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  #1  
Alt 17.08.2010, 08:37
Seeigelein Seeigelein ist offline
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Registriert seit: 08.02.2006
Ort: Berlin
Beiträge: 179
Standard Mein Bruder

Hallo Ihr Lieben!

Meinen Bruder hat es erwischt. Vor 8 Tagen musste er nachts mit Bauchschmerzen ins Krankenhaus und dort fanden die Ärzte einen riesigen Nierentumor rechts.
Heute früh muss er ins Krankenhaus und morgen wird die Niere entfernt.
Der Arzt meinte, es wird eine sehr komplizierte OP und wir hoffen alle so sehr.
Er liest natürlich nur die düstersten Prognosen und da der Tumor bereits über die Niere reicht (16cm groß) hat er einfach nur Angst.
Im Frühjahr hat seine Frau ihn verlassen und er hat schon seelisch eine schwere Ausgangslage.
Vielleicht habt ihr noch einen Rat für mich, mein Bruder ist 41 Jahre alt.

Liebe Grüße Netti
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  #2  
Alt 17.08.2010, 10:13
Birdie Birdie ist offline
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Registriert seit: 18.10.2009
Beiträge: 623
Standard AW: Mein Bruder

Hallo Netti + Bruder,
erstmal herzlich willkommen bei uns und nun ganz ruhig und durchatmen..
Ihr kommt auch aus Berlin?
Wo wird dein Bruder operiert?
Charite?
Vivantes bei Prof Dr. R. ?

Wichtig ist, dass ihr nach der OP das TNM staging des Tumors bekommt und dann am besten zur Nierenkrebssprechstunde ins Charite geht oder zu Prof. R. und dann beraten werdet, wie es weiter geht und wie die Nachsorge aussehen soll (z.B. CT Abdomen, Thorax alle 3 Monate, Schädel CT 1x im Jahr, Knochenszintigramm 1x im Jahr)..

Ich weiß, dass es schwer ist abzuwarten, aber erstmal ist die OP entscheidend.
Und was schlechte Prognosen angeht .. da gibts hier so einige glänzende Beispiele, die sich gut mit ihrem Nierenkrebs arrangiert haben..
Marita P. , Rudolf, Heino*... nur um ein paar Namen zu nennen.

Es gibt hier im Forum auch eine Menge Berliner - und demnächst auch eine Patientengruppe Nierenkrebs, bei der ich der "Patientenkontakt" sein werde...
Da ich aber noch keine weiteren Infomaterialien hier habe (weil erst in Gründung), würde ich dich bitten beim LH anzurufen und dir/euch Infomaterialien zu bestellen.

Liebe und aufmunternde Grüße von
Birdie

Geändert von Birdie (14.08.2012 um 20:36 Uhr)
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  #3  
Alt 17.08.2010, 11:13
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.751
Standard AW: Mein Bruder

Liebe Netti,
willkommen im Club der Hoffnungsvollen!

Deinem Bruder und Euch allen scheint bewußt zu sein, was ihm "an die Nieren gegangen" ist.
Die Problemsituation beginnt ja nicht bei der äußerlichen Trennung einer Beziehung, sondern Monate oder Jahre vorher.
Auch ein Nierentumor wächst allermeistens recht langsam und bei der Größe von 16 cm hat er vielleicht schon vor 3 - 5 Jahren angefangen zu wachsen.

Die Operation könnte schwierig sein, weil der Chirurg immer (!?) versucht, den Tumor als Ganzes und unverletzt herauszunehmen, in diesem Fall wohl Tumor + Niere. Und je größer der Tumor ist, desto schwieriger wird das. Bei Verletzung des Tumors erhöht sich die Gefahr der Metastasenbildung.
Schwierig könnte es auch werden, wenn der Tumor mit Darm oder Leber verwachsen oder "verklebt" ist.

Wovor hat Dein Bruder Angst? Kann er das genau sagen, beschreiben?
Wenn nein, sollte er das unbedingt tun. Eine Angst, die einen Namen hat, schrumpft auf wundersame Weise.
Angst vor Schmerzen? Die müssen wahrlich nicht sein. Es gibt hervorragande Schmerzmittel. Ich hatte nie Schmerzen, weder im KH nach der Op. noch später zuhause.
Angst vor dem Sterben? Ich meine: wer keine Angst hatte, sich in diese Welt hineingebären zu lassen, sollte auch keine Angst haben, in jene wunderbare Welt zurückzugehen, aus der wir kommen, die wir gern "die bessere" nennen.
Ich jedenfalls freue mich auf das Abenteuer des Hinübergehens. Vorher aber möchte ich das Leben hier genießen, die Begegnung mit Menschen, das Alleinsein, das nie endende Lernen und Entdecken der Wunder und Geheimnisse unserer Welt.

Nun werden aber erstmal auch noch ein paar Untersuchungen zu machen sein, um die An- oder Abwesenheit von Metastasen festzustellen: Lunge, Skelett, Kopf.

Wofür kann Dein Bruder sich begeistern? Was wollte er "schon immer" mal machen? Er sollte es anpacken. Sofort nach der Operation!
Nichts ist wichtiger!

Euch alles Gute,
Rudolf der Seiltänzer
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #4  
Alt 29.08.2010, 12:01
Seeigelein Seeigelein ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.02.2006
Ort: Berlin
Beiträge: 179
Standard AW: Mein Bruder

Erst mal vielen Dank für die Tipps und PNs.
Mein Bruder wird heute entlassen und der arzt hat eben mit ihm gesprochen.
Nach dem CT Befund haben die Ärzte noch viel schlimmere Befunde erwartet.

Im Brief steht 1b, G2, alles andere x oder 0.
Das sind doch erst mal ganz gute Voraussetzungen oder?
CT Lunge war o.B.
Nachdem ich vor 13 Jahren Eierstockkrebs hatte mit 30 und mein Vater ein Prostata CA vor 2 Jahren, er macht gerade Hormontherapie, hoffe ich nun, dass es in nächster Zeit ruhiger läuft.

Mein Bruder fährt jetzt zur Reha nach Ratzeburg.

Mein großer Sohn studiert übrigens ab Oktober Pharmazie, solch Fachmann passt ja dann zu unserer Katastrophenfamilie, oder?

Liebe Grüße an Euch alle von Netti
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  #5  
Alt 29.08.2010, 14:26
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.05.2003
Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.751
Standard AW: Mein Bruder

Liebe Netti,
dann haben die 16 cm aber nicht gestimmt. Da hat wohl jemand mit Lupe hingeguckt und dann mehr gesehen als da war.
T1b hieß ja Tumorgröße 4 - 7 cm.
Lungen-CT o.B. stimmt mich optimistisch. Vielleicht kommt nie etwas nach, aber die Garantie habt ihr nicht.
Für die vollständige Diagnose fehlen jetzt noch Schädel-MRT und Skelettszintigramm. Aber das hast Du wahrscheinlich längst hier im Forum gelesen.
Und dann die regelmäßige Nachsorge nicht vergessen!
0 heißt ja, die Untersuchungen waren ohne Befund,
x heißt aber, die Untersuchungen wurden noch nicht gemacht oder die Ergebnisse sind unklar. Da gibt es ggf. noch etwas zu tun.

Pharmazie und Medizin sind zwar verwandte Fachgebiete, aber für eine genauere Kenntnis medizinischer Zusammenhänge braucht der angehende Pharmazeut viel Eigeninitiative. Und vieles wird er durch seinen Berufsalltag lernen, das hört nie auf.

Weiterhin alles Gute!
Liebe Grüße
Rudolf

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