Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Gebärmutterkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 18.07.2010, 21:34
Pavi Pavi ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 18.07.2010
Beiträge: 7
Standard erst Konsitation jetzt Wertheim op geplant

Hallo alle zusammen,

ich habe hier schon einiges gelesen, doch nie den Mut gehabt selber zu schreiben.
Ich habe ca. vor 2 Wochen nach einen aufälligen Pap eine Konisation bekommen. Letze Woche habe ich den Befund bekommen.
Mindestens ein pT 1b G3
Ich kann das nicht richtig einordnen und je mehr ich lese um so mehr Panik bekomme ich.
Der histologische Befund voller Fremdwörter und ich verstehe nur die Hälfte
Natürlich habe ich ein ausführliches Gespräch mit meiner Ärztin gehabt, die mir die nächsten Therapieschritte erklärt hat, aber zu der Art und Ausbreitung natürlich nichts sagt, weil die Untersuchungen noch fehlen und erst was sicher sagen könnten wenn dass was sie aus mir rausschneiden pathologisch untersucht worden ist.
Im Kankenhaus haben sie die Wertheimer - OP geplant, am 16. August. Natürlich kommen noch diverse Voruntersucheungen wie MRC, Ultraschall, Labor und Röngen.
Radio - Chemo ist nicht auszuschließen, aber auch noch nicht sicher.

Ich habe jetzt nur noch Angst, weine sehr viel und schaffe es nicht meine Gefühle zu sortieren. Ich bin auch ein Mensch der fast alles mit sich selber ausmacht und nicht viel nach außen trägt.
Wie habt ihr es geschafft euer Gefühlschaos im Griff zu bekommen?

Liebe Grüße
Pavi
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 18.07.2010, 22:30
Benutzerbild von shocked
shocked shocked ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.12.2009
Ort: ST
Beiträge: 198
Standard AW: erst Konsitation jetzt Wertheim op geplant

Hallo Pavi ...

erstmal tut es mir wirklich sehr leid, dass wir uns aus diesem Grund kennenlernen.
Dein Gefühlschaos kann ich mehr als gut verstehen, schließlich haben viele hier sowas durch. Wie man das in den Griff kriegt? Mmmh, schwierige Frage, da ja jeder verschieden ist. Ich zum Beispiel habe mich nach anfänglichen Schock informiert, sehr viel informiert. Das Inet "rauf und runter" gelesen, damit ich wußte, was auf mich zukommt, bzw. zukommen kann. Ich bin in der Beziehung ein kleiner Kontrollfreak (aber nur, was mich betrifft ) Mir hat es geholfen, aber es kann natürlich auch das genaue Gegenteil bewirken?!

Ich denke, man kann sich zwar informieren bzw. belesen, aber man sollte eben auch den Ärzten vertrauen.

Ich drücke dir für die bevorstehende Zeit ganz fest die Daumen und wünsch dir das Beste!
__________________
Liebe Grüße
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 19.07.2010, 08:39
Benutzerbild von Asi
Asi Asi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.04.2010
Ort: Rheinland
Beiträge: 893
Standard AW: erst Konsitation jetzt Wertheim op geplant

Hallo Pavi,

ich kann mich Mimmi's Bericht nur anschliessen.
Ich hatte am 18.3. die Wertheim-OP. Wenn ich die Zeit gehabt hätte und das Forum zu diesem Zeitpunkt schon gekannt hätte, dann hätte ich mich wahrscheinlich nicht operien lassen, sondern hätte mich für die TMMR-Methode entschieden.
Ich bekam das Ergebnis (Arzt sagte nur: Sieht nicht so gut aus, sie müssen operiert werden und am Besten gehen sie in das EVK) der Gewebeprobeentnahme Freitags und Dienstag war ich schon im KH. An den verbleibenden Tagen wusste ich ehrlich gesagt nicht, was ich denken sollte.

Informiere Dich bitte auch über die Nebenwirkungen und Komplikationen, die bei einer OP auftreten können. Weggeschnibbelt ist relativ schnell.
Mir wurde der Wisch im KH vor die Nase gehalten und musste sofort unterschreiben. Mir blieb überhaupt keine Zeit den Aufklärungsbogen durchzulesen.

Leider hatte ich das Pech, dass bei mir die Blase oder die Nerven der Blase beschädigt wurden. Ich hantiere jetzt selber mit Kathetern rum, weil ich die Blase nicht mehr entleert bekomme. Aufklärung bei mir im KH war gleich Null.

Letztendlich mußt Du aber entscheiden, welche Methode Du wählen willst.

Ich wünsche Dir alles Gute und drück Dir die Daumen.

LG
Asi
__________________
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 19.07.2010, 09:19
Benutzerbild von Cee
Cee Cee ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.08.2008
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 752
Standard AW: erst Konsitation jetzt Wertheim op geplant

ein warmes Willkommen Pavi,

von Diagnose bis Einweisung in KH hatte ich genau 2 Tage dazwischen - voller Verwirrung, mir die Kehle zuschnürende Angst, Ungläubigkeit und Weinen

Als ich dann im KH war, hatte ich das Gefühl, von einem Zug überrollt zu werden - so schnell ging alles mit mir und um mich herum. Ich hatte keine Gelegenheit, mir Gedanken zu machen oder eine Zweitmeinung einzuholen - hatte aber das große Glück, an einen wirklich guten Operateur für meine Wertheim geraten zu sein. Er betreut mich bis heute innerhalb meiner Krebsvorsorge. Es ist vor allem sehr wichtig, einen ausgesprochen guten "Handwerker" zu finden. Also jemanden, der diese Art der Operation bereits mehrfach durchgeführt hat. Denn es ist sehr wichtig, dass einerseits radikal (um den Krebs zu eliminieren) und andererseits so schonend wie möglich zu operieren, damit Du später so wenig Probleme wie möglich mit allen anderen Funktionalitäten Deines Unterleibs hast (Verwachsungen am Narbengewebe, Blasen- und Darmfunktion etc.). Auch die Wahl des Krankenhauses ist hier von Bedeutung.

Ich würde mich nach Leipzig an Prof. H. zu wenden - er reagiert ausgesprochen schnell und wird Dir dann seine Einschätzung geben, auf die Du Dich verlassen kannst.

Wie schafft man es, mit diesem psycho-Chaos zurecht zu kommen? Gar nicht. Man wächst da rein, weil man keine andere Chance hat. Ich habe angefangen, mich schlau zu lesen, mich mit der Erkrankung und ihren Auswirkungen auseinander zu setzen. Nach der Op rate ich Dir zu einer Reha und zu pychoonkologischer Betreuung, um das Trauma irgendwie zu verarbeiten. Es ist eine Zeit voller Ungewissheit, Angst und Schmerzen (die allerdings hatten bei mir gen geringsten und kürzesten Anteil).

Aber Du wirst Dich wundern, wie erfreulich schnell Du wieder auf die Beine kommst

Erst einmal muss eine komplette Abklärung erfolgen. Wie weit ist der Krebs fortgeschritten? Welche FIGO-Einteilung bekommt Dein Tumor? Und welches Grading (G) - einen G3 zu diagnostizieren ohne pathologischen Befund finde ich persönlich etwas hochgegriffen. Das würde ich erstmal abwarten!

Von dieser kompletten Abklärung hängt dann natürlich nach der OP Deine weitere Behandlung ab (Chemo/Bestrahlung ja oder nein).

Wenn Du magst, kannst Du hier meine Geschichte nachlesen: http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=34133

Erkrankt bin ich genau vor 2 Jahren, operiert am 18.7.2008 - ich arbeite wieder Vollzeit

Pavi, egal was passiert - hier ist immer jemand mit einem offenen Ohr für jegliche Art von Sorgen, die mit dieser Erkrankung einher gehen. Wenn Du also was loswerden möchtest, dann bist Du hier immer willkommen.

Alles Gute weiterhin - und halt' uns mal auf de Laufenden, wie es mit Dir weiter geht
__________________
Liebe Grüße

Cee


© HUNGER, PIPI, KALT - so sind Mädchen halt!

Geändert von gitti2002 (19.07.2010 um 11:20 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 19.07.2010, 10:06
Pavi Pavi ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 18.07.2010
Beiträge: 7
Standard AW: erst Konsitation jetzt Wertheim op geplant

Guten Morgen,
danke für eure Antworten.

mein Krankheitsverlauf zieht sich schon etwas länger hin. Es fing vor ca. 2 Jahren an, das ich nach oder während dem GV immer Blutungen bekam.Ich ging zudem nahm ich ständig ab und wurde immer dünner. Ich ging dann zu meinem FA und sie stellte nichts fest. Auch die Abstriche waren ohne befund. Sie meinte es könnte eine verletzung am Muttermund sein die nicht ausheilt und sollte das mit Salbe behandeln.
Nach und nach kamen die Blutungen auch einfach so, sie wurden immer stärker, und ich bekam immer häufiger Unterleibsschmerzen, während meiner Regel manchmal schon wehen ähnlich. Dazu kam noch das ich keinerlei Druck mehr ertragenkonnte am Unterbauch. Ich wurde immer müder und kraftloser. Ich kam mir oft vor wie ein Simulant! Ich entschloss mich den FA zu wechseln. Da ich ländlich wohne habe ich immer eine lange Anreise, aber das war nebensächlich.
Ich erkläret ihr meine Symthome, auch das ich und das die deswegen schon in Behandliung war, und das die vorangegangen Pap ohne Befund waren. Bei der Ultraschalluntersuchung stellte sie fest, das in meiner Gebährmutter irgendwas ist, machte natürlich die Abstriche und es hieß wieder warten.
Der Befund kam und war PAP 3 und ein invasiss Kazenom nicht auszuschließen also weitere Abklärung. Wir entschieden uns dann zur Konisation. Im Krankenhaus hat die behandeltene Ärztin sich für mich wirklich Zeit genommen, alles erklärt und mir Mut gemacht. Die eig Konisation habe ich sehr gut überstanden. Und konnte danach auch direkt wieder heimgehen.Ich hoffte im stillen das es damit gut ist, und ich alles überstanden habe... aber.
Sie riefen mich vom Krankenhaus an und wir wurden zu einem Gespräch eingeladen. Wir dh mein Mann und ich. Ich bin froh das er mich bei den Untersuchungen oder Gesprächen begleitet, denn so hört er alles aus erster Hand. Ich höre teilweise nicht zu, weil ich es nicht wissen will oder in dem Moment nicht Aushalte, Die Ärztin ist wirklich sehr nett und einfühlsam, ich kann die auch zehn mal am Tag anrufen, sie nimmt sich Zeit oder ruft mich schnellst möglich zurück. So habe ich dass, vor allem im Krankenhaus noch nicht erlebt. Naja, das Gespräch zog sich schon über 2 Std zu. Ich wollte alles wissen, auch was danach, und Chemo und und. Ich habe jede Menge Informationsmaterial mitbekommen und Adressen für Selbsthilfegruppen usw.

@ Cee

Der Befund ist histologisch abgklärt, den habe ich nach der Konisation bekommen. Daraufhin wurde ja die OP geplant. Vorher war die Rede von einer eventuellen Gebährmutterentfernung ect. Also keine großen Sachen.
Im histologischen Befund steht, dass die Gewebeprobe vom Konis stark eingerissen ist und der Tumor in die Tiefe geht. Von der Gebährmutter wurden Gewebeproben gemacht und die Schleimhaut die ausgeschabt wurde. Überall sind Krebszellen oder Tumorzellen wenn ich den Befund richtig gedeutet habe, Der Tumor zeigt 80% der Fläche solides Wachstum, was auch immer das heißt..

Ja das Problem ist.... wie soll ich mich in Leipzig behandeln lassen. Das ist ewig weit weg. Ich habe 2 Kinder und mein Mann ist die ganze Woche auswärts arbeiten. Unsere Omas sind tot, (leider) und unsere Freunde/Bekannte haben alle ihr eigenes Leben und meine Kinder müssen doch Versorgt werden. Es ist alles nicht so einfach. Ich bn verzweifelt und weiß nicht mehr ein und aus. Und das nimmt mir Kraft.

LG
Pavi

Geändert von Pavi (19.07.2010 um 10:24 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 19.07.2010, 10:48
Benutzerbild von Cee
Cee Cee ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.08.2008
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 752
Standard AW: erst Konsitation jetzt Wertheim op geplant

Hi Pavi, ok, ich wußte nicht, dass bereits eine Histo vorliegt. Du wirst Dich aufgrund Deiner familiären Situation wohl oder übel bereits JETZT bei Deiner Krankenkasse um eine Haushaltshilfe bemühen müssen. Denn, egal wo, Du wirst mind. 2, 5 Wochen im Krankenhaus stationär bleiben, wenn Du eine Wertheim bekommst. Danach darfst Du einige Wochen (soweit ich weiß 6) nicht schwer heben, also keine Wäsche waschen, nicht lange stehen, Dich nicht überanstrengen etc. Du wirst also Hilfe nötig haben. Ich konnte nach der OP nichtmal 15 Minuten am Herd stehen - geschweige denn mit Händen im warmen Abwaschwasser, da wurde mir schön schwarz vor den Augen.

Hier mal ein Link für Dich: http://de.wikipedia.org/wiki/Haushal...Sozialleistung)

Und meiner Einschätzung nach ist es egal, in welchem Krankenhaus Du liegst, denn Du kannst während der Zeit eh nichts machen! Aber auch wenn Du nicht nach Leipzig gehst, kann es doch nicht schaden, anhand Deiner Befunde eine Einschätzung von Prof. H. zu erhalten.

Pavi, es nützt nichts, auch Verzweiflung hilft nicht weiter - obwohl ich sie sehr gut nachvollziehen kann. DU brauchst jetzt Hilfe von allen Seiten. Funktionieren ist nicht mehr angesagt. Es ist wichtig, dass Du Dich um DICH kümmerst und mit Hilfe Deines Mannes nach Lösungen suchst, die gewährleisten, dass Euer Alltag mit den Kindern und dem Beruf Deines Mannes weiter laufen, wenn Du für ein paar Wochen nicht da bist.

Es wird danach ja noch weiter gehen, ggf. mit Chemo/Radio - das sind nochmals ca. 6 Wochen, in denen Du Hilfe brauchst. Dann kommt die Anschlußheilbehandlung und ggf. etwas später eine Reha.

Es tut mir leid, wenn Du traurig bist, aber wenn Du Krebs hast, eine Wertheim erforderlich ist und Du ggf. noch weitere Therapien machen musst, solltest Du mit einem Ausfall Deiner Arbeitskraft von mind. 6 Monaten ausgehen - bei manchen geht es schneller, bei manchen dauert es länger. Bei mir hat es etwas über 1 Jahr gedauert, bis ich wieder mit Arbeiten anfangen konnte. Aber auch ich hatte höchstens mit 6 Monaten Ausfall gerechnet.

Aber versuche mal, wieder ein kleines Stück zurück zu kommen aus Deiner Verzweiflung. Es gibt wirklich für alles Lösungen. Man muss es nur wissen und es organisieren.

Es sind schon einige Frauen hier durch sehr schlimme Zeiten gegangen und haben es hinbekommen, alles zu organisieren, auch mit Kindern und einem berufstätigen Mann. Sicher melden die sich hier auch noch zu Wort mit dem einen oder anderen guten Rat.

Warte mal ab, was heute noch alles kommt.
__________________
Liebe Grüße

Cee


© HUNGER, PIPI, KALT - so sind Mädchen halt!

Geändert von gitti2002 (19.07.2010 um 11:24 Uhr) Grund: zitat
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 19.07.2010, 12:51
Pavi Pavi ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 18.07.2010
Beiträge: 7
Standard AW: erst Konsitation jetzt Wertheim op geplant

Hallo,
erst mal vielen Dank für eure mutmachenden Worte.

Ich habe mich informiert. Die nächste Klinik für TMMR wäre in Essen. Ich werde diese Möglichkeit mit meinem Mann durchsprechen. Danke für diesen Tip!
Er hat mich gerade angerufen. Er hat bei seinem Chef vorgesprochen und er hat um Urlaub gebeten, zumindestens für die Zeit die ich im KH bin. Und er möchte im Betrieb so eingesetzt werden, so das er täglich zu Hause sein kann. Das beruhigt mich sehr, und wir haben noch Zeit uns über altanativen zu informieren.

Die Kinder sind 14 und 15. Die Nachfrage beim Jugendamt ergab, das sie in öffentlichen Einrichtungen untergebracht werden können, sprich Heim. Das würde ich gar nicht aushalten, das kann ich ihnen nicht antun. Ich hoffe das der Arbeitgeber von meinem Mann ein Herz hat und auf die Situation eingeht ohne das mein Mann berufliche Konsequenzen tragen muss, was ihm im Moment egal ist. Er meint er würde alles tun, damit ich wieder in Ruhe gesund werden kann. Ich liebe ihn dafür, aber er darf nicht unvernünftig werden, denn es gibt ja auch noch ein Leben danach!
Zur Krankenkasse wollten wir zusammen hin und die Situation klären, vielleicht haben sie noch Möglichkeiten, obwohl die Kinder schon älter wie 12 Jahre sind.

Das Schlimmste ist für mich die Situation mit den Kindern. Noch nichtmal das was mit mir ist. Wir haben nicht damit gerechnet dass ich ausfalle, aber wer plant schon sowas?
Irgendwie komme ich mir vor, wie in einem schlechten Film, den ich nicht sehen will, aber nicht abschalten kann. Es ist ein Albtraum, unser Leben steht völlig Kopf, unsere Ziele, alles unwichtig.

Liebe Grüße
Pavi
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 19.07.2010, 17:18
Benutzerbild von shocked
shocked shocked ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.12.2009
Ort: ST
Beiträge: 198
Standard AW: erst Konsitation jetzt Wertheim op geplant

Zitat:
Zitat von Pavi Beitrag anzeigen
Die Kinder sind 14 und 15. Die Nachfrage beim Jugendamt ergab, das sie in öffentlichen Einrichtungen untergebracht werden können, sprich Heim. Das würde ich gar nicht aushalten, das kann ich ihnen nicht antun.
also manchmal frage ich mich echt, ob die Leute nachdenken, bevor sie reden ins Heim ... geht´s noch?! Ich finde diese Aussage eine absolute Frechheit und Zumutung!

Zitat:
Zitat von Pavi Beitrag anzeigen
Das Schlimmste ist für mich die Situation mit den Kindern. Noch nichtmal das was mit mir ist. Wir haben nicht damit gerechnet dass ich ausfalle, aber wer plant schon sowas?
Irgendwie komme ich mir vor, wie in einem schlechten Film, den ich nicht sehen will, aber nicht abschalten kann. Es ist ein Albtraum, unser Leben steht völlig Kopf, unsere Ziele, alles unwichtig.
Wie Recht du hast! Es ist hart von jetzt auf gleich alles neu ordnen zu müssen. Ich kenne das (wie viele andere hier) ja auch.
Bei mir waren es dann 7 Wochen komplett stationär (Chemo und Bestrahlung) was ich im Nachhinein allerdings als gut empfand, da man zu hause ja nie wirklich die Ruhe hat, die man eigentlich braucht. Mein Mann hatte für diese Zeit auch seine Arbeit unterbrechen müssen ... aber es ging ja nicht anders. Es ist auch merkwürdig, sich nicht mehr um seine Familie kümmern zu können, auch das ist etwas, womit ich erstmal klar kommen mußte.

Ach Mensch ... ich dich mal (unbekannterweise)!
__________________
Liebe Grüße
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 20.07.2010, 10:37
Pavi Pavi ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 18.07.2010
Beiträge: 7
Standard AW: erst Konsitation jetzt Wertheim op geplant

Guten morgen ihr Lieben,

ich habe viel gelesen und bin betroffen von den vielen Schicksalen hier. Ich habe große Achtung vor euch, wie ihr alles Meistert und wieviel Kraft und Mut ihr habt. Und das gibt mir sehr viel Mut.

@shoked
ja ich dachte auch ich hör nicht richtig, ich glaube ich habe mich auch etwas im Ton vergriffen bei der lieben Frau vom Jugendamt. Ich denke die Kinder müssen genug verkraften mit so einem Schicksal, dann müssen sie nicht auch noch aus der häuslichen Gemeinschaft gerissen werden. Wir werden eine andere Lösung finden.


Meine Konisation ist morgen genau 14 Tage her. Ich habe seit einigen Tagen wieder massive Blutungen, und phasenweise starke Schmerzen. Dazu habe ich immer einen komischen Druck im Unterbauch und kann manchmal kaum sitzen. Ich bekomme wohl keine Nachuntersuchung, wegen der OP und ich denke oft, ist eh egal was da ist, das ist bald alles raus! Meine Ärztin hat zur Zeit Urlaub und ich habe auch keine Lust wieder einen anderen Arzt aufzusuchen.
Aber wenn es schlimmer wird, bleibt mir wohl nichts anderes über!

Ich habe aber auch Angst, das sie mich dann direkt im Krankenhaus behalten wollen. Ich habe noch soviel zu erledigen und möchte das es alles perfekt ist, wenn ich meine OP antrete. Es macht mir Probleme die Zügel hier aus der Hand zu geben, wenn auch nur Zeitweise.

Liebe Grüße
und allen alles Gute und viel Kraft für euch!
Pavi
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 20.07.2010, 10:57
Benutzerbild von Cee
Cee Cee ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.08.2008
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 752
Standard AW: erst Konsitation jetzt Wertheim op geplant

Zitat:
Zitat von Pavi Beitrag anzeigen
Es macht mir Probleme die Zügel hier aus der Hand zu geben, wenn auch nur Zeitweise.
Pavi
Liebe Pavi,

wenn man Krebs hat, lernt man nicht nur viel über diese Erkrankung. Man lernt mindestens genauso viel über das Leben. Über sich selbst. Darüber, wie man Dinge angeht oder sie vermeidet. Und auch über Kontrolle, loslassen, Wertigkeiten im Leben.

Krebs ist nur oberflächlich betrachtet eine Krankheit, die uns umbringen kann. Beim näheren Hinschauen bringt diese Erkrankung wundersame Heilung in vielen anderen Bereichen, von denen man nicht geglaubt hätte, das man sie dort nötig hätte

Mir fällt auf, dass Du Dich selbst vielleicht nicht besonders wichtig nimmst. Du musst offensichtlich funktionieren, damit alles andere "läuft". Nimmst Du Dich wichtig, sollte Dir Dein Wohlergehen am Herzen liegen (z.B. Deine Schmerzen und Blutungen zum Stillstand bringen), denn wenn Du nicht gesund wirst, ist auch mit Funktionieren essig...

Nimm' Dich wichtig. Mit allem, was diese Erkrankung mit sich bringt. Schätze Dich wert - denn es sind Menschen um Dich herum, die Dich lieben und wertschätzen. Nimm' Dich ernst. Denn Deine Lage ist ernst. Und schiebe nicht auf die lange Bank, was zu tun ist. Mach Dich frei von Dingen, die unbedingt organisiert werden müssen und gib' sie in Hände, die es ebenfalls können, damit Du Dich auf Deine Genesung konzentrieren kannst.

Lass' los, Pavi, was Dich schnürt.
__________________
Liebe Grüße

Cee


© HUNGER, PIPI, KALT - so sind Mädchen halt!
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 20.07.2010, 11:23
Pavi Pavi ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 18.07.2010
Beiträge: 7
Standard AW: erst Konsitation jetzt Wertheim op geplant

Hallo,

@cee
du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich war noch nie ernsthaft Krank und ich bin ein Künstler im verdrängen, was mich angeht. Dabei fühle ich mich im moment so hilflos und habe Angst und auch Wut.
Ich kann mich nicht damit abfinden Krank zu sein. Vielleicht auf Hilfe anderer angewiesen zu sein. Ich bin ein sehr aktiver Mensch und erledige gerne alles selber und sofort. So nach dem Motto, die anderen machen es nicht gut genug und und wenn ich es selber mache, weiß ich das es gemacht ist. Dabei merke ich das ich selber nicht mehr so funktioniere und hadere dann wieder mit mir selber. Es ist ein Teufelskreis!
Ich rede mir ein, das ich mir alles nur einbilde, und das es vom Kopf her kommt. Habe aber auch gleichzeitig die Angst davor mir es ärztlich bestätigen zu lassen das ich es mir nicht einbilde.

Ich bin ein bisschen durcheinander.

Liebe Grüße
Pavi

Geändert von Pavi (20.07.2010 um 11:44 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 20.07.2010, 12:18
Benutzerbild von Cee
Cee Cee ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.08.2008
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 752
Standard AW: erst Konsitation jetzt Wertheim op geplant

Hi Pavi,

es ist schon komisch, dass bemerkenswert viele "starke" Frauen mit so einer Diagnose konfrontiert werden - sie sind Macher, eigenständig, kluge Köpfe und können Arbeiten wie Duracell-Häschen... Sie schmeissen 14-16 Stunden Tage, erledigen ganz nebenbei den Haushalt mit Mann und Kindern, schleppen den Hund zum Training, das Pferd muss noch geritten werden, Kinder zum Sport/Musik/Partys. Sie fangen morgens um 6.00 Uhr an und kommen dann gegen 22.00 Uhr nach Hause. Vor Mitternacht kaum Ruhe - mein glanzvoller Tagesablauf, vor meiner Erkrankung. Wie soll das Immunsystem bei so einer Zeiteinteilung und dem ganzen Stress funktionieren? Das System, was mich vor Krankheiten & Krebs bewahren soll?

Denke nicht, Pavi, ich käme nicht aus dem Lager der Kontrollfreaks, aber ich bin aus der Nummer halt schon einige Jahre raus und mir fällt es daher nicht mehr schwer, los zu lassen - andere machen Dinge vielleicht nicht so "gut" wie ich, vielleicht auch nicht so "schnell" - aber sie werden gemacht und das kann ich mittlerweile sehr geniessen Hat aber ein wenig Übung gebraucht, bis ich an diesen Punkt kam. Das schönste aber war, dass ich spürte, wie es mit entlastet; physisch und emotional

Ich weiß, wie Du Dich fühlst. Und es ist kein schönes Gefühl. Aber ich weiß auch, dass es Wege gibt, die da wieder raus führen

Und die wirst Du auch finden, Pavi, da bin ich sicher
__________________
Liebe Grüße

Cee


© HUNGER, PIPI, KALT - so sind Mädchen halt!
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 02:58 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55