Risiko an Eierstockkrebs zu erkranken nach BK?

[Sousha]

Hallo ,

ich hab mal eine Frage zum Risiko einer Erkrankung an Eierstockkrebs nach Brustkrebs, auch wenn ich nicht Gen-Trägerin bin.

Es wurde hier ja schon viel zum Thema BRCA und der Entfernung der Eierstöcke und Brüste geschrieben. Mein Gen - Test läuft gerade noch.

Mich interessiert, ob Ihr mir sagen könnt, wie hoch das Risiko an einem Eierstockkrebs zu erkranken eingeschätzt wird nachdem man Brustkrebs hatte. Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass es auch ohne BRCA Gen relativ hoch ist. Mein Primärtumor war sehr hoch Hormonrezeptor positiv.Und da diese beiden Krebsarten miteinander korrespondieren habe ich mir gedacht, ob es Sinn machen würde auch wenn ich BRCA neg. bin die Eierstöcke entfernen zu lassen.

Ich bin nicht panisch oder befürchte alle möglichen Krebse noch zu kriegen, aber bezüglich der Eierstöcke habe ich ein komisches Gefühl. Ich glaube, es wäre mir wohler, wenn ich sie rausnehmen lassen würde.

Was meint Ihr zu diesen Fragen?

Grüße

Sousha

[Didla]

Hallo Sousha,

dieselben Gedanken die du jetzt hast, hatte ich so ziemlich am Anfang der Diagnose. Das war Oktober ´08. Damals schrieb hier eine Frau unter Der Überschrift - Warnung ......-, dass sie nach einigen Jahren nach BK Eierstockkrebs bekam. Und einige andere die darauf geantwortet haben ging es genauso. Ich kenne selbst zwei Frauen die nach BK auch Eierstockkrebs bekamen.
Obwohl ich nicht aus einer genetischen Risikofamilie komme habe ich mir damals gedacht, wenn ich alles hinter mir habe, lasse ich mir eine Total-OP machen.
Mein BK ist auch Östrogen-Positiv gewesen. Meine Onkologin hat meine Entscheidung befürwortet, ich bin jetzt fast 46 Jahre alt und war vor der Diagnose schon Postmenopausal. Ich bekomme Femara und somit war es gut, dass durch das Entfernen der Eierstöcke von da aus auch kein kleines bischen an Östrogenen gebildet werden kann.
Ich wollte dann die Gebärmutter auch raus haben. Ich war jetzt zwar etwas radikal, aber dann brauche ich mir darüber auch keine Gedanken machen.
Es wurde mit Karzinomphobie begründet. Das trifft zwar nicht zu, war mir aber egal. Die Kasse wird eine Begründung brauchen.
Ich habe meine Schwiegerma mit Eierstockkrebs im Endstadium gepflegt, das war 2002. Und ich weiß wie tückisch diese Art Krebs ist und wie ungünstig es zu diagnostizieren ist.
Im Oktober letzten Jahres, so ca. 3 Wochen nach meiner AHB, habe ich es machen lassen. Minimalinvasiv, das heißt kein Bauchschnitt, nur zwei kleine "Gucklöcher".
Viele Frauen haben aus anderen Gründen auch eine Total-OP machen lassen müssen. Ich fühle mich wohl und sicherer.
Das sind so meine Gedanken die zu dieser Entscheidung geführt haben. Bestimmt Antworten auch noch andere.
Ich wünsche dir alles Gute
Liebe Grüße
Tina

[Sousha]

Hallo Tina,

vielen Dank für Deine Antwort.

Wenn ich Dich richtig verstehe, hast Du sowohl die Gebärmutter, als auch die Eierstöcke entfernen lassen. Was ich nicht so verstanden habe ist das mit dem bisschen Östrogen, das nach der Entfernung der Eierstöcke noch gebildet wird.

Also mir wäre auch wohler, wenn die Eierstöcke raus wären, irgendwie habe ich echt ein ungutes Gefühl, solange sie noch da sind. Ich denke, ich werde das bald in Angriff nehmen. Und die Gebärmutter ist auch ein Thema für mich. Ich halte mich auch nicht für phobisch, eher für realistisch. Aber ich möchte einfach best. Risiken minimieren wenn es mir möglich ist.

Also nochmals Danke
und Dir auch alles Gute

Andrea

[Bärbel]

Hallo Andrea,
mir geht es genauso wie Dir. Ich habe die Chemo im Dezember hinter mich gebracht, OP war im Januar und nächste Woche fange ich mit der Bestrahlung an.
Mitte März habe ich einen Termin in der Humangenetik wegen Genberatung. Aber unabhängig davon macht mir der Gedanke an EK-Krebs einfach Angst und ein vermehrtes Auftreten in Zusammenhang mit BK scheint es ja wohl einfach zugeben. Nach allem was ich gehört und gelesen habe (und so wie es auch Tina schreibt) ist diese Krankheit sehr tückisch - spielt sich nunmal im Bauchraum ab......Ich möchte sie einfach weg haben - und wenn es mit einer Phobie begründet werden muss, meinetwegen.....irgendwie stimmt´s ja auch.

Dir liebe Grüße und alles Gute
Claudia

[Dolphin]

Hallo Andrea,

ich kann dich sehr gut verstehen. Bei mir wurde kein Gentest gemacht (Diagnose mit 41, keine weiteren Brustkrebsopfer in der Verwandtschaft), mein Gyn.Onko würde mir auch gern die Eierstöcke entfernen, da er das Risiko Ovarialkrebs zu entwickeln auch ohne BRCA als höher ansieht und für mich nur Vorteile sieht (kann auch kein Tam. nehmen, da CYP2D6 intermediate metabolizer, bekomme also GnRH und Aromatasehemmer). Ich hatte also schon quasi einen OP Termin, aber 4 (!) Gynäkologinnen - darunter 2 Leiterinnen von großen Brustkrebszentren - rieten mir von der Adnectomie ab.....so schiebe ich diese Entscheidung seit einem halben Jahr vor mir her, lasse regelmäßig meinen Hormonstatus bestimmen, weil ich Angst habe meine Eierstöcke könnten wieder "anspringen" und tendiere immer wieder dazu sie herausnehmen zu lassen....

Wechselhafte Grüße, Dolphin

[suze2]

hallo dolphin, da spricht suzie? wieso rieten dir diese 4 ärzte ab? sagten sie gründe?
ich bin meine eierstöcke plus gebärmutter seit 2006 los - allerdings wegen BRCA1.
habe damit keine probleme.
liebe grüße an euch alle
suzie

[Blumi63]

Hallo Miteinander,

habe meine Gebärmutter und meine Eierstöcke am 12.02.10 u.a. aus prophylaktischen Gründen entfernen lassen. Für mich ist es eine unheimliche psychische Erleichtung. Wo nichts ist, da kann auch nichts kommen.

Grüße


Marion

[Mai62]

Hallo Sousha,
genau vor dieser Frage stehe ich auch. Habe die Chemo gerade hinter mir und fange bald mit der Bestrahlung an. Einen Gen-Test habe ich noch nicht gemacht. Aber unabhängig davon, will ich mir die Eierstöcke entfernen lassen. Erstens möchte ich sicher gehen, dass sie nie wieder anspringen (weil Hormonrezeptor positiv) und zweitens hätte ich auch ein besseres Gefühl, weil dann an den Eierstöcken nichts mehr kommen kann. Meine Gyn und die Onkologin befürworten das. Jedoch erst nach der AHB. Der Körper soll sich erst noch erholen. Weil die AHB noch ein Weilchen dauert, werde ich während der Bestrahlung mit der Hormonbehandlung anfangen.
Bei mir hat das auch nichts mit Panik zu tun aber gewisse Ängste habe ich schon. Daher bin ich froh, mit dieser Option schon mal ein Risiko ausschließen zu können.

Gruß und alles Gute
Birgit

[Didla]

Hallo Sousha,

Mit dem "bischen Östrogenen" meinte ich: Ich war ja schon vor der Diagnose in den Wechseljahren, so dass meine Eierstöcke kaum noch etwas an Östrogen produziert haben. Deshalb auch Femara statt Tamoxifen. Aber ein bissel werden die Eierstöcke auch nach den Wechseljahren an Östrogenen bilden.
Jetzt kommt von der Seite gar nichts mehr. Und bisher hat jeder Arzt, ob Onko- oder Gynäkologe meinen Wunsch nach dieser OP befürwortet. Zwar nicht was die Gebärmutter betrifft, aber das hat meinen Entschluß nicht beeinflußt.

Liebe Grüße
Tina

[Sousha]

Hallo Ihr alle,

vielen Dank für Eure Statements.

Ich denke, ich werde nach meinem (unguten) Gefühl entscheiden.

Und damit auch meine Zweifel beenden. Und mich etwas sicherer fühlen.

Danke


alles Gute für Euch

Andrea

[Dolphin]

Zitat von suze2

hallo dolphin, da spricht suzie? wieso rieten dir diese 4 ärzte ab? sagten sie gründe?

Hallo liebe Suzie,
man bringt das frühe Entfernen der Eierstöcke mit einem vermehrten Auftreten von Demenz, Alzheimer und Parkinson in Verbindung. Außerdem erhöht sich das Risiko von Herz-Kreislauf Ereignissen und natürlich das der Osteoporose. Die Frage ist nur, ob sich mir diese Risiken mit den Ovarien überhaupt stellen....ich plane nicht mehr gerne so weit in die Zukunft

LG Dolphin

[kelly853]

hallo,ich habe mir die eierstöcke mit endoskopie am 16.2.2010.rausmachenlassen.mit tamoxifen kann ich am 16.3 aufhören,ich brauch dann gar nix mehr nehmen,ich fragte den arzt ob es auch wirklich auch vertretbar ist das ich nix mehr nehme.er sagte ja.lg kelly