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  #16  
Alt 02.11.2013, 20:43
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Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Liebe tine, liebe nala,

Ich danke euch. Ja, ich habe das Video gern gemacht. es tat mir sehr gut und ich glaube auch für die Trauerverarbeitung. Meine Familie hat sich auch rundum für das Video bedankt. Ich gucke es mir auch immer wieder an, auch wenn ich immer wieder weinen muss.

@ tine, klar darfst mich drücken, ich drücke dich gerne zurück :-)



Liebe Mami,

Heute hätte Omi Geburtstag. Wahnsinn, nie im Lebe hätten wir heute vor einem Jahr gedacht, dass du und Omi nicht mehr hier seid. Es wäre heute ein trauriger Tag gewesen für dich. den ersten Geburtstag von omi ohne omi. Aber nun habt ihr ja heute die Möglichkeit gehabt, gemeinsam Kaffee zu trinken. Statt dich heute auf den Friedhof zu begleiten und dir bei deiner Trauer um Omi beizustehen, habe ich dich heute auf dem Friedhof besucht, dir eine Blume geschenkt, eine Kerze angezündet und anschließend bin ich allein zu Omi und habe ihr eine Rose mitgebracht. Mama, ich kann mir nicht helfen, aber ich bin leicht stinkig auf Omi. Wieso musste sie dich so früh zu ihr holen? Sie hatte dich doch fast 55 Jahre. Und ich durfte dich gerade mal 25 Jahre erleben. Das ist nicht fair! Du hast sie 5 Jahre hier gepflegt. bei Omi war es Zeit aber bei dir war es 40 Jahre zu früh. Hätte dich Omi mit ihrer Krankheit nicht so eingebunden, wärst du nicht so geschwächt gewesen und hättest vllt mehr Kraft gehabt, deine Krankheit doch zu besiegen. Mama, tut mir leid, dass ich so denke,!

Ansonsten gibt es nichts neues zu berichten. Ich vermisse dich immer noch jeden Tag, jedenMinute und Sekunde. sher sogar. ich habe dich lieb.

Deine tief traurige Tochter...


Liebe Omi,

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute zu deinem 83. Geburtstag.. ich hoffe, dir geht es gut, wo du jetzt bist und hast wieder deine Stimme wieder und dein Gehirn ist wieder gesund, so dass du mit Mama heute Halma spielen konntest. Ich drücke dich und schicke dir ganz viele Küsschen, denn auch wenn ich bissl böse auf dich bin, dass du mir Mama weggenommen hast, so warst du trotzdem meine Lieblingsomi und ich hab dich lieb.

Deine Enkelin

P.S. meine omi is letzten Jahr am 24.11. Gestorben. Sie war schwer krank und alt. Sie hatte starke Demenz und Parkinson. Sie lebte 5 Jahre im heim und ihr leben war zum Schluss nicht mehr lebenswert, so dass meine Omk wirklich nur erlöst wurde. Aber naja es war trotzdem Mamas mama und deswegen für sie sehr schlimm.
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Die Trauer hört niemals auf,
sie wird ein Teil unseres Lebens.
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Mami
am 06.02.1958 geb.
Diagnose Leukämie: am 26.08.2013
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am 06.03.1956 geb.
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  #17  
Alt 05.11.2013, 20:00
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Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Liebe Mami,

mein Kopf ist leer. Ich stagniere langsam. Der Alltag läuft so neben her.
Ich kam heute wieder nicht aus dem Bett. Mama, es macht alles keinen Sinn in meinem Leben. Ich liege im Bett und habe den Plan aufzuräumen und sauber zu machen, aber ich habe einfach keine Lust. Und dann liege ich im Bett und denke einfach nur an dich.
Ach Mami, ich muss zur Zeit ganz viel an Weihnachten denken. Es war immer eine so schöne Zeit. Wir haben viel zusammen gesessen und gebastelt oder gespielt. Wenn ich an die Zukunft denke, dann vermisse ich jetzt schon die vielen Kleinigkeiten, die dich ausgemacht haben. Ich bin nicht auf die Geschenke aus, aber diese kleinen Geschenkideen zwischendurch, die aussagten, dass du uns liebhast werden mir fehlen. Zum 1. Advent haben wir immer eine Kleinigkeit erhalten. Und Weihnachten - wer macht denn den Süßigkeitenteller fertig? Wer besorgt denn die viel zu vielen Geschenke, merkt selbst, dass es zu viele sind, hortet sie bis zum nächsten Event oder schenkt se zwischendurch? Mama, hast du wieder schon Geschenke im Schrank liegen, die wir bekommen sollten? Mama, versteh mich nicht falsch, ich will die Geschenke nicht. Hier geht es nur um die Liebe, die du uns damit mitgegeben hast und uns gezeigt hast.

Am Sonntag ist die obere Etage vom Haus fertig geworden und Milli ist die Treppe, die noch kein Geländer hat immer hoch und runter. Wir haben dann an dich gedacht, wie du normalerweise dastehen würdest und vor Ansgt sterben würdest, weil Milli da so hoch und runter rennt. Und dann haben wir nur gemeint, dass du auch bestimmt in dem Moment von oben zugeschaut hast und bestimmt auch sehr dolle Angst um Milli hattest. Auch wenn mal jemand sagte, dass Engel keine negativen Gefühle haben, ich denke schon, dass es Gefühle wie Wut und Angst und Traurigkeit gibt, sonst würdet ihr ja nicht an unserem Leben auf Erden teilnehmen können.

Ach Mama, deine ältere Schwester hat am 8.11. Geburtstag. Deine Zwillingsschwester will am WE hinfahren. Papa haben sie auch gefragt. Ich denke Papa würde es mal ganz gut tun, wenn er auch rauskommt. Sicherlich, dort habt ihr die letzte Woche, bevor du krank wurdest bzw deine Diagnose erhielst, verbracht, aber einfach mal sich bedienen zu lassen, nicht selbst zu kochen etc. und vllt ein bissl zu entspannen, tät ihm gut...

Ach Mami, ich vermisse dich so sehr. Heute habe ich etwas im Haushalt gemacht, ich habe vergessen was genau, wo ich mir nicht sicher war und musste gleich wieder daran denken, wie ich dich sofort anrufen würde, um nachzufragen. So ist das so oft gewesen. Man konnte dich einfach anrufen und nachfragen....

Ach Mama, du fehlst mir! Du fehlst mir so schrecklich. Ich weiß gar nicht, wie ich die letzten Wochen ohne dich bisher ausgehalten habe. Die Zeit vergeht einfach so schnell. Und plötzlich ist schon wieder November. Und dabei ist mir alles noch so präsent, wie du in die Wohnung gezogen bist. Oder, als du schon krank geschrieben warst und ich eine Zecke hatte, die du aber nicht entfernen wolltest. Mama, es fühlt sich an, als wäre es gestern gewesen...

Ich vermisse dich, du fehlst mir. Ich liebe dich,
deine traurige Tochter!
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  #18  
Alt 06.11.2013, 12:19
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Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Liebe Mami,

heute ist wieder ein schrecklicher Tag. Die letzten Tage ging es mir eigentlich soweit ok, aber naja, die Trauer holt einen immer wieder mit voller Power ein. Ich habe meinen Wecker heute wieder ständig auf "Schlummern" gestellt. Mama, es gibt für mich einfach keinen Sinn aufzustehen.
Und dann habe ich heute einen Anruf bekommen, dass ich ab Dezember nicht auf meine Wunschdienststelle komme. Ach Mama, ich kann die ganze Sache gerade gar nicht richtig bewerten, denn es ist mir eigentlich ganz egal, wo ich arbeiten muss. Ich habe keine Lust auf Arbeit. Und doch macht es mich traurig, dass ich nicht das bekommen habe, was ich wollte. Ach Mami, zugern möchte ich dich jetzt anrufen und mich bei dir ausheulen. Du hättest einen guten Rat für mich. Und wenn ich dann so daran denke, dich anrufen zu wollen, frage ich mich, was wäre wenn du noch da wärst, aber trotzdem krank. Würde ich dich jetzt im Krankenhaus anrufen? Was würde es dir jetzt gehen, wenn der Krankheitsverlauf normal verlaufen wäre und du nicht diese Sepsis bekommen hättest. Wie würde es dir wohl gerade gehen? Hättest du jetzt die Schnauze voll von dem Mittagessen? Du hättest jetzt sicher keine Haare mehr und würdest eine der tollen Mützen tragen, die wir dir geschenkt haben. Wärst du gerade wieder in Isolation oder, was wäre, wenn du einfach nicht gestorben wärst? Was wäre, wenn du trotzdem hättest ins Koma gelegt werden müssen, aber es dann überstanden hättest? Wie würde es dir jetzt gehen? Und wie würde alles verlaufen, wenn du gar nicht krank geworden wärst? Was würde ich dann jetzt über diesen Dienststellenwechsel denken? Wahrscheinlich hätte ich alles versucht, da zu bleiben, wo ich jetzt bin, aber das wollte ich jetzt nicht mehr. Eigentlich will ich gar nichts... außer DICH, Mama. Du fehlst mir so unheimlich.

Mama, ich kann einfach nicht glauben, dass du wirklich nicht wiederkommest. Es ist nun schon alles so schnell vorbei gegangen und ich kann dir nicht mal sagen, wie viele Wochen du schon nicht mehr da bist. Ich weiß nur, dass es viel zu viele sind. Ich habe noch die Bilder aus dem Sommer im Kopf und dann kurz vor deiner Diagnose. Und dann kommen schon die Bilder deines Sterbens... Mama, es ging einfach alles viiiiel zu schnelll und mein kleines Herz kommt nicht hinterher, das zu begreifen und zu verarbeiten... Mama, ich habe Angst ohne dich weiterzuleben.

Ach Mami, es ist so schrecklich ohne dich. Das Leben geht einfach weiter, obwohl man die Zeit anhalten will, weil man das Leben, so wie es ist, nicht weiterleben will.
Ich vermisse dich so sehr! Du fehlst mir! Ich möchte dich einfach anrufen können und mich ausheulen!
Mami, ich hoffe, du musst nicht so leiden wie wir hier. Ich hoffe, du konntest dich mit deinem Tod abfinden und genießt es nun schon. Ich kann es mir zwar nicht vorstellen, denn du wolltest ja nicht gehen. Und ich denke auch nicht, dass du je mit einer Silbe daran gedacht hast uns verlassen zu wollen. Deswegen kann ich mir nicht vorstellen, dass du glücklich bist. Du hast hier ja auch nicht gelitten. Sicher, dir ging es mit Sicherheit in der letzten Nacht nicht gut, aber ich glaube nicht, dass der Tod deine Erlösung war! Das ist so unfair... wie kann man eine glückliche Familie einfach so auf eine so schreckliche Art unglücklich machen? WIESO?

Mami, ich habe dich lieb und ich werde deinen Tod nie verstehen und auch nicht akzeptieren. Ich werde es einfach hinnehmen müssen, denn ich kann einfach NICHTS, mit keinem Geld der Welt, mit NICHTS dagegen tun... Ich kann nur hoffen, dass ich irgendwann wieder ein Stück glücklicher werde!

Deine tief traurige kleine Tochter...
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  #19  
Alt 08.11.2013, 16:06
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Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Unglücklich AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Mami,

ich hatte gestern einen so schlechten Tag. Ich hatte gestern ein richtiges Tief. Ich hasse diese tristen Tage, aber irgednwie auch nicht, denn sie passen so zu meinem Gemüt.
Ich bin jetzt an einem Punkt angekommen, wo ich einfach total stinkig bin, Stinkig auf das Leben. Ich sehe zur Zeit keinen Sinn im Leben, da die Welt einfach so schlecht ist. Ich will und kann nicht begreifen, dass du weg bist und nicht wiederkommst. Du musst hier doch noch soviel miterleben. In erster Linie Papa. Er hat sich so geändert. Für dich MAMA. Er ist jetzt so, wie du ihn haben wolltest. Weil du gesagt hast, dass du keine Kraft hast die Krankheit zu besiegen, wenn er sich nicht ändert. Mama, er hat sich geändert. Jetzt komm gefälligst wieder! Mama, es tut mir leid, aber ich bin stinkig auf dich! Warum hast du so schnell aufgegeben? Du hättest doch nur noch 3 Tage warten brauchen, dann hättest du gesehen, dass Papa kann. Für dich MAMA, weil er dich liebt. Aber nein, du bist gegangen. Du hast dich einfach verpisst!!! Dass du die Sepsis nicht alleine bekämpfen kannst, ist klar, aber wieso musstest du alles, was die helfen könnte, jegliche Blutkonserve, jedes Medikament, einfach ALLES von dir abstoßen?? Warum Mama?
Hast du wirklich nicht mehr Kraft gehabt? Hättest du nicht ein bisschen länger durchhalten können, dass hättest du vllt mehr Kraft schöpfen könne, darin, dass Papa es geändert hat!!!


Mama, es tut mir leid, dass ich dich alleine gelassen habe. Ich hätte dich am Abend davor nicht allein lassen dürfen. Aber ich wollte doch, dass du deine Ruhe hast und schläfst.
Ich verstehe das nicht! Die Medizin ist soweit! Wieso konnte sie dich nicht retten? Weißt du, wenn in den folgenden Monaten sich herausgestellt hätte, dass die Leukämie nicht gehen will, dann hätte ich gesagt, ok, Mama, lass los, aber MAMA, du hattest eine Sepsis!! Du hättest doch bloß dieses dämliche Medikament annehmen müssen, dass hättest du es schaffen könnne.
Mama, es tut mir leid, dass ich so fluche und stinkig bin, aber ich frage mich doch nur WARUM??? Du kennst mich, ich war schon immer vorwurfsvoll. Du hast uns allein gelassen!

Mama, ich liebe dich trotzdem so unendlich doll. Ich vermisse dich! Aber ohne dich macht mein Leben keinen Spaß. Ohne dich hat es keinen Sinn.

Apropo, Mama, deine große Tochter (deine Nichte) bekommt einen Jungen Ist das nicht toll? Klar war es anfangs ein komischer Schock, dass es kein Mädchen ist. Aber wir bekommen endlich mal einen Jungen in die Familie. Du hättest dich so darüber gefreut )) Und Papa freut sich auch. Aber du kannst ihn nicht mehr erleben. Mama, das tut mir leid für dich!!

Mama, du fehlst mir. Ich stecke in diesem tiefen Loch fest. Ich habe Angst. Mama, du fehlst mir. Ich liebe dich.

Dicker Kuss, deine tief traurige und bisschen stinkige Tochter, aber ich hab dich trotzdem lieb

P.S. Deine großer Schwester hat heute Geburtstag. Ich werde sie nachher mal noch anrufen!
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Geändert von Sternschnubbe (08.11.2013 um 16:09 Uhr) Grund: P.S. zugefügt
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  #20  
Alt 08.11.2013, 23:36
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Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Hallo liebe Forum-Leser,

ich habe mal eine Frage an euch, was ihr denkt und was ihr machen würdest?
Meine Mama wurde ja an dem Tag an dem soe starb morgens ins Koma gelegt. Da waren wir nicht dabei, weil wir ja nichts davon wussten. Ich habe mich am Abend zuvor wie immer von ihr verabschiedet. Jetzt im Nachhinein mache ich mir Vorwürfe, dass ich nicht die Nacht geblieben bin. Aber die Krankenschwester kannte Mama, weil sie die Frau eines ehemaligen Arbeitskollegen meines Papas ist. Daher war ich beruhigt, dass Mama nicht ganz allein ist. Ich habe mich nie mit Mama über den Tod unterhalten, weil sie ja nicht sterben wollte. Sie wies auch die Grünen Damen immer ab. Nun möchte ich wissen, wie es ihr in der Nacht erging. Aber vor allem, was ihre Gedanken und Worte waren, bevor sie ins Koma gelegt wurde. Mein Papa hat mit der Krankenschwester schon über die Nacht gesprochen, aber ich würde gerne nochmal mit ihr persönlich redne und Fragen stellen. Sie war aber auch nicht dabei, als Mama ins Koma gelegt wurde. Was meint ihr, sollte ich nochmal den Arzt oder die Krankenschwester aufsuchen, die Mama ins Koma legten? Ob sie sich nach nun 1,5 Monaten überhaupt noch erinnern? Oder sollte ich es ruhen lassen? Und was denkt ihr darüber, dass ich nochmal die Nachtschwester sprechen möchte? Ich bin mir unsicher, aber ich bereue es nicht bei meiner Mama gewesen zu sein. Sie hatte sicher Angst. Nun will ich wissen, ob es ratsam ist die letzten bewussten Minuten meiner Mama ins Detail zu erfahren oder einfach seinen eigenen Vorstellungen freien Lauf zu lassen?


Und ich habe mir über noch ein Thema Gedanken gemacht. Das aber so nebenbei. Wie stellt ihr euch das Wiedersehen in vielen Jahren mit euren Liebsten vor? Meint ihr wir sind alle im selben Alter? Oder hat jeder sein Sterbealter? Aber dann sind wir ja vermutlich älter als unsere Eltern?
Lasst mal euren Vorstellungen freien Lauf und schreibt mir, wie ihr euer Wiedersehen vorstellt?

Liebe Grüße, und ich freue mich über eure Ratschläge bezüglich meiner Fragen hinsichtlich Mamas letzten Worten....
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Mami
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  #21  
Alt 09.11.2013, 08:43
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

liebe sternschnubbe..
ich verstehe deine suche nach antworten sehr gut.
als meine mami starb waren meine schwester, ein hospizpfleger und ich bei ihr. und der pfleger sagte etwas, daß mich die ganze zeit beschäftigte. ich wollte ihn so gern fragen, was er damit meinte. leider wohn ich ja weiter weg und habe so wenig zugang ins hospiz. auch ich dachte, er kann sich sicher nicht daran erinnern. aber diese frage war offen und ich brauchte diese antwort so dringend. am 15.okt hatte meine mami ihren ersten todestag und wir sind, nachdem wir an ihrem grab waren, noch ins hospiz gegangen. ein schwerer und doch irgendwie warmer vertrauter gang. ja und da sah ich dann den pfleger. ich nutzte die chance und konnte ihn endlich fragen. er konnte sich zwar schwach, aber doch sehr wohl daran erinnern. und ich bekam meine antwort. ich umarmte ihn vor freude und dankbarkeit. jetzt konnte ich auch da endlich meinen frieden finden.
wenn also auch du deine antworten brauchst um inneren frieden zu erlangen, dann frag die besagte krankenschwester danach. anderthalb monate ist noch keine zeit und sie wird sich mit sicherheit dran erinnern.
ich wünsch dir, daß du dann auch innere ruhe findest.

zu deiner anderen frage will ich dir ein buch ans herz legen:
" 90 minuten im himmel" von don piper
ich habe dieses buch im hospiz gelesen. ich war so ergriffen, denn darin wird so wunderbar beschrieben, was auf uns zukommt, wenn wir gehen. ich habe das auch meiner mami vorgelesen. sie lag zwar schon im leberkoma, aber ich bin mir sicher, sie hat zugehört.
er schreibt darin, wie wir nach dem tod empfangen werden. es muß so wunderschön sein, ich kann es gar nicht beschreiben. die vorausgegangen empfangen uns als gesunde menschen... in einer unbeschreiblichen schönheit und liebe. während ich das meiner mami vorlas, empfand ich sogar freude, daß sie dies bald erleben darf. auch mir selber nahm es nochmals ein stück angst vor dem tod.
ich lege dir also sehr nahe, dieses buch zu lesen.
ich wünsch dir weiterhin viel kraft und antworten auf deine fragen.
schönes wochenende, tine
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MISS YOU MAMA
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  #22  
Alt 09.11.2013, 19:24
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Hallo Sternschnuppe!
Ich versteh dich nur zu gut! Mich quälen die selben Fragen! Mein Papa ist vor fast 9 Monaten gestorben und ich war nicht dabei! Auch ich würde am liebsten die Zeit zurückdrehen und würde so gerne bei meinem Papa sein! Ich mache mir auch immer noch Vorwürfe warum ich am Abend heim gegangen bin und meinen Papa alleine gelassen habe. Aber auch ich habe mit Papa nie über das Sterben gesprochen, auch, genauso wie du aus dem Grund weil mein Papa leben wollte und wie ich glaube niemals ans Sterben gedacht hatte.
Ich war ja den ganzen Tag bei Papa und es ging ihm ja nicht so schlecht, er hatte sogar noch zu Abend gegessen. Heute, wenn ich zurückdenke, weiß ich dass er schon eine Marmorierung an den Füßen hatte, also der Sterbevorgang schon begonnen hat. Zu dieser Zeit wusste ich es nicht, ich habe zwar die Füße gesehen und mich gewundert aber ich dachte nie und nimmer daran dass er so schnell von uns gehen würde!
Ich wollte auch unbedingt alles über diese Nacht wissen und bin nochmal ins Krankenhaus. Leider war Papas Arzt nicht zu sprechen und eine Vertretung gab mir Auskunft. Ich wollte die genaue Todesursache wissen. Es wurde mir leider nur Organversagen geantwortet.
Ich kann mir zwar gut vorstellend dass mein Papa gerne alleine sterben wollte weil er Abschied nicht mochte aber es ist halt meine Theorie um damit ein bisschen umgehen zu können.

Wenn du die Möglichkeit hast dir Auskunft zu holen, dann mach es! Du wirst dich nachher besser fühlen. Auch wenn dir niemand eine Auskunft geben konnte oder sich niemand mehr erinnert, du hast alles probiert und kannst vielleicht eher deinen Frieden finden!
Ich wünsche es dir von ganzem Herzen weil ich weiß wie schlimm diese Gedanken und Selbstvorwürfe sein können! Alles Liebe!

Zu deiner zweiten Frage: Ich hoffe ich sehe meinen Papa so wieder wie er in seiner glücklichsten Zeit ausgesehen hat! Es wäre wunderschön wenn diese Vorstellung wahr werden würde!
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
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  #23  
Alt 09.11.2013, 21:54
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Hallo Sternschnubbe,

wie Gina und Tine bereits schrieben, würde auch ich sagen: frage nach. Es kann dir sehr helfen. Sei vorsichtig, was dich selbst angeht.

Ich habe es auch so gemacht. Habe mit verschiedenen Ärzten zum Teil lange Gespräche geführt. Mir persönlich gaben sie Luft zum Atmen und Sicherheit. Nebenbei habe ich dabei sehr viel menschliches erfahren dürfen. Es war gut, sowohl für mich als auch, verblüffenderweise, die Ärzte. Denn auch sie (zumindest die meisten, die ich kenne) haben ihre Probleme, ihre Trauer, wenn ein Patient stirbt.

Was Bücher betrifft, die das Leben nach dem Tod beschreiben (wollen?), so wäre ich sehr, sehr vorsichtig. Wie bei allen Büchern, die sich mit spirituellen Dingen beschäftigen. Denkt nach, über das, was ihr da lesen könnt. Macht euch euer eigenes Bild. Das ist nicht einfach und oft auch schmerzlich. Doch mit dem, was man selbst erfasst hat, sitzt man fester im Sattel als mit einem wunderschönen Bild an der Wand. Nicht das, was man da liest ist wichtig, sondern das, was man selbst daraus macht und vor allem das, was man glaubt. Wobei so ein Buch durchaus eine Hilfe sein kann.


Liebe Grüße,

Helmut
__________________
Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070

Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise.
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  #24  
Alt 09.11.2013, 22:54
Hede Hede ist offline
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Zitat:
Zitat von Sternschnubbe Beitrag anzeigen
Mami, ich habe ein Video für dich erstellt. Es zeigt noch einmal deinen kurzen Weg durch deine Krankheit, über meine Gefühle und wie unendlich traurig ich bin, dass du nicht mehr wiederkommst, aber doch dankbar dafür, dass es dich gab.

Ich liebe dich und vermisse dich so sehr!

http://www.youtube.com/watch?v=Jh4XS...ature=youtu.be
Ich war zu Tränen gerührt als ich dein Video ansah!
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  #25  
Alt 10.11.2013, 18:17
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Gina79 Gina79 ist offline
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Liebe Sternschnuppe! Ich habe das Video, das du für deine Mama gemacht hast erst jetzt gesehen! Es ist wunderschön! Auch ich sitze hier und weine! Wie Nala auch schon mal schrieb, du beschreibst in deinem Video genau das wie viele von uns sich fühlen! Wunderschön, mehr Worte kann ich dazu gar nicht sagen!
Alles Liebe!
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  #26  
Alt 12.11.2013, 11:07
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Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Hallo ihr Lieben (Tine, Helmut, Gina)

ich danke euch für den Zuspruch. Auch auf die Gefahr hin, dass ich die Schwestern und Ärzte nerven werde. Ich werde fragen, bis ich meine Antworten habe! Nächste Woche habe ich Urlaub und bin in der Heimat und dann werde ich ins Krankenhaus fahren und die besagten Schwestern und Ärzte aufsuchen. In diesem Zug kann ich gleich nochmal ein Dankeschön den Schwestern von Mama’s Station vorbeibringen. Und wenn ich meine Antworten habe, werde ich euch berichten, wie es lief.

Liebe Tine, danke für den Buch Tipp. Ich glaube, sowas kann man mal lesen. Sicher muss sich jeder selber seine Gedanken machen, aber wenn man sich ein paar Anregungen holt, tut es einem bestimmt gut. Ich bin mir ja auch sehr sicher, dass meine Omi wieder sprechen kann im Himmel und wieder denken kann. Genauso bin ich mir sicher, dass meine Mama genauso „SCH**“ und „NEIN“ rief, als sie starb. Denn sie wollte nicht gehen und sicher uns nicht allein lassen. Sie musste, denn ihr Körper wollte nicht mehr!!


Liebe Mami,

nun ist schon wieder ein Wochenende vergangen. Ich war natürlich wieder in der Heimat, weil ja das Haus fertig werden muss. Also war ich auch wieder bei dir auf dem Friedhof. Die Erde ist nun nach dem ganzen Regen stark nachgesackt. Ich habe mich erst erschrocken, aber ich kannte es ja vom Nachbargrab. Aber es ist so schlimm, weil man daran erkennt, wie schnell die Zeit vergeht!
Außerdem sind nun mittlerweile alle am Ende, was den Hausbau angeht. Es geht leider nicht so schnell vorwärts, wie wir es uns wünschen und bei meinem Schwesterherz und Schwager zehrt alles an den Nerven. Lydi ist auch am Ende. Naja, woher sollen wir auch die Kraft hernehmen. Ist ja verständlich. Auch wieder auf Arbeit. Ich war nach der ersten Nachtschicht einfach total im Eimer, und habe in der zweiten Durchgehangen. Dann werden einem wieder Vorwürfe gemacht, weil man ja so jung ist und damals haben sie die Nächte durchgemacht. Meine Antwort lautet dann immer nur „Woher soll ich denn die Kraft nehmen?“. Mama, ich bin doch dauermüde. Gestern bin ich um neun auf der Couch eingeschlafen und hätte mich halb 10 Lydi nicht geweckt, weiß nicht, wie lange ich geschlafen hätte.
Deiner Zwillingsschwester tat der Besuch bei eurer großen Schwester gut. Sie hörte sich besser an. Aber naja, wie das so ist, dann spricht man wieder über Dinge, wo du noch gesund und lebendig warst und dann ist es auch schon wieder vorbei.
Wir haben am Sonntag endlich deine Tasche aus dem Krankenhaus ausgepackt. Die Sachen haben noch nach dir gerochen! Ach Mami…
Und Milli hatte auch viel Spaß dabei. Denn sie hat deine nigelnagelneuen roten Schuhe entdeckt und gleich ausprobiert  Ach, wenn wir sie nicht hätten. Sie schafft es immer wieder aus einer traurigen Situation uns ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.
Aber Mami, du fehlst mir! Du fehlst mir so sehr. Gestern habe ich mit meiner Freundin getroffen und mal wieder richtig lange über dich und meine Trauer und alle Gefühle sprechen können. Das tut mir immer so gut. Sie muss aber immer wieder mit mir mit weinen und das tut mir leid, das will ich nicht. Ich bin so froh, sie zu haben!

Mami, ich vermisse dich. Und die Weihnachtszeit rückt näher. Ich habe Angst. Ich habe dich lieb.

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Hallo Mami,

Du fehlst mir. Es wird nun immer kälter da draußen. Heute habe ich meine letzte Nachtschicht bevor ich in den Urlaub gehe und dann wechsel. Aber die Freude auf den Urlaub ist so groß, auch wenn er anstrengend wird, dass ich den Wechsel in den Hintergrund schiebe und mir nicht zwingend bewusst wird, dass ich die Leute so das letzte mal sehe.
Ach Mami, ich bin froh aus dem schichtdienst zu kommen. Jeden Abend frei zu haben. Darauf freue ich mich. Ich habe Papa die Woche wieder kein einziges Maö angerufen. Ich komme abends nicht dazu. Das tut mir so leid. Aber wenn ich täglich abends zu Hause bin, werde ich wieder telefonieren können und dann ruf ich auch mal meine Tantchen an. Wir müssen ja jetzt die Kontakte aufrecht erhalten, wo du es nicht mehr kannst.
Dich konnte ich immer zwischendurch anrufen, weil du ja häufig mittags zu Hause warst. Das war toll.
Mami, ich habe zur zeit nicht viel zu erzählen, weil mein leben so daherläuft und das wichtigste gemacht wird und mehr nicht.

Ich vermisse dich ganz schrecklich. Tag für Tag. Ich habe dich unendlich dolle lieb. Ein ganz dicker Kuss!

Deine traurige Tochter
__________________
Die Trauer hört niemals auf,
sie wird ein Teil unseres Lebens.
Sie verändert sich und wir verändern uns mit ihr.


Mami
am 06.02.1958 geb.
Diagnose Leukämie: am 26.08.2013
ein Engel seit dem 20.09.2013

Papi
am 06.03.1956 geb.
tödlich verunglückt und
ein Engel seit dem 03.02.2014

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  #28  
Alt 16.11.2013, 23:16
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Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Guten Abend liebe Mami,

Nun habe ich endlich Urlaub und bin wieder in der Heimat. Nachdem es mir die letzten Tage besser ging und ich nicht viel weinen musste und insgesamt nicht viel durchhing, so hat mich gestern die Trauer wieder in vollem Maß eingeholt. Wahrscheinlich weil mir der Abschied von den Kollegen doch mehr am Herzen im Unterbewussten lag, als ich dachte. Und zu wissen, dass es bald soweit ist, der Dienststellenwechsel, endlich BaL werden, und alles ohne dich. Mama, ich weiß nicht, wie ich das noch aushalten soll. Du wusstest immer wie schwer mir so ein Dienststellenwechsel und Veränderungen überhaupt fallen. Ich hasse sie. Aber du hattest immer aufmunternde Worte.
Ach Mama, ich habe auch gemerkt, dass ich einfach keine kraft habe. So gar nicht. Das merke ich sonst nicht, denn ich mache ja nichts außer schlafen, arbeiten und bisschen Haushalt schaffe ich auch. Aber ich vergesse das Essen und mein Kopf kann sich nicht konzentrieren. Zum Glück Habe ich meinen Schatz, der auf mich aufpasst. Gestern habe ich dann mal mehr geplant, als nur aufstehen und Arbeiten und schon war es mir zu viel. Als mein Schatz heimkam und fragte, ob ich beim einkaufen auch Abendbrot für ihn geholt habe, musste ich "nein" sagen. Ich musste sofort weinen, weil mir so leid tut, dass er an alles und noch viel mehr denkt und ich kriege gerade mal so das wichtigste hin. Aber ich kann nicht mehr. Einfach weil ich dich vermisse Mama, und weil alles ohne doch keinen Spaß macht und ich keinen Sinn darin sehe, mehr zu tun, als aufstehen. Und selbst das würde ich ohne Arbeitszwang nicht machen. Und dann kommt dieses grausam kalte Wetter dazu. Ach Mama, du weißt, wir waren schon immer Winterdepressiv, aber die Trauer um dich dazu, das halt ich nicht aus!
Mami, du fehlst mir.

Heute war ich meine Freundin besuchen in unserer alten Straße. Allein in die Straße einzubiegen, schmerzte. Und dann sah ich eure alte Wohnung, wo du glücklich und gesund warst. Sie steht noch leer, aber der Balkonschutz ist noch dran. Er erinnert mich so daran, wie du auf dem Balkon standest und die Blumen gegossen hast und doch gefreut hast, wenn ich kam. Und dann die Frage von I. wie es mir geht. Ich musste sofort weinen und konnte nicht mehr aufhören. Es ist alles so befremdlich von dir in der Vergangenheit zu reden!
Die Welt ohne dich ist einsam und leer und man merkt es bei jedem Schritt, den man geht.....

Tantchen und Papa haben dein Grab heute wieder schick gemacht. Nochmal tannengrün gelegt und die Gestecke hingestellt. Schön sieht es aus. Ich hatte leider keine zeit mit dir dort allein zu sein, aber das kann ich ja die Woche noch. Wie gefällt dir das grab? Ist es nach deinem Geschmack?

Ach Mami, es tut alles so weh. Bald sind es 2 Monate! Keine Ahnung, wie ich die Zeit bisher rumgekommen habe...
Mami, ich vermisse dich. Sooooo sehr!!!!!

Ich wünsche dir eine gute Nacht. Ich liebe dich! Heute ist sternenklarer Himmel und Vollmond. Einer dieser Sterne bist du! Leuchtest du heut Nacht für mich?

Deine dich schrecklich doll vermissende Tochter
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Mami
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  #29  
Alt 17.11.2013, 13:38
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Hallo Sternschnuppe! Ich versteh dich gut! Ich muss jetzt schon fast 9 Monate ohne meinen Papa leben und ich merke immer noch dass ich sehr sehr kraftlos bin! Ich muss mich zu vielen Dingen die mir früher Spaß gemacht haben zwingen und kann mich ganz schlecht auf eine Sache konzentrieren.
Diese Erschöpfung hängt glaube ich noch lange nach! Wird halt von der Gesellschaft und der Arbeitswelt nicht unbedingt verstanden. Es ist ja jetzt schon eine Zeit vergangen für die Leute um einem herum und die Welt dreht sich weiter. Dass man selbst durch das ERlebte noch ein wenig nachhinkt wird oft nicht wirklich verstanden. So kommt es mir zumindest manchmal vor!

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und wieder mehr "gute" Tage an denen die Sonne auch auf dich scheint! Alles Liebe und noch einen schönen Sonntag!
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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  #30  
Alt 19.11.2013, 11:11
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Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Liebe Mami,
Ich stehe hier an deinem Grab und frage mich, wo du wohl grad bist? Mein Gefühl sagt mir, dass du irgendwo bist, aber nicht tot. Nur wenn ich mir realistisch in Erinnerung rufe, dass du gestorben bist, dann wird mir klar, dass du nie wieder kommst! Das ist ein sehr merkwürdiges Gefühl, dass mich unendlich traurig macht.
Ich frage mich, warum kann man sich von sterbenden nicht verabschieden? Es ist doch total doof, dass man nicht weiß, wann der liebe Mensch geht. Beide Parteien haben doch den Wunsch Abschied zu nehmen. Das heißt für mich, danke zu sagen, hab dich lieb! Und zwar so, dass der andere noch Antworten kann!! Wieso geht das nicht? Man wird einfach mit der Tatsache konfrontiert, dass der verstorbene Liebe nicht mehr antworten wird. Bei wieder! Ach Mami, es ist immer noch so komisch ohne dich!!!!

Ich war gerade in KH um nach der Ärztin zu fragen, die dich ins Koma gelegt hat. Sie hat die Woche Weiterbildung und nächste Woche kann Ich anrufen. Habe ihre Nummer. Ich bin gespannt!
Aber was ich so erschreckend fand, ich stellte mich nur mit meinem Namen vor und man wusste um wen es geht. Dabei warst du nur eine Nacht auf der ITS und das ist zwei Monate her. Da frage ich mich doch, warum man dich so in Erinnerung hat? War dein "Fall" so einmalig? JA!! Warst du so ein besonderer Mensch? JA!! Tat es den Ärzten und Schwestern leid, dass man dir nicht mehr helfen konnte? JA!!!

Ach Mami, ich liebe dich. Du bist mein ein und alles! Jeder vergangene Tag ohne dich, ist ein leerer Tag!!

Ich hoffe, dir geht es nun gut. Du hast deinen Frieden gefunden und wirst uns irgendwann die nötige kraft schicken, die wir brauchen um irgendwann wieder glücklich zu leben. Auch wenn ich das im Moment eigentlich nie wieder will!

Deine traurige kleine Tochter!
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