Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 05.04.2006, 11:21
Häschen 30 Häschen 30 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.04.2006
Ort: München
Beiträge: 41
Standard Ich fühle mich alleine gelassen!!!

hallo,
ich bin schon seit sehr langer Zeit ein stiller Leser hier bei euch. Ich muss sagen das es mir bis jetzt auch immer gereicht hat eure Themen zu lesen, es hat mir teilweise geholfen zu sehen das es euch genauso geht wie mir, das ich nicht alleine bin.

Meine Mami ist Ende des Jahres von uns gegangen und seit dem fühle ich mich alleine gelassen, es ist so schmerzlich der verlust meiner Mami ,das ich es in Worten nicht ausdrücken kann. Sie fehlt mir so und ich habe niemanden mit dem ich über das Thema reden kann,ich könnte den ganzen Tag über nichts anderes Reden, aber ich habe das Gefühl das mir keiner zuhört, alle sind so mit sich selber beschäftigt.
Alle denken immer wie stark ich doch bin wie ich das alles meistere, aber es ist nicht so. Ich lebe im Moment in meiner eigenen Welt.

Wie geht es euch so fühlt ihr euch auch so alleine??

Lieben Gruß an alle
häschen 30

Mami du lebst in meinen Herzen weiter. Ich hab Dich ganz doll lieb!!!
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 05.04.2006, 11:37
Benutzerbild von Kiwi
Kiwi Kiwi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.02.2006
Beiträge: 146
Standard AW: Ich fühle mich alleine gelassen!!!

Hallo Häschen

Ich schenke dir ein Gedicht von Bonhoeffer, dass mir selber viel Trost spendet:

...es gibt nichts, was uns die Abwesenheit eines geliebten Menschen ersetzen kann; und man soll das auch gar nicht versuchen, man muss es einfach aushalten und durchhalten; das klingt zunächst sehr hart, aber es ist doch zugleich ein großer Trost, denn indem die Lücke wirklich unausgefüllt bleibt, bleibt man durch sie miteinander verbunden.

Viel Kraft - und wärmende Sonnenstrahlen sendet dir Kiwi
__________________
Leuchtende Tage - nicht weinen, dass sie vorüber, sondern lächeln, dass sie gewesen. (Tagore)
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 05.04.2006, 13:38
Benutzerbild von AndreaS
AndreaS AndreaS ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.02.2005
Ort: SB
Beiträge: 962
Standard AW: Ich fühle mich alleine gelassen!!!

Hallo Häschen,

man fühlt sich alleingelassen in seinem Schmerz, das stimmt. Auch ich kenne das Gefühl immer und immer wieder erzählen zu wollen. Es ist das Thema, das meine Gedanken und Gefühle bestimmt. Aber leider ist es so, dass meistens keiner zuhören will oder kann. Irgendwann kommt dann der Punkt, an dem man einfach still ist. Die Frage "wie geht es dir" mit "gut" beantwortet und Ende.

Hier jedoch hast du die Gelegenheit zu reden. Immer und immer wieder. Hier kannst du von deiner lieben Mama erzählen, von deinen Gefühlen, von deinem Schmerz und deiner Wut, von deiner Traurigkeit und vielleicht auch bald von deiner neuen Hoffnung.

Und es wird immer jemand da sein, der dir zuhört. Immer wird dich jemand verstehen.

Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe, dass du weiterhin diese Plattform nutzen wirst, um dir alles von der Seele zu schreiben. Ich bin sicher, es wird dir gut tun.

LG
Andrea
__________________
Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι
και δεν επέστρεψες
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 05.04.2006, 15:38
Benutzerbild von SiHa
SiHa SiHa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.09.2005
Ort: Nähe Hamburg
Beiträge: 143
Standard AW: Ich fühle mich alleine gelassen!!!

Ich habe mich gestern auch dabei ertappt, dass ich anderen nicht mehr die Wahrheit über mein Gefühlschaos sage. Ich habe langsam das Gefühl, es wird von mir erwartet, dass ich wieder "in Ordnung" bin oder so. Also sage ich: << Ja, mir geht es gut. Manchmal falle ich in ein tiefes Loch, aber das ist kein Problem. Ich komm da ja wieder raus..>> ... und das Ganze mit einem zuversichtlichen Lächeln garniert und schon biste raus aus der Kiste...
Es wird dann auch langsam immer weniger, dass dich die Leute wirklich ernsthaft und interessiert fragen, wie es einem geht. Oder kommt es mir nur so vor? Die Welt dreht sich für alle anderen weiter und ich stolpere irgendwie hinterher ... und bin mir nicht mal sicher, ob ich wirklich den Anschluß wieder finden will...
Und eigentlich ist gar nix okay. Es ist einfach schwer, traurig, duster und schrecklich zugleich. Aber wie will man das Aussenstehenden vermitteln? Wahrscheinlich könnte ich es auch nicht nachvollziehen, wenn's mich nicht selber beträfe.. also, kann man den Leuten auch nicht wirklich böse sein, oder?
Aber trotz allem bin ich auch der Meinung, dass ich mich nicht hängen lassen darf. Also schön geregelt zur Arbeit gehen, viel unternehmen und auch was Neues ausprobieren (ich persönlich versuch's jetzt mal mit nem Nähkurs.. ).
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 05.04.2006, 17:50
Benutzerbild von teufelchen_26
teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.12.2005
Beiträge: 190
Standard AW: Ich fühle mich alleine gelassen!!!

hässchen, du bist nicht allein lass dich mal virtuell knuddeln...

hast du gar niemanden zum reden oder willst du vielleicht mit niemanden reden? ich glaube dass die meisten menschen einem zuhören wenn man von alleine redet.

hast du keinen partner oder so?

ich fühle mich auch oft alleine aber eher weil ich das gefühl habe... dass es niemand so richtig versteht... ich werde schon geknuddelt und so... aber verstehen tun die meisten meine situation nicht.. aber das kann ich ja auch nicht erwarten... sie haben ja ihre mütter noch..

versuch doch einfach dir wenigstens eine person zum reden zu suchen... und ich glaube nicht dass du diese nervst oder so...

liebe grüße
das teufelchen
__________________
Niemand den man wirklich liebt ist jemals tot
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 06.04.2006, 08:56
Juhu Juhu ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.08.2005
Ort: Reinach BL
Beiträge: 11
Standard AW: Ich fühle mich alleine gelassen!!!

Hallo zusammen,
Ich kenne das, das Alleingelassen werden.
Mein Vater ist vor ca. 1,5 Jahren gestorben. Mit meiner Trauer fühlte und fühle ich mich auch etwas alleingelassen.
Mein Vater war Alkoholiker, meine Mutter wollte sich sowieso von ihm scheiden lassen, aber da wurde er eben krank und da konnte sie ihn auch nicht im Stich lassen. Nun fühlt sie sich natürlich befreit und ist froh, das er weg ist. Meine Schwester redet ebenso, sie sei froh, dass er weg ist. Wie es in ihr drin aussieht, keine Ahnung. Nach der Beerdigung ging man mehr oder weniger sofort ins Alltagsleben zurück.
Dementsprechend ist mein Vater nun ein Tabuthema. Ich wollte manchmal darüber reden, weil ich vermisse ihn. Ich bin auch froh, dass das ganze ein Ende hatte (wg. Alkohol). Für die beiden stimmts, sie reden nicht darüber.
Schön, und was ist mit mir? Also schweige ich auch und schleppe alles mit mir rum und habe niemanden, mit dem ich darüber reden kann. Wenn ich davon anfange, mit den beiden darüber zu reden, über meine Gefühle, sie verstehen es nicht. Oder es heisst, ich sei sensibel, ich solle nicht so sein. Das Leben geht ja schliesslich weiter (das tut es in der Tat - der Tod gehört ja auch zum Leben..und ich versinke ja nicht in Depressionen).
Meine Freundinnen und mein Lebenspartner hören mir schon zu, aber sagen auch, wir können Dir nur zuhören, aber mehr nicht. Wir kennen das nicht, unsere Väter leben ja noch. Das kann ich auch verstehen und es tut auch gut, mal jemanden zu haben, der zuhört. Aber es täte auch gut, mal mit jemandem reden zu können, der ähnliches erlebt hat.

Meine Mutter hat nie gelernt, über Gefühle zu sprechen, sie will immer die Starke raushängen. Meine Schwester ist da gleich. Bei ihnen ist immer Jubel, Trubel, Heiterkeit. Mittlerweile fühle ich mich sowieso ausgeschlossen aus Ihrer Runde, fühle mich als Störfaktor. Die ganze Situation stinkt mir langsam.

Ich ziehe mich immer mehr zurück. Mittlerweile habe ich das Gefühl, ich hätte nicht nur meinen Vater verloren, sondern den Rest der Familie ist irgendwie auch abhanden gekommen.

Grüsse
Juhu
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 06.04.2006, 14:02
Häschen 30 Häschen 30 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.04.2006
Ort: München
Beiträge: 41
Standard AW: Ich fühle mich alleine gelassen!!!

danke für die lieben worte,

es ist schrecklich den wichtigsten Menschen im Leben zu verlieren,wer das nicht selber miterlebt hat ,wird es auch nie begreifen. Meine Mami war der einstigste Mensch der mir richtig zugehört und mir gute Ratschläge in allen Dingen im Leben gegeben hat. Sie wollte auch immer wissen wie es mir oder meinen Kindern geht, aber seit sie nicht mehr da ist ist keiner mehr, der zuhört oder den es interessiert. Mein Papa ist so mit sich selbst und tausend anderen Dingen beschäftigt und fragt noch nicht mal wenn wir telefonieren wie es uns geht.

"...ist ja auch alles schon drei Monate her" da muß es einem ja prima gehen!!!

Meine beste Freundin mit der ich reden kann die es auch nachvollziehen kann wohnt so weit weg wir telefoieren zwar wochentlich aber es reicht halt nicht.

Meine Mami fehlt mir so, manchmal ist es so das ich denke das sie bald wieder bei uns ist, aber dann holt mich die Wirklichkeit wieder ein und bemerke das ich noch so viele Jahre ohne sie leben muß.(da ich ja auch erst 30 bin) meine Mami war doch auch erst gerade 53 Jahre jung.

liebe grüße
häschen
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 06.04.2006, 14:47
Juhu Juhu ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.08.2005
Ort: Reinach BL
Beiträge: 11
Standard AW: Ich fühle mich alleine gelassen!!!

Hallo Häschen,

Mein Vater war 58, ich war knapp 30, als er starb.

Ich kann es nachvollziehen.

Als sich der Todestag jährte, da tat in unserer Familie jeder etwas für sich. Traurig. Wobei meine Mutter dann gegen Neun Uhr abends heulend anrief und wir vorbei gingen, weil wir dachten, es nimmt sie mehr mit, wie sie zugibt. Aber sie wollte nicht reden.

Grüsse
Juhu
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 06.04.2006, 15:50
Benutzerbild von SiHa
SiHa SiHa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.09.2005
Ort: Nähe Hamburg
Beiträge: 143
Standard AW: Ich fühle mich alleine gelassen!!!

Hallo Häschen!

Vielleicht noch ein Tipp für Dich, wenn's zu arg wird und die Gefühlswelt in Dir hoch- und überkocht... (ich habe heut nämlich grad so einen Tag erwischt und mir hilft's dann immer ein wenig): Schreib Deiner Mama einen Brief. Schreib alles rein, was Dir so durch den Kopf geht, was Dich beschäftigt und belastet, was Du ihr vielleicht auch immer noch sagen wolltest - einfach alles, was aus Deiner Seele spricht.
Ich nehme diesen Brief dann mit zum Grab und lese ihn erst vor und verbrenne ihn dann. Für mich ist das dann so, als ob ich ihn zu Frank in den Himmel schicken würde und ich fühle mich ein bisschen näher.
Vielleicht ist das auch eine Weise, die dir ein wenig hilft...
Lieben Gruß
Simone
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 06.04.2006, 15:56
Benutzerbild von Kerstin63
Kerstin63 Kerstin63 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.10.2002
Ort: Norddeutschland
Beiträge: 155
Standard AW: Ich fühle mich alleine gelassen!!!

Hallo Ihr,

mir geht bzw. ging es ähnlich.

Mein Vater ist am 13.6.04 einen Tag vor seinem 68 Geb. gestorben. Heute genau vor zwei Jahren ging er auf seinen 2 Bbeinen ins KH um sich wegen Darmkrebsrezidiv operieren zu lassen, dann ging alles schief und er bekam eine Lungenemobolie und während der folgenden Wochen auf der Intensiv eine Infektion + Komplikation nach der anderen, bis er schliesslich gestorben ist. Schon während dieser letzten schrecklichen Wochen musste ich leider auch feststellen, dass man nur ganz wenigen Menschen erzählen kann was man da sieht und denkt und fühlt. Krebs und Tod sind nun mal nicht gerade die bevorzugten Themen.... Ich kann allerdings nicht behaupten, dass ich früher viel mutiger gewesen wäre als viele Freunde/Bekannte von denen ich mich nun enttäuscht und allein gelassen fühlte.

Leider ging auch ein Riss durch den Rest der Familie, noch während mein Vater im KH lag, denn meine Eltern waren seit Jahren getrennt + mein Vater inzwischen neu verheiratet was meine Mutter nie akzeptiert hat. Mein Bruder hat nach 2-3 Besuchen im KH "schlapp gemacht" und sich zurück gezogen, also stand ich aus der "eigentlichen" Familie allein da, zum Glück zusammen mit der neuen Frau. Ausserdem hatte ich zum Glück meinen Thera, dem ich alles erzählen konnte, trotzdem hat es wehgetan mit anderen Leuten am Tisch zu sitzen und zu spüren dass die Themen die mich am meisten bewegten nicht willkommen waren..... das isoliert. Ich habe mich dann relativ lange im Thema Krebs + Tod vergraben, viel im Internet gelesen und Bücher zum Thema. Ich bin da ziemlich lange drin verweilt, es zieht mich immer noch an, ganz komisch... aber es ist nicht mehr so obsessiv. gehört aber jetzt zum Leben dazu und ich zucke nicht mehr davor zurück.

Inzwischen akzeptiere ich aber, dass viele Menschen da Berührungsängste haben, was soll's man kann sie ja nicht dazu zwingen. Manchmal habe ich schon etwas hämisch (nicht nett, ich weiss...) gedacht "wartet's ab.... das kommt auf uns alle zu....". Aber letzten Endes weiss man eben erst wie es ist wenn man es selbst erlebt. Die Menschen die zugehört haben und das ausgehalten haben, hatten meist schon selbst ähnliche Verluste + Krankheiten miterlebt.

Letzten Endes denke ich, muss man die Trauer ohnehin irgendwie allein aushalten, da kann einen keiner durchtragen. Natürlich, reden hilft oft, wobei es aber auch Dinge gibt die ich bis heute nicht aussprechen kann oder möchte. Aber ganz ganz wichtig war mein Thera, das war zwar nur einmal pro Woche, aber da konnte ich richtig alles ablassen.... und mit der Zeit wird es dann besser.... fühle mich auch nicht mehr so isoliert, habe mich mit der Enttäuschung arrangiert und nehme es eigentlich (ausser meinem Bruder) niemandem mehr übel. Ich versuche das so zu sehen, dass die Menschen die darüber nicht reden können/wollen in ihren eigenen Grenzen gefangen sind, dass ich es also nicht persönlich nehme, sondern denke "nun ja, der/die kann das eben nicht". So war es eben, so ist es eben, umso wertvoller sind mir die Verbindungen wo solche Gespräche möglich waren und sind.

Viele Grüsse
Kerstin
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 06.04.2006, 17:53
Benutzerbild von teufelchen_26
teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.12.2005
Beiträge: 190
Standard AW: Ich fühle mich alleine gelassen!!!

Nun ja was soll ich sagen, auf der einen Seite hat Kerstin da ein wenig Recht. Die Trauer muss man wohl zum Teil selber tragen, aber man kann viel dadurch lindern wenn man redet. Vielleicht weiß das Hässchen ja nicht dass es Leute gibt die ihm durchaus zuhören würden wenn sie sich öffnet.

Leider sind viele Leute blind für Gefühle anderer. Sie können miteinander leben und merken nicht, dass es dem menschen neben ihm nicht gut geht. viele Leute können auch nicht über ihre gefühle reden und sind verschlossen und brauche sehr lange bis sie sich öffnen können.

Man möchte es auch nicht hinnehmen dass der mensch den man so sehr liebt, tod ist, aber leider muß man damit klar kommen auch wenn es einen das herz zerreißt.

ich selber bin seit dem tod meiner mutter sehr verwirrt und weiß oft nicht was ich will oder mir ist so ziemlich alles sch...egal... ich habe da phasen wo es sehr schmerzt andere tage gehts dann wieder besser... aber an sie denken tue ich jeden tag...

den einen tag war ich eine kirche und habe für sie eine kerze angezündet und habe dabei geweint... und dass obwohl ich alles andere als kirchlich oder gläubig bin. ich wollte ihr ein zeichen senden dass sie weiß ich denke oft an sie.

sie fehlt mir.

ganz liebe grüße
das teufelchen
__________________
Niemand den man wirklich liebt ist jemals tot
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 30.04.2006, 16:04
Häschen 30 Häschen 30 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.04.2006
Ort: München
Beiträge: 41
Standard AW: Ich fühle mich alleine gelassen!!!

Liebe Mama,

es ist heute genau 4 Monate her ,das du von uns gegangen bist und es schmerzt genau noch so wie am ersten Tag. Ich vermisse dich so sehr, du fehlst mir einfach.
Gestern war es besonders schlimm, denn ich habe mir Fotos angeschaut, wo du mit den Kindern drauf bist ,als sie noch Baby waren wo die Welt noch in Ordung war und du nicht krank.Selbst als du schon krank warst hast du dir das den Kindern gegenüber nie anmerken lassen und warst so gut du konntest Vollblut Oma.
Du warst einfach die beste Mama und Oma der Welt, du warst immer für mich und die Kinder da . Jetzt ist mein Leben irgendwie so Trostlos , es war so schön jeden Tag deine Stimme zu hören. Die Kinder haben dich sehr geliebt und reden auch des öfteren von dir wie schön es mit dir war und was du alles mit ihnen gemacht hast.
Dich wird keiner ersetzen können. Es gibt auch keinen der mit den Kindern so liebevoll umgeht wie du es getan hast.

Ich möchte dir heute sagen wie Dankbar ich dir bin für die schöne Zeit.Ich liebe dich sehr, du wirst immer in meien Herzen sein.

Es wäre schön wenn du mir mal wieder ein Zeichen geben würdest, nicht das ich dich verschreckt habe letztes mal. Aber es ist so unheimlich, das ich mich erst mal daran gewöhnen muß, das ist aber alles so neu für mich ,das ich damit noch sehr ängstlich umgehe.

Vielen Dank

Liebe Grüße

Deine Doreen und Kinder
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 30.04.2006, 17:28
Benutzerbild von ~Jessie~
~Jessie~ ~Jessie~ ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 31.03.2006
Beiträge: 41
Standard AW: Ich fühle mich alleine gelassen!!!

hallo häschen!

das mit deiner mum tut mir leid *dich ma in den arm nehm und dolle drück*

sie hat dir sehr viel bedeutet, das merkt man....und sie hat ein tiefes loch in dein leben gerissen....aber vergiss nicht du hast noch deine kinder, die dich brauchen. ich kann es verstehen, dass du dich allein gelassen fühlst. mir geht es genauso. die meisten menschen haben berührungsängste mit diesem thema. sie könnten sich nicht vorstellen wie schrecklich es sein muss, einen eigenen angehörigen zu verlieren...deshalb reagieren sie mit abwehr. das macht mir auch schwer zu schaffen. aber ich kann es den menschen auch nicht übel nehmen..

was mich aber ärgert, ist die situation in meiner familie. irgendwie nimmt es alle sehr mit, dass meine mum gestorben ist, aber jeder macht die sache mit sich aus. das finde ich total schlimm. meine oma weint sehr viel. sie ist die einzige, die ihre gefühle nach außen zeigen kann. wenn ich sie aber in den arm nehmen und trösten möchte, nimmt sie es nicht an. mein opa zeigt schon gar keine gefühle. mein bruder und ich wir drücken es über den körper aus. er hat mit dem herzen zu tun (bluthochdruck...ich nehme mal an, dass sind auch panikattacken bei ihm) und ich fühle mich auch ständig schlecht und hab eine angststörung.....das kann irgendwie keiner verstehen. jeder erwartet von mir zu funktionieren. ich muss stark sein und das schaffen. erst wenn ich im krankenhaus lieg, sehen alle, dass es mir schlecht geht...oder wie?

zu mir kommt keiner und fragt mich mal wie es mir geht. wenn meine oma mal fragt, dann möchte sie nur hören, dass es gut geht....also sage ich auch, dass es gut geht. was ich genau habe wollen sie meist eh nicht wissen....sie wollen es gar nicht verstehen. die denken ich sitz daheim und komm schon klar.....nur weil ich nicht weine, geht es mir ja auch nicht schlecht.....

mein bruder kann auch schlecht darüber reden.....jeder macht seins....ich hab nur meinen freund zum reden....und zum anlehnen....aber so richtig weiß ich auch gar nicht worüber ich da reden soll...ich finde keine worte...meine gedanken schweifen ab...und meine gefühle...sind irgendwie nich da.....ich spüre eine endlose leere, die mich auffrisst.....

liebe grüße

jessie
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 30.04.2006, 17:32
Benutzerbild von ~Jessie~
~Jessie~ ~Jessie~ ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 31.03.2006
Beiträge: 41
Standard AW: Ich fühle mich alleine gelassen!!!

liebe simone

das mit dem brief ist eine sehr gute idee...wenn ich mal so weit sein sollte, all diese gefühle wie trauer, enttäuschung, wut...usw zuspüren...und ich nicht weiß wo hin damit, dann werde ich auf diesen rat zurückkommen. denn wenn man es sich von der seele geschrieben hat, geht es einem bestimmt besser. erst recht, wenn man seine gefühle und fragen demenigen mitteilt, den es betrifft....


@JUHU:

ich nehme dich mal fest in den arm....das mit deiner familie hört sich schrecklich an...sie wissen gar nicht, was sie dir und sich selbst damit antun. hast du sie schon einmal darauf angesprochen, wie es dir dabei geht, wenn sie dich so behandeln? hast du vielleicht schon mal an eine thera gedacht?


liebe grüße

jessie
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 01.05.2006, 21:55
Häschen 30 Häschen 30 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.04.2006
Ort: München
Beiträge: 41
Standard AW: Ich fühle mich alleine gelassen!!!

Hallo Jessie,

danke für deine lieben Worte, hat mich ein bisschen aufgebaut.

Meine Mama hatte Gebärmutterhalskrebs, konnte aber nicht operiert werden ,da er schon zu weit fortgeschritten war. Sie hat von der Diagnose bis zu ihren Tod fast auf den Tag genau noch 2 Jahre. Sie hat alles ausprobiert was es nur gibt, aber leider hat es alles nicht geholfen.

Ja mein papa nervt mich wenn wir telefonieren(so frühsten um 22.30 Uhr wo keiner mehr aufnahme fähig ist) er erzählt immer das selbe und merkt nicht das es mich nervt und wenn er seinen Senf abgegeben hat sagt er tschüß kind bis bald.....

Ich würde so gerne mehr auf den Friedhof gehen ,aber die Entfernung, denn da habe ich das Gefühl ihr ganz Nahe zu sein. Wenn ich zu Hause bin gehe ich auch am liebsten alleine.

Wie geht es dir heute so, ich hoffe das du das einigermaßen gut überstehst.
hast du noch Kontakt zu dem Freund von Deiner Mutter.Der ist ja so mies, was ich da schon alles gelesen habe ist ja voll krass.

Liebe Grüße Häschen
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:59 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55