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  #1  
Alt 15.12.2004, 12:59
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Standard Esther Maxheim gestorben an Darmkrebs am 16.06.04

Hallo an alle Leidensgenossen,
meine Frau ist jetzt schon bald ein halbes Jahr tot. Als sie noch im Stande war, "zu handeln", ist Sie auch immer im Krebsforum gewesen.
Und hat immer zu mir gesagt:" Du Marko da liest man nie, daß da auch mal jemand daran gestorben ist.In ihrem Namen möchte ich dieses hier und jetzt veröffendlichen.
Diagnose:Metastasierendes Colonkarzinom; Peritoealkarzinose mit Harnstauung; Tumoranämie; Tumorschmerz, Darmverschluß, Anus Praeter, Fünf Operationen, Drei mal Chemo (5 FU ).

Esther wurde nur 31 Jahre. Sie war Nichtraucherin; Vegetarierer seit dem 13. Lebensjahr; Gärtnerin und wunderschön!
Ich habe vieles gesehen, viel mitgemacht und mit vielen Ärtzten gesprochen.
Mein Anliegen an alle Darmkrebserkrankten (> C3):" Macht euch ein ein schönes Leben, macht keine Chemo mehr (bringt eh nichts, nur Übelkeit und Verminderung der Lebensqualität)und schaut, daß ihr zu Hause sterben könnt im Kreis eurer Liebsten und mit Hilfe eines guten Pflegedienstes, denn den braucht man wirklich. Marko.
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  #2  
Alt 15.12.2004, 15:17
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Standard Esther Maxheim gestorben an Darmkrebs am 16.06.04

Ach Marko, meinst du wirklich du hast das Recht jedem die Hoffnung zu nehmen, der mahr als C3 hat?
Ich kann sehr gut verstehen, dass Du zornig auf die ganze Welt bist, aber manchmal helfen die Chemos und OPs doch auch, zu mindestens wird einem noch eine ganze Weile lebenswertes Leben geschenkt!
Ich wünsche dir, dass du irgendwann den Zorn verlierst und wirklich trauern kannst! Seine Partnerin mit 31 Kahren an so eine Krankheit zu verlieren muss ein Alptraum sein!
lg Bea
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  #3  
Alt 15.12.2004, 15:35
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Standard Esther Maxheim gestorben an Darmkrebs am 16.06.04

Hallo Marco,
ich muss Bea recht geben, nicht jeder stirbt auch wirklich! Wie man oft lesen kann, geht es nicht jedem so schlecht bei einer Chemo, dass sein Leben nicht lebenswert ist! Und vielleicht wird man dadurch auch geheilt. Auch ich mag mir nicht vorstellen, jetzt meinen Mann verlieren zu müssen (37) und ich glaube, die meisten werden kämpfen und alles versuchen. Man hat doch nur das eine Leben. Es ist einfach ungerecht und ich kann gut verstehen, dass das Erlebte für dich nach einem halben Jahr nicht vorbei ist. Ich wünsche dir sehr, dass du irgendwann ein neues Leben anfangen und dich mit der Vergangenheit aussöhnen kannst.
Ich drück dich mal unbekannterweise..
Uta
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  #4  
Alt 16.12.2004, 14:32
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Standard Esther Maxheim gestorben an Darmkrebs am 16.06.04

Liebe Ig Bea, liebe Uta,
ich danke euch für die lieben Worte.Sie haben mir sehr gut getan.
Es stimmt,daß es im Grunde, weniger mit Trauer, sondern eher eine Art von Zorn ist,wenn ich über die Schulmedizin lästere.
Meine Worte sind daher als eine Art von Vergangenheitsbewältigung zu verstehen. Meine Esther war auch im Verlauf der Krebserkrankung eine stets hoffnungsvolle, aktive, optimistische und vor allem starke Frau. Und ich als hoffnungsloser Optimist natürlich auch.
Wir haben deshalb auch nichts ausgelassen Heilpraktiker, Schulmedizin, Heiler usw. Ich hätte sogar einen Indianerstamm aus Timbukto eingeladen der dann ums Feuer getanzt wär, wenn es doch nur geholfen hätte.
Es gibt jedoch einen Zeitpunkt,an dem jeder für sich selber entscheiden sollte, nee! Ich lasse mich nicht mehr Aufschneiden; Nein! keine künstliche Ernährung mehr; Kein Morhium mehr. Darum meine Worte. Keiner sollte sich unnötig Quälen. Halbgötter in "Weiß" gibt es nicht.
Ich weiß natürlich nicht,was euch oder euren Angehörigen wiederfahren ist, aber ich wünsche Dir Bea und Ute, daß ihr diesen Krieg gewinnt. Von vollem Herzen!!!! Marko
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  #5  
Alt 16.12.2004, 15:02
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Standard Esther Maxheim gestorben an Darmkrebs am 16.06.04

Mir war schon klar, wie Du Dein posting meintest! Und ich hoffe, dass ich, wenn es denn einmal so weit sein sollte, auch aufhören kann und mich nicht an jeden Hoffnungszipfel klammere und dadurch die letzten Monate oder Wochen zu einem Desaster mache!
Mir geht es Gott sei Dank recht gut und das schon seit fast 3 Jahren, aber mir ist schon klar, dass dieser Zustand sicher nicht für immer anhält!

Ich grüsse Dich noch einmal und nehm Dich ganz fest in die Arme!lg Bea
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  #6  
Alt 16.12.2004, 15:32
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Standard Esther Maxheim gestorben an Darmkrebs am 16.06.04

Hallo Ig Bea,
ich bin`s noch mal Marco. Was heißt eigendlich "Ig" ? Ganz nebenbei.
Danke das Du mir erzählt hast, daß Du selbst betroffen bist. Und eins kann ich Dir sagen, wo Liebe ist, da gibt es auch nie ein "Desaster". Dir geht es gut sagst Du, also ab geht die Post, genieße Dein Leben, verfolge den Schmetterling, sitze im Gras, mache ein Feuer und schau in die Sterne!!!! Marko
P.S. ..Ich weiß nicht.. aber deine Umarmung...Toll! Danke!
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  #7  
Alt 16.12.2004, 15:45
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Standard Esther Maxheim gestorben an Darmkrebs am 16.06.04

Hallo Marco, Hallo Bea!

Kennt ihr einen Fall wo gestreuter Darmkrebs geheilt werden konnte.
Ich mein das nicht negativ, ich will nur nicht, dass mein Vater unnötig leidet...
Lieben Gruß Julia
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  #8  
Alt 16.12.2004, 16:21
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Standard Esther Maxheim gestorben an Darmkrebs am 16.06.04

Hallo liebe Julia,
Verlange vom Krankenhaus bzw vom Arzt die genauen Diagnosen und Befunde. Informiere Dich selber! Ärzte sprechen von "Auflagerungen im Beckenbereich", "von Pünktchen im Bauchfellraum" und meinen Metastasen.Alles Puppenspiel!
Julia ich kenne leider keinen Fall wo gestreuter Krebs geheilt wurde, aber ich kenne Freunde die einem dann zur Seite stehen.
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  #9  
Alt 16.12.2004, 16:25
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Standard Esther Maxheim gestorben an Darmkrebs am 16.06.04

Hallo Marco!
Ich will halt nur Klarheit, weil man irgendwie immer abwechselnt das Gefühl hat, er könnte es schaffen, und dann wieder dass es in der nächsten zeit zuende geht...
naja danke für deine Teilnahme!
Ganz Lieben Gruß!
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  #10  
Alt 16.12.2004, 16:26
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Standard Esther Maxheim gestorben an Darmkrebs am 16.06.04

Hallo Marco,
ich bin nicht selbst betroffen, habe aber einen nahen Verwandten an Magenkrebs verloren... und meine liebe Internetfreundin Sunny, der ich so sehr wünsche, dass sie noch viel, viel Zeit hat, für ihren Sohn und ihre Freundin (Thread "Darmkrebs-Hoffnung und Verzweiflung zugleich").
Darf ich dich fragen, wie lange deine Frau mit der Diagnose gelebt hat und wodurch sie gestellt wurde? Habt ihr Kinder?
Alles Liebe
Uta
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  #11  
Alt 18.12.2004, 12:10
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Standard Esther Maxheim gestorben an Darmkrebs am 16.06.04

Hallo Julia,
das Gefühl kenn ich. Aber Klarheit wirst Du nicht erlangen.(leider) Ich habe bei der Esther immer versucht, ihr das Leben so schön wie möglich zu gestalten. Wir sind auf unser Wiesengrundstück gefahren und haben einfach nichts gemacht. Sie hat es genossen! Vieleicht solltet Ihr auch, nur einfach die Tage genießen, (auch wenn es manchmal schwerfällt) und sich nicht nur den vielen Fragen und Zweifeln hingeben. Nutze den Tag und die Stunde,die Minute, die Sekunde und vor allem den Augenblick zu Zweit. Do it! Marco
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  #12  
Alt 18.12.2004, 12:35
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Standard Esther Maxheim gestorben an Darmkrebs am 16.06.04

Grüß Dich Uta,
um Deine Fragen zu beantworten. Meine Blume, wie ich sie genannt habe, hatte im Jahr 1999 immer wieder unter Entzündungen zu leiden. Dabei waren vor allem Blasen- und Beckenentzündungen. Typische Frauenleiden hat dann jeder Arzt behauptet bis dann einmal eine Chirurgin gesagt hat: In dieser regelmäßigen Häufigkeit...das sei nicht normal und hat sie ins Krankenhaus zum durchchecken geschickt. Zwei Tage später wurde sie operiert.. Weihnachten im Jahre 2000. Jetzt darfst Du rechnen liebe Uta. PS. Wir hatten keine Kinder. Wir haben es gewollt aber dann kam diese ..... be... ver.... sch... Krankheit dazwischen.
Uta ich wünsche Dir einen blauen Himmel und eine Sonne die Dich wärmt. Marco
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  #13  
Alt 18.12.2004, 13:05
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Standard Esther Maxheim gestorben an Darmkrebs am 16.06.04

hallo,
leider werde ich sehr irritiert , wenn ich immer so sätze wie krebsheilung lese. Es gibt keine krebsgeheilten, sondern nur krebsüberlebende !! Die einen kürzer, die anderen länger !

Sobald der kebs mal gestreut hat, ists immer sehr schlecht und in der regel muss man die zeit zählen. Doch wie sagt man, ausnahmen gibt es immer wieder mal, deshalb sollte man die hoffnung nie aufgeben.

Nur denke ich, gibt es punkte, an denen für jedermann ersichtlich ist, dass therapien nichts mehr bringen, ausser verlängerung des unsäglichen leidens. Und so kann ich marcos aussage nur befürworten, sie ist realistisch und sehr sehr menschlich.

Denn das was mitunter mit schwerstkrebskranken angestellt wird, ist derart unmenschlich, sodass viele nicht am krebs sterben, sondern letztendlich an den nebenwirkungen der behandlungen, die dem körper langsam aber sicher jeden funken leben entziehen.

Meine erste krebserkrankung war i.jahr 200o , oropharynxca. mit brutalsten nebenwirkungen und langzeitschäden von der strahlentherapie. Nun im sept. 2004 kam noch dramkrebs im fortgeschrittenen stadium dazu, ohne metas.
Eine compi-therapie (strahlen + chemo) lehnte ich ab , da ich der meinung bin, meine bisherigen strahlenschäden, die sich bis zum magen und zur blase erstrecken, reichen.
Wird mir das letzte quäntchen lebensqualität auch noch genommen, kann ich mir gleich nen strick nehmen.

Ich finde, auch eine krebstherapie gehört nach Nutzen/Schaden abgewogen. Und mein persönlicher menschenverstand sagt mir, dass nicht alles was therapie ist, von wirklichem nutzen sei.

Marco, dir danke ich herzlich für deinen bericht, bei all deinem schmerz und deiner trauer hast du die realität nicht aus den augen verloren, und das ist eine sehr sehr grosse menschliche leistung.
Ich wünsche dir alles gute, viel kraft , das leid , die wunden aufzuarbeiten und irgendwann ein neues leben beginnen zu dürfen.

viele grüsse christina
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  #14  
Alt 18.12.2004, 15:58
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Standard Gebt nicht auf!

Hört mir gut zu! Ich bitte Euch! Bitte glaubt mir: Es gibt auch Leben und Gesundheit nach dem Krebs! Ich habe es erlebt!

Mein Dickdarmkrebs hat gestreut: 8 von 9 Lymphknoten befallen, Mets auf der Leber, 8 Zyklen 5FU und Oxaliplatin, drei Operationen ...und Totalremission!

Es bedrückt mich sehr, zu wissen, dass solche Fälle selten sind. Aber: ES IST MÖGLICH!!!

Wenn Ihr noch immer die Kraft besitzt, wenn Ihr noch eine Chance seht, wenn Euer Arzt noch Wege sieht, so bitte ich Euch: GEBT NICHT AUF!

Nächsten Frühling erwartet mich das grosse Glück - trotz Krebs, trotz Chemo, trotz all den Scheusslichkeiten dieser Krankheit - doch noch Vater zu werden. Ich habe gelernt, an Wunder zu glauben...

Ein krebskranker Mann hat mir während der Chemotherapie einen weisen Satz geschenkt, den ich Euch gerne weiterschenken möchte:

"Versuche nicht, gegen den Tod anzukämpfen. Wenn er an deine Türe klopft, wird er ohnehin stärker sein! Kämpfe für das Leben! Es ist dein grösstes Geschenk - zusammen mit der Zeit, die dir gegeben ist!"

Ich bete für Euch alle!
Alles Liebe, Steff
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  #15  
Alt 19.12.2004, 17:35
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Standard Esther Maxheim gestorben an Darmkrebs am 16.06.04

Liebe Christina,
erstmal freue ich mich, daß meine Worte Dir wohl ein wenig geholfen haben. Mit Deinen Gefühlen und Gedanken sprichst Du mir aus der Seele. Mit Bewunderung habe ich Deinen Bericht gelesen, trotz Deiner Krankheit selbst fremden Menschen, noch so viel Mut auszusprechen. Toll!!
Mein Leben hat übrigens schon wieder begonnen. Eigendlich schon an dem Tage an dem Esther gestorben ist. Auch wenn mir das damals noch nicht bewusst war. Denn in all der Zeit der Krebserkrankung,zwischen Hoffnung Verzweiflung, habe ich im Grunde nicht richtig gelebt. Der Tod war eine Erlösung für die Esther und auch für mich und alle die Anteil genommen hatten.
So seltsam das auch für manch einen klingen möge. Wenn das Leben nur noch einem "dahinvegetieren" gleicht, ist das Ende die bessere Wahl. Betroffene und deren Partner, wissen welche Bilder sich am Schluß ereignen.
Sorry Christina das alles ist gerade so aus mir raußgesprudelt. Ich hoffe sehr das ich deinen Kämpferwillen nicht beeinträchtigt habe, denn so lange Du Spaß haben kannst, solltest Du es auch tun.
Do it! ... Marko
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