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  #1  
Alt 02.03.2007, 21:26
Spy Spy ist offline
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Registriert seit: 13.09.2005
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Standard Erschöpfung

Hallo an alle
Nachdem ich hier immer nur mitlese möchte ich heute auch mal etwas fragen
Zu allererst...ich finde das klasse das es sowas wie hier gibt...und das soviele
regelmässig hier sind und Ratschläge geben.

Ok...bin 41 Jahre alt
von Beruf Paketzusteller
2005 Operation Nierenkrebs (3,5cm x 4,6cm) schön verkapselt
keine Lymphknoten befallen,keine Metastasen.
Niere komplett entfernt.
Nachuntersuchungen bisher auch immer alle ok.
Schwerbehindertenausweis 60% bis 2010 befristet

Ich habe damals nach der Operation direkt eine AHB gemacht und bin ziemlich
kurz danach wieder arbeiten gegangen..3 Monate danach..wahrscheinlich zu früh wie ich heute denke....
Letztes Jahr war ich nochmals 4 Wochen in Reha...

Das Problem ist das ich von Oktober bis Januar teilweise wirklich 60std in
der Woche gearbeitet habe...(ist nun mal Vorraussetzung bei uns)

Dann habe ich 2 Infekte übergangen...das heisst ich habe krank gearbeitet.
Nun gehts mir seit 3 Wochen wirklich schlecht (starke Erschöpfung, Schwindel, Brustschmerzen...ich bin einfach völlig platt)

Bin jetzt erstmal seit dieser Woche krank geschrieben aber besser geworden ist noch nichts, das letzte ct war 7/06 da war alles top.

Meine Frage, habe ich meinem Körper einfach zuviel zugemutet in den letzten Monaten?....was denkt ihr

Ich bin nunmal nicht der typ der oft krank machen will ausserdem ist das heutzutage nicht so einfach, bin schon auf meinen Job angewiesen, bin zwar schon 15 jahre dort beschäftigt aber bissel angst hab ich schon...

Danke für Antworten und Gruss an alle hier
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  #2  
Alt 03.03.2007, 09:11
tanja37 tanja37 ist offline
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Standard AW: Erschöpfung

Hallo Spy,
meinem Mann (39) wurde ebenfalls letztes Jahr ein Nierenzellcarzinom (10 cm) ohne lymphknotenbefall und metastasen entnommen. er hat ebenfalls 60 % schwerbehindertung und arbeitet im lager. er hat auch recht früh angefangen zu arbeiten (allerdings nur 4 Std. täglich), hatte aber auch diverese körperliche Probleme wie rückenschmerzen, leistenschmerzen, um die narbe herum tat es weh, so dass er auch dachte, dass er wieder zu früh angefangen hat zu arbeiten. nach einigen monaten ist es nun bis auch zeitweilige rückenschmerzen ok. Bei soviel Arbeit, die Du Dir zugemutet hast, sieht es ganz danach auch, als sei es zuviel gewesen. Vielleicht kommen die Brustschmerzen etc. auch von der Angst. ICh habe seitdem nächtliche schweissausbrücke und herzrasen und mein arzt sagt, dass es angstzustände seien, die man nachträglich versucht zu verarbeiten und dann körperliche aussmasse bekommen. dazu habe ich auch ständig infekte. versuche vielleicht dein immunsystem etwas zu stärken oder evtl. eine psychotherapie zu machen (wollte mein mann erst auch nicht, nun merkt er aber, dass es doch dringend nötig war). der körper ist ja auch total erschöpft nach so einer sache und wenn man sich dann zuviel zumutet kann ich mir gut vorstellen, dass er dir dann seine grenzen anzeigt. liebe grüsse tanja
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  #3  
Alt 03.03.2007, 09:30
tanja37 tanja37 ist offline
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Standard AW: Erschöpfung

Hallo,
habe noch was vergessen. Lass doch mal ein grosses Blutbild machen, vielleicht sieht man da, warum Du Dich so fühlst. Vielleicht sind es Mangelerscheinungen. (Als ich so erschöpft war, habe ich es anhand meines Blutbildes gesehen und dann dementsprechende Vitamine und Mineralstoffe eingenommen und es hat geholfen). Bezüglich Deiner Angst um den Verlust des Arbeitsplatzes: Deine Gesundheit würde ich nicht an die zweite Stelle stellen und als schwerbehinderter bist Du sowieso nur noch ganz schwer zu kündigen. Meinem Mann versuchen sie auch Steine in den Weg zu legen, weil er nicht mehr als 15 kg mehr heben darft und das kommt beim arbeitgeber nicht so toll an und sie behandeln ihn als ob er sich auf seiner krankheit ausruhen will. is echt unglaublich. deine gesundheit ist das wertvollste gut..
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  #4  
Alt 03.03.2007, 13:02
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Erschöpfung

Hallo Spy,
mit Sicherheit hast Du Dich übernommen. Jetzt bekommst Du die Quittung.
Mich wundert, daß die letzte CT-Kontrolle 7/06 war! Üblich ist in den ersten 2 Jahren nach der Op. eine vierteljährliche Kontrolle. D.h. alle 3 Monate. Demnach hätten seit Deiner letzten Kontrolle bereits 2 weitere Kontrollen sein müssen!
Was wurde CT-kontrolliert? Thorax + Abdomen?
Und wurden am Anfang auch Knochenszintigramm und Schädel-MRT gemacht?

Mein Krebs hatte eine wichtige Botschaft für mich:
nimm dich selber ernst! Tu mehr für dich selbst! Nimm dein Leben ernst - genieße es! Anders gesagt: Liebe dich!

Klar, Nierenkrebs kriegt man nicht, weil man "krankmachen" will. Aber weil man zu wenig auf seine eigenen Bedürfnisse achtet. Immer sind die anderen, die Arbeit usw. wichtiger. Das ist nicht gut.
Noch kannst Du es ändern.
Alles Gute
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #5  
Alt 03.03.2007, 17:52
Spy Spy ist offline
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Danke für eure Antworten..

Tanja:
Blutbild ist in Ordnung habe ich diese Woche gemacht.
Wahrscheinlich ist es wirklich Überlastung, hatte seit Oktober
kein frei und keinen Urlaub mehr...iss schon ne lange Zeit.
Wie gehts deinem Mann im Moment so?

Rudolf:
Alle Untersuchungen wurden gemacht.
Das nächste Ct ist jetzt bald wieder, laut meinem Urologen
bei dem ich 1/4 jährlich bin zum Ultraschall und Blut abnehmen
würde es bei meinem Befund jährlich ausreichen.
Das letzte war Abdomen und Thorax.


Hans:
Sei nicht so streng mit mir...
Die Schwerbehinderung habe ich dem Arbeitgeber natürlich
gemeldet, bekomme dafür auch eine Woche mehr Urlaub.
hab jetzt noch 24 tage alten Urlaub + 42 neuen...nur den bekommt man
nicht so einfach wegen Personalmangel.
Aber Du hast natürlich recht, man sollte sich nicht soviel Angst machen
lassen, gängige Praxis sind bei uns verstärkt Krankengespräche (sind nicht
sehr angenehm).
Laut den Ärzten die mich operiert haben...wurde ich als geheilt entlassen...
was die auch immer darunter verstehen.
Werde jetzt verstärkt auf meine gesundheit achten...denn Du hast ja Recht man hat nur eine...

Danke euch allen für eure Kommentare

Gruss Spy
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  #6  
Alt 05.03.2007, 21:29
tanja37 tanja37 ist offline
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Hallo Spy,

meinem Mann geht es bis auf die psychische Belastung die diese Krankheit mit sich bringt, gut. Er macht allerdings eine richtige NAchbehandlung bei einer Homöpathin (Mistel spritzen, entsäuerung, gesundes Essen) und zusätzlich psychotherapie und tai chi. Im moment geht es uns beiden seelisch nicht so gut, da meine Mutter jetzt auch noch mit Darmkrebs im Krankenhaus liegt und dadurch kommt bei meinem Mann die ganze Sache wieder hoch. Er muss auch alle 3 Monate Untersuchungen machen, jeweils abwechselnd MRT Abdomnen, Lunge, Knochen. Diese Untersuchungen sind halt immer sehr belastend. Er hat auch 6 Wochen nach OP schon wieder gearbeitet .
Ich denke auch dass es bei Dir Überlastung ist, ich kenne diesen Job und die armen Fahrer die solange arbeiten müssen (hab selbst Speditionskauffrau gelernt). Heutzutage interessiert das die Arbeitgeben einfach nicht, was man für persönliche Hintergründe hat, Hauptsache man funktioniert. Funktioniert man nicht mehr, wird man halt ausgetauscht, so siehts aus. SEit gestern hat mein Mann Erkältung, will sich aber auch nicht krankschreiben lassen weil es dann ja wieder so aussehe als ob er blau macht......echt schlimm...zählen wir als Mensch denn gar nichts mehr, muss man sich kapputt arbeiten und wer dankt es einem dann wenn man kapputt ist?? aber die angst die arbeit zu verlieren sitzt im nacken obwohl man natürlich weiss dass die gesundheit wichtiger ist, das wichtigste überhaupt. wünsche dir gute besserung, tanja
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  #7  
Alt 06.03.2007, 13:43
Spy Spy ist offline
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Hallo Tanja
Wie Hans schon sehr treffend sagt...
wir denken zuviel an unwichtiges...krank ist nunmal krank

Bin jetzt die 2te Woche krankgeschrieben und hab mein schlechtes
Gewissen einfach versucht zu vergessen..wenn wir nicht mehr können
fragt auch niemand nach uns..das hat mit blau machen nichts zu tun.

Dein Mann sollte wenn er krank ist auch zuhause bleiben....
Krebs ist nichts einfaches...

Es ist sehr schwer umzudenken...man denkt immer die Pflicht ruft,
kenn das ja...bei mir hat noch nicht einmal jemand angerufen in
den Wochen die ich zuhause war nach der OP...
das sollte einem schon zu denken geben..

Es kam sogar der Spruch später, wenn sie keine 10std arbeiten können
kann es passieren das wir sie nicht mehr brauchen...toll...das nach 15 jahren

Dein Mann hat ja auch 60% und wie Hans schon sagt so einfach ist das
mit kündigen auch nicht in unserem Fall.

Immer nur funktionieren geht halt nicht..

Grüss Deinem Mann recht schön....

Spy

Geändert von Spy (06.03.2007 um 13:50 Uhr)
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