Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Darmkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 21.07.2009, 17:14
anettsi anettsi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.07.2009
Beiträge: 12
Standard Erfahrung mit Zweitmeinung

Hallo,
ich schreibe hier für meine Mutter. Sie ist 56 und am 25.5.09 wurde ein Rektumkarzinom mit Lebermetastasen festgestellt (T4, N1, M1). Im Krankenhaus bekommen wir nur unklare Aussagen. Daher wollen wir über die Felix-Burda-Stiftung eine Zweitmeinung einholen...Leider bekommen wir die hierfür benötigten Befunde vom Krankenhaus nicht. Hat jemand ähnliche Erfahrungen???.......bzw. in einem anderen Krankenhaus nochmal eine Untersuchung machen lassen??...wie muss man vorgehen?
Ich mache mir große Sorgen und bin ziemlich verzweifelt. Diese Diagnose kam vollkommen überraschend. Vor zwei Jahren habe ich bereits meinen Schwiegervater an den Krebs verloren.

Ich hoffe mir kann jemand einen Rat geben.
Anett
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 21.07.2009, 18:52
Hilde 63 Hilde 63 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.07.2009
Beiträge: 192
Standard AW: Erfahrung mit Zweitmeinung

Hallo Anettsi,

Befunde müssen dem Patienten ausgehändigt werden, auch wenn es manche Ärzte nicht gern tun. Der Hausarzt deiner Mutter bekommt aber auch alle notwendigen Unterlagen, sodass du auch da nachfragen kannst. Das Verhältnis zum Hausarzt ist ja in der Regel etwas entspannter. Außerdem könnt ihr da auch mal fragen wer außer der Felix Burda Stiftung in Frage kommt. Ich habe das hier bei mir so gemacht und direkt mehrere Adressen (und Überweisungen) von niedergelassenen Onkolgen bzw. Krankenhäusern mit Fachabteilungen bei uns im Umkreis bekommen.Leider muß ich auch dazu sagen: es wird nach Standartschema behandelt und , zumindest bei mir, waren alle Aussagen und Behandlungesmethoden gleich.
Aber versucht es auf jeden Fall - jedes Gespräch macht ein bißchen klüger und man lernt wenigstens es zu akzeptieren.
Liebe Grüße
Hilde
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 22.07.2009, 08:46
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.321
Standard AW: Erfahrung mit Zweitmeinung

Hallo Anett,

das Krankenhaus ist eigentlich verpflichtet ALLE Befunde von euch einsehen und/oder kopieren zu lassen, zur Herausgabe sind sie nicht verpflichtet.
Aber ich weiß auch, dass so manches KH diesem Recht nicht nachkommt. Ihr könntet diese über einen Rechtsanwalt einfordern, umständlich und nervend, aber möglich. Fragt beim Hausarzt nach, ob er Unterlagen bekommen hat.

Es gibt mehrere Darmzentren welche ohne weiteres Zweitmeinungen durchführen. Dafür benötigt ihr vor allem den genauen histologischen Befund, evtl. Ct/MRTBilder der seitherigen Untersuchungen. Die Aufnahmen, bzw. Kopien auf CD, bekommt ihr gegen einen Obolus von ca. 5 Euro (nicht immer) von der radiologischen Abteilung.

Welche Informationen wolltet ihr aus dem behandelnden KH denn erhalten? Was genau haben sie euch nicht vermittelt?
__________________
Jutta
_________________________________________




Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 22.07.2009, 13:36
anettsi anettsi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.07.2009
Beiträge: 12
Standard AW: Erfahrung mit Zweitmeinung

Hallo Jutta,
das Problem ist,dass wir das CT und den hist.Befund nicht bekommen. Ich hatte auch angegeben selbstverständliche Kosten zu übernehmen. Dabei habe ich direkt mit der Onkologin gesprochen. Die sagt aber nur es müssten sich alle an die Richtlinien halten, da könnten andere auch nichts anderes machen. Der Hausarzt hat soviel ich weiß nur den Entlassungsbericht vom KH.
Verunsichert bin ich hauptsächlich auch durch die Aussagen auf der Inneren und der Chirurgie. Erst wurde gesagt der Tumor wird operiert, dann ist er plötzlich nicht mehr operabel. Es wurde gesagt geniessen sie jeden tag mit ihr den sie noch haben oder ein pfleger äußerte wer weiss ob überhaupt noch Chemo gemacht wird. Auf meine Fragen diesbezüglich sagt die Onkologin, es ist kein einfacher Befund aber so auch nicht. Ich weiss nicht ob wirklich nur in der Leber Metastasen sind, ob es ein aggressiver Tumor ist (gering differenziertes Adenokarzinom) wie grundsätzlich die Prognosen sind. Meine Mutter selbst will von der Krankheit und den Befunden nicht allzuviel wissen. Dass es in diesem Stadium schwierig ist, weiss ich ja---trotzdem machen einem doch viele Berichte hier im Forum Mut.
Gruß Anett
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 22.07.2009, 14:17
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.04.2009
Beiträge: 2.241
Standard AW: Erfahrung mit Zweitmeinung

Hallo Anett, habe gerade Deinen Beitrag gelesen, da wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als Dich an einen Rechtsanwalt zu wenden, auch damit Du nicht weitere Zeit verlierst. Warum die Befunde nicht rausgeben ist unklar? Frage doch mal ob sie CT-Befund und Histologie (wenn ihr sie wirklich nicht lesen sollt) in einen verschlossenen Umschlag stecken können mit der Aufschrift z.H. der Felix-Burda-Stiftung. Zur ausführlichen Epikrise an den Hausarzt gehören CT-Befund und Histologie. Es wird aber heute oft so gemacht, dass zuerst ein Kurzbrief geschrieben wird, später die ausführliche Epikrise (Entlassungsbrief)

Liebe Grüße!
Elisabethh.1900
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 22.07.2009, 19:00
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.321
Standard AW: Erfahrung mit Zweitmeinung

Hallo Anett,

bitte wendet euch sofort an den Hausarzt deiner Mutter, dass er dem KH mal etwas Dampf unterm Po macht. Es geht nicht an, dass die euch die notwendigen Unterlagen/Befunde verweigern!! Und nicht einmal über irgendwelche schon getätigten oder nicht getätigten Behandlungen Auskunft geben.
Was sagt deine Mutter, denn wenn ein T4 etc. festgestellt wurde, dann wurde etwas getan? Wahrscheinlich nur aus einer Gewebsprobe?

Bei einem T4 ist eine weitere Behandlung bei multiplen Metastasen auch nicht einfach, meistens bekommen die Patienten dann nur noch eine leichte Chemo zur Erleichterung. Eine große umfangreiche OP könnte der Körper dann nicht mehr verkraften. Besonders wenn die Ärztin die Aussage trifft "genießen sie jeden Tag noch mit ihr".

Schaut euch umgehend nach einer anderen guten Klinik/Darmzentrum um, wenn ihr dort deine Mutter nicht gut aufgehoben seht. Wenn du dazu Hilfe brauchst, sage bitte Bescheid.
__________________
Jutta
_________________________________________




Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 22.07.2009, 19:24
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.04.2008
Beiträge: 1.806
Standard AW: Erfahrung mit Zweitmeinung

Hallo Anett ,

§ 10 Dokumentationspflicht
(1) Ärztinnen und Ärzte haben über die in Ausübung ihres Berufes gemachten Feststellungen und getroffenen Maßnahmen die erforderlichen Aufzeichnungen zu machen. Diese sind nicht nur Gedächtnisstützen für die Ärztin oder den Arzt, sie dienen auch dem Interesse der Patientin oder des Patienten an einer ordnungsgemäßen Dokumentation.

(2) Ärztinnen und Ärzte haben Patientinnen und Patienten auf deren Verlangen grundsätzlich in die sie betreffenden Krankenunterlagen Einsicht zu gewähren; ausgenommen sind diejenigen Teile, welche subjektive Eindrücke oder Wahrnehmungen der Ärztin oder des Arztes enthalten. Auf Verlangen sind der Patientin oder dem Patienten Kopien der Unterlagen gegen Erstattung der Kosten herauszugeben.

(3) Ärztliche Aufzeichnungen sind für die Dauer von zehn Jahren nach Abschluss der Behandlung aufzubewahren, soweit nicht nach gesetzlichen Vorschriften eine längere Aufbewahrungspflicht besteht.

(4) Nach Aufgabe der Praxis haben Ärztinnen und Ärzte ihre ärztlichen Aufzeichnungen und Untersuchungsbefunde gemäß Absatz 3 aufzubewahren oder dafür Sorge zu tragen, dass sie in gehörige Obhut gegeben werden. Ärztinnen und Ärzte, denen bei einer Praxisaufgabe oder Praxisübergabe ärztliche Aufzeichnungen über Patientinnen und Patienten in Obhut gegeben werden, müssen diese Aufzeichnungen unter Verschluss halten und dürfen sie nur mit Einwilligung der Patientin oder des Patienten einsehen oder weitergeben.

(5) Aufzeichnungen auf elektronischen Datenträgern oder anderen Speichermedien bedürfen besonderer Sicherungs- und Schutzmaßnahmen, um deren Veränderung, Vernichtung oder unrechtmäßige Verwendung zu verhindern. Ärztinnen und Ärzte haben hierbei die Empfehlungen der Ärztekammer zu beachten.



Quelle: http://www.bundesaerztekammer.de/pag...1.100.1143#B41

Kopien müssen Euch in jedem Fall ausgehändigt werden - das alleine sagt schon die Berufsordnung der Bundesärztekammer.

Innerfamiliär klagen wir auch gerade, zwar in anderer Sache, aber ich weiß, dass die Kosten für die Kopie der Krankeakte/-Befunde ca. 23 Euro kostet. Soviel war das zumindest in unserem Fall (die Kosten übernimmt auch der Rechtschutzversicherer nicht - die mussten wir selber zahlen).

g. Einsichtsrecht in ärztliche Aufzeichnungen

Ärztliche Dokumentation/Einsichtsrecht/Privatpatient/Herausgabe an nachbehandelnden
Arzt

1. Wer als Privatpatient von einem Krankenhausarzt behandelt worden ist, kann von diesem sowie
dem Krankenhaus verlangen, dass die über ihn dort entstandenen und verwahrten
Krankenunterlagen einem später behandelnden Arzt zugänglich gemacht werden.

2. Dieses Recht besteht unabhängig davon, ob der nunmehr behandelnde Arzt die Unterlagen
selbst anfordert und ob er sich verpflichtet oder nicht, über das Erfahrene dem Patienten
gegenüber zu schweigen. Es kommt auch nicht darauf an, ob der neue Arzt zur Zeit des
Verlangens eine unmittelbare Behandlung durchführt; vielmehr genügt es, dass der Patient ihm für
zukünftige Behandlungsnotwendigkeiten des Gesamtüberblick über die bisherigen Behandlungen
sichern oder seinen sachkundigen Rat einholen will.

OLG Köln, X. Zivilsenat, Beschluss vom 15. Juli 1974 - 10 W 9/74 -



Sei hartnäckig. Alles schriftlich mit Fristsetzung. Würde im letzten Satz mein Bedauern darüber zum Ausdruck bringen, wenn rechtliche Schritte notwendig würden, um obige Rechtsprechung in die Tat umzusetzen. Bei fruchtlosem Verstreichen der Frist würde ich mir rechtlichen Beistand (Fachanwalt für Patientenrecht) an die Seite holen. Per Fax oder per Einschreiben mit Rückschein das Ganze!

Ich wünsche Dir viel Erfolg, und Deiner Mama alles erdenklich Gute für ihre weitere, zufriedenstellende (!) Behandlung.

Liebe Grüße

Annika
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 12.10.2009, 16:10
anettsi anettsi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.07.2009
Beiträge: 12
Standard AW: Erfahrung mit Zweitmeinung

Hallo,
seit langem möchte ich mich wieder mal melden. Mit den Befunden hat sich nichts neues ergeben. Meine Mutter wollte dann erstmal warten bis zu den Zwischenergebnissen. Die haben wir nun kurzfristig doch schon vor 2 Wochen bekommen---absolut positiv. Die Lebermetastaten sind geschrumpft, der Tumor auch-wird vielleicht doch noch operiert, die Tumormarker von 379 auf 48 gefallen. Bisher ja alle Chemos auch ohne Probleme überstanden.

Ich lese ja trotzdem ständig im Forum mit----jeden Tag kommen neue Schicksale dazu--für viele genauso überraschend wie für uns--oft auch im ähnlichen Alter. Vielleicht kann ich mit den Ergebnissen doch auch manchen Mut und Hoffnung geben.

Liebe Gruesse Anett
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 14.12.2009, 10:53
anettsi anettsi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.07.2009
Beiträge: 12
Standard AW: Erfahrung mit Zweitmeinung

hallo,
ich schreib auch mal wieder über die aktuelle lage bei meiner mutter--leider doch nicht mehr so positiv.....ende november wurden die großen zwischenuntersuchungen stationär gemacht.....nun soll doch nicht operiert werden, da der tumor nicht weiter zurückgegangen ist....knochenmetastasen sind dazu gekommen (dies beunruhigt mich sehr)....lebermetastasen immer noch zuviele....jetzt wurde sie nach chemnitz zur bestrahlung überwiesen--letzten freitag das vorgespräch---und chemnitz sagt-die würden eher die chemo fortsetzen als bestrahlen.....jetzt wissen wir mal wieder gar nicht was los bzw. besser ist......chemnitz will sich mit stollberg nochmal absprechen und sich dann melden....allerdings war die letze chemo am 12.11. - ich hoffe es vergeht damit nicht zuviel zeit........hat von euch jemand ähnliche erfahrungen---ich wäre dankbar für eine rückmeldung.....die gespräche mit den ärzten gestalten sich nach wie vor schwierig
danke und eine schön weihnachtszeit.
ANETT
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:58 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55