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  #1  
Alt 04.09.2006, 20:02
morgen morgen ist offline
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Standard Ablatio ohne Rekonstruktion

Sieht so aus, als würde ich mich demnächst von meiner rechten Brust trennen. Nachdem ich im vorigen Jahr ein Rezidiv meines seltenen Tumors (Cystosarcoma phylloides) von 1999 hatte, wurde diese Woche bei einer Ultraschallkontrolle auch noch der Verdacht auf DCIS geäußert. War eigentlich nur ein Besprechungstermin mit Dr. Rezai in Düsseldorf, weil ich wissen wollte, was man brusterhaltend machen kann (Teilmastektomie schwebte mir vor), falls ich noch ein Rezidiv bekomme. Aber Dr. Rezai hat mir in diesem Fall dringend zur Ablatio geraten und hält es obendrein für sehr wahrscheinlich, dass ich wieder ein Rezidiv bekomme. Dann noch der DCIS Verdacht, das wird mir langsam alles zu risikoreich. Also freunde ich mich mit dem Ablatio-Gedanken an.
Hatte zunächst mit einem sofortigen Aufbau in ein und der selben OP geliebäugelt, aber obwohl er das sonst macht, meinte er, dass wäre bei mir zu kompliziert (zu wenig Bauchfett?, vorhandene Rückenprobleme?). Dann habe ich hier recherchiert und mich vor den Komplikationen gegruselt. Will nicht mehr OPs als unbedingt notwendig!!! Komme also immer mehr zu dem Schluß, besser erst mal nicht aufbauen zu lassen und zu sehen wie ich damit klar komme. Mit knapp 43 bin ich auch nicht mehr so abhängig von Äußerlichkeiten und mein Mann wird das mittragen.

Soooo - langer Rede kurzer Sinn - viele Fragen:
Wer hat auch nicht wieder aufgebaut, oder erst viel später?
Kann man wirklich immer noch nach Jahren sich für einen Aufbau entscheiden oder muss man da z.B. für alle Fälle bei der Ablatio-OP eine Pumpe "einbauen" lassen oder so was?
Wie lange ist man für eine "einfache" Ablatio im Krankenhaus (Lymphknoten wird bei DCIS, glaube ich, nicht mit rausgenommen und bei Phylloides auch nicht)?
Wann ist man wieder richtig fit?
Besonders wann kann man wieder Rückengymnastik machen (2 Wochen ohne und ich kriege grässliche Schmerzen)?
Kennt ihr zufällig Internetadressen 1. wo Bilder von Ablationarben zu sehen sind (will wissen, welcher Anblick genau auf mich und meinen Mann zukommt), 2. wo man sich über die "Prothesen" und entsprechende BHs informieren kann.
Was könnte hilfreich sein, um das Ganze möglichst gut zu überstehen?

Bin dankbar für alle Gedanken und Tipps!

L.G.

morgen
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  #2  
Alt 04.09.2006, 21:13
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Marion1 Marion1 ist offline
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Standard AW: Ablatio ohne Rekonstruktion

Hallo morgen !

Ich hatte meine Ablatio rechts am 22.8.2005. Wollte auch einen Aufbau, aber die Ärzte rieten mir ab es gleich machen zu lassen , da anschließend Bestrahlung war und das kosmetische Ergebnis sonst nicht so schön sein würde. Also entschied ich mich schweren Herzens ,mal erst eine Prothese zu tragen, die ich übrigens mit BH ins Spital "geliefert" bekam. Ich hasste dieses Ding, aber habe es tapfer getragen, äusserlich sah es ja ganz gut aus, aber nach dem duschen konnte ich mich nicht im Spiegel betrachten , so rechts oben ohne, fiel mir psychisch sehr schwer.Am liebsten hätte ich alle Spiegel schwarz angestrichen.
Doch nun das Positive: Ich hatte am 21.6. dieses Jahres meinen Wiederaufbau mit Tram Flap, also mit Eigengewebe vom Bauch , und bin jetzt die glücklichste Frau der Welt. Der Busen sieht super aus und ich habe endlich einen flachen Bauch, 2 Fliegen mit einer Klappe. Ich hatte genug Bauch für mein B-Körbchen. Ich weiss nicht wieviel Brust du benötigst , aber vielleicht geht es auch mit Eigengewebe und die linke Seite wird dann halt kleiner gemacht. Erkundige dich mal ausführlich. Bin übrigens auch 43, und habe keine Lust, den Rest meines Lebens entstellt zu sein, und bereue meinen 5-Stunden-Eingriff auf keinen Fall. Mein Selbstbewusstsein ist enorm gestiegen.
Natürlich musst du für dich selbst entscheiden, ich denke , ich habe für mich die Richtige getroffen.
Wenn du im Google unter Bilder Brustwiederaufbau eingibst, kannst du einige Fotos sehen.
Du bist hier im richtigen Forum gelandet, hier kannst du viele Infos einholen.

Ich wünsche dir alles,alles Gute und lass dich nicht unterkriegen. Kampf dem Krebs !!!
Schönen Abend noch
Marion1
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  #3  
Alt 05.09.2006, 03:54
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Ablatio ohne Rekonstruktion

Hallo morgen,

ich hatte 2001 meine Ablatio links.Da ich damals erstmal von allem die Nase voll hatte,habe ich mich gegen Aufbau entschieden. Mir hat man gesagt,das ich diesen ,wenn ich will später immer noch machen kann.Nun ja,ich habe bis heute drauf verzichtet. Einfach weil ich Angst vor der OP und dem ganzen drumherum war.Ich war damals 42 Jahre,und lebe bis heute eigentlich ganz gut als Amazone.
Ich war eigentlich schon am nächsten Tag wieder fit. Bin mit meinen Flaschen (habe immer gesagt-Sekt und Selters)dann durchs Krankenhaus marschiert.
Meinen Arm konnte ich dann auch recht schnell wieder bewegen.Zwar hat es noch ca 6 Monate gedauert,bis auch das letzte ziehen aufgehört hat (beim Arm strecken-wenn ich hochreichen musste).Danach war mein Arm wieder voll einsatzbereit.
Lass Dir einfach Zeit mit der Entscheidung Aufbau ja oder nein. Und dann entscheidest Du ganz in Ruhe ob ,wann und wie Du einen Aufbau machen lassen willst.

Liebe Grüsse
Elli
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  #4  
Alt 05.09.2006, 08:18
manu39 manu39 ist offline
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Standard AW: Ablatio ohne Rekonstruktion

hallo morgen,

ich bin auch bei Dr. Rezai in Behandlung und dort sehr zufrieden - der einzige, bei dem ich das Gefühl habe, das er genau weiß, was er da tut.
Im Mai hatte ich eine BE OP im Luisenkrankenhaus und jetzt im Oktober wird es eine beidseitige Ablatio. Mir hat Dr. Rezai einen beids. Aufbau mit Silikonimplantaten vorgeschlagen - unter den Brustmuskel - gleichzeiteige Nippelrekonstruktion und später Tätowierung. ich habe bis jetzt nur gute Ergebnisse von Dr. Rezai gesehen, bzw gehört. Ich bin fast dein Alter, grade 40 geworden und denke das ich im ganz normalen Alltag besser mit Implantaten, als mit BH Protesen klarkommen werde, natürlich in der Hoffnung das alles gut klappt.

Gruß, Manu
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  #5  
Alt 05.09.2006, 10:28
Wamper Wamper ist offline
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Standard AW: Ablatio ohne Rekonstruktion

Bei mir (damals 43) ist die Ablatio 5,5 Jahre her. Ich habe mich zum Thema Brustaufbau beraten lassen und kam zum Entschluß, dass eine Ablatio der anderen Seite die Lösung für mich wäre. Du hättest mal das Geschrei vom Arzt (so was darf man wohl nur einer Ärztin erzählen) und meinem Partner hören wollen. Dieser Prothesenkram hat mich mächtig genervt. Nix ist so blöd, wie eine sich ablösende Klebeprothese.

Ich gehe jetzt einbusig. Und ich vergesse das auch immer öfter.

Laß dir Zeit! Einen Brustaufbau kannst du noch nach Jahren machen. Wenn du genau weißt, was für dich richtig ist.
Mit liebem Gruß Dorothea
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  #6  
Alt 05.09.2006, 10:44
morgen morgen ist offline
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Standard AW: Ablatio ohne Rekonstruktion

Hallo Marion1,

Prima, dass du mit deiner neuen Brust so zufrieden bist. D.h. dann also, dass man sich keine Wiederaufbauchancen vermasselt, wenn man zunächst mal einfach nur die Ablatio machen lässt.
Wurde denn bei dir die linke auch verkleinert? Ehrlich gesagt würde ich es hassen, an der gesunden Brust rumschneiden zu lassen. Das ist auch mit ein Grund, warum ich erst mal sehen will, ob ich mich nicht an rechts "oben ohne" gewöhnen kann (obwohl ich mir das mit den Spiegeln schwarz streichen sehr gut vorstellen kann ...).

Hallo Elli,

ja ich habe auch die Nase voll von OPs (und Arztterminen) und hoffe, ich kann wie du gut als Amazone leben.
Kriegt man nach der Ablatio eigentlich sowas wie einen Druckverband drum? Ich habe immer gräßliche Blutergüsse nach OPs. Oder geht das wegen der Schläuche nicht? Bei meiner ersten brusterhaltenden OP wurde der Schlauch schon am 2. Tag gezogen, m.M.n. zu früh, daher fetter Bluterguss, der Wochen gebraucht hat um zu verschwinden. Bei der zweiten OP hatte ich gar keinen Schlauch, leider auch keinen Druckverband, daher Blutblase, die 14 Tage nach der OP völlig unerwartet die Narbe wieder aufgedrückt hat und noch mal 14 Tage langsam rausgeblutet ist (trotz Absaugung).
Da du von 2 Schläuchen sprichst, nehme ich an, es mussten ein paar Lymphknoten raus, oder? Das braucht wahrscheinlich bei mir nicht gemacht zu werden. Dann darf ich also hoffen, keine Armprobleme zu haben, oder macht die Ablatio selber auch Armprobleme?

Hallo Manu39,

ja, ich habe auch das Gefühl in Dr. Rezai jemanden gefunden zu haben, der sich wirklich auskennt. Erst war ich ziemlich geschockt, dass er mir so klar gesagt hat, dass Ablatio das einzig richtige wäre (andere Ärzte hatten da t.w. laschere Ansichten). Aber ich habe tatsächlich nur Gutes über ihn gehört und bin froh, dass mal jemand bei meinem seltenen Tumor Klartext redet. Bloß die Wartezeiten sind bei ihm trotz Termin ja fürchterlich (locker 3 h). Ich hoffe, dass geht in der Nachsorge schneller.
Alles Gute für deine OP nächsten Monat.

Alles Gute und vielen lieben Dank für eure Antworten!!!

morgen
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  #7  
Alt 05.09.2006, 10:57
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Standard AW: Ablatio ohne Rekonstruktion

Hallo Morgen,
ich hatte meine Ablatio im Januar 2003 und hatte mich zunächst gegen einen Wiederaufbau entschieden, weil für mich die nachfolgende Therapie im Vordergrund stand. Ich hab mir auch damals keinen Expander legen lassen um gegebenenfalls einen späteren Aufbau machen zu lassen.
Ich habe mich sehr schnell an mein verändertes Aussehen gewöhnt und die Frage nach einer Rekonstruktion hat sich nicht wieder gestellt. Ich würde in dem Zusammenhang auch nicht von 'Entstellung' sprechen, wie Marion1 es getan hat, aber das ist wohl ein subjektives Gefühl, das ich eh nicht nachvollziehen kann.
Ich fühle mich wohl so wie es ist und werde mich mit Sicherheit nicht ohne medizinische Notwendigkeit auf einen OP-Tisch legen.
Nach der Ablatio war ich 4 Tage im KH. Am Tag nach der OP wurde gleich mit Krankengymnastik begonnen und ich konnte meinen Arm nach 2-3 Wochen wieder ganz normal bewegen.
Was die Epithesen angeht, so kommt in die meisten Krankenhäuser regelmäßig jemand von einem Sanitätshaus um die Anpassung etc. vorzunehmen. In der Regel bekommt man die erste Prothese auch gleich mit, zusammen mit dem entsprechenden BH.
Ich glaube einen wirklichen Tip, wie du mit der Ablatio umgehen kannst, habe ich nicht für dich. Ich denke da sicherlich sehr rational und nicht so emotional wie viele andere Frauen. Für mich war das einfach eine Notwendigkeit um meine Gesundheit wieder herzustellen und fertig. G'tt sei Dank denkt mein Mann da genauso und für uns stellt die Ablatio kein Problem da. Und alle anderen geht's ohnehin nichts an, wie ich unter dem T-Shirt aussehe.

Ich wünsche dir viel Glück, für die OP und alles weitere.
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #8  
Alt 05.09.2006, 11:14
heikeh heikeh ist offline
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Standard AW: Ablatio ohne Rekonstruktion

Hallo "morgen",

ich hatte im Juli 2002 eine Ablatio links vornehmen lassen müssen (nach vorangegangener Chemotherapie auch dort). War damal 45 und aufgrund meiner Diagnose, war mit ein Gesundwerden wichtiger als alles andere.

In den vergangenen Jahren habe ich mehrfach mit dem Gedanken gespielt, einen Aufbau machen zu lassen. War bei Dr. R., der ja den gestielten Tram anbietet und auch zwei mal in G. zu einem Beratungsgespräch. Er bietet den freien Tram an und benötigt auch nicht mehr eine 8stündige OP wie anfangs. Trotzdem wollte ich diese Strapaze meinem Körper nicht antun und die Aussichten auf einen zwar durchbluteten aber dennoch gefühllosen Busen (die Nerven können ja nicht verbunden werden) haben mich bisher nicht überzeugen können.

Die volle Bewegungsfähigkeit dauerte ein paar Wochen, aber ich habe auch die Lymphknoten entfernt bekommen, das schränkt noch mal besonders ein. .

Die Narbe ist tolerabel verblasst, ein Schnitt von der Achselhöhle nach vorne schräg zum Brustbein. Ich gehe damit sogar in die gemischte Sauna, mit einem kleinen Tuch über der Schulter.

Mit den Prothesen komme ich ganz gut klar. Ich habe fürs Schwimmen eine andere Prothese und die entsprechenden Badeanzüge habe ich auch auf Rezept von der Krankenkasse erstattet bekommen.

Mein Gynäkologe sagte mir, eine Rekonstruktion wäre später zu jedem andern Zeitpunkt möglich und viele Frauen die eine längere Zeit brustlos leben, entscheiden sich dann auch dagegen. Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben!

Da bist Du sicher in guten Händen, ich wünsche Dir eine kurze OP (meine hat glaube ich 1,5 Stunden gedauert, aber wie gesagt das war inkl. Entfernung der Lymphknoten).

Wenn Du noch spezifische "Düsseldorfer" Fragen hast, kann ich Dir vielleicht noch weiterhelfen.

Lieben Gruß
Heike

Geändert von gitti2002 (02.12.2010 um 21:29 Uhr) Grund: Klinik/Arztnamennamen
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  #9  
Alt 05.09.2006, 13:11
apel68 apel68 ist offline
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Standard AW: Ablatio ohne Rekonstruktion

Hallo "morgen"!
Ich kann mich Birgit64 und Heike nur anschließen.Bei mir war die Ablatio im Februar diesen Jahres und ich habe zu meinem Körper eine gesunde Einstellung gefunden.Wichtig ist für mich und meinen Mann,daß ich gesund bin.Ich bin froh,daß ich bis hierher die Therapie gut überstanden habe.Mit der fehlenden Brust habe ich kein Problem mehr.Meine Familie geht auch ganz locker mit der Situation um!Wichtig ist für uns,daß die schwere Zeit jetzt überstanden ist und das es mir gut geht.Die Bestrahlungen hab ich auch geschafft und kann bald wieder mit meinen Mann in die Sauna gehen.Und wenn die Leute blöd gucken,ist mir inzwischen egal.Es kann jeder gern mit mir tauschen,der eine blöde Bemerkung machen will.
Und wie gesagt,man hat immer noch die Option,sich später für einen Wiederaufbau zu entschließen.
Ich wünsch Dir alles Gute!
Susanne
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  #10  
Alt 05.09.2006, 14:23
morgen morgen ist offline
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Standard AW: Ablatio ohne Rekonstruktion

Zitat:
Zitat von Wamper
Du hättest mal das Geschrei vom Arzt (so was darf man wohl nur einer Ärztin erzählen) und meinem Partner hören wollen. Dieser Prothesenkram hat mich mächtig genervt. Nix ist so blöd, wie eine sich ablösende Klebeprothese.
Hallo Dorothea,

nee, nee auch eine Ärztin nutzt da nicht unbedingt. Als nach meinem Rezidiv im vorigen Jahr eine Mastektomie zur Diskussion stand (die aber da noch nicht von allen empfohlen wurde), habe ich meiner Radiologin spontan gesagt, dass mir die Sache mit dem Aufbau zuviel ist und ich wohl lieber ohne rumlaufe. Da ist sie fast aus den Schuhen gekippt. Das sollte ich mal überdenken, dafür wäre ich noch viel zu jung (42) und ich würde die psychischen Folgen total unterschätzen. Wobei meine Psychotherapeutin (die ich mir zur Verarbeitung des ganzen Mists gegönnt habe) dagegen letztens meinte, auch einen Wiederaufbau muss man psychisch verarbeiten, ist schließlich nicht die echte Brust. Kommt wohl drauf an, auf welche Frau du triffst.
Die Prothesen sind Klebeteile??? Ich dachte, die schiebt man in einen Spezial-BH. Hatte sowieso auch überlegt, ob nicht manche meiner push-ups so dick gepolstert sind, das die einfach auch gehen würden (Cup B) ...
morgen
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  #11  
Alt 05.09.2006, 14:33
morgen morgen ist offline
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Standard AW: Ablatio ohne Rekonstruktion

Zitat:
Zitat von Birgit64
... werde mich mit Sicherheit nicht ohne medizinische Notwendigkeit auf einen OP-Tisch legen. .
Tja, genau das ist der Hauptgrund, weswegen ich z.Z. gegen den Aufbau bin, insbes. nach dem Dr. Rezai das bei mir nicht in einer OP machen wollte. Allein die Narkose ist doch ein Hammer für den Körper, dazu die erneute Wundheilung und Beeinträchtigung dadurch, die zusätzliche Blutabnahmen, Spritzen und was weiß ich noch für typische Krankenhaus-Quälereien.

Zitat:
Zitat von Birgit64
Ich denke da sicherlich sehr rational und nicht so emotional wie viele andere Frauen.
Ich eigentlich auch, aber gerade deshalb habe ich Moment etwas Angst die emotionale Seite zu vernachlässigen oder total zu unterschätzen (wie meine Radiologin meinte).

L.G.

morgen
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  #12  
Alt 05.09.2006, 14:52
morgen morgen ist offline
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Standard AW: Ablatio ohne Rekonstruktion

Zitat:
Zitat von heikeh
Hallo "morgen",

ich habe im Juli 2002 bei Dr. Rezai eine Ablatio links vornehmen lassen müssen
Ah das ist ja toll, dass du auch bei dem warst (Na ja, wäre natürlich viel toller wir hätten den gar nicht nötig...).
Zitat:
Zitat von heikeh
Dr. Rezai, der ja den gestielten Tram anbietet
DIEP (nur Bauchfett) macht er aber auch, oder habe ich das falsch verstanden?


Zitat:
Zitat von heikeh
Ich gehe damit sogar in die gemischte Sauna, mit einem kleinen Tuch über der Schulter.
Klasse!!! Ich saune zwar nicht, aber deine Einstellung finde ich klasse.
Gehst du zur Nachsorge immer noch zu Dr. Rezai. Warst du mal dort seit die annerkanntes Brustzentrum sind? Das ist die Hölle los. Habe vorige Woche trotz Termin 3 h gewartet! War total fertig als ich endlich dran kam. Wenn ich frisch gewesen wäre, hätte ich ihn viel besser mit fragen löchern können, aber 3 h in diesem fensterlosen Warteflur ... Tja, jetzt müsst ihr dran glauben, was die Fragerei angeht.


Danke und l.G.

morgen
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  #13  
Alt 05.09.2006, 15:01
morgen morgen ist offline
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Standard AW: Ablatio ohne Rekonstruktion

Zitat:
Zitat von apel68
Mit der fehlenden Brust habe ich kein Problem mehr.
Wunderbar, habe gehofft, dass frau sich dran gewöhnen kann. Aber wie war das zu Anfang? Hast du in den Spiegel sehen können ohne blass zu werden. Habe echt ein bisschen Angst, dass ich beim ersten Mal umkippen könnte.
Zitat:
Zitat von apel68
kann bald wieder mit meinen Mann in die Sauna gehen.Und wenn die Leute blöd gucken,ist mir inzwischen egal.Es kann jeder gern mit mir tauschen,der eine blöde Bemerkung machen will.
Super Einstellung!



Zitat:
Zitat von apel68
Ich wünsch Dir alles Gute!
Susanne
Da kann ich mich nur anschließen (sowohl beim Wunsch als auch beim Vornamen) und noch ein Dankeschön hinzufügen!
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  #14  
Alt 05.09.2006, 16:00
heikeh heikeh ist offline
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Standard AW: Ablatio ohne Rekonstruktion

Noch einmal ein nachmittägliches guten "morgen" ;-),

nach der OP hatte ich ja noch die Bestrahlungen vor mir und wurde somit mit einem warmen Händedruck in die Hände der Uni Düsseldorf und meines Gynäkologen entlassen. Die Nachsorge habe ich dann auch weiter bei meinem Gyn gemacht, weitere Untersuchungen wie Mammografie, Knochenszinti und Lebersono bei den jeweiligen Fachärtzen, die sie dann auch befundeten. Damit und einer Menge eigener Recherche im Internet, was die Behandlung der Nebenwirkungen oder dem neuesten Standard der Therapien anbelangt, war ich wohl auch auf der sicheren Seite.

Im Zweifelsfall, sollte irgend ein unklarer Befund da sein, würde ich mir natürlich wieder einen Termin bei Dr. Rezai geben lassen, er ist einfach ein guter Diagnostiker und hat jede Menge Erfahrung. Sehr sorgfältig arbeitet man auch in G., dort musste ich mich vor gut einem Jahr vorstellen, wegen evtl. zu entfernender Mikroverkalkungen, durfte aber dann doch am Tag der geplanten OP wieder gehen.

Dort operiert seit Juli letzten Jahres als einziger plastischer Chirurg, Dr. Andree, der den "freien" Diep gelernt hat, also der Bauchfettlappen wird ohne Verbindung transplantiert. Das macht Dr. Rezai nicht, er verpflanzt den Lappen, mit einer verbindenden Blutzufuhr, also gestielt. Natürlich sind viele Frauen mit den Ergebnissen beider Ärzte zufrieden, es sind gute Operateure, aber ich glaube es ist eine starke Mentalitätssache, ob frau sich diese nicht zu unterschätzenden OP mit längerer Rekonvaleszens antun möchte, um wieder eine Beule in der Bluse zu haben. Sorry, das war krass. Aber es sind halt ein paar Narben mehr und die können auch Beschwerden machen, besonders wenn der Operateur nicht so erfahren ist. Solange ich noch in der sogenannten Heilungsbewährung bin, werde ich wohl die Finger davon lassen.

Die Warterei in Rezais Praxis ist sicher ätzend, bei mir waren es auch immer locker 1,5 bis 2 Stunden, trotz Termin. Am besten bei den Arzthelferinnen nachfragen, wie viele Frauen tatsächlich noch vor einem dran sind und dann gegenüber in den Park einen Spaziergang machen oder Cafe trinken. Das Luisenkrankenhaus hat auch einen netten kleinen Garten... Wann sollst Du denn operiert werden, hast Du schon einen Termin und bist Du selbst aus Düsseldorf?

Lieben Gruß
Heike

Geändert von gitti2002 (02.12.2010 um 21:25 Uhr)
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  #15  
Alt 05.09.2006, 16:00
sonntagskind sonntagskind ist offline
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Standard AW: Ablatio ohne Rekonstruktion

Zitat:
Zitat von morgen
...wie war das zu Anfang? Hast du in den Spiegel sehen können ohne blass zu werden. Habe echt ein bisschen Angst, dass ich beim ersten Mal umkippen könnte.
Hallo,
auch wenn die Frage nicht an mich ging, möchte ich antworten.

Gnädigerweise siehst Du die Narbe zum ersten Mal in der Klinik, also in sowieso ungewohnter und "sachlicher" Umgebung. Jedenfalls mir hat es das viel leichter gemacht. Es kamen dauernd Schwestern und gelegentlich Ärzte rein, um nach der Narbe etc. zu sehen, da kam ich gar nicht zum Nachdenken, ob ich das beim "Auspacken" überhaupt sehen möchte. Es war irgendwie völlig selbstverständlich.
Zu Anfang sah ich nur die rechte flache Seite mit einem weissen Pflasterstreifen drauf, die Narbe selbst erst, als das Pflaster runter kam.
Sah aus, als hätte man mir einen schmalen Streifen Malerkrepp auf die Brust geklebt.

Schwerer wurde es dann zuhause, in gewohnter Umgebung, da wurde mir erst klarer, was da wirklich passiert war - aber das war ja erst ein paar Tage später.

Meine OP war Ende Juni, gewöhnt habe ich mich noch nicht dran. Jetzt ist die Brust auch für die Bestrahlung noch bunt bemalt, sieht noch mal anders seltsam aus; aber so sieht man die Narbe wenigstens nicht so (dabei sieht die eigentlich "sehr gut" aus, medizinisch gesehen).

Viele liebe Grüsse

Renate
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