2015, 11:25
IrisA88 IrisA88 ist offline
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Registriert seit: 12.09.2013
Ort: Ostfriesland
Beiträge: 24
Standard AW: Mama gestorben und suche nach Austausch

Liebe Lara,
ich verstehe ziemlich gut, wie du dich fühlst. Als meine Mama gestorben ist, war ich zwar schon 25, aber trotzdem viel zu jung. Auch ich habe mich oft unverstanden gefühlt, besonders von meinen Freunden. Was die alle für lächerliche Probleme haben mit ihren Lerngruppen und Arbeitskollegen. Nichts im Vergleich zu dem, was ich durchgemacht habe. Es hat mich immer wahnsinnig gestört. Auch konnte ich es nie ertragen, wenn die irgendwas mit ihren Müttern machten. Noch heute tut es in meinem Herzen weh, wenn ich durch die Stadt schlendere und ein Mutter-Tochter-Gespann auf Shopping-Tour sehe.
Auch nach 17 Monaten wünsche ich mir einfach mit ihr Reden zu können wie früher und von meinem Alltag zu berichten. Die Leere ist immer noch da und wird vermutlich auch nie verschwinden, aber man lernt irgendwie damit zu leben.
In Gedanken bei dir
__________________
Mama 05.04.1959 - 03.12.2013

Das Licht der Liebe ist immer heller als der Schatten des Todes.

Mama, ich liebe dich! Du fehlst...
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  #4  
Alt 05.05.2015, 11:43
Cookie87 Cookie87 ist offline
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Registriert seit: 12.09.2013
Beiträge: 20
Standard AW: Mama gestorben und suche nach Austausch

Hallo Lara,

bei mir ist es nun mehr als 3 Monate her, dass mein Papa im Alter von 56 Jahren gestorben ist. Er hatte Prostatakrebs.
Ich bin nun 27 Jahre alt und wohne mit meinem Freund zusammen.

Dadurch das ich immer viel um die Ohren habe, lenkt mich natürlich viel von der Trauer ab. Ich bin viel bei meiner Mama und wir lenken uns gegenseitig ab, aber es fehlt halt immer jemand, der sonst auch immer dabei war.
Noch sind die "schlimmen" Tage nicht gekommen, sprich Vatertag, Geburtstag, Weihnachten, ... dabei war Ostern schon schlimm.

Auch wenn wir im Grunde wissen, dass uns und vor allem ihm viel Leid erspart wurde, so ist es doch nicht zu begreifen. Wir wissen, dass es besser war, aber wenn ich an seinem Grab stehe, kann ich es immer noch nicht glauben. Mir hilft es aber widerrum, da ich mich dann näher bei ihm fühle, auch wenn ich weiß, dass er immer bei uns ist, auch wenn nicht mehr körperlich.

Meine Mama kommt im moment zu Ruhe und dadurch ist es schlimm, wenn sie alleine ist. Aber ich kann ja auch nicht 24 Stunden bei ihr sein ... "mein" Leben geht ja auch weiter, auch wenn anders. Es fehlt jemand und noch kann ich mir nicht vorstellen wie das gehen soll

LG
Cookie87
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  #5  
Alt 11.05.2015, 20:46
Lara17 Lara17 ist offline
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Registriert seit: 27.07.2014
Beiträge: 4
Standard AW: Mama gestorben und suche nach Austausch

Es tut mir leid, dass ich erst jetzt zum schreiben komme, ich habe momentan sehr viel um die Ohren.

Ich denke auch, dass dieses Gefühl mit der Zeit besser wird. Ich habe schon von einigen gehört, dass die Trauer mit der Zeit anders wird... Mit 13 Jahren, das ist so früh... aber du scheinst sehr stark zu sein.

Das mit den "Problemen" der anderen kenne ich nur zu gut. Wie man so schön sagt "Wer keine Probleme hat, der macht sich welche."... Das Ausmaß der Probleme kann man nicht vergleichen und oft denkt man sich "solche Probleme hätte ich gerne."... Und auch das Gefühl, wenn die anderen über ihre Mutter-Tochter-Tage sprechen, oder man sie beim shoppen sieht. Das tut oft weh
weh. Das alles ist sehr schwer, aber das Leben geht weiter. Wir können dankbar sein für die so schöne Zeit mit ihnen und ich finde es immer wieder schön zu merken, was mich an mir selbst und an meinen Ansichten alles an Mama erinnert. Wir tragen sehr viel von ihnen in uns. Auch das Gefühl der Leere kenne ich. Manchmal frage ich mich, wie ich das alles eigentlich schaffe und dann komme ich zu der Antwort, dass ich meine Mama stolz machen möchte und für sie weitermachen möchte und andererseits ist es glaube ich viel "Verdrängung", man wird einfach vom Leben und der Umwelt mitgerissen. Alles funktioniert weiter.

Cookie78, das ist ja noch gar nicht lange her... Ich kann gut verstehen, dass du Angst vor diesen besonderen Tagen hast. Ich selbst habe jetzt schon einige hinter mir. Natürlich ist es anders. Man spürt, dass jemand fehlt und es kommen immer wieder diese Momente, in denen Stille eintritt und man traurig wird. Aber an solchen Tagen bin ich zusätzlich sehr dankbar, sie trotzdem mit so vielen lieben Menschen verbringen zu können, auch wenn ein sehr großer Teil fehlt! Und du hast recht damit, du kannst nicht immer bei deiner Mutter sein, du hast dein eigenes Leben. Natürlich kannst du ihr helfen, so wie du es schon machst. Aber du bist nicht dafür verantwortlich, dass es ihr besser geht. Dafür ist nur sie selbst verantwortlich. Gib Acht auf dich, sodass du nicht an deine Grenzen stößt. Du hast momentan mit genug Dingen zu kämpfen.

Danke für eure lieben Nachrichten! <3
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Stichworte
mama gestorben, trauerbewältigung


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