Meine Mutter liegt im Sterben!!

[silverlady]

hallo Jessi
ich mische mich jetzt ganz einfach mal ein. Die richtige Stelle um zu klären ob der Freund deiner Mutter verantwortungsl gegenüber handelt ist die Betreuungsstelle des Amtsgericht. Wenn du den Eindruck hast das der Freund deiner Mutter ihr Geld für sich verbraucht, wenn du meinst er handelt ihr gegenüber unverantwortlich oder wenn du meinst das sie eine Medikation bekommt die ihr nur schadet ist dort die richtige Adresse.
Schildere denen die Situation und frage nach ob da nicht eingegriffen werden kann. Die Dame vom Pflegedienst hat ihre Kompetenzen bei weitem überschritten und du kannst dich direkt bei der Zentrale über diese Frau beschweren.
Ein Pflegedienst darf keine Partei ergreifen er (so schlimm sich das auch anhört) erbringt eine Dienstleistung und hat sich nicht in private Angelegenheit zu mischen.
Viel Kraft für dich
silverlady

[~Jessie~]

@Ylva:

Danke is lieb. es gibt leider keine hilfe oder lösung. mine oma hat mir vorhin am telefon gesagt, dass heute kein pflegedienst da war, sondern die mutter von dem trottel. das ist unglaublich. kostet wahrscheinlich doch zu viel geld.

die kommunikation in dr familie klappt sehr gut. nur mit ihm klappt sie nicht, obwohl wir uns die größte mühe geben. mein bruder weiß gar net ob er überhaupt noch kommt aus wien. ich weiß es ehrlich gesat auch nicht....

meiner mutter geht es wie bereits gesagt, schlechter. durch die schmerzmittel ist sie total benommen. sie strampelt mit den beinen (wahrscheinlich von den medies) sie bricht öfter und schlimmer. herz pumpt ganz schön, fieber, erste wassereinlagerungen im bein.... das ist schlimm mit anzusehen. meine oma sagt auch, jetzt merkt man, dass es dem ende zu geht....

mir gehts dabei schlecht. vor allem wenn man sich um so löde sachen streiten muss. die nerven liegen blank.

wie ist das bei dir? was sind bei euch in der familie die probs?


@silverlady:

danke für den tip. ich hab mir das auch schon überlegt. aber ich glaub, gegen den mann kann man einfach nichts machen. es würde nur schlimmer werden. er schaffft es immer, alles so zu drehen, wie er es braucht. ich möchte nur noch, dass meine mum ruhe hat...auch wenn meine bedürfnisse dabei zurück gestellt werden...

liebe grüße

jessie

[Heike3112]

Liebe Jessie,

die Pflegebestimmung für deine Mum nimmt ja keinen guten Verlauf.
Hat der Freund deiner Mum wirklich eine schriftliche Generalvollmacht?
Sonst wäre der Weg zur Betreuungsstelle des Amtsgerichtes wirklich der beste
Weg für dich. Bei meiner Mum fing alles vor mehr als 10 Jahren mit Brustkrebs an.
Die Brust wurde abgenommen, aber keine Chemo oder Bestrahlung. Dann hatten wir viele Jahre Ruhe. Nach ca. 6 Jahren fühlte meine Mutter wieder einen Knoten in der Brust.
Ihr behandelnder Arzt konnte aber nichts feststellen. Nach einigen Monaten wechselte sie den Arzt und das Ergebnis war niederschmettern. Nun bekam sie das volle Programm. Bestrahlung, Chemo und alles mit allen möglichen Nebenwirkungen. Sie erholte sich nie richtig. Dann vor zwei Jahren Metastasen in der Lunge und wenig später Metastasen im Kopf.
Wieder Chemo und Bestrahlung und sie baute ganz langsam mehr und mehr ab. Ab Weihnachten 2004 ging es dann immer schnelle mit ihr bergab. Demenz – sie gratulierte mir im Januar zum Geburtstag, dabei habe ich im November. Immer wieder epileptische Anfälle.
Ein Krankenhaus nach den anderen. Bei einem Anfall fiel sie auf den Kopf und wachte nicht mehr auf. Nach fünf Tagen hieß es: Ihre Mutter ist austherapiert. Wohin sollen wir sie entlassen? Die schwerste Entscheidung meines Lebens. Jetzt ist sie schon über ein Jahr in dem Heim und keine Veränderungen spürbar. Jedes Wochenende fahren meine Tochter (20 Jahre) und ich (40 Jahre) hin und besuchen sie. Jetzt hat sie zu allem übel auch noch ein Ekzem auf dem Kopf, was ganz schlimm ist und nicht heilt.
Das mit der Agoraphobie ist bzw. war nicht so einfach. Therapie na klar und ein Wiedereinstieg in den Beruf mit Hamburger Modell. Auto fahren geht gar nicht. SBahn fahren musste ich erst wieder erlernen. Jeden Tag ein Stückchen mehr. Mir fällt es aber immer noch sehr schwer. Zum Glück stimmt bei mir alles auf Arbeit und ich fühle mich dort richtig wohl und kann mich dort richtig entspannen – hört sich zwar blöd an, ist aber so.
Bei dir ist es der Freund deiner Mum der austickt, bei mir ist es der eigene Bruder. Auch eine lange und schreckliche Geschichte. Die Frau meines Bruders war noch nicht einmal im Heim.
Meine Mutter wird dieses Jahr 76 Jahre und Ihre Mutter feiert ihren 85 Geburtstag. Auch sie benötigt
Hilfe im Haushalt. Also mein Terminkalender ist voll und es bleibt wenig Zeit für mich persönlich.
Freunde – ja da waren mal welche. So, dass war mal meine Geschichte kurzgefaßt.

Sie lieb gegrüßt
Heike

[teufelchen_26]

Liebe Jessie,

ich finde deine situation einfach schrecklich... ich weiß gar nicht wie du das schaffst damit irgendwie klar zu kommen. Ich finde es unmöglich wie der Freund deiner mutter sich benimmt. unsere situation war nicht so schwierig weil wir doch als familie zusammen gehalten haben und alles zusammen beschlossen haben, leider meist ohne meine mutter, weil die nicht darüber sprechen wollte. aber mein papa, meine schwester und ich haben zumindestens zusammen gehalten. wenn es da auch noch streit gegeben hätte, wäre ich zusammen gebrochen.

meine mum hatte gebärmutterhalskrebs. es begann vor ca. 3 Jahren vor weihnachten. ich und meine schwester wohnen ca. 500 km weit weg, soo hatten wir meist kontakt zu meinen eltern übers telefon. sie erzählte ab und zu dass es ihr nicht so gut ginge weil sie blutungen hatte, wollte aber absolut nicht zum arzt. nach mehreren nerven meiner seits und als meine schwester hingefahren ist um sie zu begleiten ging sie dann zum arzt... dann der schock faustgroßer tumor..

seitdem musste sie sich mit chemo, bestrahlung und anderen möglichkeiten (schlangengift, mistel etc.) durchschlagen. zwischendurch meinten die ärzte mal es wär weg... (was ich mittlerweile als lüge sehe) dann wieder rückfall, chemo usw.

letztes jahr dann im juni galt sie als austherapiert... keine chance... sie konnten nichts mehr machen... ihr ging es schrittweise immer schlechter... dann verschlechterte sich ihr zustand rapide... und sylvester ist sie dann von uns gegangen...

und seitdem fehlt sie mir schrecklich... es tut mir weh dass sie nicht mehr da ist... manchmal komme ich besser manchmal schlechter damit klar

lg
das teufelchen

[~Jessie~]

@Heike3112:

Leider hat der Freund meiner Mum die Generalvollmacht. Er hat sie uns extra zeigen wollen. Da bin ich aber nicht mit, weil ich von dem ganzen Gestreite und der Voreingenommenheit der Pflegetante bedient war. Ich glaub, ich hätte die Vollmacht zerrissen. Dann hätte er mich anzeigen können. Mein Bruder und mein Freund haben sie gesehen. Alles rechtens. Leider.

Die Geschichte von deiner Mum hört sich ja auch schlimm an. Es ist vor allem eine lange Zeit, die sie da schon leidet. Und wenn dann noch so viele Dinge dazu kommen. Das ist echt traurig *dich ma drück* Ich finde das bewundernswert, wie du das trotz Agoraphobie und den Streitereien schaffst. Weißt du denn woher bei dir die Angst kommt? Durch die Krankheit deiner Mutter?

Bei mir ist das auch so. Seit zwei Jahren habe ich die Angststörung und quäle mich damit nur rum. Auto fahren geht bei mir auch nicht. Einmal als ich einen guten Tag hatte, war ich mal mutig und bin auf der Landstraße selber gefahren. Das war aufregend....Kino gehen, Disco, Kaffe trinken, Essen gehen, pack ich auch nicht. Das S-Bahn fahren habe ich langsam wieder lernen müssen. Es ist schon besser geworden. Aber die Angst ist immer da. Bei mir hängt jetzt die berufliche Karriere dran. Denn ich möchte mein Studium hinschmeißen. Ich hadere schon lange mit dem Gedanken. Seit meine Mum krank geworden ist und ich mich um alles gekümmert habe, habe ich noch mehr den Bezug zum Studium verloren. Und sechs Monate nach ihrem Krankheitsbeginn habe ich die Agoraphobie bekommen. Seitdem bin ich in der Uni nur schleppend voran gekommen. Ich fühle mich nirgends richtig wohl. Weder zu Hause noch in der Uni. Und jetzt verlier ich auch noch meine Mum. Das ist alles so furchtbar. Aber ich gebe nicht auf. Ich bin der Meinung, es hat irgendwo alles seinen Sinn. Ich hoffe, dass es mich stark macht.

Ich finde es schön, dass du dich auf Arbeit wohl fühlst und dich nicht daheim einsperrst wegen der Angst (so wie ich manchmal). Schade ist nur, dass du wenig Zeit hast für dich selber. Denn das ist sehr wichtig, um Energie zu tanken und mal zu entspannen.

ich wünsche dir weiterhin viel Kraft!!


@teufelchen_26:

Ich weiß auch nicht wie ich das schaffe, mit dem ganzen Stress. Meine Seele hat es sehr schwer, das zu verarbeiten. die letzten Nächte schlafe ich sehr unruhig und mein energielevel ist ganz weit unten.

ich finde es schön, dass es noch Familien gibt, die zusammen halten, vor allem in so einer schweren Zeit. Ich versthe nicht, warum bei uns das nie geklappt hat....

Wie ist das jetzt? Unterstützt ihr euch auch und unterhaltet euch über den Verlust? Auch in dieser zeit ist der Zusammenhalt sehr wichtig.

Wie alt war denn deine Mum? Warst du dabei als sie eingeschlafen ist? hat sie sehr gelitten zum Schluss?

Was die ärztlichen Diagnosen angeht, bin ich auch oft am zweifeln. Nach der Operation, der Chemo und den Strahlen will bis November 2005 keiner Krebszellen gesehen haben. Auch die Verstrahlung der Harnleiter wurde zu spät gesehen, so dass sie bald an Nierenversagen gestorben wäre. Ich kann das gar nicht glauben. Im November 2005 haben die Ärzte die Fistel operiert und dann war der Krebs einfach da. So weit fortgeschritten, dass alles mögliche im Bauchraum angegriffen war. Es wäre eine seltene aggressive Art, die sehr schnell wächst. Der Krebs hätte sich hinter der Blase versteckt. Nur eine kleine winzige Zelle reicht bei so etwas aus. Ein bißchen Sauerstoff durch die OP und BUMM alles verkrebst...unheilbar. Das ist so unglaublich...

Ich wünsche auch dir ganz ganz viel Kraft, das zu verarbeiten und den Verlust deiner Mum aushalten zu können. Irgendwann wird der Schmerz weniger werden und du wirst dich nur noch an die guten Tage mit deiner Mum erinnern. Das Leben ist leider so. Menschen kommen und gehen. Leider auch die, die man so unendlich lieb hat. Mir scheint das manchmal auch alles so unwirklich, dass meine Mum vor mir geht. Aber ich kann nichts daran ändern. Ich kann nur versuchen, einen weg zu finden, den Schmerz auszuhalten und mein leben so gut es geht weiter zu leben.

Ich drück dich ganz doll

Liebe Grüße

Jessie

[teufelchen_26]

hallo jessie,

Wir versuchen uns zu unterstützen. es ist mit reden allgemein in meiner familie schwer, weil alle so verschlossen sind und wenig reden. ich bin die offenste von allen und kann eigentlich über alls reden. mein papa sagt alles ist in ordnung... aber er war ja nie der gefühlvolle. ich weiß nicht wie das enstanden ist aber es ist leider so. meine schwester fühlt sich einsam... und redet auch nicht viel... leider.. das macht mich traurig, weil ich merke dass es ihr echt schlecht geht. zumindest habe ich das gefühl dass wir uns ein wenig näher gekommen sind

mine mum war erst 53. viel zu jung. ich habe immer gedacht ich muss mich irgendwann mal wenn sie über 60 ist an den gedanken gewöhnen.. aber es kommt wie es kommt. Sie hat die letzten 2 monate so abgebaut dass man zugucken konnte. es hat mir das herz gebrochen es mit anzuschauen obwohl ich nicht oft da war weil ich wie gesagt weit weg wohne... zum schluß konnte sie schlecht atmen hat geröchelt und konnte nix mehr reden... ich war froh als sie es geschafft hatte... weil ich es nicht mehr erträglich war

ich traue auch keine ärzte mehr. ich hab ja die meiste zeit mit den ärzten geredet und sie haben uns alle belogen besonders meine mama. das war wohl ihre "schutzmaßnahme" für ihre patientin. ich musste immer die fragen stellen die sich keiner getraut hat zu fragen. irgendwann als es schon zu spät war habe ich die antworten bekommen. ich hätte sie gern in eine andere klinik untergebracht... was wir dann auch versuchten aber da wars schon zu spät... leeider wollte meine mum nicht darüber reden. ich hätte ihr gern geholfen aber sie hat niemanden an sich ran gelassen.

ja ich war bei ihr... die letzten 3 nächte hab ich krankenhaus übernachtet und meine familie war auch da und sie war nie alleine. das finde ich im nachhinein beruhigend...

ich drück dich auch doll und hoffe dass du das alles aushälst

ich habe auch psychische schäden davon getragen.. ich hatte eine depression und habe tabletten genommen aber mir gehts jetzt ein bisschen besser... ich hatte immer körperliche schmerzen... wurde untersucht (alles mögliche) nix gefunden alles psychisch bedingt..

ganz liebe grüße
das teufelchen

[Katinka1981]

hallo jessie,

es tut mir leid, dass ich solange nicht geschrieben habe. das klingt ja wirklich alles furchtbar bei euch bzw. bei deiner mum zuhause. da muss man doch irgendwas machen oder? du sagst ja, dass sie selber ganz unglücklich ist und nicht mehr mit ihrem freund auskommt. das ist so furchtbar, mal abgesehen davon, wie es euch "anderen" angehörigen dabei geht.

die geschichte mit der pflegerin ist ja wohl auch der hammer, wie kann ein mensch bloß so sein?!? wenn der freund deiner ma nicht wäre, würde ich dir raten, einen ambulanten hospizdienst zu beauftragen. das ist überhaupt nicht zu vergleichen mit einem pflegedienst, wobei es da sicher auch sehr nette "exemplare" gibt (beim pflegedienst). aber ich halte es für fast unverantwortlich, deine ma weiterhin zuhause bei diesem Ar... zu lassen, wenn du das so erzählst. meinst du nicht, eine palliativ-station oder ein hospiz wären eine mögliche alternative??? zumal deine ma von dem gedanken doch gar nicht so abgeneigt war oder?

ich kann gut verstehen, dass es nicht mehr auszuhalten ist, aber ihr müsst es aushalten für eure mum. und fahrt trotzdem weiterhin hin, für eure ma ist es so wichtig, dass ihr viel zeit mit ihr verbringt und für euch wird es auch sehr wichtig sein. egal ob der typ da ist oder nicht, ihr müsst für eure ma da sein, auch wenn das jetzt wahrscheinlich so leicht dahin gesagt ist. ich weiß nicht, woher ich die kraft genommen habe für all das, aber es ging einfach irgendwie immer weiter, auch wenn ich kraftlos, traurig, wütend und und und war.

hat deine ma die generalvollmacht unterschrieben? kannst du sie nicht mal darauf ansprechen? schaut denn regelmäßig ein arzt bei ihr vorbei? ihr hat die "neuen" medikamente ja sicher jemand verschrieben. vielleicht kannst du mal mit den ärzten über deine sorgen sprechen und um hilfe bitten?!? gerade wenn du das gefühl hast, dass die medikamente nicht richtig angewendet werden?!?

ich freu mich von dir zu hören und drück dich einmal ganz fest! ich wünsche dir weiterhin ganz ganz viel kraft das alles durchzustehen. aber ich bin sicher, ihr werdet es schaffen!

liebe grüße
katharina

[daggi]

Hallo Jessie

habe gerade Deine Beiträge gelesen , und ich muß sagen, da fehlen mir echt die Worte !!!!!!
Was ist das denn für ein Spinner, der Freund Deiner Mutter ??? ich kann mich da nur anschließen, und rate Dir , alle Hebel in Bewegung zu setzen , damit Du oder Dein Bruder , oder Deine Großeltern da etwas erreichen, damit einer von Euch die Vollmacht oder Befugnis, was Deine Mutter angeht zu bekommen .

Setz Dich doch mal mit einem Hospitz in verbindung und rede in Ruhe mit Deiner Ma. Meine Güte, Du bist noch so jung, und schon so einem Riesen-Streß ausgesetzt , kein Wunder das es Dir schlecht geht.
Mein Vater hat ein malignes Melanom und leider kann man ihm auch nicht mehr helfen , aber ich habe eine tolle Famillie und super Freunde. Und keiner meiner Freunde hat sich aus dem Staub gemacht, nur weil mein Dad Krebs hat. Auch das ist ja grausam, wenn einem auch noch die Freunde wegbleiben, da kann man ja dann auch drauf verzichten, oder ??

Entschuldige bitte, dass ich mich so auslasse, aber wenn ich Deine Beiträge lese, wird mir echt übel, wie rücksichtslos, und unverantwortlich man jemanden behandelt, der eh schon so leiden muß, weil die eigene Mutter stirbt.
Ich glaube an Deiner Stelle würde ich erst mal den Typen ( der sich Freund deiner Mutter schimpft) rausschmeißen. Der hat doch echt Probleme !!!
Und kümmere Dich um Deine Ma, genieße die Zeit , die sie noch hat, ganz intensiv mit ihr. dein Studium läuft Dir nicht weg, dann hängst Du noch hinten dran , oder ?
Ich bin 31 , und leide wirkllich sehr unter der Krankheit meins Vaters, aber das mit Dir tut mir wahnsinnig leid und ich schicke Dir ein Riesen-Kraftpaket , auch wenn es Dir wahrscheinlich nicht weiterhilft

Ganz lieben Gruß
Daggi

[~Jessie~]

hallo teufelchen!!

das ist schade, dass ihr nicht so richtig reden könnt in der familie. hast du deine schwester scon mal darauf angesprochen? vielleicht gewinnt sie dadurch mehr vertrauen, wenn du ihr immer wieder sagts, wie wichtig sie dir ist. männer haben ja allgemein ein problem, gefühle zu zeigen. sie versuchen, die sache mit sich auszumachen und stark zu sein. aber innerlich zerbrechen sie daran. vielleicht redest du auch noc mal mit deinem papa!? hast du schon mal daran gedacht, eine psychotherapie zu machen?

mit den körperlichen schmerzen das kenne ich nur zu gut. durch die agoraphobie geht es mir schon schlecht. jetzt in den letzten tagen merke ich es wieder besonders deutlich. die angst nimmt zu und die körperlichen beschwerden sind unerträglich. und meine kräfte lassen völlig nach. heute ist so ein tag, da möcht ich am liebsten nur im bett liegen und nichts denken und fühlen. aber ich kann gar nicht schlafen vor unruhe. meine thera hat mir gesagt, dass es eventuell daran liegt, dass ich meine gefühle verdränge. das tue ich auch . aber ich merke auch , dass mir das nicht gut tut. ich habe angst, dass ich die seelischen schmerzen nicht aushalte. deshalb verdränge ich lieber. das ergebnis sind ängste und körperliche schmerzen. ich halt das bald nicht mehr aus.

ich finde es schön, dass es dir wenigstens ein bißchen besser geht. hast du einen freund, der dir hilft und für dich da ist? freunde? wie alt bist du eigentlich? (wenn ich das nicht schon gefragt habe) meine mum ist auch erst 51 jahre....

die schutzreaktion der ärzte haben wir auch deutlich zu spüren bekommen. der freund meiner mum hat sich um so etwas immer gekümmert. er hat uns im dezember auch gesagt, dass sie nichts mehr für sie tun können. da wusste sie selbst es noch nicht einmal. und keiner wußte ob wir ihr es sagen sollten, oder ob sie es selber schon weiß. die ärzte haben das jedenfalls nicht gemacht. ich kann es aber auch ein bißchen verstehen. denn ärzte sind in der regel darauf ausgerichtet, menschen zu heilen. das ist ihr beruf. wenn menschen sterben und sie nichts mehr für sie tun können, sehen sie das ein stück weit als persönliches versagen. denke ich. trotzdem war alles sehr komisch. weil so richtig hat sich keiner verantwortlich gefühlt. sie ist wegen ihren künstlichen ausgängen auf der urologie gewesen, auf der chururgie, auf der frauen.....und so viele ärzte...ständig war jemand anderes da.....

den schlimmsten schalag hat meine mum von einem krebsspezialisten bekommen, bei dem sie extra in leipzig war. er hat ihr knallhart ins gesicht gesgat, dass er nichts mehr machen kann. so sinngemäß "warum kommen sie jetzt erst? wären sie eher gekommen hätte ich villeicht noch was machen können. die ärzte hätten nicht operieren dürfen?" häääh? der war so richtig fies. vor allem hatte er nicht mal zeit, mit ihrem freund zu reden. er ist einfach zum nächsten patienten. die schwestern haben dann meiner mum liebevoll zugeredet.....

die situation daheim ist immeroch angespannt....leider...in froh, wenn es vorbei ist....

*dich drück*

liebe grüße

jessie

[~Jessie~]

hallo katinka!!

lieb, dass du dich wieder meldest! wie geht es dir?

die situation ist wirklich aussichtslos. ich habe auch schon vor dem streit mit einem hospizdienst gesprochen. sie würde auch kommen und sich zusammen mit uns nochmal hinsetzen. palliativstation, hospiz, pflegeheim...nichts lieber als das. aber der freund meiner mum hat die vollmacht und wir könneneinfach nichts machen. er will es so. im moment ist kein pflegedienst da, sonder die mutter von dem, meine oma und eine bekannte von ihm, die krankenschwester ist. sie macht es unentgeltlich. die machen das auch alle ganz toll. aber das ist nicht in unserem sinne und bestimmt auch nicht in meiner mum ihrem. sich von der mutter von dem pflegen zu lassen, die uns auch nie leiden konnte. schon verrückt alles.

aber wir müssen es so hinnehmen. diskussionen bringen da nichts mehr, außer noch mehr aufregeung, beleidigungen und gemeinheiten. ich werde trotzdem morgen hingehen. ich werde halt nicht dort schlafen, sondern bei der oma. mit ihm rede ich auch nicht mehr. da müssen wir irgendwie durch und uns auf das wesentliche konzentrieren. auf meine mum. sie braucht mich jetz....sie hat sehr stark abgebaut. die schmerzmittel werden immer mehr....dementsprechend auch der geistige zustand von ihr... reden kann ich mit ihr also nicht mehr wirklich. wie gesagt, ich nehme es so hin. auch wenns weh tut. ich versuch für sie da zu sein und hoffe das sie bald in frieden geht...

ich drück dich auch mal gaaanz doll

danke, dass ihr da seid!!!

liebe grüße

jessie

[~Jessie~]

hallo daggi!!

ist in ordnung, wenn du dich da so auslässt. mir geht es ja auch so. das ist auch alles so unglaublich. ich finde, wir haben alles versucht. bei dem mann (der bei uns nur noch trottel heisst) kommen wir einfach nicht durch. er hat seine eigenen wege und mittel, sich damit auseinander zu setzen. er kämpft lieber gegen uns als mit uns zusammenzu halten. wir nehmen es jetzt so hin auch wenn es schwer ist. rausschmeisen können wir den leider nicht. denn er war so clever die hälfte des hauses sich von meiner mutter übertragen zu lassen. uns gehört dort nichts mehr. wir wollten das haus aber auch nicht. denn das gibt nur unnötig streitereien. das geht an die substanz. der trottel führt erbitterte kämpfe. das hält keiner aus.

ich habe schon ein urlaubssemester beantragt. ich hoffe des klappt. schwierig wird es nur mit der finanzierung. ich weiß überhaupt nicht mehr was ich machen soll....das ist alles so furchtbar. und das schlimmste ist, ich komm nicht mit dem tod klar. ich kann nicht mal darüber weinen zur zeit. ich habe nur körperliche schmerzen, bin völlig ausgepowert und es fällt mir immer schwerer stark zu sein.... ich halt das nicht mehr aus...

das mit deinem vater tut mir leid. ich finde es schön, dass da eure familie so zusammen hält und auch die freunde nicht davon laufen. das gibt die nötige kraft, nicht aufzugeben. mir fehlt der rückhalt wirklich sehr....aber da muss ich durch...danke für das kraftpaket. das kann ich gut brauchen.

*dich ma knuddeln tu*

liebe grüße

jessie

[teufelchen_26]

hallo jessie,

ich bin 26 jahre alt. ich war jetzt am wochenende mal wieder zu hause bei meinem papa und meine schwester war auch da. leider reden die auch nicht wirklich miteinander. also über belanglose sachen schon aber nix was ihnen wirklich wichtig ist. ich bin traurig darüber. aber ich hab beschlossen mich da raus zu halten weil ich keinen bock auf streit habe, außerdem brauche ich im moment meine kraft für mich. ich fände es schön wenn sie es schaffen würden.

ich war am grab meiner mutter und war super traurig als ich die schrift mit ihren namen sah... was mir dann mal wieder verdeutlicht hat, daß sie ja tot ist und nicht mehr da. ich hab ja auch im wohnzimmer geschlafen und konnte die ersten nächte kaum schlafen weil ich immer dran denken musste dass sie ja auch immer die letzte zeit im wohnzimmer geschlafen hat. ich hab es auch irgendwie nicht geschafft mal allein zum friedhof zu fahren um wirklich allein mit ihr zu sein. ich hab mich allerdings sehr gefreut zu sehen wiie schön die bepflanzung die meine tante und meine schwester gepflanzt haben geworden ist. ich bin echt froh daß das die beiden das gemacht haben. ich hab kein gefühl für pflanzen. eigentlich wollte ich ja einen blumenstrauß drauf stellen, aber meine cousine hat dann schon einen gekauft... naja ist nicht so schlimm... bin ich beim nächsten mal halt einfach schneller ;-)) sie wollten ja auch gern einen draufstellen. und noch ein strauß hätte ich als zu viel empfunden. der grabstein ist auch super schön geworden. sieht aus wie eine tulpe und ist schön geschwungen.

@jessie ich hoffe deine mum muß nicht mehr so lange leiden und hat es bald geschafft ihren weg zum regenbogen zu gehen.

ich finde es gut daß du sie trotz aller schwierigkeiten besuchst. schau halt daß du es ihm für deine mutter recht machst dass sie in ruhe sterben kann. noch mehr aufregung kann sie nicht vertragen... und sie freut sich sicher wenn du da bist.

das mit dem urlaubsemester finde ich gut... du kannst etwas ruhe gebrauchen.. ruh dich aus und nimm deine ganze kraft für deine mum und ignorier den "trottel" einfach


ganz liebe grüße
und sei mal gedrückt
das teufelchen

[~Jessie~]

hallo ihr lieben!!

melde mich jetzt erst da ich bis jetzt noch keine gelegenheit hatte, ins internet zu kommen.

am sonntag ist meine mum ins koma gefallen. sie hatte starkes fieber. der arzt war mehrmals da und hat ihr ein mittel gegn das fieber gespritzt. aber das fieber ist einfach nicht runter gegangen. der arzt meinte zu meiner oma,dass es zu ende geht. der freund meiner mum hat noch schnell eine pastorin angerufen. die hat meine mum selig gesprochen....als wir heim sind (hab bei meiner oma geschlafen, da ich ja bei dem trottel nicht mehr wohnen durfte) wußten wir, dass es das letzte mal sein wird dass wir sie sehen werden.

am montag früh um acht kam dann der anruf....MEINE MUTTER IST GESTORBEN!!

am samstag ist die trauerfeier. muss so viel erledigen....ist alles sehr schwer..
für gefühle war da bis jetzt wenig zeit. ich hoffe, ich überstehe das alles...

ich danke allen, die mich bis hierhin begleitet haben und mir zugehört haben... ich drück euch alle ganz doll!

werde dann beim forum für hinterbliebene weiter schreiben...

ganz liebe grüße

von jessie

[teufelchen_26]

Liebe jessie,

erstmal mein beileid... lass dich mal drücken das ganze tut mir so leid für dich... ich weiß was du jetzt fühlst. aber deine mama muß nun nicht mehr leiden und du must dich nicht mehr mit diesen trottel abgeben.

ich wünsche dir viel kraft in den kommenden tagen, wochen und monaten...

du findest auch mich im hinterbliebenden-forum

ganz liebe grüße
das teufelchen

[Kirsten VoKi]

Liebe Jessie,


auch ich möchte Dir mein Beileid ausprechen. Ich weiss, es gibt nun wenig Worte , die Dir Trost geben können. Aber Deine Mum ist nun erlöst von den Schmerzen und von dem Leid.

Ich schicke Dir ein großes Kraftpaket für die nächsten Tage und Wochen.

Ich denke an Dich und drücke Dich ganz lieb ,

Kirsten