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  #91  
Alt 19.04.2006, 20:50
vesna vesna ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

Liebe Shesha,
ich bin froh, dass du den Geburtstag gut überstanden hast! Es ist seltsam einen Geburtstag zu feiern, obwohl der gelibte Mensch gar nicht da ist! Ich war noch nicht am Grab meines Vaters. Werden erst im Mai hinfahren. Ich ziehe es immer etwas hinaus. Meine Mutter will endlich einen Grabstein aussuchen, ich bin aber noch nicht so weit! Ich werde nie so weit sein, um zu begreifen, dass da im Friedhof mein Vater beegrigt worden ist. Ich war heute bei meiner Mutter und wir haben uns wieder unzählige Alben angeschaut, das war schön und schmerzhaft zugleich. Diese vielen Errinerungen! Ich habe auch wärend der Krankheit meines Vaters sehr viele Fotos gemacht, die schau ich mir auch ganz oft an. Wohnst du eigentlich noch bei deiner Familie oder bist du schon ausgezogen? Ich habe ab und zu meiner Mutter gegenüber ein schlechtes gewissen, weil ich nicht so viel Zeit für sie habe! Kennst du das? Oder geht deine Mutter besser mit der Situation um?

Ich wünsch Dir eine schöne Arbeitswoche!
Liebe Grüsse Vesna
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  #92  
Alt 23.04.2006, 00:15
shesha shesha ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

hallo vesna.ja das war ein sehr seltsames gefühl an dem geburtstag.ich wohne noch bei meiner mutter mit meiner schwester und 2 brüdern.dein schlechtes gewissen verstehe ich,ich habe auch ein total mieses schlechtes gewissen weil ich sowenig zuhause bin.wenn ich nicht arbeite bin ich bei meinem freund.das ist eine sache die mich sehr belastet.aber ich kann ja nicht überall sein.kennst du das?meiner mutter sieht mann die trauer nur an wenn mann sie gut kennt,und das tue ich.sie redet soo viel von meinem papa,sie meidet ihn nie in ihren erzählungen,sie vermisst ihn ohne ende...und dann sagt sie immer dass das leben weiterginge und mann nicht immer nur traurig sein darf.sie möchte sich selbst beruhigen.ich stimme ihr zu aber wir beide wissen dass wir am liebsten weinen würden...ich möchte dass meine mama glücklich ist,ich möchte nicht vor ihr weinen..verstehst du das?was macht denn deine mama?weint sie viel?ich bleibe meistens den ganzen sonntag bei meiner mama zuhause oder gehe mit ihr und meiner schwester raus.das ist auch der einzige tag.aber unsere mamas wissen auch dass wir nicht immer da sein können.wie gehts dir eigentlich im allgemeinen?schreib mir!lieben gruss shesha
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  #93  
Alt 26.04.2006, 22:03
vesna vesna ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

Liebe Shesha,
mein schlechtes Gewissen meiner Mutter gegenüber war schon mal größer. Die ersten Monate nach dem Tod meines Vaters waren schlimm. Ich bin sehr jung von zu Hause ausgezogen, und habe mein eigenes Leben. Nachdem die Diagnose Krebs bei meinem Papa feststand habe ich mich entschlossen ihm zu begleiten. Das hat für mich bedeutet mein Studium zu unterbrechen und Tag für Tag für meinen Papa da zu sein. Ich bin zu jedem Arzttermin mitgegangen und habe ihm bis zur letzten Minute begleitet. Meine Mutter hat sich an diese Situation gewohnt gehabt. Es war für sie selbstverständlich, dass ich da bin wenn sie mich braucht. Aber als Papa nicht mehr da war, habe ich die Kraft nicht aufbringen könne weiterhin so offt zu meine Mama und meinen Brüdern zu fahren. Damit habe ich nicht umgehen können. Wir haben aber einen Kompromiss gefunden. Wir haben uns sehr offt in einem Kaffehaus getroffen und nicht bei ihr zu Hause. Ich habe wider mein Studium voll und ganz aufgenommen, deswegen hat meine Mama auch viel mehr Verständniss, dass ich nich so offt bei ihr sein kann. Es beschränkt sich mittlerweile auf die Mittagessen am Sonntagnachmittag und ein paar Kafffees. Aber das ist für uns beide ok so wie es ist.
So, jetzt habe ich ein wenig von mir erzählt! Nächstes mahl schreibe ich mehr!
Wo wohnst du eigentlich?
Liebe Grüsse Vesna
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  #94  
Alt 27.04.2006, 22:36
Ivi Ivi ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

Hallo Franziska!

Es tut mir furchtbar leid für Dich! Mein Papa ist am 19.04. gestorben....

Als ich das mit der Uhr gelesen hab wurde mir ganz komisch, denn als ich meinem Papa die Uhr abgemacht habe, war sie auf 8.30 Uhr stehen geblieben, gestorben ist er um 10.30 Uhr. Meine Mutter hatte es gesehen, als ich es meinem Mann zeigen wollte war die Uhr wieder auf der aktuellen Zeit!

Es ist eine Funkuhr und sie funktioniert jetzt wieder ganz genau, aber sie ist stehen geblieben zwei Stunden vor seinem Tod und länger, denn ich hab es ja erst 3 Stunden säter gemerkt. Am nächsten Tag war die Uhrzeit wieder normal, jetzt immernoch kann also nix mit der batterie zu tun haben!

Bleiben so viele Fragen und Gedanken....

LG IVI
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  #95  
Alt 01.05.2006, 23:42
shesha shesha ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

hallo vesna!ich wohne in düsseldorf und du?das ist gut dass ihr für euch alle eine lösung gefunden habt.und das du für deinen papa sogar das studium abgebrochen hast bedeutet sehr viel.gott wird dich dafür belohnen und dein papa ist dir ewig dankbar.ich kann mich an meine situation nicht gewöhnen,immernoch möchte ich die zeit zurückstellen und träume jede nacht von meinem papa.ich weiss dass es so nicht weitergeht aber ich kann nichts machen,nach aussen hin scheint alles okay,aber in mir drinne herrscht ein sturm der wütet aber dennoch unendlich leer ist...ich fühle mich furchtbar,als gäbe es keinen vernünftigen sinn mehr,für den es sich lohnt zu leben...ich weiss das ist die falsche einstellung,aber es ist schwer sie zu ändern.danke fürs lesen.lieben gruss.shesha
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  #96  
Alt 08.05.2006, 09:19
vesna vesna ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

Liebe Shesha!
Ich kann dich so gut verstehen. Ich hoffe, dass du deinen inneren Frieden bald findest. Das erste Jahr habe ich auch fast jede nacht von meinen Papa geträumt, und wenn ich nicht geträumt habe, dann bin ich wach gelegen und habe an ihm gedacht.
Wie lange hat dein Vater eigentlich mit der Diagnose Krebs gelebt? Hattet ihr genug Zeit um euch zu verabschieden? Wie ist er mit der Situation umgegangen? Wenn du Lust hast, kannst mir mal deine Geschichte erzählen.
Übrigens danke ich dir auch für das Zuhören.
Fühle dich umarmt!
Liebe Grüsse Vesna
Ich wohne in Österreich (Graz)
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  #97  
Alt 10.05.2006, 23:27
shesha shesha ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

hallo liebe vesna!erstmal eine dicke umarmung zurück!ich glaube so ganz heilen wird diese wunde nie...mein papa hat lange gelitten,wieviele jahre er mit der krankheit lebte weiss keiner,denn obwohl es ihm oft sehr schlecht ging,ist er kaum zum artzt gegangen...das letzte jahr war besonders schlimm,er hatte immer mehr schmerzen und typische symptome,er meinte immer es wären einfach normale magenschmerzen.eines abends waren die schmerzen so unerträglich für ihn dass er nachts mit meiner mama ins krankenhaus fuhr und dort blieb.am darauffolgenden tag habe ich das letzte mal mit meinem papa gesprochen dass er auch antworten konnte...bei der erinerung kommen die tränen... in der nacht darauf rief uns der arzt zu sich,konnte selbst nicht glauben dass er es solange durschgehalten hat...die krankheit war nun schon soweit fortgeschritten dass er kaum chance zum überleben hatte... von da an kahm die angst,er könnte jeden tag fortgehen.er lag 1monat im koma und der monat danach war der letzte.im letzten monat war er wach,konnte aber nicht sprechen und in der letzten woche wussten wir es,wir waren jeden tag und jeden abend bei ihm,haben mit ihm geredet,manchmal verstand er und wollte antworten,manchmal war er zu schwach.als er ging waren meine mama,meine schwester und ich bei ihm... und von da an war mein leben nich mehr wie vorher.ich vermisse ihn so.wieso musste er so leiden...er war immer soo lieb zu allen menschenich werde ihn immer vermissen...
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  #98  
Alt 11.05.2006, 01:42
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Geli-Emilie Geli-Emilie ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

Liebe Shesha,

ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber ich vermute, noch ziemlich jung. Und umso schwerer ist es natürlich, ein solches Erlebnis zu ertrage. Ich selbst habe meine beiden Eltern durch Krebs verloren - mein Vater war 52 und hatte Speiseröhrenkrebs.

Erwarte bitte am Arbeitsplatz nicht allzu viel Verständnis für lange Trauer. Erstens ist es oft ein "Tabu-Thema", zweitens gibt es zu viele Berührungsängste (wie Du sicher schon selbst festgestellt hast), drittens - so hart es klingt - fühlen sich die Kollegen "genervt" durch trauernde Mitarbeiter, weil sie es nicht nachempfinden können und oftmals hilflos und verständnislos sind. Das kann so weit gehen, dass man unterstellt, die Trauer als Grund für Drückebergerei vor der Arbeit anzunehmen.

Das ist hart, aber es ist so. Mein Tipp an Dich: versuche, Deinen Job als Ablenkung zu betrachten, der Dich von der eigenen Trauer etwas distanziert und versuche, Dich jetzt ganz besonders auf Deinen Arbeitsplatz zu konzentrieren. Wende Deine Energie geballt auf gute Leistung. Vielleicht fragst Du mal den einen oder anderen Kollegen, ob er sich überfordert fühlt von Deinen Gefühlen. Das gibt eine neue Basis im Gespräch und vielleicht auch einen neuen Ansatz. Vielen trauernden Hinterbliebenen hat es geholfen, sich in Arbeit zu vergraben.

Zwar ist es nicht angebracht, Probleme zu verdrängen, aber im Bereich Arbeitsplatz ist es allemal besser. An Deiner Stelle würde ich dieses Thema weitgehend unterlassen, zumal es ja wirklich in den privaten Bereich gehört und lieber in der Freizeit versuchen, eine Lösung zu finden. Es wäre sicherlich nicht im Sinne Deines Papas, wenn Du nun auch noch den Arbeitsplatz verlieren würdest.

Alles Gute wünsche ich Dir!
Geli
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  #99  
Alt 17.05.2006, 10:27
vesna vesna ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

Liebe Shesha!
Es tut mir leid, dass es bei deinem Papa so schnell gegangen ist. Mein Vater wollte auch nie zum Arzt gehen. Er hat auch immer gesagt, ihm geht es gut! Als er endlich zum Arzt gegangen ist, war es schon zu spät. Ich habe auch vom Arzt die Diagnose bekommen, dass mein Papa nicht mehr lange leben wird. Das war die schlimmste Zeit in meinem Leben. Wenn ich so nachdenke, war die Zeit des Auf und Abs für mich sehr schlimm. Dieses Hoffen, und dann wird die Hoffnung einfach so zu nichte gemacht. Damit habe ich überhaupt nicht umgehen können. Ich bin sehr froh, dass ich bei ihm war, als er von uns gegangen ist. In dem Augenblick als mein Vater gestorben ist, habe ich ihm angeschaut wie zufrieden er da liegt, und was für einen zufriedenen Gesichtsausdruck er hat. Keine Schmerzen, kein Leid,... Dieser Augenblick war für mich sehr wichtig.
Wir werden unsere Papas immer vermissen!
Ich drücke dich!
Liebe Grüsse Vesna
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  #100  
Alt 19.05.2006, 00:27
shesha shesha ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

liebe geli.du hast schon recht,mitlerweile spreche ich das thema auf arbeit auch gar nicht mehr an.anfangs gab es für mich aber nichts anderes,die leute haben halt kein verständnis dass es etwas zeit braucht bis mann wenigstens einigermasen klarkommt.das habe ich nun erfahren.es geht mir ja auch viel besser seit ich die abteilung gewechselt hab obwohl ich nach wie vor auf arbeit viel verdränge. liebe vesna!natürlich werden wir unsere papas immer vermissen,diese lücke wird sich niemals schliessen.mein papa war nicht glücklich,er hat immer gesagt,er möchte in seinem heimatland sterben und er möchte auf gar keinen fall lange im krankenhaus liegen und leiden bevor er stirbt...und genau was er nicht wollte ist eingetroffen.das ist traurig.nur der wunsch um sein grab konnte erfüllt werden.wenn ich das jemandem erzähle,dass es meinem papa schlecht ging bevor er starb,glaubt das niemand.dabei kenne ich ihn doch mit meiner mama und meinen geschwistern am besten.er hat gelitten.vor allem die letzten 3 wochen.und das macht mich sehr traurig,zu wissen dass er unglücklich ging...wieso musste er überhaupt gehen...?????ich weiss,wir alle werden gehen.keiner lebt ewig.und alles hat irgentwie seine richtigkeit.aber was soll an solchen krankheiten für eine richtigkeit sein?!einestages,wenn wir gehen,treffen wir unsere papas wieder und können sie umarmen.auch eine dicke umarmung an dich.shesha
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  #101  
Alt 23.05.2006, 09:40
vesna vesna ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

Liebe shesha!
Wie geht es dir?
Gestern hatte ich ein sehr kommisches Erlebnis mit meiner bester Freundin! Sie war gestern bei mir und hat zufällig die Fotos die an meinem Schreibtisch gelegen sind angeschaut! Ich suche gerade ein Foto aus für den Grabstein meines Vaters. Ich habe sie darauf angesprochen und sie gefragt was für ein foto von meinen Papa am besten ist. Das hat sie noch nicht gestört, aber als ich gesagt habe, dass ich viel lieber mehr schöne Fotos von meinem Vater hätte wo er nicht krank war und noch so gut ausgesehen hat, und ihr geraten habe von ihren Eltern schöne Fotos zu machen so lange sie noch gesund sind, hat sie zu mir gesagt, dass ich aufhören soll zu reden. Das sie es nicht hören will, dass ich ihre Eltern und den Tod im zusammenhang bringe. Hat sie so viel Angst über das Thema zu reden?
Es hat mich sehr verwiert?
Obwohl ich auch während der Krankheit meines Vaters nicht mit ihr darüber reden konnte, bin ich sehr verwundert über ihre Reaktion!
Mute ich meinen Freunden zu viel zu, wenn ich ihnen rate schöne Fotos von ihren Eltern zu machen, bevor es zu spät ist!
Schreib mir wie es dir geht, und was bei dir so los ist!
Liebe Grüsse Vesna
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  #102  
Alt 23.05.2006, 11:23
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teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

liebe vesna,

tod und sterben ist in unserer gesellschaft immer noch ein tabuthema und niemand will daran denken müssen, wenn die eltern gesund sind. es ist leider so niemand möchte mit dem tod seiner liebsten konfrontiert werden... ich habe ähnliche erfahrungen gemacht (meine mum ist vor 5 monaten gestorben) manchmal möchte ich auch sagen, wenn jemand nicht nett zu seinen eltern ist oder streit mit ihnen hat... "Trennt euch niemals im streit von einander man weiß nie wie lange sie noch da sind" aber die leute verstehen nicht dass man es nur gut meint.. ich kann das ganz gut nachempfinden, vor dieser situation wollte ich auch nicht über den tod nachdenken... ich wurde ja sozusagen gezwungen...

nimm es ihnen nicht übel... ihre welt ist noch in ordnung..

liebe grüße
das teufelchen
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Niemand den man wirklich liebt ist jemals tot
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  #103  
Alt 25.05.2006, 16:31
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manumetro manumetro ist offline
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Beitrag AW: Schlaf gut Papa...

Zitat:
Zitat von vesna
Liebe shesha!
Wie geht es dir?
Gestern hatte ich ein sehr kommisches Erlebnis mit meiner bester Freundin! Sie war gestern bei mir und hat zufällig die Fotos die an meinem Schreibtisch gelegen sind angeschaut! Ich suche gerade ein Foto aus für den Grabstein meines Vaters. Ich habe sie darauf angesprochen und sie gefragt was für ein foto von meinen Papa am besten ist. Das hat sie noch nicht gestört, aber als ich gesagt habe, dass ich viel lieber mehr schöne Fotos von meinem Vater hätte wo er nicht krank war und noch so gut ausgesehen hat, und ihr geraten habe von ihren Eltern schöne Fotos zu machen so lange sie noch gesund sind, hat sie zu mir gesagt, dass ich aufhören soll zu reden. Das sie es nicht hören will, dass ich ihre Eltern und den Tod im zusammenhang bringe. Hat sie so viel Angst über das Thema zu reden?
Es hat mich sehr verwiert?
Obwohl ich auch während der Krankheit meines Vaters nicht mit ihr darüber reden konnte, bin ich sehr verwundert über ihre Reaktion!
Mute ich meinen Freunden zu viel zu, wenn ich ihnen rate schöne Fotos von ihren Eltern zu machen, bevor es zu spät ist!
Schreib mir wie es dir geht, und was bei dir so los ist!
Liebe Grüsse Vesna
Liebe Vesna!
Nim es deiner Freundin nicht übel das sie so reagiert.Sie hat Angst davor das ist bei uns allen ein Eigenschutz.
Ich habe erst ein Anderes Denken bekommen nach dem ich vor zwölf Jahren meine Oma was meine Mutter war bis zu lezt begleitet habe.Seit her habe ich vom Sterben keine Angst mehr.
Und sehe das leben ganz anders.Sei also nicht alzu Enttäuscht.
Ich drücke dich
__________________
Lieben Gruß Manu
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  #104  
Alt 25.05.2006, 19:41
vesna vesna ist offline
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Standard AW: Schlaf gut Papa...

Liebes teufelchen, liebe manu,
ich danke euch für eure lieben Worte. Wenn ich jetzt mit ein weinig Abstand darüber nachdenke bin ich nicht mehr verwiert (enttäuscht) über die Reaktion meiner Freundin. Ich finde es einfach sehr Schade, dass die Menschen, dessen Welt noch "in ordnung" ist keinen Rat von uns hören wollen. Es ist auch eigentlich schlimm, dass wir Hinterbliebenen Rücksicht auf unsere Mitmenschen nehmen müssen, um ja nichts falsches zu sagen. Sie nehmen ja auch keine Rücksicht auf uns!!
Mir tut es ja auch weh, wenn ich meine Freundinen mit ihren Vätern sehe, oder wenn sie mir erzählen wie sie was mit ihnen unternohmen haben. Aber ich würde nie auf die Idee kommen sie zu bitten mir nichts davon zu erzählen! Mein Schmerz, und das Loch, dass mein Vater hinterlassen hat, gehört zu meinem Leben!
Ich bin aber meiner Freundin nicht böse über ihre Reaktion. Ich weiß, dass ich auch einiges dazugelernt habe bei der Sterbebegleitung meines Vaters! Mich erschreckt immer wieder wie TABU das Thema Tod in der heutigen Gesellschaft geworden ist. Tod ist was, was zum Leben dazugehört! Das ist nichts abnormales, oder irgendwas was einem nie passieren kann.
Anscheinend kann man nur mit Hinterbliebenen wirklich darüber reden. Da ich 5 Geschwister habe, und mit ihnen auch wirklich viel übe das Thema rede bin ich es gewöhnt offen über das Thema zu reden, deshalb verwechsle ich immer Freunde und meine Geschwister, die selber Hinterbliebene sind!
Liebe Grüsse Vesna
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  #105  
Alt 25.05.2006, 20:37
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manumetro manumetro ist offline
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Beitrag AW: Schlaf gut Papa...

Liebe Vesna!
Ich möchte dir nun mal was Erzählen.
1994 hab ich meine Oma bis zum Schluß begleitet.
Ich habe erst drei Tage vor ihrem Tod Erfahren das sie Lungen Krebs mit Metastasen im Gehirn hatte.
Ich wuste nicht was diese liebe Frau für Schmerzen gehabt haben muste da sie ja auch einen Arzt abgelehnt hatte.
Immer wenn sie zu mir Sagte Ela ich möchte Sterben habe ich nur gesagt oma noch nicht .Habe Versucht von diesem Thema abzulenken.
Zu groß war meine Angst vor dem Tod wuste doch nicht was pasiert kannte es doch nur aus dem Fernseher.Das Ungewisse hat so große Angst gemacht.
Es kamm der Tag wo sie ins Krankenhaus kamm und die Ärzte mir nur sagen konnten das sie im Sterben liegt.
Ohne an meine Angst zu Denken Stand fest ich bleibe bei meiner Oma die ich so sehr liebte.Ich hatte plötzlich keine Angst mehr.Wahr sehr ruig.Habe 60 Stunden an ihrem bett gessen.
Verstehst du was ich dir damit Sagen will?
Ich habe noch einen Bruder aber er konnte nicht dabei sein und ich konte auch nicht mit ihm darüber Sprechen.
Jeder Mensch hat Angst davor weil er nicht weiß was da pasiert.
Wir haben einen Lieben Menschen begleitet und können nun Anders damit Umgehen.Was mir sehr hilft ich habe zu Hause ein Foto von der Oma davor steht ein Tee licht.Und immer wenn sie mir fehlt oder ich reden und weinen muß dann mache ich die Kerze an und rede mit ihr.Am nächsten Tag geht es mir wieder gut. Den sie ist immer da als Engel. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.
Drücke dich ganz lieb
__________________
Lieben Gruß Manu
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