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  #1  
Alt 21.09.2015, 19:02
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Hallo ihr tapferen Mädels,

ich dachte vor Jahren, dass ich den KK nicht wieder aufsuchen muss... Damals ging es um mich, seither ist alles gut, ich bin gesund.

Heute suche ich hier nach ein paar Hoffnungsschimmern, wenn auch nur ganz kleine. Meine Mama hat Brustkrebs: TRIPLE NEGATIV, G3, 8 x 8 cm, Ki-Score nahezu 100 %, M 8500/3 (was bedeutet das???).

Sie ist 68 Jahre und war nie krank. Sie hat 4 Kinder geboren und gestillt, ihre Mama ist mit 70 Jahren an Brustkrebs erkrankt und innerhalb 2 Jahren an den Folgen gestorben (Metastasen in der Bauchspeicheldrüse).

Wir haben in der letzten Woche Biopsie, Sono und noch ein paar andere Untersuchungen hinter uns gebracht. Morgen geht sie ins Brustzentrum, dort wird ein Wächterlymphknoten entnommen, der Port für die Chemo gesetzt und ein genaues Staging gemacht. Am 29. beginnt die Chemo...

Sie sagt, dass sie im Juni das erste Mal eine komische Stelle in ihrer Brust getastet hat. Da sie aber immer schon mit der linken Brust eine paar Drüsenprobleme hatte, hat sie der Sache nicht viel Bedeutung beigemessen. Dieses Ding ist allerdings in ein paar Wochen dermaßen rasant gewachsen, dass man die Wölbung schon durch die Kleidung sehen kann. Es ist eine richtige Beule, sehr hart und faustgroß...

Ich stecke mittendrin in der Thematik und belese mich seit Tagen. Ich habe noch nirgends einen ähnlichen Fall, mit ähnlich großem Tumor und einem Ki-Score von 100 % gefunden. Ist diese Diagnose ihr Todesurteil? Triple negativ, G3 & Ki-Score 100 % - schlimmer geht es doch gar nicht?
Bestehen überhaupt Chancen, dass die kommenden Untersuchungen gut ausfallen, der Wächter frei ist und diese SCH....Vieh noch nicht gestreut hat?

Ich bin todtraurig und weiß nicht wie das alles enden soll. Dabei geht es ihr gut, sie sieht blendend aus, war nie krank - höchstens mal ein Schnupfen. Dieses riesige Ding müsste man ihr doch irgendwie ansehen, oder? Wie kann in 8 Wochen so ein Tumor wachsen - 8 x 8 cm????

Wir alle brauchen doch unsere Mama! Sie hat 5 Kinder, letzte Woche wurde das 8. Enkel geboren, sie ist bald 40 Jahre glücklich verheiratet... Sie ist die Konstante in unser aller Leben, hält die Familie zusammen und war IMMER fit, der positivste und selbstloseste Mensch, den man sich vorstellen kann.

Wer kann mir was sagen zu diesen dramatischen Biopsiewerten? .... und was bedeutet das für mich, erbliche Vorbelastung?

Danke an euch alle.

Zumsel
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  #2  
Alt 21.09.2015, 19:30
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Jule66 Jule66 ist offline
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Hallo,

erst einmal herzlich willkommen hier.

Puh, der Befund Deiner Mutter hört sich nicht gut an.
So einen hohen Ki67 habe ich noch nicht gehört und kann ihn mir nur schwer vorstellen.

Wichtig sind jetzt zum Einen die sogenannten Staging-Untersuchungen, also die Wächter-LK sowie die Organe und die knochen.
Daraus ergibt sich dann die weitere Therapie.
Diese muß natürlich so schnell wie möglich erfolgen.

Welche Chemo soll sie bekommen?

Welche Chancen sie hat kann Dir hier niemand sagen, das wäre Kaffeesatzleserei.
Aber, wenn ich eins gelernt habe, bei Krebs gibt es nichts, was es nicht gibt.!
Letztendlich habe ich hier schon Patientinnen mit super Prognosen gesehen, die Metastasen entwickelt haben, ebenso habe ich welche gesehen, die eine schlechte Prognose hatten (z.B. TN mit 17 befallenen LK) und denen gehts auch Jahre danach gut

Es kommt darauf an, wie die Chemo auf den Tumor anspricht.
Die Chemo soll neoadjuvant gemacht werden, da kann man das Ansprechen beobachten.

Ich drücke Euch die Daumen!

Liebe Grüße, Jule
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  #3  
Alt 21.09.2015, 19:40
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suze2 suze2 ist offline
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hallo,
tut mir sehr leid, dass deine mutter erkrankt ist.
bei mir stand Ki 67 > 90%. ich lese das so, dass er über 90 % war. aber 100% habe ich auch noch nie gehört. das würde ja heißen, alle zellen befinden sich in teilung?

was es für dich bedeutet, erblich - BRCA - da würde ich mich beraten lassen!

ich wünsche euch alles gute!
und dass die cehmo wirkt und alles gut ausgeht!

suzie
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  #4  
Alt 21.09.2015, 20:03
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Hallo Jule, Hallo Suze,

ich denke die Chemo wird sich in Abhängigkeit der Befunde aus den nächsten Untersuchungen ergeben. Bei diesem gewaltigen Tumor was klar, dass nicht operiert werden kann, sondern erst die Chemo kommt. Der drückt schon auf die Rippen und schient minütlich zu wachsen....

Bei der Biopsie wurden übrigens 2 Stanzen von 1,5 cm entnommen. Unter Ki-67 steht "nahezu 100 %" ... Das Vieh wächst rasant, 8 x 8 cm sind ja auch Wahnsinn!

Ich habe gelesen, dass triple negativ eher jüngere Frauen vor der Menopause trifft. Meine Mama ist 68 Jahre alt, ich bin 37...

Danke, für eure schnellen Antworten.

Zumsel
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  #5  
Alt 21.09.2015, 20:05
Zoraide Zoraide ist offline
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Liebe Zumsel,
"damals" in der Beratung vor der neoadjuvanten Chemotherapie vor 2,5 Jahren (Februar 2013) sagte man mir, dass es bei 16% der behandelten Frauen zu einem Therapieversagen der Chemo käme, wenn mein Hirn sich richtig erinnert. Man wisse nicht wieso bei manchen Frauen die Behandlung nicht positive Resultate zeitigt. Ca. 90% der erkrankten Frauen leben nach 5 Jahren (stand 2015) nach Brustkrebs. Überleben ist also möglich. Die Therapiezeit ist nicht leicht - leider - aber wenn Deine Mami ansonsten fit ist, gibt es Chancen für weitere lustige erfüllte Jährchen.

Was heisst das für Dich? MMmhhh. Wenn Du ein Knubbel spürst, gehst Du SOFORT zum Arzt und nicht erst drei Monate später. Aber dem Thema kann man nachgehen, wenn die Therapie bei Deiner Mami aufgegleist ist.

Ansonsten - die Diagnose für die Angehörige ist sehr , sehr schlimm - jetzt gilt es, alle Hoffnung zusammenzukratzen, Mut zu sammeln und im Familienrat in Absprache mit Deiner Mami die Sache in Angriff zu nehmen. :knuddle:

Zoraide

Geändert von gitti2002 (21.09.2015 um 20:17 Uhr) Grund: Titeländerung
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  #6  
Alt 22.09.2015, 22:11
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Guten Abend,

heute hatte meine Mama im Brustzentrum den Aufnahmetag für die Lymphknotenentnahme/Port morgen. Sono Abdomen war völlig unauffällig: Leber, Nieren usw., auch Herzecho, EKG und der Rest ohne Befund. Ich hoffe, das ist ein gutes Zeichen.

Die Ärzte waren überrascht, dass meine Mami mit 68 Jahren keinerlei Medikamente nimmt und noch nie eine Narkose hatte. So eine Patienten hatten sie wohl länger nicht.

Am Donnerstag wird noch eine Skelettszintigraphie gemacht, dann haben wir alle Untersuchungen durch, um zu sagen, wie es im Rest des Körpers aussieht.

....ich bete, dass das Ding noch nicht gestreut hat.

Bis bald,

Zumsel

PS: Danke fürs Zuhören bzw. lesen....
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  #7  
Alt 22.09.2015, 22:23
Fin-ja Fin-ja ist offline
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Hallo Zumsel,

das klingt doch gut, dass an den Organen nichts festgestellt wurde. Ich drücke die Daumen, dass es auch bei den Knochen so gut aussieht.

Wichtig ist, dass deine Mama jetzt schnell mit der Chemo beginnt - und da seid ihr ja dran, dass das so läuft. Dass sie sonst gesund ist, hilft ihr hoffentlich gut, die Chemo gut durchzustehen.

Ja, die Diagnose ist heftig. Doch es hängt von so vielem ab, wie jemand es schafft und ob Heilung oder zumindest eine lange Lebenszeit möglich ist. Ich würde Unterstützung bei Beratungsstellen suchen und auch Komplementärmedizin ergänzend zur Stärkung nutzen.

Viele Grüße und alles Gute!
Fin-ja

Geändert von gitti2002 (22.09.2015 um 22:46 Uhr) Grund: NB
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  #8  
Alt 22.09.2015, 22:30
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Meine Freundin hatte einen sehr hohen ki, genau weiß ich es nicht mehr. Der Tumor war auch 8 cm groß und war schon tief im Brustmuskel eingewachsen. Sie machte 6 x TAC-Chemo, nahm 5 Jahre Tamoxifen und nach 8 Jahren geht es ihr immer noch gut. Es ist also alles offen. Immer nur Schritt für Schritt gehen.
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  #9  
Alt 22.09.2015, 22:40
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Hallo Fin-ja,

kannst du mir bitte ein paar Details zum Thema Komplementärmedizin geben? Das wäre lieb, danke!


gilda,

danke für eine Rückmeldung. Positive Verläufe machen Mut.... Hatte deine Freundin damals befallene Lymphknoten oder Metastasen?

lieben Dank euch beiden!

Zumsel
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  #10  
Alt 22.09.2015, 22:42
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Es waren 7 oder 8 Lymphknoten befallen, aber keine Fernmetas.
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  #11  
Alt 22.09.2015, 22:42
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Jule66 Jule66 ist offline
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Hallo Zumsel,

das sind gute Nachrichten, dass nichts in die Organe gestreut hat
TN streut nämlich bevorzugt zuerst in die Organe.
Das läßt für die Knochen Gutes hoffen.
Ich wünsche Deiner Mutter, dass die OP morgen gut verläut und sie bald mit der Chemo anfangen kann.

Wisst ihr schon welche Chemo gegeben wird?
Viele hier haben TAC bekommen, zum Teil mit wunderbaren Ergebnissen- Komplettremission, welche eine gute Prognose nach sich zieht (egal wie schlimm es vorher aussah)

Liebe Grüße, Jule
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  #12  
Alt 23.09.2015, 08:18
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Hallo Jule,

ich werde morgen mal nach der Zusammensetzung der Chemo fragen.

Ich frage mich die ganze Zeit, warum gestern kein MRT gemacht wurde? Wird das zur genauen Einstufung nicht immer gemacht, erst recht, wenn erst die Chemo kommt und dann eventuell eine OP? Reicht denn der Organ-Ultraschall aus, um etwaige Herde zu erkennen? Ein MRT ist doch sicher ganzheitlich viel aussagekräftiger als eine Sono? Oder liege ich da falsch....???

Danke fürs DAUMENDRÜCKEN!!!

Zumsel
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Geändert von Zumsel78 (23.09.2015 um 08:22 Uhr) Grund: Fehlerteufel
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  #13  
Alt 24.09.2015, 20:14
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Hallo und guten Abend,

was für ein Tag! 12 Stunden waren wir heute nochmals unterwegs mit abschließenden Untersuchungen, Auswertungen beim Arzt, Wartezeit und Fahrerei.

Hier die wichtigsten Details von heute:

- meine Mama bekommt 6 x TAC im Intervall von 3 Wochen (Mitte Januar 16 die letzte)
- die Histologie des Wächters folgt morgen, der Doc geht davon aus, dass man hier nichts finden wird, auch keine Metastasen
- der Tumor hat aber mit Sicherheit schon zu 80 % Micrometastasen gebildet, die mit bildgebenden Mitteln nicht nachweisbar sind, da sie unter 2 mm liegen
- die Chemo wird als Giftcocktail auf jeden noch nicht sichtbaren Herd wirken und natürlich auf den Primärtumor
- bei 15 % der Patientinnen wirkt die Chemo nicht, dann muss man umorientieren (das wäre dann wohl der worst-case)
- nach dem 2. Zyklus bekommt meine Mama einen Brustultraschall um zu schauen, ob sich der Tumor hoffentlich schon verkleinert hat und gut auf die Chemo anspricht
- es ist ungewöhnlich, dass ein Triple negativ bei einer Frau von Ende 60 diagnostiziert wird (sowas hatte der Doc noch nicht)
- die Stanzbiopsie hat gezeigt, dass sich JEDE ZELLE unkontrolliert vermehrt. Der Tumor verdoppelt sich alle 80 Tage, daher ein Ki-Score von 100 % (auch sehr selten)

Der Arzt hat die Nebenwirkungen der Chemo eingehend erläutert. Meine Mama hat alles sehr tapfer aufgenommen & ich habe mir viele Notizen gemacht.

Zwei Aussagen des Arztes waren auch interessant:
JEDE Frau bekommt irgendwann im Leben Brustkrebs, weil:

a) Dieses Organ, also die weibliche Brust, darauf programmiert sei und die normale Zellteilung schon ab 35 Jahren nicht mehr richtig funktioniert!!!
b) Krebs eine "normale" Alterserscheinung darstellt, weil das "Verfallsdatum" des Menschen im Allg. heutzutage bis weit über 70, 80 Jahre reicht, der Mensch aber evolutionsbedingt nur um die 40 Jahre auf der Erde sein bräuchte, um sich erfolgreich zu vermehren (klingt irgendwie logisch)
c) mit der modernen Technik viel mehr und viel früher entartete Zellen festgestellt werden. Auch die, die im weiteren Verlauf NICHT zum Tode führen würden (werden aber trotzdem behandelt).

Was die Erblichkeit angeht:
Die konnte er sofort ausschließen, da meine Oma und meine Mutter einen "altersbedingten" Brustkrebs entwickelt haben. Beide Frauen waren bzw. sind bei Diagnose Ende 60. Bei einer Genmutation würde der Krebs zwischen 20 und Ende 40 ausbrechen.

Wir haben viele Infoblätter bekommen und soviel Fakten gehört - das muss sich heute erstmal alles setzen. Zum Glück haben heute 6 Ohren zugehört (meine ältere Schwester war auch dabei)!

Diese schonungslose Ehrlichkeit, gepaart mit ein bisschen Ironie hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Er hat dem Wort Krebs zumindest etwas besser verständlich gemacht, obwohl er deutlich sagte, dass es nur einen Weg gibt: "Hopp oder Topp".

Wie soll man das als Arzt auch aushalten, wenn man tagtäglich allen Altersklassen von Frauen mitteilten muss, dass sie Krebs haben und womöglich sterben? Da muss man sich doch ein System entwickeln, um nicht selbst krank zu werden....

Jedenfalls habe ich von dem Doc einen sehr guten Eindruck. Er hat meiner Mutter trotz oder gerade durch seine Ehrlichkeit Mut gemacht! Sie soll versuchen, so normal wie möglich weiter zu leben, sich viel zu bewegen, gesund zu essen, sich Gutes zu tun...

DER KAMPF HAT BEGONNEN!!!

Nun würde ich in der Runde gerne ein paar Fragen zur Chemo loswerden:

1) Wie habt ihr TAC vertragen & was sind die häufigsten Nebenwirkungen?
2) Was sind die ultimativen Tipps, so eine 4-monatige Therapie zu überstehen? Gibt es da vielleicht eine kleine Sammlung?
3) Was unternehmt ihr in Sachen Unterstützung des Immunsystems?
4) Wie unterstützt man eine Chemopatientin am besten (außer Haushalt schmeißen, sich Zeit nehmen und Hühnersuppe kochen)?
5) Was hat euch in dieser Zeit gut getan, abgelenkt und geholfen?

Danke an alle, dir mir antworten!

Bis bald,

Zumsel
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  #14  
Alt 24.09.2015, 20:39
Benutzerbild von kruemel12
kruemel12 kruemel12 ist offline
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Hallo liebe Zumsel,
also erstmal alle guten Wünsche an deine Mama. Die Zeit die vor ihr liegt wird nicht schön werden, aber sie ist schaffbar - auch wenn man manchmal echt daran zweifelt.
Nun zu deinen Fragen:
1) Dazu kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Ich hatte ein anderes Schema.
2) Keine Tipps! Ich würde auch vorher keine Medikamente horten, die sie am Ende sowieso nicht braucht. Hausmittel helfen dann in der jeweiligen Situation am besten weiter und die Tipps frisch hier aus dem Forum. Nicht auf Nebenwirkungen zu warten hat sich immer noch am besten bewährt und alles auf sich zukommen lassen. Jeder hat andere Nebenwirkungen und jede Chemoinfusion ist anders.
Vielleicht wäre es ein guter Gedanke vorher nochmal zum Zahnarzt zu gehen. Meine Zähne haben ziemlich gelitten und so konnte der IST-Zustand von vorher festgestellt werden um eventuellen Streitigkeiten mit der Krankenkasse vorzugreifen.
3) Da das Immunsystem ja platt gemacht werden soll - wäre eine Unterstützung kontraproduktiv. Auch ausleitende Dinge während der Chemo sind keine so gute Idee. Der Sinn des Ganzen ist ja sich zu "vergiften".
4) und 5) Mir war oft nur nach Ruhe zu Mute. Kein Besuch, keine Geräusche oder Gerüche um mich herum war mir am liebsten. Oft musste ich auch Besuch absagen, weil ich weder Kraft noch Nerven hatte. Die beste Idee ist wohl immer da zu sein und dass sie weiß sie kann sich immer an euch wenden wenn sie euch braucht. Bespaßungsprogramm hätte ich nicht gebraucht. Was mir allerdings sehr geholfen hat ist dieses Forum hier. Im Chemo-Tagebuch war ich täglich und habe mit den anderen Mädls geschrieben. Ich finde es sehr wichtig sich mit Betroffenen austauschen zu können. Nur die verstehen wirklich wie es einem geht.

Nun hoffe ich dir etwas weitergeholfen zu haben. Ich wünsche euch sehr viel Kraft für das was vor euch liegt! Ihr schafft das!
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Egal wie viel Dunkelheit es im Leben gibt, am Ende siegt immer das Licht. FARAH DIBA
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  #15  
Alt 24.09.2015, 20:52
Oli 76 Oli 76 ist offline
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Hallo Zumsel

Die "Chemo-Tips" sind wohl von Mensch zu Mensch unterschiedlich, evtl. auch vom Alter abhängig!
Allerdings muss ich sagen, meine Oma hatte Brustkrebs mit 74 Jahren, ist mittlerweile 85J.und da mein Opa sehr früh gestorben ist, war sie damals schon alleine. Meine Mutter ist während der Chemozeit täglich hin, aber an sich, konnte sie alleine sein!

Ich hab während der Chemo den Haushalt geschmissen, gekocht, gewaschen und gebügelt und eingekauft und gekocht! Bis auf den ersten Tag nach der Chemo bin ich immer mit den Hunden gegangen.
Meine Frau ( bin als Frau, mit einer Frau verheiratet) ging ja arbeiten und ich brauchte es für mein Ego nicht alles an ihr hängen zu lassen!

Von daher ist die Frage, ob deine Mutter den Haushalt geschmissen haben möchte,.....
Das muss man dann mal individuell schauen!

Ich hatte EC Chemo und hab diese nicht gut vertragen, würde sie nicht noch mal machen wollen!
Hatte dann noch Pacli, die fand ich super, da hab ich meine freie Zeit richtig genossen!

Lasst es einfach auf euch zukommen und wenn dann konkret fragen auftreten, kannst du im Chemo-Tagebuch bestimmt viele Hilfreiche Tips und Antworten bekommen!

LG Oli

Geändert von Oli 76 (24.09.2015 um 20:55 Uhr)
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