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  #1  
Alt 05.08.2008, 21:45
Michel69 Michel69 ist offline
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Registriert seit: 05.08.2008
Beiträge: 2
Standard Was können wir nur tun?

Hallo

Meine Frau 35 hatte vor 6 jahren Brustkrebs es wurde Brusterhaltend operiert.

Vor 6 Monaten stellte man an der gleichen Brust einen morbus Paget fest.

Die Ärzte sagten das die Brust krank sei und nun abgenommen werden müsse,wir holten eine 2. Meinung ein hier sagte man meiner Frau das es eine möglichkeit gibt in 1OP die Brust zu entfernen und mit eigengewebe sofort wieder aufzubauen. "Das würde ein Spezialist machen"

Die OP dauerte 9 Std als meine Frau das Ergebnis sah war sie sehr glücklich.Sah wirklich klasse aus
Leider hielt dieses glück nicht lange nach 6 Tage starb das Gewebe ab und in einer erneuten Op wurde ihr dann ein Expander eingesetzt. 7Std OP

Meine Frau klagte vom ersten Tag über starke schmerzen, die Ärzte sagten nur " das sei Normal sie solle doch erst einmal 1-2 tage vergehen lassen" .

Als die Haut anfing zu reissen lies man 100ml Flüssigkeit aus dem Expander, nach 1 Woche noch einmal 75ml. Als nach 2 1/2 Wochen die Schmerzen so groß waren wurde der Expander in einer NOTOP entfernt, hier stellte man fest das sich ein 7cm großer Eiterherd gebildet hatte. Nun musste nochmehr Gewebe entfernt werden. Diese OP dauerte 3 Std.

Gestern wurde meine Frau erneut Operiert "wiederaufbau mit Gewebe vom Po"
Dar Arzt kam extra aus München und versprach meiner Frau ihr eine ganz ganz tolle Brust zu formen.
Nach 11Std OP kam meine Frau aus dem OP , als ich den Arzt sah fragte ich ihn wie die Op gelaufen sei " Alles in bester Ordnung sagte er"

heute 1 Tag nach der OP sieht alles ganz anders aus der Blutdruck meiner Frau ist zu niedrig um die "neue Brust zu durchbluten"

Der Arzt sagte ihr das er bei der entnahme des Po Gewebe gesehen hat das die Blutgefäße zu klein seien und es keine weitere OP mit eigengewebe geben werde.

Ich bin so voller Zorn über all diese versprechungen und hoffe das mir jemand aus diesem Forum helfen kann dies alles zu verstehen.

Hätte man nicht vor der ersten OP einen Bluttest machen müssen (um dann festzustellen das meine Frau einen Blutgerinnungsfehler hat)

Hätte man den Expander nicht langsam auffüllen können , ohne das Nähte aufplatzen und die Haut reisst.

Hätte man die letzte OP abbrechen sollen als man erkannte das , das Gewebe nicht geeignet ist.


ich verstehe das alles nicht

michel
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  #2  
Alt 05.08.2008, 21:54
Benutzerbild von Eleve
Eleve Eleve ist offline
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Standard AW: Was können wir nur tun?

Lieber Michel,

ich verstehe das auch nicht. Mir hat man gesagt, daß nach der Bestrahlung Wundheilungsstörungen eine der nicht gleich sichtbaren aber ernst zu nehmenden und häufigen Nebenwirkungen seien. Vielleicht lag es daran?
Es tut mir Leid, daß Deine Frau so durch die Fehleinschätzungen der Ärzte leiden muß. Hoffentlich bekommst Du noch ein paar hilfreiche Antworten.

Liebe Grüße,
Eleve
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  #3  
Alt 05.08.2008, 21:56
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Schokolinse Schokolinse ist offline
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Standard AW: Was können wir nur tun?

Lieber Michel.......erstmal herzlich willkommen hier

Der Anlass Deines Besuchs ist verständlich, ebenso Deine Wut aber all das ist keineswegs schön.

Ich als Frau kann allerdings verstehen, warum all dies gemacht wurde, auch wenn die Vorgehensweisen und Ergebnisse im Nachhinein als Quälerei für Deine Frau oder als Kunstfehler anmuten mögen.

Die OP-Technik war noch vor wenigen Jahren so, dass alles radikal amputiert wurde und die Intention der Ärzte war, dies Deiner Frau zu ersparen. In jeder OP versuchen sie ihr bestes zu geben und stoßen bei jeder Patientin auf individuelle Besonderheiten, die sie mittels ihres Fachwissens und Könnens auszumerzen versuchen.

Der jeweilige Erfolg ihrer Bemühungen läßt sich meist erst Tage nach einer OP beurteilen und ich denke, genau das bzw der Mißerfolg hat sich dann bei Deiner Frau gezeigt.

Ich verstehe, dass Du wütend bist, aber man will Deiner so jungen Frau nur helfen. Das heißt nicht, dass Ihr alles so hinnehmen sollt - ihr seid denke ich auf dem richtigen Weg Euch und das für Euch vorrangige zu finden.

Liebe Grüße sendet

Maya
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Was keiner wagt, das sollt ihr wagen/ was keiner sagt, das sagt heraus/ was keiner denkt, das wagt zu denken/ was keiner anfängt, das führt aus.//

Wenn keiner ja sagt, sollt ihr es sagen/ wenn keiner nein sagt, sagt doch nein/ wenn alle zweifeln, wagt zu glauben/ wenn alle mittun, steht allein.//

Wo alle loben, habt Bedenken/ wo alle spotten, spottet nicht/ wo alle geizen, wagt zu schenken/ wo alles dunkel ist, macht Licht.
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  #4  
Alt 06.08.2008, 12:47
Michel69 Michel69 ist offline
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Registriert seit: 05.08.2008
Beiträge: 2
Standard AW: Was können wir nur tun?

Ich habe niemanden mit dem ich reden könnte , ich schreibe hier weil ihr mich nicht sehen könnt.meine tränen wollen einfach nicht aufhören zu laufen.

Meiner Frau geht es nicht gut ihr kreislauf brach letzte Nacht 2x zusammen , das Gewebe wird nicht richtig durchblutet, sie bekommt Blutverdünner 4 x so viel wie andere Patienten.

ich seh sie da liegen doch sie nimmt mich kaum wahr, auch ihr laufen die Tränen ich fühle mich so hilflos. Meine Frau meine geliebte Frau ich halte ihre Hand und spreche ihr zu das alles wieder gut wird. Ich habe Angst , ich habe solche Angst und darf sie nicht zeigen.


michel
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  #5  
Alt 06.08.2008, 13:03
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Schokolinse Schokolinse ist offline
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Standard AW: Was können wir nur tun?

Michel,

ich denke dass es Deiner Frau schon unheimlich viel bringt, wenn Du bei ihr bist, aber sie wird genau wissen, wie es in Dir aussieht und das wird mit ein Grund sein, warum ihr die Tränen laufen.

Das mit dem Blutverdünner kann ich -direkt nach einer schweren OP- überhaupt nicht verstehen. Klar, du schriebst ihr Kreislauf sei zu schwach um das Gewebe zu durchbluten, aber da ändert ja auch der BV nix dran.

Ich würde dieses Gewebe wieder entfernen lassen - was ist schon eine amputierte Brust im Vergleich zu einem Leben, das an einem seidenen Faden hängt?

Den Wiederaufbau kann man auch irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sie sich körperlich regenriert hat und bereit dazu ist, vornehmen lassen.

Ich denke, Du liebst sie so wie sie ist und solltest sie nicht weiter leiden lassen. Was sagen dir Ärzte zu der ganzen Verfassung und ihrem Allgemeinzustand?

LG
Maya

PS : Hier ist immer jemand, der Dir zuhört und Du brauchst keinerlei Hemmungen haben, auch für Dich unangenehme Themen anzusprechen!!
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  #6  
Alt 06.08.2008, 16:32
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Susi04 Susi04 ist offline
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Standard AW: Was können wir nur tun?

Hallo Michel

Die Op wird überall in den höchsten Tönen gelobt. Ich habe kürzlich im WDR eine Sendung gesehen, bei der ich so wütend wurde, dass ich an den WDR geschrieben habe. In dem Beitrag wurden mit keinem Wort die Risiken oder die OP Dauer erwähnt. Ich würde die OP nie wieder machen lassen.
Der WDR sieht das natürlich anders.

Bei mir hat es auch Komplikationen gegeben. Es waren auch zu dünne Blutgefäße. Bei mir war der venöse Abfluss im transplantierten Gewebe nicht intakt, das Blut floss rein, aber nur unzureichend wieder ab.
Um dass gestaute Blut aus der Brust zu bekommen wurden mir mehrmals täglich Blutegel aufgesetzt. So ist es gelungen, den größten Teil der neuen Brust zu erhalten, nur ein kleiner Teil wurde nekrotisch und musste in einer weiteren OP 14 Tage später entfernt werden.
Ich kann dir nachempfinden wie du dich fühlst, denn mein Partner und meine beste Freundin haben mir später erzählt wie sie mich dort im Bett, kaum ansprechbar mit 40 Fieber erlebt haben. Sie haben wie du furchbar gelitten, obwohl meine Freundin als Intensivkrankenschwester schon einiges erlebt hat.

Die Blutegel haben übrigens auch eine blutverdünnende Wirkung, allerdings nur lokal, also nicht im ganzen Körper. Ich bin mir heute sicher, dass diese netten Tierchen ( die dafür ihr Leben lassen mussten) die Brust gerettet haben. Zwei Tage nach der Op sah es übrigens nicht danach aus. Aber dann hat sich der größte Teil erholt.

Ich bewundere deine Frau, nach dieser ersten bitteren OP einen zweiten Versuch zu wagen war sehr mutig.
Diese OP würde ich nie wieder machen lassen.

Ich wünsche dir und deiner Frau alle Kraft der Welt.

Liebe Grüße
Susi
__________________

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