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  #1  
Alt 28.05.2003, 10:47
Oliver Hofmann
Gast
 
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Standard Nierenzellkarzinom und Schweissausbrüche

Am 27. Sept. 2001 wurde mir nach mehreren Fehldiagnosen die rechte Niere wegen eines Tumors entfernt (Bauchschnitt 40 cm). Das Stadium war T1,G2,N0,M0,R0.
Der Tumor war 5x6 cm groß. Ich habe seit der OP große Probleme und immer wieder
Infekte im Halsbereich. Seit nunmehr 5 Monaten (Januar 2003) habe ich einen
ständigen Hustenreiz und seit einigen Tagen sehr starke Schweissausbrüche. Die letzten Untersuchungen ergaben keinen Hinweis auf Metastasen (Jan 2003 MRT Abdomen, Jan/Mai 2003 Röntgen Lunge, Feb 2003 MRT Schädel, April 2003 Sono Abdomen, Sept 2002 CT Hals.
Hat jemand mit den Schweissausbrüchen ähnliche Erfahrungen?
Welche weiteren Untersuchungen kann ich denn noch machen?
Ist es bei diesem Tumorstadium angebracht vorbeugend Mistel oder andere Medikamente einzunehmen?
Welche statistische Überlebenchance hat man eigentlich bei diesem Stadium?

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Oliver
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  #2  
Alt 28.05.2003, 14:58
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nierenzellkarzinom und Schweissausbrüche

Hallo, Oliver,
Deine Tumorklassifikation besagt, daß der Tumor sehr frühzeitg erkannt wurde (obwohl er ja nicht gerade klein war). Mit N0 steht fest, daß er nur auf die Niere begrenzt war und nicht in Lymphknoten metastasiert war und damit hast Du eine effekive Heilungschance!
Du schreibst, daß Du ein CT im Halsbereich in 2002 hattest - ich gehe davon aus, daß Du den Brustraum (Thorax) meintest. Ist das richtig? Du solltest bitte unbedingt darauf achten, daß auch der Brustraum kontrolliert wird ( MRT oder CT ). Eine Röntgenaufnahme reicht meiner Ansicht nach nicht aus, sie ist viel zu ungenau, genauso ein Sonogramm des Abdomens! Versuche bitte mit Deinen Ärzten abzuklären, daß in regelmäßigen Abständen ( bei Deinem Tumorstadium würde ich 1/2 jährliche Untersuchungen für angebracht halten, zumal Deine OP nun auch schon gut 1 1/2 Jahre zurück liegt )ein CT oder MRT des Thorax UND des Abdomens gemacht wird. Damit bist Du auf der sichereren Seite! Es sind nämlich auch Spätmetastasierungen bei einem Nierenzellkarzinom nicht auszuschließen und mit ihnen muß man immer rechnen.
Bzgl. des Hustenreizes würde ich ein MRT oder CT Thorax auch kurzfristig nachholen, wenn die letzte Untersuchung dieser Art im Jahre 2002 gemacht wurde. Von Schweißausbrüchen in Verbindung mit einem Nierenzellkarzinom ist mir nichts bekannt.
Vorbeugend könntest Du Dich schon mit dem Gedanken an eine Immuntherapie mit Mistel befassen. Die Mistel wird von den meisten Patienten, sofern sie nicht Allergiker sind, recht gut vertragen und stärkt die Immunabwehr auf natürliche Weise ( wichtig bei einem Nierenzellkarzinom, denn es reagiert NUR auf eine Immunantwort des Körpers und auch im fortgeschritteneren Stadium nicht auf eine übliche Chemotherapie ).Du solltest allerdings vorher abklären, welche Form der Misteltherapie für Dich in Frage kommt ( es gibt sehr viele verschiedene Arten von Mistel- ein guter Heilpraktiker wird Dich sicher dementsprechend beraten können ). Es könnte jedoch sein, daß die Krankenkasse in Deinem Fall eine solche Therapie nicht finanziert, da bei Dir kein Nachweis von Metastasen vorliegt. Aber auch da würde ich mich an Deiner Stelle genauer erkundigen.
Ansonsten gibt es nur den Tip: vitaminreiche Ernährung, keinen zu großen Stress, gesunde Lebensweise und weiterhin engmaschige Kontrollen ( aber nicht per Sonogramm und Röntgen! - bei meinem Mann wurde über Jahre hinaus trotz jährlicher Sonogrammkontrollen ein Nierentumor beidseits mit nicht gerade geringen Ausmaßen übersehen! - soviel zur Genauigkeit eines Sonogramms )
Sei bitte NIE nachlässig mit den CT bzw. MRT-Kontrollen: ein Nierenzellkarzinom ist unberechenbar, auch noch nach vielen Jahren. Gerade jetzt haben wir noch von einem Patienten gehört, der sich in einem Tumorstadium ähnlich wie Du befunden hatte bei der Erstdiagnose, jahrelang keine Probleme hatte und jetzt, 7 Jahre später, urplötzlich Lymphknotenvergrößerungen im Thoraxbereich auftraten: Metastasen des vor Jahren erkannten und operierten Nierenzellkarzinoms!
Ich wünsche Dir weiterhin alles, alles Gute. Du hast bisher sehr viel Glück gehabt, mach so weiter und pass auf Dich auf!
Liebe Grüße,
Ulrike
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  #3  
Alt 28.05.2003, 15:47
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nierenzellkarzinom und Schweissausbrüche

Hallo Ulrike,
vielen Dank für Deine prompte Antwort. Ich wusste nicht, dass eine CT von der
Lunge nötig ist. Die Klinik (Prof.) hat lediglich eine MRT des Abdomes und eine
Röntgenaufnahme der Lunge als notwendig erachtet (alle 6 Monate). Ich habe schon einen Termin für eine CT des Oberkörpers vereinbart. Hoffentlich kommt da nichts Schlimmes heraus. Das mit der CT vom Hals ist schon korrekt. Ich habe dort im
Bereich des Kieferwinkels immer wieder Schwellungen.
Ich bin etwas erschrocken über die Sache mit den Lypmhknotenvergrößerungen nach
sieben Jahren. Wann gilt man denn dann als geheilt?
Eine event. Misteltherapie werde ich mit meinem Arzt besprechen. Ich habe auch schon gehört, dass bei Nierenzellkarzinomen eine Misteltherapie Probleme bereiten kann.
Naja, mal schauen was der Doc sagt.
Vielen Dank und beste Gesundheit !
Oliver
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  #4  
Alt 28.05.2003, 18:26
Gast
 
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Standard Nierenzellkarzinom und Schweissausbrüche

Lieber Oliver,
bei Deiner Tumorklassifikation kann man im Moment nach der operativen Therapie von "geheilt" reden. Geheilt setze ich aber in Anführungszeichen, da man beim Nierenzellkarzinom von dauerhafter Heilung erst nach einigen Jahren reden kann, da es tückischwerweise auch noch sehr gern SPÄT metastasiert. Aber jetzt lass Dir bitte darüber keine grauen Haare wachsen. Wichtig ist, daß Du den RESPEKT vor dieser ERkrankung nicht verlierst und regelmäßig Deinen Nachsorgeuntersuchungen nachgehst. Und hier ist es wichtig, daß DU weißt, welche Untersuchungen gemacht werden sollten. Oft werden aus Kostengründen nur ein Sonogramm bzw. eine Röntgenuntersuchung angeordnet. Dann besteh bitte auf MRT oder CT.
Ich habe leider, auch schon hier im KK, so oft gehört, daß Patienten oder deren Angehörige davon reden, daß sie vor einer gewissen Zeit als geheilt aus dem Krankenhaus entlassen wurden, dann so in jährlichen Abständen mal ein Sonogramm gemacht wurde. Und irgendwann kam dann das böse Erwachen, weil man doch wieder irgendwelche Beschwerden hatte, und im CT zeigten sich dann Metastasen, die man vielleicht schon hätte früher entdecken können.
Aber Du bist wirklich von der Tumorklassifizierung her in einem absolut günstigen Stadium gewesen. Wären z. B. Lymphknoten um die Niere positiv gewesen, spricht man in der Medizin nicht mehr von "Heilung", sondern man gilt als unheilbar und die Behandlung rutscht in den palliativen Bereich ab ( abgesehen von ca. 1% Spontanheilungen, die die Medizin beim Nierenzellkarzinom zu verzeichnen hat ). Hier heißt es dann so lange wie eben möglich Lebensverlängerung zu erzielen ( was aber beim Nierenzellkarzionom noch lange sein kann, da es in der Regel ein langsamwachsendes Karzinom ist ).

Bzgl. Mistel gehen beim Nierenzellkarzinom die Meinungen bei der Therapie der metastasierten Form auseinander. Du hast Recht: Hier gibt es Ansätze, daß von dieser Therapie teilweise ( vereinzelt )sogar abgeraten wird. Kann ich persönlich aber nicht nachvollziehen . Aber Mistel in Verbindung mit Immun-Chemo beim metastasierten Nierenzellkarzinom, das ist absolut kontraindiziert.
Aber bei Dir geht es, wie es aussieht, ja nicht um Behandlung der metasierten Form, sondern nur um Vorbeugung. Und da könnte ich mir schon vorstellen, daß dabei die Mistel bestimmt interessant sein könnte. Frage mal Deinen Arzt.
So, nun drücke ich Dir für Dein CT Thorax die Daumen.
Mach's gut.
Ulrike
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  #5  
Alt 29.05.2003, 12:36
Gast
 
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Standard Nierenzellkarzinom und Schweissausbrüche

Hallo Oliver,
Du hast mir ja vor einigen Tagen schon eine Mail geschickt. Da schriebst Du von zwei "nicht kalten" Knoten in der Schilddrüse und auch von einem "besch..." Allgemeinbefinden. Nun schreibst Du von starken Schweißausbrüchen. Ist hinsichtlich der Schilddrüse alles abgeklärt? Wie sind Deine Schilddrüsenhormone? Das solltest Du noch mal mit Deinem Internisten besprechen.
Die Schilddrüse ist für den Stoffwechsel zuständig und kann, wenn sie nicht einwandfrei arbeitet, viele recht unterschiedliche Symptome erzeugen.

"Heilung" bei Krebs ist relativ. Der Einfachheit halber spreche ich manchmal davon, daß ich geheilt bin. Ich fühle mich auch so.
Aber woher weiß ich denn, ob sich nicht irgenwo in meinem Körper eine Krebszelle versteckt hält, die bei passender oder unpassender Gelegenheit beschließt, zu wachsen, sich zu vermehren?
Es wäre richtiger zu sagen, ich bin vorläufig geheilt.
Aus der Literatur weiß ich von einem Mann, bei dem sich an einem Unterarm eine Beule entwickelte und langsam immer größer wurde. Eine Biopsie ergab, daß es sich um Gewebe eines Nierenzellkarzinoms handelte. Das war 7 Jahre nach seiner Nierenkrebsoperation.

Was die Mistel betrifft, so werde ich möglicherweise "lebenslänglich" haben. Ich weiß von einer Frau, die nach Ovarialkarzinom mit Operation und Chemo seit 8 Jahren Mistel spritzt und seitdem weder Metastasen noch Rezidive hat.
Alles Gute
Rudolf
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  #6  
Alt 05.06.2003, 10:29
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Standard Nierenzellkarzinom und Schweissausbrüche

Hallo Ulrike und Rudolf,
vielen Dank für Eure Antworten. Gut zu informiert sein ist immer wichtig und Ihr habt mir dabei sehr geholfen. Ich habe immer noch die Schweissausbrüche und fühle mich ziemlich schlecht. Am vergangenen Dienstag habe ich wegen dem Hustenreiz und zur Sicherheit eine CT der Lunge machen lassen. Es war alles in Ordung. Auch das Blutbild, die Schilddrüsenwerte und Sono Abdomen waren ganz ok. Ich nehme wegen einer Mandelentzündung seit zwei Wochen Antibiotika. Schon seit mehreren Monaten habe ich Probleme mit dem Magen und Darm (Blähungen und Bauchschmerzen). Man hat bisher nur eine Sigmoendoskopie durchgeführt. Das Antibiotika macht die Sache mit dem Darm noch schlimmer und ich habe teilweise Schmerzen genau am Ende des Brustbeines. Ich weiss nicht, ob noch weitere Untersuchungen nötig sind, und woher diese Schweissausbrüche (auch nachts) kommen.
Herzliche Grüße
Oliver
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