Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Lymphdrüsenkrebs (Hodgkin/Non-Hodgkin)

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 17.07.2008, 19:22
Benutzerbild von Schokolinse
Schokolinse Schokolinse ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.07.2008
Ort: N R W
Beiträge: 453
Frage Leber-Lymphom

Hallo & guten Abend miteinander,

mein Name ist Maya und ich bin schon seit langem stille Mitleserin hier, weil vor vielen Monaten die Schwester einer Freundin an BSD-Krebs erkrankt ist.

Ich habe hier schon viele sehr hilfreiche Informationen gefunden und an viele Menschen weitergeben können, genauso wie ich soviele starke Kämpferpersönlichkeiten hier lesen konnte, die scheinbar nie den Mut und den Willen zu siegen verlieren.

Heute habe ich mich dann entschlossen mich selbst zu registrieren weil es einen traurigen Anlass gibt über den ich Euch berichten will....

Es geht um meine liebe Mama...sollte ich im falschen Unterforum gelandet sein, dann verschiebt mich bitte ;-)

ALSO : meine Mama wird in knapp 2 Wochen 62 Jahre alt, ist aber topfit und so ein kleines quirliges Stehaufmännchen.

Seit mehreren Wochen ist sie abgeschlagen, abwesend und ermüdet total schnell und zwar so heftig, dass sie sich teilweise schon morgens um 10 wieder hinlegen muss.

Vor 4 Wochen dann bekam sie beinahe unerträgliche Schmerzen im linken Handgelenk, die bis in den Oberarm ausstrahlten. Auf den von ihr geäusserten Verdacht auf Herzinfarkt antwortete ihr Hausarzt nur "dass man den Schmerz nicht über Tage habe" und irgendwann war diese laut ihrer Aussage "gefühlte Entzündung" wie von Geisterhand verschwunden um von heftigen Rückenschmerzen im Bereich der LWS abgelöst zu werden.

Sie nahm zunächst alles an Schmerzmitteln was sie in der Hausapotheke finden konnte, als nach 1 Woche immer noch keine Besserung eintrat konnten wir sie schliesslich überzeugen zum Arzt zu gehen, wo sie 2 Wochen lang täglich eine Schmerzspritze und anschliessend noch Tilidintropfen bekam.

Da meine Oma Polyarthritis hatte und meine Mutter auf etwas in dieser Richtung oder Rheuma tippte, wurde ein großes Blutbild gemacht.

Der Gamma GT lag bei 1700 (eintausendsiebenhundert)

Die US-Untersuchung beim Hausarzt ergab eine unregelmäßige Leberkontur, allerdings keine vergrößerte Milz oder Galle, das gleiche wurde durch die am gleichen Tag durchgeführte MRT Untersuchung bestätigt.

Da der Hausarzt (trotz fehlender Tumormarker) auf Lungenkrebs mit Lebermetastasen tippte, waren am nächsten Tag Lungen- sowie Kreuzdarmbeingelenksröntgen angesagt, beides unauffällig. Weil der Arzt am nächsten Tag in Urlaub ging, vereinbarten wir eine Krankenhauseinweisung, weil meine Mama merklich abbaute und schon gelb wurde.

Es wurden eine Leberbiopsie, Magen- und Darmspiegelung, erneut MRT und CT mit Kontrastmittel sowie diverse Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, allerdings bekam sie keinerlei Medikamente (und wenn es nur zur Symptombehandlung gewesen wäre...) was mich sehr beängstigt hat...

Gestern nun kam der Professor und sagte ihr, dass sie ein Leberlymphom habe. Ich habe natürlich gegoogelt wie eine Wahnsinnige und auch hier im Forum alles durchgelesen was sich mir über die SuFu in den Weg warf und landete immer wieder bei Hodgkin/Non Hodgkin.

Nun zu meinen Fragen ;-)

Geht ein Lymphom immer, also nur, mit dieser Krankheit einher oder was ist der Auslöser dafür?

Nach der heutigen Therapie- und Behandlungsbesprechung bekommt sie intravenös laut Aussage des Professors "hochwirksames Kortison". Was bewirkt dieses?

Mit Einsetzen der Wirkung des Kortisons sollen auch ihre schlimmen Rückenschmerzen verschwinden, bedeutet das, dass sie ein weiteres Lymphom am Kreuzdarmbein hat?

Es wurden heute per US ausserdem die Thoraxgefäße überprüft und für unauffällig befunden. Was soll hiermit ausgeschlossen werden?

Ich weiß, es ist lang geworden aber es geht mir jetzt schon ein wenig besser, wo ich mir alles (oder das, was mir in meinem entsetzten Kopf jetzt so eingefallen ist...) mal von der Seele schreiben konnte.

Sorry schon jetzt für die Fragen, die mir garantiert gleich noch einfallen werden...

Ich freue mich riesig über Antworten, vor allem ehrliche ;-) aber ich glaube das kenne ich von hier gar nicht anders.

Alles Liebe und einen schönen Abend wünscht

Maya
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 17.07.2008, 20:13
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.04.2007
Ort: Am Tor zum Odenwald
Beiträge: 3.063
Standard AW: Leber-Lymphom

Liebe Maya (meine Hündin heisst auch so )

es tut mir sehr leid, was ihr da gerade durchmachen müsst. Manchmal ist es nicht so einfach eine Lymphomerkrankung zu diagnostizieren. Die Symptome sind ja selten eindeutig.
Bei mir wurde wochenlang auf eine Muskelentzündung behandelt, weil ich so Schmerzen an der Nierengegend hatte. Sogar die Hüfte wurde geröntgt, natürlich ohne Befund.

Ich finde auch, wenigstens eine Symptombehandlung sprich Schmerztherapie sollte man Deiner Mutter anbieten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es immer gut ist, selbst viel zu fragen, alles aufschreiben, man vergisst in der Aufregung schnell und immer wieder nachhaken.

Wenn sie ein Leber-Lymphom hat, dann bist Du hier auf jeden Fall richtig.
Es würde bedeuten, dass sie eben eine Lymphomerkrankung hat, keinen Leberkrebs das ist was anderes, und Lymphome können überall sitzen. Nämlich überall da, wo eben auch die Lymphknoten sind. Die haben wir ja überal im Körper, gibt wenig Plätze wo keine sind.

Geht ein Lymphom immer, also nur, mit dieser Krankheit einher oder was ist der Auslöser dafür?
Einen Auslöser für Krebs, und Lymphome sind Krebs, kennen wir nicht.
Wie gesagt, sie können absolut überall sitzen. Es gibt aber div. Unterformen, und da hat das eine oder andere Lymphom dann vevorzugte Stellen.
Ich vermute mal, dass es bereits biopsiert wurde und das ihr auf einen histologischen Befund wartet. Denn erst dann kann man wirklich genau sagen, worum es sich handelt.

Nach der heutigen Therapie- und Behandlungsbesprechung bekommt sie intravenös laut Aussage des Professors "hochwirksames Kortison". Was bewirkt dieses?
Kortison bekam ich auch als Therapieeinstieg, es bewirkt ganz einfach eine Entzündungshemmung, meine Schmerzen waren schnell vorbei und alleine das hebt die Stimmung und das Allgemeingefunden enorm.
Wahrscheinlich sitzt das Lymphom an einer Stelle, wo es diese Beschwerden verursacht, irgendwo draufdrückt oder so. Ob es weitere gibt, kann Euch nur der Arzt anhand der MRT oder CT-Befunde sagen.

Es wurden heute per US ausserdem die Thoraxgefäße überprüft und für unauffällig befunden. Was soll hiermit ausgeschlossen werden?I
Ich vermute, dass man sehen wollte ob das Lymphom Gefässe beeinträchtigt. Bei mir ist das so, das Ding am Schlüsselbein hat 9 cm und drückt auf eine bestimmte Vene, das macht mir Beschwerden im Arm. Wenn das Lymphom aber schrumpft, dann erholen sich die Venen idR ganz schnell.

Wir kennen das alle hier, am Anfang denkt man der Kopf explodiert und gleichzeitig ist alles in Watte, kein klarer Gedanke möglich. Das legt sich , und eines Tages ist man (notgedrungen) Spezialist in eigener Sache.

Frag alles was Dir einfällt, hier sind echte Profis am Werk die Dir gerne helfen wenn es geht.

Kleiner Tipp: Lass Dir von allen Befunden Kopien machen, absolut alles.
Das ist nicht ungewöhnlich. Ich habe einen kleinen Ordner inzwischen, und Fragen aufschreiben und im Gespräch abarbeiten. Die Zeit müssen sich die Ärzte nehmen. Und vermutlich tun sie es eher, wenn man hartnäckig bleibt.

Lieben Gruss
Beate
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 17.07.2008, 20:28
Benutzerbild von Schokolinse
Schokolinse Schokolinse ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.07.2008
Ort: N R W
Beiträge: 453
Standard AW: Leber-Lymphom

Liebe Beate,

vielen Dank für Deine Antwort und die Mühe, die Du Dir gemacht hast.

Meine Mama bekommt inzwischen Schmerzzäpfchen, die ihr genauso wenig helfen wie die Tropfen, die sie vorher bekam und von denen sie sich übergeben muss.

Man gab ihr heute nichts weiteres mehr, weil sie "so apathisch wirke und mal lieber noch eine halbe Stunde abwarten solle bis das Zäpfchen wirkt". Na, kein Wunder dass man apathisch wirkt wenn einen Schmerzen fast umhauen.

Ehrlich, ich verstehe das ganze nicht, aber ich werde Deinen Rat beherzigen und mir Kopien von allem anfertigen lassen.

Das alles macht mich so traurig weil die Visite immer (unangekündigt!!) dann ist, wenn ich nicht da bin. Ich kann frühestens Dienstag mit einem Arzt sprechen und könnte heulen deswegen...meiner Meinung nach zählt jeder Tag aber von den Ärzten kommt nur "vom schlechten haben Sie noch das beste erwischt, Frau B."

Was soll mir das jetzt sagen?

Meine Mama hat darauf hin gefragt, ob sie sich jetzt freuen könne und der Professor sagte JA...
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 17.07.2008, 20:34
Benutzerbild von Schokolinse
Schokolinse Schokolinse ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.07.2008
Ort: N R W
Beiträge: 453
Standard AW: Leber-Lymphom

übrigens hat bisher noch NIEMAND das Wort Krebs ihr gegenüber erwähnt...ist das nicht ein Hammer??
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 17.07.2008, 20:36
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.04.2007
Ort: Am Tor zum Odenwald
Beiträge: 3.063
Standard AW: Leber-Lymphom

Hallo Maya,

es stimmt schon, die Aussage des Arztes sie solle sich freuen mit Krebs hat man (ich sage es mal ganz platt) in die Sch... gegriffen, aber mit einem Lymphom nur an den Rand. Diesen Spruch hat mal ein Arzt zu einer Frau hier aus dem Forum gesagt.
Und da ist was dran, weil Lymphome in aller Regel sehr gut behandelbar sind.
Es muss doch eine Möglichkeit geben, Deiner Mutter die Schmerzen zu nehmen. Ich bekam damals Ibuprofen, hab ich aber nur abends gebraucht und für die Nacht Tramal Trpf (30 Tr.) damit kam ich gut über die Runden. D.h. ich nahm Ibuprofen 800 plus 30 Trpf. Tramal - da war ich zwar ausgeknockt, konnte aber schlafen.
Tagsüber hatte ich wenig Schmerzen, das liegt am körpereigenen Kortisonspiegel. Der ist am Morgen und bis zum Mittag am höchsten, dann sinkt er ab, dann kamen die Schmerzen.

Lieben Gruss
Beate

Das Wort Krebs nehmen die Ärzte nicht so gerne in den Mund. Es hilft aber, wenn manselbst eine klare Sprache spricht un signalisiert, dass man ebenso klare Antworten unbedingt erwartet. Ich finde auch, nichts ist schlimmer als Ungewissheit!
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 17.07.2008, 20:41
Benutzerbild von Schokolinse
Schokolinse Schokolinse ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.07.2008
Ort: N R W
Beiträge: 453
Standard AW: Leber-Lymphom

...kannst Du mich ein wenig über Graduierungen aufklären? Ich habe die in Deiner Signatur gelesen und würde gern angemessen reagieren können, wenn wir nächste Woche mit den Ärzten sprechen...

Magst Du Deine Geschichte erzählen oder mir einen link dazu schicken? Denke bitte nicht, dass ich zu faul zum Suchen wäre, ich bin einfach nur zu angespannt als dass ich es finden würde
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 17.07.2008, 20:43
Benutzerbild von Schokolinse
Schokolinse Schokolinse ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.07.2008
Ort: N R W
Beiträge: 453
Standard AW: Leber-Lymphom

bezüglich der Schmerzen haben sie eben nur auf das Kortison verwiesen...was anderes soll sie wegen des Erbrechens und einem Magen voller Magengeschwüre nicht bekommen..
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 09:38 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55