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  #1  
Alt 28.11.2008, 15:10
kathie0112 kathie0112 ist offline
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Standard meine mama hat den kleinzelligen lungenkrebs

hallo erstmal,

also ich bin neu hier und habe schon 3 mal versucht etwas zu schreiben und habe es immer wieder gelöscht. ich weiß nicht ob ich es diesmal abschicken kann.

also ich bin verheiratet und wir haben einen sohn der wird jetzt 3 jahre alt. letztes jahr im dezember haben wir geheiratet. ca 6 wochen vorher haben wir erfahren, dass meine mama den kleinzelligen lungenkrebs hat. Es fing im sommer 07 an mit einer harmlosen erkältung die so schlimm wurde mit atemnot,schlappheit und ständigem husten. monatelang lief sie von einem arzt zum nächsten bis ständig die diagnose feststand kleinzelliger lungentumor mit metastasen auf der leber und sogar schon im kopf! schock für uns alle! gut sie hat geraucht jahre lang und war immer in großstädten arbeiten (feinstaub belastung) aber sie ist doch erst 52! und immer eine froh natur, energiegeladen und eine kämpferin!

die erste chemo hat sie ganz gut verkraftet. Sie bekam eine perücke weil die haar ausfielen und abgenommen hat sie auch zu viel, aber sonst ging es erstaunlich gut! Ihre Ernährung wurde zeitgleich umgestellt und alternativ ging sie zu einem so genannten wunderheiler. ich war nicht begeistert aber ihr hats geholfen! er wollt auch kein geld dafür, was mich schon wunderte. naja auf jedenfall nach der ersten chemo gings ihr auch echt gut, sogar hieß es laut der Ärzte:

vom krebs sei nichts mehr zu sehen! auch die metastasen sind weg! man was haben wir uns gefreut auch wenn klar war, dass die krebsform nicht heilbar ist eben nur einzudämmen. Wir hofften auf ein paar jahre!

es hieß aber gleichzeitig, das sie noch ein oder zwei chemo einheiten machen soll, um ganz sicher zu ein. Dies lehnte meine mutter ab! dieser blöde wunderheiler hat ihr davon abgeraten, er hätte mit seinen magneten alles bereinigt! ich könnte schreien wenn ich nur dran denke.

alles reden half nichts. sie blieb stur!

seit 2 monaten ist der krebs zurück noch schlimmer als vorher, ihr gehts so schlecht das es unerträglich das mit anzusehen! die 2. chemo schlägt schon nicht mehr an und jetzt ist sie wieder im KH. sie wollen es aber mit bestrahlung versuchen!

uns wurde aber keine große hoffnung gemacht. wir sollen froh sein, wenn sie weihnachten noch erlebt!

obwohl wir es schon seit einem jahr wissen und schon sämtliche höhen und tiefen erlebt haben, ist es jedesmal wie ein schlag ins gesicht. an diesem punkt waren wir bereits schon 2 mal und jedesmal gings ihr danach besser und irgendwie hat sie sich wieder hoch gekämpft. sich dann von ihrer euphorie nicht anstecken zu lassen ist schwer aber natürlich versuchen wir unsere sorgen von ihr fern zu halten! uns wurde klar gesagt, wenn sie die hoffnung verliert ist es sofort aus! also unterstützen wir ihre pläne für die zukunft.

ich schähme mich so dermaßen, ich jammer weil ich damit nicht zurecht komme meine geliebte mama zu verlieren, und meine mama der es wirklich schlecht geht, die hör ich nicht einmal jammern!

ich bin so wütend, so verzweifelt und ich habe solche angst vor dem Tag X. was wird aus meinem vater? das haus? die tiere? mein sohn der seine oma jetzt schon so vermisst und es nicht versteht? wie soll ich damit zurecht kommen?ich bin total durch den Wind und jedes mal wenn das telefon klingelt zucke ich zusammen, es könnte ja wieder eine schlimme nachricht sein. ich kann langsam nicht mehr und ich komme mir so schäbig vor, weil es hier in meinem beitrag um meine schmerzen geht und nicht nicht wirklich um meine mama.


liebe grüße

kathie
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  #2  
Alt 29.11.2008, 14:42
michi f michi f ist offline
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Standard AW: meine mama hat den kleinzelligen lungenkrebs

Hallo Kathie,

toll, dass Du hier deine Sorgen und Gefühle beschreibst. Es verdient Anerkennung einen schweren Lebensabschnitt in Worte zu fassen.

Du bist mit einer sehr feindseligen Situation konfrontiert, mit der man erst umzugehen lernen muß. Gerade das Auf und Ab ist verabscheuend grausam.

Angst ist eine hilfreiche Schutzfunktion. Ich versuche die Angst zu akzeptieren und die Zeit zu nutzen, in dem ich meiner Muter beistehe, sie unterstütze und versuche, alle anderen Dinge zu regeln, soweit man sie regeln / beeinflussen kann.

Mir persönlich hilft es sehr, mich über medizinische Studien, Therapiemöglichkeiten und Medikamente zu informieren. Das Forum ist auch dazu eine große Hilfe.


Liebe Grüße

michi f
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  #3  
Alt 30.11.2008, 17:26
kathie0112 kathie0112 ist offline
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Standard AW: meine mama hat den kleinzelligen lungenkrebs

danke für eure Antworten. Es tut gut, zu lesen, dass ich nicht alleine damit bin.

ich war heute nochmal bei ihr im Krankenhaus, kein schönes Bild, wie ihr euch vorstellen könnt.
Aber sie ist, wie immer eigentlich, voller Euphorie und ist stark.

Die ärzte machen wenig Hoffnung das die Bestrahlung etwas bringt, aber wir geben die HOffnung einfach nicht auf, bis zum letzten ATemzug! Wo kämen wir denn hin, wenn wir die Hoffnung verlieren würden. Ein Mensch ohne Hoffnung ist doch schon verloren! Also so sehe ich das zumindest.

Nächste Woche dienstag, bekommt sie die erste Bestrahlung wenn alles gut geht. dann berichte ich euch natürlich wie es weiter geht.
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  #4  
Alt 01.12.2008, 21:38
tina n. tina n. ist offline
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Unglücklich AW: meine mama hat den kleinzelligen lungenkrebs

Liebe Kathie

Über Deinen ganzen Kummer darfst Du nicht vergessen:




Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und ganz besonders das die Bestrahlung bei der Mama anschlägt.

Liebe Grüsse Tina n.
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  #5  
Alt 01.12.2008, 23:09
Angela07 Angela07 ist offline
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Standard AW: meine mama hat den kleinzelligen lungenkrebs

Liebe Kathie,

verliert nicht die Hoffnung, meinem Vater haben die Ärzte bei dieser Diagnose "nur" eine Bestrahlung angeboten. Er hat insgesamt 28 x Bestrahlung erhalten, mit der sein Tumor ( Größe einer kleinen Orange ) auch sehr gut zurrückgedrängt wurde. Er bekam wieder sehr gut Luft und hatte sogar noch einen schönen Sommer. Die Bestrahlung hat ihn leider nicht gerettet, aber sein Leben wieder sehr viel lebenswerter gemacht. Ich wünsche Euch, insbesondere Deiner Mutter sehr viel Kraft und Mut für den weiteren Weg.

Liebe Grüße Angela07
__________________
Was Du im Leben hast gegeben,
dafür ist jeder Dank zu klein.
Du hast gesorgt für Deine Lieben,
von früh bis spät; tagaus, tagein.
Dein gutes Herz hat aufgehört zu schlagen,
Du wolltest doch so gern noch bei uns sein.
Schwer ist es, diesen Schmerz zu tragen,
denn ohne Dich wird alles anders sein.


Meinem lieben Papi

*11.03.1932 - 13.12.2007
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  #6  
Alt 03.12.2008, 10:33
kathie0112 kathie0112 ist offline
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Standard AW: meine mama hat den kleinzelligen lungenkrebs

@ Tina, danke für deine Geburtstagsgrüße. lieb von dir. nach feiern war mir allerdings nicht! aber das könnt ihr euch ja vorstellen

@angela: ja ich hoffe auch, dass die bestrahlung nochmal ein bischen erleichterung bringt. ich versuche schon die ganze zeit meinen vater zu erreichen um zu hören wie es jetzt gestern ausgegangen ist, denn eigentlich sollte die bestrahlung stationär erfolgen und jetzt irgendwie doch nur ambulant. meine mutter möchte aber lieber im KH bleiben, weil sie sich da sicherer fühlt.
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  #7  
Alt 03.12.2008, 10:58
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: meine mama hat den kleinzelligen lungenkrebs

Liebe Kathie,

erstmal ein hallo von mir an Dich, gerade erst bin ich auf Dein Thema gestoßen. Bei mir ist auch meine Ma erkrankt, ich selbst bin 31, meine Ma 50. Sie hat ebenfalls den Kleinzeller.

Was die Ärzte Dir an Hoffnung geben, das vergiss mal schnell wieder. Es ist nahezu zerstörerisch, von Prognosen zu wissen. Diese Erfahrung haben wir hier alle mit der Zeit gemacht. Es beginnt bei den Prognosen die man in den allgemeinen Infos zur Krankheit erfährt und hört noch lange nicht auf, wenn man Ärzte befragt oder sie einem von selbst eine Einschätzung geben.

Meine Ma dürfte laut Prognosen schon LÄNGST nicht mehr dasein. Zuletzt hieß es im Krankenhaus, wir sprechen nur noch von wenigen Wochen. Diese Einschätzung bekam ich gänzlich ungefragt. Meiner Ma wurde das gleiche von einer Nachtschwester gesagt. Sie war am Boden zerstört. Das war so unglaublich schlimm anzusehen. Kein Mut. Nirgendwo. Keine Freude an kleinen Dingen. Nur unendliche Traurigkeit ob der Gewissheit, dass sie das nicht mehr lange sehen wird. Seit dieser schäbigen Aussage sind nun wiederum mehrere Monate ins Land gegangen. Monate, die wir alle hätten schöner weil gelöster miteinander verbringen können, hätten wir dieses furchtbare Monster nicht im Kopf gehabt.

Du sagst, Du seist bemüht, Dich von der Euphorie nicht anstecken zu lassen. Warum? Ja, ich weiß. Du möchtest vorbereitet sein. Dich mit dem Schlimmen jetzt schon befassen um dasein zu können wenn es soweit ist und nicht mut- und machtlos ohnmächtig daneben stehen zu müssen und nichts mehr tun zu können.

Meine Ma hat gespürt als wir die Hoffnung verloren hatten. Sie hat sie uns zurückgegeben. Verstehe mich nicht falsch. Wir hoffen nicht auf HEilung. Aber wir hoffen auf eine gute Zeit. Egal wie lange. Gut soll sie sein. Gut heißt, ohne Schmerzen. Gut heißt, dass sie sich gut fühlen soll, eben soweit es geht. Gut heißt, dass wir uns gegenseitig anlächeln können. Völlig unabhängig davon wissen wir, es wird nicht ewig so gehen. GAr keine Frage.

Aber selbst wenn wir jetzt wirklich die letzten Wochen beschreiten sollten - dann hoffe ich so sehr, es werden welche die von Lebensmut, Lebensdurst, freundlichen Momenten, schönen Ideen und Planungen für WEihnachten geprägt sind. Damit sie genauso weiß dass wir weiter hoffen. Hoffen auf eine gute Zeit. Schlimm fände ich die Vorstellung, die letzten Wochen mit ihr mit Trübsal begangen zu haben.

Aber ich weiß so sehr, wie schwer das ist. Denn all das, was ich versucht habe, hier jetzt herüber zu bringen, das ist so unendlich schwer zu leisten. Sein eigenes Gesicht nicht durch die Traurigkeit prägen zu lassen fast unmöglich.

Darf ich Dich fragen, welche Medikamente sie bekommt? Erhält sie Schmerzmedikamente?

Im übrigen: Dass der Tumor schnell zurückkehrt ist nicht unüblich. Meine Ma hatte auch alles unterhalb der Nachweisgrenze und hat die zusätzlichen Zyklen gemacht. Dennoch kam er in weniger als 2 Monaten zurück.

Sei nicht allzu böse auf den "Wunderheiler", denn was er ganz sicher geschafft hat war, eine Zeit zu schaffen, in der es Deiner Ma gut ging und sie sicher war, den Krebs besiegt zu haben. Diese Monate voll Zuversicht hätte sie vielleicht sonst nicht genießen können. Und schlimmer noch, nicht dass sie sich am Ende Vorwürfe macht weil sie ihm vertraut hat und jetzt vielleicht das Gefühl hat, sie könnte vielleicht länger für Euch dasein, hätte sie anders entschieden.

Ich hoffe, ich habe mcih nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt.
Ich kenne Deine Angst ebenso wie viele, viele andere hier. Scheu Dich nicht, zu "jammern" - wie schon geschrieben wurde - es gehört so viel dazu, zu den Ängsten zu stehen und sie in den Mund zu nehmen. Und im Grunde genommen sprichst Du aus, was viele umhertreibt.

Verschaff Dir Luft, alleine das kann die Last schon ein ganz klein bißchen leichter machen weil man sieht, dass viele andere sie auch tragen.
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Liebe Grüße - Bibi
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  #8  
Alt 03.12.2008, 12:33
kathie0112 kathie0112 ist offline
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Standard AW: meine mama hat den kleinzelligen lungenkrebs

hallo bianca

danke für deine lieben worte!

ja stimmt, auf die Ärzte verlass ich mich wohl besser nicht mehr, dann wir waren schon 3 mal an dem punkt an dem es hieß, dass es nicht mehr lange dauern wird bis sie ...

und jedesmal waren die Ärzte entsetzt mit welcher willenskraft sie das alles meistert!

meiner mama gegenüber sprechen wir nicht groß von der krankheit an sich. warum auch? wir sprechen über alles und versuchen so viel gute momente damit ein stück weit festzu halten. das gelingt mir auch ganz gut wenn ich bei ihr bin, sobald ich auf dem weg nach hause bin überkommts mich dann. ich denke das ist die bessere Variante als vor ihr zu weinen und sie evtl das gefühl bekäme wir hätten sie schon aufgegeben! das wäre für sie glaub ich das schlimmste!

welche medikamente sie bekommt kann ich dir erst sagen wenn ich nochmal da war und mir von meinem vater alles zeigen lassen kann bzw erklären lassen kann. dann schreib ich mir alles ab und poste es dann hier.

sie bekommt auf jedenfall so spritzen in den bauch damit sie besser luft bekommt, ansonsten hat sie so ein sauerstoffgerät für zuhause und so ein komisches rüttelgerät womit man ihr über den rücken gehen kann und vibriert damit sich das festgesetzte in der Lunge etwas löst. das hat mein vater ihr gekauft auf eigene kosten.

sie hat mehrere medikamenten schachteln zuhause stehen, die muss erst mal alle abschreiben aber antibiotika bekommt sie gerade im kh mal wieder per infusion das hab ich sonntag mitbekommen als ich bei ihr war.

so habe meinen vater endlich mal erreicht.

nächsten mittwoch beginnen sie wohl erst mit der bestrahlung, sie wird dann 5 oder 10 durchgänge gleich hintereinander täglich bekommen, wieviel entscheidet sich, wenn der arzt alles bei ihr vermessen hat usw.

sonst bekommt sie noch hustenmittel cc 600er 2 mal am tag, weil der permanente husten einfach nicht weg geht und magnesium bkeommt sie noch. dann jetzt wohl Morphium in tablettenform, aber nicht wg den schmerzen sondern wohl eher, damit sie besser luft bekommt, die dosis hält sich daher noch schwach. sie ist jetzt wieder zuhause und mein vater meint wohl, solangsam würde ihr wohl bewusst werden, wie es um sie steht und ihr hausarzt ist der Meinung, dass man wohl langsam mal konkret mit ihr drüber sprechen sollte. Denn bisher wurde ihr glaub ich nie so direkt gesagt, wie schlimm der krebs schon voran geschritten ist damit sie die hoffnung nicht verliert.

Auch sollen wir langsam mit ihr besprechen, wie sie sich denn ihre beerdigung vorstellt. das geht doch nicht! dann verliert sie doch all ihr hoffnung und die perspektive für die Zukunft! also ich kann das nicht, mein vater überlegt wie er es machen wird, denn bisher widerstrebt es ihm nämlich auch sie so damit zu konfrontieren.


naja, heiligabend is geplant das sie und mein vater dann zu uns kommen, damit sie auch mal raus kommt. unser sohn ( 3 jahre) wird sich sicherlich auch riesig freuen seine oma endlich mal wieder zu sehen, wir möchten ihn aber aus der kranhausatmosphäre raus halten, er muss nicht mit ansehen, wei schlecht es seiner geliebten oma geht. so eine kleine kinderseele, wird das sicherlich nicht gut aufnehmen!

bin gerade etwas verwirrt, melde mich später nochmal ...
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  #9  
Alt 03.12.2008, 14:39
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: meine mama hat den kleinzelligen lungenkrebs

Hey Kathie,

ja, das mit den Spritzen in den Bauch, das habe ich mir schon gedacht. Ich VERMUTE hier entweder Spritzen die gegen den Hustenreiz angehen sollen (würde aber dem ACC wiedersprechen), oder Morphium Spritzen. Bevor Du zusammenzuckst: Wenn dem so ist, ist das eine dezente ARt der Morphingabe, es nimmt einfach Schmerzen, verwirrt den Geist nicht (zumindest bei meiner Ma war es so) und wirkt relativ schnell. Das würde auch das euphorische Verhalten Deiner Ma erklären, es ist eine normale Nebenwirkung von Morphium.

Ich bin ein bißchen erschrocken über den Gedanken, sie jetzt anzusprechen wie sie sich ihre Beerdigung vorstellt. Denn ganz ehrlich gesagt denke ich, wenn es ihr wichtig sein sollte, etwas was das betrifft geregelt zu wissen, dann wird sie es auch ansprechen. Sollte es natürlich Dinge geben, was eventuelle Erbangelegenheiten angeht, die ihr gerne von ihr wissen wollt, dann kann ich das verstehen. Aber die Sache mit der Beerdigung finde ich persönlich zu krass. meine Ma hat auch schon die ein oder andere Vorstellung angesprochen und ich hake nach wenn das so ist und mir etwas nicht verständlich ist. Aber ansonsten bin ich der Meinung, dass wir das schon in ihrem Sinne regeln werden. Ich fände die Vorstellung gruselig, sie darauf hin zu schubsen ohne dass sie von selbst die Richtung einschlägt.

Ich kann mir sehr gut vorstellen wie Du Dich fühlst, vor allem sobald man sich umdreht und nach hause gehen muss /möchte. Zerissen zwischen allem und für nichts die Zeit, die es eigentlich bräuchte. Aber ich bin sicher, Du bringst noch viel mehr Kraft auf als Du geglaubt hast. Du bist sicher eine sehr wertvolle Stütze.

Was den Kleinen angeht - das muss bestimmt jede Mama selbst entscheiden. Ich denke aber, ein bißchen normaler Kontakt mit vorheriger Erklärung, dass die Omi krank ist ist doch in Ordnung. Aber vielleicht denke ich da auch falsch. Ich finde es nur immer sehr schade, wenn so der Kontakt vermieden wird, gerade weil ich gesehen habe, dass kleine Kinder so oft den Kampfgeist schüren und neue, frische Gedanken bringen können. Es muss ja nicht gleich in dramatische Themen laufen während er dabei ist, aber an sich kann man doch die Gerätschaften und dass es der Omi nicht gut geht erklären, oder? Aber wie gesagt, ich weiß nciht, wie ich mich verhalten würde, hätte ich Knirpse. Ich habe es nur damals als mein Vater so krank war sehr offen erlebt. Ich glaube, ich hätte sonst auch seinen Tod nicht verstehen / akzeptieren können. Allerdings war ich auch älter.
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Geändert von Bianca-Alexandra (03.12.2008 um 14:43 Uhr)
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  #10  
Alt 07.12.2008, 10:52
kathie0112 kathie0112 ist offline
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Standard AW: meine mama hat den kleinzelligen lungenkrebs

hey Bianca,

ja also mit der Beerdigung magst du auf der einen Seite recht haben, aber auf der anderen seite, weiß niemand wie sie sich das vorstellt. wir wissen nicht mal ob sie normal beerdigt werden möchte oder eingeäschert werden will oder sonstiges. auf der anderen seite geb ich dir recht, meine angst ist auch zu groß sie das zu fragen, denn dann wird sie schlagartig damit konfrontiert dasss es möglicherweise bald vorbei sein könnte.

also was unsern sohn betrifft, klar das siehst du schon richtig. wir nehmen ihn auch manchmal mit, gar keine frage. Das geht aber nur, wenn meine ma sich dem gewachsen fühlt. denn unser kleiner is ein echter wirbelwind. ich denke er versteht auch, das die oma krank ist. aber ins krankenhaus möchte ich ihn nicht mit nehmen, denn das hat so nen bitteren beigeschmack was die ganzen apparate angeht. so eine kleine kinderseele vergisst das zwar in laufe der jahre aber die negativen eindrücke bleiben doch irgendwo. wir handhaben das eigentlich z.zt. so, wenns meiner mutter einigermaßen geht und sie sich dem gewaschsen fühlt, nehm ich ihn mit und wenn sie es nicht möchte weils ihr eben gerade nicht so gut geht, lass ich ihn zu hause.

heute möchte ich gern hinfahren, mit mann und kind, aber mein mann weigert sich behaarlich. seine aussage:

ich hab kein bock, wir sehen sie doch an Weihnachten.

boa, das hat mich geschockt. wer weiß denn, ob sie dann noch da ist! und das ist doch keine bock frage, sondern eine frage des interesses und des guten tones.

klar ist es auch für ihn schwer, denn er hat sie ja seit längerem schon nicht mehr besucht weil er das nicht so kann, aber er wird doch wohl einmal mitfahren können! ich find das schlimm, dass er mich wieder allein hin fahren lässt.

das letzte mal hätte ich vor lauter heulerei im auto fast nen unfall auf der autobahn bebaut weil ich auch viel zu schnell war, da gabs riesen zoff mit meinem mann als ich ihm das erzählt hab. und jetzt will er mich wieder allein schicken!

ja aber gut, dann fahr ich halt alleine. ich will die zeit nutzen die mir und meiner ma noch bleibt!

vielleicht seh ich das auch zu eng, ich weiß es nicht. ich fahr jetzt auf jeden fall mal rüber und hoffe, dass die bestrahlung ab mittwoch auch was bringt.

drückt mir bzw meiner ma die daumen ja?
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  #11  
Alt 07.12.2008, 12:17
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Marita C. Marita C. ist offline
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Liebe Kathie,
dein Mann versucht auf seiner Art mit dere Krankheit umzugehen,sei ihm nicht gram deswegen.Ich drücke euch die Daumen für die Bestrahlung am Mittwoch.

Liebe Grüße Marita
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  #12  
Alt 08.12.2008, 11:52
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Liebe Kathie,

ich habe leider die gleichen Erfahrungen mit meinem ExFreund gesammelt was das angeht. Ich musste aber leider lernen, dass ich mit Druck kein bisschen weiter kam. Heute denke ich oft, ich hätte mich nur besser erklären sollen. Hätte sagen sollen (ohne Vorwurfs-ton) welche Ängste ich habe und auch, warum ich ihn gerne dabei hätte. warum es mir so wichtig ist, auch einen teil der gemeinsamen zeit mit ihm an meiner seite zu verbringen. ich weiß nicht, ob es genutzt hätte. ich weiß nur, es wäre ganz sicher ein besserer ansatz gewesen als der, den ich damals gewählt habe.

denn inzwischen ist er eben mein ex. und das lag vielleicht zum teil auch an meinem tunnel - blick. das weiß ich nicht, es ist nur spekulation. aber ich sah nur noch meine ma, alles andere hatte kein gewicht, ich empfand es sogar als belastung. heute wünschte ich mir, die belastung - die eben oft auch entlastung gebracht hat, wäre noch an meiner seite.

.... aber nu is eben zu spät
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  #13  
Alt 19.01.2009, 11:32
kathie0112 kathie0112 ist offline
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hallo an alle,

also ich hab mich länger nicht hier blicken lassen, weil ich erst mal mit verschiedenen sachen klar kommen musste. Es ist so, das die Bestrahlung meiner mama zwar geholfen hatte, dass sie besser luft bekam, aber ansonsten nichts gebracht hat. Es war nur noch ein einziges dahin wegetieren. Sie war zum schluss so schwach das sie nichts mehr allein konnte. Der anblick war einfach nur schlimm! am 2. januar kam der anruf, dass sie gestorben ist.

Obwohl wir lange zeit hatten, uns genau darauf vorzubereiten, hats es uns alle getroffen wie ein blitzschlag. am 7.01. war die beerdigung und ich frage mich ernsthaft, wie ich den Tag geschafft habe.

meinem stiefvater und mir gehts ähnlich, wir haben echt gemerkt, dass wir das ganze letzte Jahr auf Tempi 200 gelaufen sind und das ganze weit von uns weg gehalten haben. Vor ein paar Tagen kam mein zusammenbruch, nichts ging mehr. ich hab mich meinem mann gegenüber echt schlimm verhalten, konnte meine kunden nicht machen,nur mit meinem sohn konnte ich normal umgehen. Am liebsten hätte ich mich den ganzen tag ins bett gelegt und mich vergraben! Alles lief absolut maschiniell ab! Mein Sohn hat mich in den arm genommen und sagte, mama is traurig! nicht weinen, alles gut. mann, der kleine is 3 jahre alt! da wurde mir klar, das ich so nicht weiter machen kann. Ich hab ihm erklärt das die oma jetzt im himmel ist und es die mama desshalb traurig ist. Was sollich einem kleinen kind denn sonst sagen? er ist ja noch zu klein um das zu verstehen.

Sie fehlt mir so sehr! es ists trotzdem so unwirklich! Wenn ich im bett liege und die augen schließe sehe ich meine mama vor mir, aber so wie sie früher - vor ihrer krankheit war. schöne Erinnerungen, aber genau das tut so weh!

Auf der anderen Seite, weiß ich das es so besser war und sie jetzt nicht mehr leiden muss! Und es ist ein trost, das sie nicht qualvoll erstickt ist, wie befürchtet, sondern der körper einfach die akkus runter gefahren hat und sie eingeschlafen ist!

ich hab noch keine Ahnung wie ich damit zurecht kommen soll, aber mein kind, mein mann und mein laden lassen mich stark sein, denn darauf war meine mama besonders stolz für mich! Sie war ein besonerer Mensch und ich liebe sie über alles! irgendwann wird mein tag X kommen und ich glaube fest daran, das ich sie dann wieder sehe und in unseren herzen wird sie eh immer weiter leben!

liebe grüße

kathie
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