kleinzelliger Lungenkrebs bei meinem Papa

[Yvonne0207]

Hallo ihr lieben,

ich lese schon seit einigen Monaten bei euch hier im Forum.

Ich bin auf der Suche nach Angehörigen von Leuten mit kleinzelligem Bronchialkrazinom oder selbst Betroffenen bei denen die Krankheit nach der Chemo "explodiert" ist. Bei meinem Papa war es der Fall und ich möchte wissen ob es etwa die falsche Chemo war. Bzw. welche Erfahrungen bis jetzt gemacht wurde. Ich kann es einfach nicht verstehen weil es dann doch rasend schnell ging.

Liebe Grüße


Papa *13.12.1961 - + 02.08.2009 Ich vermisse Dich

[Michael Wilhelm]

Liebe Yvonne,

meine herzliche Anteilnahme. Dir und Deiner Familie viel Kraft für die kommende Zeit.
Michael

[Antiironie]

Liebe Yvonne,

von mir auch mein Beileid. Mein Vater ist auch kürzlich erst am 14.7. gestorben.

Zu deiner Frage wegen der "Explosion", ich weiß nicht so genau was die Ärzte damit meinen denn bei meiner Mutter war der Krebs damals auch angeblich "explodiert". Mein Hausarzt sagte dann mal auf Nachfrage damit ist eigentlich Streuen gemeint. Ich glaube wir haben das dann einfach falsch verstanden "Explosion" ist so ein hartes Wort. Bei meiner Mutter ist aber zur Zeit alles ok.
Als mein Vater dann krank wurde (auch Bronchialkarzinom) ging es ihm so schlecht das die Ärzte meinten wenn er überhaupt die 1. Chemo übersteht. Denn auch eine Chemo birgt ihre Risiken. Das hat er dann aber geschafft und ist dann ca. 1.5 Jahre danach wohl hauptsächlich wegen der Hirnmetastasen gestorben.
Es tut mir sehr leid für dich und deine Familie, vielleicht war dein Papa für die Chemo einfach zu geschwächt? Darf ich fragen wie lang die Diagnosestellung her ist?

Lieben Gruß
Anja

[Yvonne0207]

Danke erstmal und dir auch mein herzliches Beileid.

Die Diagnosestellung war so ca. am 06.04.09 nach der Entfernung einer Kleinhirnmetastase. Nach der ersten Chemo ging es ihm ja relativ gut, erst ca. 6 Wochen später war dann die sogenannte "Explosion" also das streuen im ganzen Körper. Metastasen waren dann in den gesamten Knochen und in den Augen.

Bei ihm ging es dann ja relativ schnell. Ca. 4 Monate nach der Diagnosestellung ist er friedlich eingeschlafen. War es bei deinem Papa auch ein kleinzelliges Bronchialkarzinom?

[Antiironie]

Hallo!

Ja, er hatte bei Erstdiagnose im März 08 kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Metastasen in den Knochen, Nebennieren, und in der Leber außerdem hatte er eine Aszites (Wasseransammlung im Bauch) . Den Krebs an den Organen hatten sie bis zum Schluß eigentlich ganz gut im Griff aber dann wuchsen die Hirnmetastasen plötzlich und die 2. Bestrahlungen schlugen nicht mehr an.

Bei meinem Vater machte es auch den Eindruck als wäre er friedlich gegangen, er hat einfach aufgehört zu atmen. Das ist eigentlich das was mir noch so im Kopf rumschwirrt, hat er die letzten Tage die er nur so dahinlag noch was mitbekommen? Hat er trotz Morphium vielleicht doch mal Schmerzen gehabt? Wir werden nie eine Antwort bekommen. Aber wenn man hier liest wie sich manche Sterbende vor Schmerzen quälen, dann haben unsere Väter wohl noch "Glück" gehabt.

Deinen Vater hat es mit dem Streuen aber auch ziemlich doll erwischt, er war ja nur 10 Jahre älter als ich, wie alt bist du denn?

Liebe Grüße
Anja

[morle345]

Hallo Yvonne, hallo Anja,

erst einmal meine kleine Umarmung, die euch beiden ganz viel Kraft und Trost geben soll.

Liebe Yvonne, diese Explosion ist genau dass, was diesen Krebs so tückisch und unberechenbar macht. Es war sicher auch nicht die falsche Chemo, aber jeder Patient reagiert doch völlig anders. Bitte quäle dich nicht mit Fragen nach dem Warum sondern versuche einfach, die schönen gemeinsamen Momente zu bewahren.

Liebe Anja,
aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass man auch mit dem Morphium Schmerzen haben kann. Aber weil man "voll neben der Spur ist" empfindet man sie nicht richtig. Vielleicht kann dich das etwas trösten. Behalte ruhig das Gefühl, er ist friedlich gegangen.

Seid nochmal geknuddelt,
morle

[Karowerin]

Liebes morle,

lasse dich einfach nur umarmen... Deine Worte geben Halt, gerade wegen oder trotz ihrer einfachen Klarheit...

Gute Nacht, die E. aus Berlin

[Yvonne0207]

Hallo Antiironie,

Ja mein Papa wurde leider nur 47 Jahre alt. Und mich ärgert das alles so ungemein, weil soviel Ganoven rum rennen die sich ihr leben selber kaputt machen und Menschen, wie mein Papa, die mitten im Leben stehen, eine glückliche Familie haben und schauen das es allen gut geht, die müssen wegen so einer sch.... Krankheit sterben.

Also mein Papa hat auch schon Morphium bekommen und war am Anfang auch noch ansprechbar, wobei er eigentlich bis zum Schluß reagiert hat. Aber er sagte ständig er habe keine Schmerzen. Und das hat mich schon etwas beruhigt. Es ging auch rasend schnell bei Papa. Noch ein kurzer Atemzug und dann war er leider von uns gegangen.

Zu deiner Frage wie alt ich bin - ich bin 25.

Lg

[Karowerin]

Mein Partner steht nun vor der 2. Chemo mit der selben Krebsart und deshalb verstehe ich auch jede Frage/jeden Gedanken hier.

Möge immer jemand da sein, der unsere Lieben und uns auffängt und hält.

Herzlichst, Elke

[Antiironie]

Danke Morle für Deine Worte!

Lieben Gruß
Anja

[Mariesol]

Liebe Yvonne,

alles Gute für Dich und Deine Familie.

Herzlichst Mariesol