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Alt 16.08.2013, 20:00
sunny442 sunny442 ist offline
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Unglücklich Vulvakarzinom mit 29!

Hallo,

ich bin neu hier und hoffe, dass ich hier Menschen finde, denen es ähnlich geht wie mir und mit denen ich mich austauschen kann.

Ich bin 29 Jahre alt und habe von ca. 3 Monaten die Diagnose Vulvakarzinom erhalten. Aber am Besten fang ich einfach mal von vorne an:

Seit letztem Jahr November habe ich eine Veränderung an der äußeren Schamlippe gespürt. Von einen auf den anderen Tag hat sich plötzlich eine Art "Kubbel" gebildet. Meine Gynäkologin hat mich dann in den nächsten 5 Monaten auf alles mögliche Untersucht, aber keine Ursache gefunden. Sie hat mich dann zu einem anderen Arzt überwiesen, der meinte, dass dieser "Knubbel" entfernt und untersucht werden müsste. Gesagt, getan. 2 Tage später wurde ich operiert. Weitere 4 Tage später waren die Ergebnisse vom Pathologen da: Krebs! Mir wurde dann gesagt, dass eine weitere OP notwendig ist, um weiteres Gewebe und Lymphknoten zu entfernen. Dazu wurde ich in die Uniklinik hier in der Nähe überwiesen. Der Arzt hat bestimmt fachlich echt was auf dem Kasten, menschlich war er aber eine Katastrophe. Jetzt im nachhinein denke ich, dass ich zu der Zeit einfach unter Schock stand. Ich ließ aber einfach alles über mich ergehen und von gesagtem Arzt 1 Woche später operieren.

Kurz zu dem Arzt: Beispielsweise hat er mich darauf hingewiesen, dass, wenn man auf Nummer sicher gehen will, solle man die Klitoris mit entfernen lassen. Aber das wär ganz allein meine Entscheidung. Er könne mir nicht bei der Entscheidung helfen. Aber ich solle mir darüber im Klaren sein, dass, wenn man das nicht macht, und der Krebs wiederkommt meine Überlebenschancen nicht mehr sonderlich hoch sind...
Na ja, nach einem langen Gespräch mit meiner Gynäkologin habe ich mich dann dazu entschieden, die Klitoris nicht mit entfernen zu lassen.

Die OP wurde dann durchgeführt. Gleichzeitig wurden 4 Wächterlymphknoten entfernt. Nach der OP habe ich dann -Gott sei Dank- erfahren, dass der Krebs komplett entfernt ist und nich gestreut hat!!!
Trotzdem fingen dann die Probleme an:
Während der OP habe ich keine Vollnarkose bekommen, sondern eine Rückenmarksspritze, so, dass mein Körper ab Unterleib betäubt war. 2 Tage nach der OP war immer noch kein Gefühl in das rechte Bein zurückgekehrt. Erster Verdacht: Schlaganfall während der OP. Die Untersuchung im MRT hat dieses aber nicht bestätigt.
Zweiter Verdacht: Verletzung des Rückenmark und damit dauerhafte und volltändige Lähmng des rechten Beins. Die Untersuchung im CT hat aber auch nichts ergeben (zum Glück!!!)
2 Tage später kam das Gefühl dann doch plötzlich wieder. Warum dann erst, weiß keiner.

Noch einen Tag später bekam ich plötzlich Sprachstörungen, so dass ich keinen Satz mehr vernünftig auf die Reihe bekam. Wieder Verdacht auf Schlaganfall. Dann wurde aber festgestellt, dass ich einen Zuckerschock hatte (bin seit 17 Jahren Diabetikerin).

Dann wurde ich entlassen. Die erste Woche habe ich fast nur geschlafen und Schmerzmittel genommen. In der zweiten Woche ging es schon etwas besser, dann kamen aber die unerträglichen Rückenschmerzen. Meine Arzt vermutete einen Bandscheibenvorfall, verpasst durch den operierenden Arzt während der OP. Aber auch dieser Verdacht konnte nach einer Woche aus dem Weg geräumt werden. Eine OP-Wunde hatte sich so entzündet, dass sich im Körper ein riesiger Entzündungsherd gebildet hat und der auf einen Nerv im Rücken gedrückt hat.

Ab da war ich aber dann erst mal mit den großen Dingen durch. Seitdem kommt es immer wieder zu "kleineren" Wehwehchen (2 x Erkältung, Gürtelrose, Bindehautentzündung). Ich glaube mein Immunsystem hat sich einfach verabschiedet.

Na ja, mein Leben verlief dann so langsam wieder in normalen Bahnen. Ich gehe wieder arbeiten, treffe mich mit Freunden und versuche, das ganze weitestgehen zu verdrängen. Bis gestern. Da habe ich mir das ganze zum ersten mal wirklich angeguckt und abgetastet. Ich finde, es sieht schrecklich aus, wie verstümmelt und das schlimmste ist, dass ich fast kein Gefühl mehr im Bereich der Klitoris habe. Damit komme ich nicht klar! Das hört sich vielleicht blöd an, aber für mich ist das gerade schlimmer als die Diagnose an sich.

Ich hoffe, das irgendwer durchgehalten hat, und bis zum Schluss gelesen hat und dann auch noch Lust hat, sich mit mir auszutauschen. Ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen.
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