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Alt 19.05.2005, 09:13
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Unbedingt zum Onkologen Zweitmeinung einholen!

Hallo!
Ich möchte hier die Krankengeschichte meines Vaters posten um vielleicht anderen zu helfen die Fehler seiner Behandlung zu vermeiden:

Anfang 2002 bemerkte mein Vater einen „Gnubbel“ an seiner rechten Halsseite. Er ging zum HNO, der ihn an eine Klinik in Unterfranken verwies wo Krebs diagnostiziert wurde. Mein Vater stand vor der Wahl OP oder Chemo/Bestrahlung und entschied sich für letzteres, weil er seinen Kehlkopf gerne behalten wollte und die Klinik ihm gute Heilungschancen versprach. Unter der Chemo verschwand der sichtbare Tumor sehr schnell und wir waren guter Hoffnung, bis Anfang 2003 wieder ein Tumor im Rachen auftrat. Diesmal wurde operiert, wieder mit gutem Erfolg, keine Krebszellen im Randbereich des herausgeschnittenen Gewebes, 1. Lymphknoten befallen, 2. jedoch nicht, beide wurden entfernt. Wieder gute Aussichten, keiner informierte meinen Vater jedoch, dass er auch auf Hautveränderungen achten sollte und bei der Kontolle Mitte 2004 in der Klinik wurde das einfach übersehen (obwohl nur wenige Zentimenter von Trachiostoma entfernt). Als mein Vater dann misstrauisch wurde und auf einer Untersuchung bestand wurde ein Platten-Epithelkarzinom diagnostiziert, das schon ziemlich groß und inoparabel war. Die Klinik versuchte es mit einer weiteren Chemo, die jedoch nicht anschlug und Ende 2004 wurde mein Vater als austherapiert entlassen. Ich muss noch dazu sagen, dass er in der Klinik von HNOs behandelt wurde, die hin und wieder einen Onkologen zu Rate zogen. Das war der große Fehler. Mein Vater war nicht bereit das Urteil zu akzeptieren und ging (leider zu spät) zu einem Onkologen. Der schlug eine andere Chemo vor und die Behandlung mit Erbitux, einem Medikament, dass bisher erst für Darmkrebs zugelassen ist und beim Krebs im Hals/Lunge noch in der Erprobung ist (zahlt die gesetzliche Kasse deswegen leider nicht). Anfang 2005 wurde noch einmal eine Bestrahlung der bisher nicht bestrahlten Bereichte mit geringer Dosis durchgeführt.

Lange Rede kurzer Sinn: Mein Vater lebt noch, was er nicht mehr täte wenn er sich auf das Urteil der Klinik verlassen hätte. Deshalb möchte ich jedem dringend raten UNBEDINGT einen Onkologen zu konsultieren und sich nicht nur auf die Aussagen der HNOs zu verlassen. Ein guter Onkologe besucht Kongresse im Ausland und erfährt dort von den neuesten Behandlungsmethoden. Hätte mein Vater gleich einen Onkologen aufgesucht hätte er vielleicht geheilt werden können. Sein Onkologe meinte dass die Klinik zu wenige Chemos gemacht hätte. Die sichtbaren Krebszellen waren zwar weg, aber man muss weiter machen um die Chancen zu erhöhen auch die restlichen Krebszellen noch zu vernichten .

Den absoluten Hammer fand ich , dass er nach einer Blutung wieder in die Klinik eingewiesen wurde und sich die behandelnden HNOs kein bisschen für seien neue Therapie interessiert haben. So nach dem Motto: gehen Sie nur wieder zurück zu Ihrem Arzt, ist eh alles Quatsch was der macht…… nicht wörtlich natürlich, aber es klang durch. Dabei kann jeder Laie sehen, dass die Geschwüre auf der Haut zurückgegangen und teilweise sogar abgeheilt sind. Es ist klar, dass der Krebs meinen Vater umbringen wird, aber er ist jetzt noch mal umgezogen, bastelt an der Einrichtung des neuen Hauses…. Natürlich ist er eingeschränkt, Abhängig von Schmerzmitteln und schnell schlapp und müde, das will ich nicht beschönigen, aber er lebt noch und freut sich darüber.

Ich drücke allen betroffenen die Daumen, dass sie einen gescheiten Arzt erwischen und wieder gesund werden!
Ganz viele Grüße
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