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Alt 22.07.2010, 18:25
cautes cautes ist offline
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Beiträge: 7
Standard Crizotinib -> neue Heilungschancen & vielversprechende Studie

hallo allerseits,

ich bin im internet auf ein interessantes neue medikament gestoßen bei dem es inzwischen studien gibt die sehr vielversprechend sind.
meine mutti ist vor 2 1/2 monaten nach nem ziemlich harten leider an einem sarkom in der lunge gestorben und es wäre durchaus möglich gewesen das ihr dieses medikament sehr geholfen hätte, daher möchte ich es euch nicht vorenthalten.

es läuft unter dem namen Crizotinib

Zitat:
Zu den gefährlichsten Karzinomen gehört der Lungenkrebs, seine Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt unter zehn Prozent. "Er ist weltweit und auch in Deutschland der häufigste zum Tode führende Tumor bei Männern", warnt Pneumologe Stefan Hammerschmidt von der Universität Leipzig. Er fordere mehr Todesfälle als Brust-, Prostata- und Darmkrebs zusammen. In etwa 90 Prozent der Fälle werde er durch Rauchen verursacht, sagt Hammerschmidt, Umweltgifte wie Asbest, Teer und Arsen spielten nur eine Nebenrolle.

Die besondere Heimtücke des Lungenkarzinoms besteht darin, dass Anfangssymptome wie etwa Heiserkeit und Husten falsch gedeutet werden. Dadurch tritt die Erkrankung relativ oft ins Spätstadium ein, in dem es kaum noch Rettung gibt. Die üblichen Therapien wie Operation sowie Strahlen- und Chemotherapie bringen dann bei relativ vielen Nebenwirkungen nur noch selten durchschlagende Erfolge. Hier könnte nun ein Stoff namens Crizotinib eine Alternative sein. Sein Ansatzpunkt ist eine Entdeckung, die vor etwa vier Jahren gemacht wurde. Demnach entwickelt sich Lungenkrebs umso leichter und schneller, wenn im Lungengewebe eine bestimmte Variante des Gens ALK vorliegt, das die unkontrollierte Wucherung anregt. Crizotinib kann das Gen ausschalten. Dass dies Patienten wirklich hilft, zeigt eine koreanische Studie, die jetzt auch auf dem Asco-Kongress vorgestellt wurde.

82 Patienten mit dem problematischen Gen bekamen acht Wochen lang Crizotinib. Fast 90 Prozent sprachen gut auf die Therapie an, das Tumorgewebe ging bei ihnen deutlich zurück, bei einem Patienten verschwand es sogar komplett. Eine Erfolgsquote, die selbst Studienleiter Yung-Jue Bang vom National University College of Medicine nicht erwartet hatte: "Wir haben gerade mal mit 10 Prozent gerechnet, insofern viele der Patienten bereits drei oder mehr erfolgslose Therapieversuche mit anderen Methoden hinter sich hatten." Allerdings sind noch größere klinische Studien notwendig, um die Zahlen zu untermauern.

Zudem bleibt festzuhalten, dass Crizotinib nur dann wirkt, wenn der Patient auch die passende Genvariante hat. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt unter zehn Prozent. Ein Argument für die "personalisierte Medizin" und den unvermeidlichen Gentest zu Beginn der Therapie. Nur so wird vermieden, dass ein Patient lange Zeit mit einem Mittel behandelt und mit den Nebenwirkungen belastet wird, ohne dass es jemals eine therapeutische Chance gehabt hätte.

Mit dem Darmkrebsmittel Erbitux hat man in dieser Hinsicht - auch in Deutschland - schon gute Erfahrungen gemacht. Es wirkt fast mit 100-prozentiger Sicherheit, sofern sich der Tumor einem bestimmten Typ zuordnen lässt. Ein Gentest klärt, ob die Therapie sich lohnt oder nicht. Crizotinib könnte, sollte sich seine 90-Prozent-Erfolgsquote bestätigen, eine ähnliche Karriere machen - solche Werte werden sonst mit konventionellen Lungenkrebsmedikamenten nicht einmal annähernd erzielt. Hersteller Pfizer arbeitet derzeit an einem Gentest, mit dem man Patienten mit der problematischen ALK-Variante ohne größeren Aufwand herausfiltern kann.

Unabhängig von ihren Genen nutzt es rauchenden Lungenkrebspatienten in jedem Falle, auf die geliebten Glimmstängel zu verzichten. Amanda Parsons von der Universität Birmingham hat in einer aktuellen Übersicht die Studiendaten von insgesamt 2000 Lungenkrebspatienten ausgewertet und dabei herausgefunden, dass sich durch totale Tabakabstinenz die Fünf-Jahres-Überlebensrate von 33 auf 70 Prozent steigern lässt, beim besonders gefährlichen Kleinzellen-Karzinom geht sie von 29 auf 63 Prozent. Wer also, nachdem er bereits die Lungenkrebsdiagnose bekommen hat, weiterhin an der Kippe festhält, nach dem Motto "jetzt ist es eh schon egal", ist auf dem Holzweg. Denn offenbar steigert das Rauchen nicht nur das Krebsrisiko, sondern auch das Tempo des Tumorwachstums. "Tabakabstinenz ist immer sinnvoll", sagt Parsons, "auch wenn der Krebs bereits ausgebrochen ist."
Quelle: http://www.welt.de/die-welt/vermisch...ber-Krebs.html

und ein weiterführender link

http://www.medscape.com/viewarticle/723075


lg flo
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