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  #1  
Alt 03.10.2008, 13:42
nicaragua nicaragua ist offline
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Registriert seit: 03.10.2008
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Unglücklich Nach Totalop vor 10 Jahren geht es wieder los...

Hallo liebe Forenmitglieder!

Seit 10 Tagen bin ich jeden Abend nach dem KH-Besuch bei meiner Mutter hier im Forum und stärke mich wieder an so vielen positivien Berichten von sehr starken und bewundernswerten Menschen. Ich stöbere im Internet um alle Befunde zu verstehen und mir einfach mein eigenes Bild von der Diagnose des Arztes ("Es sieht leider nicht gut aus, es handelt sich um eine sehr ernsthafte Erkrankung, man kann nichts versprechen aber wir versuchen unser Bestes") zu machen.

Meine Mum hatte vor 10 Jahren die Schocknachricht "Gebärmutterhalskrebs" und konnte nach 2 Op´s (letztendlich TOTAL-OP) endlich bei den Nachsorgeuntersuchungen aufatmen.
Nun hatte Sie schon seit längere Zeit starke Rückenschmerzen und immer ein geschwollenes, mit Wasser angereichertes Bein (wir dachten naiver Weise dies geht von der Fehlstellung der Hüfte aus) und verlor in den letzten 7 Wochen stark an Gewicht (hier dachten wir Stressbedingt) und war dann auch beim Dok der jedoch im Blutbild nichts feststellen konnte. Danach Röntgenuntersuchungen und plötzlich steht unser positiver Doc vor der Haustür und erklärt uns ganz durcheinander, dass er sich die rapide Verschlechterung der Werte nicht erklären könne...bitte sofort ab ins KH.
Nun folgten 10 Tage Achterbahn an Info´s, einmal schien alles nicht so schlecht, dann wohl doch massiver...ihr könnt euch vorstellen welche Belastung dies für uns alle ausmachte. Hoffen-Verzweifeln-Aufatmen-erneute Verzweiflung...doch nun steht es fest...
Metastasen des Plattenepithelcarzinoms am 3. und 4. Lendenwirbel. Weiters sind die Nieren total blockiert aufgrund tumoröser Verwachsungen an den Hohlvenen Aorta und Vena cava bishin zu diffusen Knötchen das Bauchfell betreffend. Als wär dies alles nicht schon genug ist auch noch die Gallenblase konkrement- und sandgefüllt und der in die Leber führende Gang stark erweitert. Ich hoffe einige medizinische Details nicht falsch verstanden zu haben bei den Übersetzungen. Die Leber ist überdimensional gross. Meine arme Mum auch total Gelb. Viele mögen meinen, warum ich an den Befunden so rumeiere, aber ich möchte einfach informiert sein und wissen wogegen wir kämpfen. Weiters habe ich einen Tumormarkerbefund gelesen CA125II 112,8 U/ml. Kann mir diesen Wert jemand erklären? Gibt dies Aufschluss über die Grossenordnung? Auch bin ich so unsicher, ob wir jetzt noch immer nach dem Primärtumor suchen? Oder ist es möglich dass eben dieser Primärtumor vor 10 Jahren entfernt worden ist und nun die Metastasen wüten. "Gottseidank" musste ich mich noch nie so mit dem Thema Krebs auseinandersetzten (vor 10 Jahren wurde mir das Thema etwas vorenthalten leider) und nun ist vieles so verwirrend.
Sie wurde punktiert und in diesem Befund wurde die Zelle etwas beschrieben (Vielgestaltung des Zellkernes, Körnchen in Zelle, bereits mit Eosin geladene lebende Zellen) Kann man daraus auf die Aggresivität der Zellen schliessen?

Ich bin generell ein sehr positivier Mensch und drum glauch ich auch, dass meine Mum es so geniesst, wenn ich bei ihr bin. Wir bauen uns an unserer Laune dann gegenseitig auf. Ich weiss dass man die Augen nicht schliessen darf vor dem Thema und wir reden schon auch über die Ernsthaftigkeit ihrer Erkrankung, aber nichts desto trotz bekräftige ich sie in ihrer Stärke und in Hinsicht auf die Wirkung der inneren aktiven Bekämpfung ihrer entarteten Zellen.
Das "positive" (ja auch das soll is in so alptraumhaften Zeiten zu geben) ist, dass sie noch nie eine Bestrahlung oder Chemo hatte. Somit bleiben diese Therapieoptionen offen. Denkt ihr, dass es sich dann nur mehr um Palliativtherapien handelt oder besteht bei Metastasen noch die Hoffnung auf Heilung?
Ich möchte nur so gerne, dass sie, nun wo sie wohl leider krankheitsbedingt aber immerhin begriffen hat, dass arbeiten nicht alles ist, endlich Zeit für sich selber hat und ihr dasein mit ihrem superlieben Freund endlich geniessen kann. Seit Jahren hatte sie wirklich keine Sekunde Zeit auf sich selber zu hören, auf ihren Körper zu hören, alles war verseucht mit Stress und Eile.

Ich danke euch fürs Zuhören und wünsche euch viel Energie für die oft vermeintlich ausweglosen Situationen und den Kampf gegen diese Biester von entarteten Zellen.

Kathi
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  #2  
Alt 03.10.2008, 16:56
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Nach Totalop vor 10 Jahren geht es wieder los...

Liebe kathi,
Metastasen, 10 Jahre nach Total-OP und immer positiven Nachsorgen sind wirklich sehr ungewöhnlich.
Es kann sehr gut sein, dass es einen Zweittumor (Primärtumor) gibt, das wird nun histologisch mittles Entnahme vom Metastasengewebe abgeklärt werden müssen...oder wie du schreibst, ist es wirklich von einem Plattenepithelcarzinom, also der Erkrankung vor 10 Jahren. Hat man denn nur Metastasen gefunden und keinen Tumor im Becken ?
Die Tumormarker dienen mehr zum Vergleich, also bei Erstdiagnose und dann später, um festzustellen, ob sich die Werte verändert haben.

Wenn schon die Lendenwirbel befallen sind ,das Bauchfell und die Leber...wird wahrscheinlich eine palliative Chemotherapie gemacht.
Und die Lendenwirbel werden bestrahlt.
Bei so schwerem Tumorgeschehen ist die Behandlung palliativ, also lebenserhaltend. Es kann gut sein, dass mit Hilfe der Chemo die Metastasen und der Primärtumor, wenn es ihn denn gibt - zum Stillstand kommen und auch ganz verschwinden.
Dennoch stelle dich darauf ein, dass es nicht so ausgehen kann.
Sei stark und stehe deiner Mama bei allem bei.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (03.10.2008 um 17:04 Uhr)
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  #3  
Alt 04.10.2008, 14:45
nicaragua nicaragua ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Nach Totalop vor 10 Jahren geht es wieder los...

Hallo Nikita!

Danke für deine Antwort. Erst gestern hat man nun in einer anderen Klinik auch Knoten im Unterleibsbereich entdeckt (obwohl dies durch mehrere Untersuchungen und Gewebeentnahmen bereits fast gänzlich ausgeschlossen wurde)...der Strom an schlechten Nachrichten will nicht abbrechen...und doch hofft man immer noch, dass alles ein grosser Irrtum ist und will es nicht akzeptieren.
Ich finde es beruhigend, dass ich die Krankheit nicht in ihren Augen sehe, viel Sorgen und natürlich die Gelbsucht, jedoch kein Aufgeben. Ich hab gerade eine Privatklinik entdeckt bei uns in der Nähe, die chemo-unterstützende Therapien anbieten. Magnetfeldtherapie oder Insulinpotenziere Therapie klingen auch noch vielversprechend, hat hier jemand Erfahrungen gesammelt?
Ab Sonntag geht´s dann in der Onkologie los, mal sehen welche Therapien dort vorgeschlagen werden. Hauptsache es passiert etwas, auch wenn er schwierige Teil noch vor uns liegt und ich wirklich Angst davor habe, durch die Nebenwirkungen die Verzweiflung von meiner Mum zu spüren. Doch da müssen wir wohl durch.
Ich hoffe es wirkt nicht egoistisch, dass ich so viel von unserer Situation schreibe, ich weiss es gibt viele verzweifelte, betroffene Personen hier im Forum. Ich lese so viele traurige Zeilen hier und wünsche mir viele kleine Wunder. Ich bleibe stark und gebe nicht auf und wünsche euch allen noch viel mehr Kraft und Energie. Möge uns viel Licht in diesen schweren Zeiten helfen...
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  #4  
Alt 04.10.2008, 15:20
Juli2006 Juli2006 ist offline
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Beiträge: 120
Daumen hoch AW: Nach Totalop vor 10 Jahren geht es wieder los...

fühl dich einfach nur umarmt und gedrückt

lg mari
__________________
Carpe diem
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  #5  
Alt 04.10.2008, 15:39
Simone79 Simone79 ist offline
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Beiträge: 231
Standard AW: Nach Totalop vor 10 Jahren geht es wieder los...

Hallo Kathi,
ich fühle mit dir, denn meine Mama ist auch schwer krank. Bei ihr fing es mit 30 Jahren an. Es bildeten sich aus unerklärbaren Gründen (bis heute weiß keiner warum) im ganzen Körper Abszesse!! Keiner der Ärzte hatte sie damals ernst genommen, bis der eine Lungenflügel platzte. Sie lag etwa einen Monat im Koma. Man entfernte ihr die Milz und einen Leberlappen. Dann bekam sie mit etwa 31 Jahren Gebährmutterhalskrebs, ihre Eierstöcke und die Gebärmutter waren auch befallen. Dann hatte sie ganz viele Knoten in der Schilddrüse, ihr wurde ein großer Teil entfernt. Durch einen Tumor an der Hirnanhangdrüse bekam sie Epilepsie. Dann folgten entzündliches Rheuma, Parkinson und Brustkrebs. Mittlerweile hat sie in Magen, Lunge, in dem Leberlappen den sie noch hat, Bauchspeicheldrüse und keine Ahnung wo noch Metastasen. Meine Mama ist jetzt 52 Jahre und möchte kleine Therapien mehr! Sie bekommt nur noch starke Schmerzmittel, eine Chemotherapie als Tablette, Medis für die Epilepsie und Parkinson.
Es tut verdammt weh meine Mama so leiden zu sehen. Ich frage mich so oft, was noch alles kommt!! Sie ist eine verdammt starke Frau! Ich bewundere sie sehr und ich bin verdammt traurig darüber das es so ist wie es ist!!
Ich wünsche deiner Mama und natürlich dir unendlich viel Kraft!!
Liebe Grüße
Simone
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