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  #1  
Alt 11.12.2006, 00:12
Lechschwabe Lechschwabe ist offline
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Registriert seit: 11.12.2006
Beiträge: 2
Standard Wann ist Chemo sinnlos?

Hallo, absolut neu hier, Fehler bitte entschuldigen.
Frage: Mein Schwiegervater, 76 Jahre, hat ein "differenziertes, drüsenbildendes Adenokarzinom, gut passend zu einem primären Adenokarzinom der Lunge".
Beschwerden bis jetzt außer mäßig Blut im Sputum keine. Nach der ersten Chemo Beschwerden hauptsächlich in den Beinen, Schwäche, Starkes Afterbrennen.
Stadium des Karzinoms T4 N2 M1.
Ist eine Chemo hier überhaupt noch sinnvoll? Was sollen wir ihm raten? Er ist agil, geistig fit, aber ein Arzt ist der liebe Gott. Wo in Augsburg gibt es einen Arzt, der Ahnung hat und der, für den Fall der Fälle, Dronabinol verschreibt?
Ich danke für jede Antwort.
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  #2  
Alt 11.12.2006, 08:21
Schnucki Schnucki ist offline
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Registriert seit: 22.09.2006
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Standard AW: Wann ist Chemo sinnlos?

Hallo Lechschwabe,

meine Mutter hat eine ähnliche Konstellation und macht auch Chemo. Welche bekommt denn Dein Schwiegervater.

Wo wird er behandelt? Klinikum Augsburg hat doch einen guten Ruf ....

LG

Astrid
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  #3  
Alt 11.12.2006, 20:44
billyb billyb ist offline
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Beiträge: 21
Standard AW: Wann ist Chemo sinnlos?

Hallo,

Chemo hat Sinn, so lange Dein Schwiegervater in guter körperlicher Verfassung ist. Er näht sich aber dem Alter, in welchem Chemo nicht mehr empfohlen wird. Am wichtigstem wäre hier die Meinung der Ärzte.

Was sagen die?

LG

Billyb
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  #4  
Alt 11.12.2006, 21:01
Schnucki Schnucki ist offline
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Beiträge: 917
Standard AW: Wann ist Chemo sinnlos?

Lechschwabe: Ich habe heute einen Onkologen aus dem Klinkum Augsburg getroffen und auch mit ihm geredet. Er meinte: Auf alle Fälle Chemo beim Schwiegervater. Es gibt da kein "Alterslimit".

Warum muß es übrigens unbedingt Dronabinol sein?

LG
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  #5  
Alt 11.12.2006, 23:40
Lechschwabe Lechschwabe ist offline
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Registriert seit: 11.12.2006
Beiträge: 2
Standard

Danke für die Antworten. Schulmediziner sagen: Chemo.
2 Dttrs, die AUCH Heilpraktiker sind, sagen: zwecklos, lebensverlängernd - nein. Nebenwirkungen jede Menge.
Zu einer Frage: der Mann ist Nichtraucher und wenn ich Tee koche und ihm sage, was das ist, dann dreht er durch. Als Medikament würde er es sicher nehmen... Und ein paar andere Kleinigkeiten, die ich hier nicht erörtern kann.
Er ist in der Asklepios-Klinik in Gauting, nachdem die Zusamklinik nach 2 Biopsien und CT keine klaren Befunde stellen konnte (oder wollte).
Es gibt eine Untersuchung eines Münchner Epidemologen, die ganz klar aussagt, dass sich die Sterblichkeitsrate bei Chemopatienten in den letzten 20 Jahren überhaupt nicht verändert hat (in bestimmten, hier zutreffenden Bereichen). Überlebenschancen hat er lt. Arzt Klinik auf längere Zeit (> 1 Jahr) nicht, ob mit oder ohne Chemo. Es stellt sich halt die Frage, ob man ihm empfiehlt und zumutet, sich monatelang mit Nebenwirkungen rum zu quälen oder, da er ja bisher beschwerdefrei war, die wenigen Monate so beläßt, bis zu einem jähen Ende. Sollte das hier herzlos klingen, bitte ich um Verzeihung, es ist hier nicht der Platz in epische Breiten zu gehen und Gefühle zu schildern um Stimmung zu machen. Es ist verdammt viel Verantwortung, die man sich hier auflädt, zumal man ja keine Möglichkeit hat, zu verlgeichen: was wäre ohne Chemo gewesen oder eben umgekehrt...
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  #6  
Alt 12.12.2006, 00:05
Ekaka Ekaka ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 513
Standard AW: Wann ist Chemo sinnlos?

Hallo,Lechschwabe! Ich habe auch einen inoperablen LK und Bestrahlung und Chemo hinter mir.Ich finde,da Du ja selbst geschrieben hast,das der Kranke bei völlig klarem Verstand ist,das Du ihm die Entscheidung über seine Behandlung überlassen solltest.Es geht um sein Leben und so sollte er allein entscheiden,was mit ihm passiert.Du kannst ihm höchstens helfend zur Seite stehen.Die Chemo hat schon vielen geholfen,länger zu leben oder zu überleben.Von Dir würde ich etwas mehr Respekt vor dem Alter erwarten oder meinst Du,er soll ohne Behandlung sterben,nur weil er 76 Jahre ist? Wenn Du etwas für ihn übrig hast,dann unterstütze "seine Entscheidungen!" Viele Grüsse: Erika.
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  #7  
Alt 12.12.2006, 00:55
Manzi Manzi ist offline
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Registriert seit: 09.12.2006
Ort: Neu Isenburg
Beiträge: 49
Standard AW: Wann ist Chemo sinnlos?

Hallo Billy,

Zitat:
Zitat von billyb
Chemo hat Sinn, so lange Dein Schwiegervater in guter körperlicher Verfassung ist. Er näht sich aber dem Alter, in welchem Chemo nicht mehr empfohlen wird. Am wichtigstem wäre hier die Meinung der Ärzte.
was Du hier erzählst, halte ich, gelinde gesagt, für unreflektiert.

Auch in fortgeschrittenem Alter und schlechtem Allgemeinzustand lassen sich noch Chemoprotokolle finden, die eine durchaus beachtliche Lebenserwartung und Lebensqualität zum Ziel haben. Mein Vater (auch 76) ist mit seinem metastasierten kleinzelligen BC sogar noch in eine Studie reingekommen und hat seine erste Chemo bislang sehr gut verkraftet. Du kannst gerne den Thread unter http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...d=1#post358299 hier weiterverfolgen. Die Ärzte sagen OK. Abwarten... Das Leben ist kein Wunschkonzert!

Den Rest haben andere hier schon treffend gesagt.

Alles Gute

Marianne
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  #8  
Alt 12.12.2006, 01:11
Manzi Manzi ist offline
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Registriert seit: 09.12.2006
Ort: Neu Isenburg
Beiträge: 49
Standard AW: Wann ist Chemo sinnlos?

Zitat:
Zitat von Schnucki
Warum muß es übrigens unbedingt Dronabinol sein?
Dronabinol ist ein legal verschreibbares, THC-reduziertes Cannabinoid in Tropfenform. Es wird aus der Cannabispflanze gewonnen und wirkt nachweislich lindernd bei (Chemotherapie-bedingten) toxischen Reizen auf das Brechzentrum im Gehirn. Patienten könnten ebensogut einen Joint rauchen, was wiederum schädigend auf die Lunge wirken würde, falls ein Bronchialkarzinom vorliegt.

Noch nicht jede Krankenkasse trägt das, aber es wirkt!

Alles Gute

Marianne
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  #9  
Alt 12.12.2006, 10:42
billyb billyb ist offline
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Beiträge: 21
Standard AW: Wann ist Chemo sinnlos?

Hallo Marianne,

ich "reflektiere" lediglich Meinung der Manuale für Ärzte, Anno 2006, bzw. deren Verfasser, sonts nichts. Jeder Arzt darf dazu eigene Meinung bilden, aber die sog. Richtlinien werden nicht einfach ignoriert. Dort steht, dass Alter über 80 eine Kontraindikation für Chemo ist.

Dass Dein Vater an einer Studie teilnimmt, bestätigt eher Ausnahmestatus, oder?

Ich habe in der Sache gar keine eigene Vorstellung.
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  #10  
Alt 12.12.2006, 11:03
billyb billyb ist offline
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Registriert seit: 15.06.2006
Beiträge: 21
Standard AW: Wann ist Chemo sinnlos?

@Lechschwabe

Deine Zweifel an Chemo- und Strahlentherapie sind leider sehr gut durch Statistiken untermauert. Siehe
http://www.tumorregister-muenchen.de/annals/j2001.html
Punkt "Behandlungsfortschritte bei M1". Dort werden identische Daten aus USA zitiert. Wir haben eine totale Stagnation, was Ergebnisse aller diesen tollen Therapien anbetrifft. Sieht also aus, daß seit 20 Jahren jede Menge getan, und jede Menge Geld ausgegeben wurde, aber genutzt hat das gar nichts. Ich denke, das ist ja keine Meinung eines Dorfsheilpraktikers!

Das Problem ist nur: Möchtest Du darüber entscheiden, was für ihn gut ist?

LG

Billyb
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