Verzweiflung pur!!!

[Feli38]

Hallo alle zusammen,
endlich habe auch ich mich durchgerungen, mich hier anzumelden. Meine Verzweiflung ist mittlerweile sehr groß. Habe immer mit viel Interesse diese Beiträge verfolgt und bin mittlerweile zu der Erkenntnis gekommen das doch viele Menschen auf dieser Welt das gleiche Schicksal mit mir teilen(man glaubt ,man wäre der einzige Mensch auf Erden)
Nun zu meiner Geschichte.
Es betrifft meine Mutter(Jahrgang1934),
Nach langer Krankenhausaufenthalte ohne Diagnose kam ein Kuraufenthlalt im Juni 2007, was ihr gut bekommen ist. Kaum war sie zwei Tage zu Hause ging es ihr wieder sehr, sehr schlecht. Wieder Krankenhausaufenthalt, endlich mit einer erneuten Magenspiegelung und Biopzie.Verdacht auf Magenkrebs. Nach weiteren Untersuchungen nun die entgültige Diagnose(27.07)BSDK mit Metastisierung in Galle ,Leber und Magen. Man gibt ihr noch 4-6 Monate.
Unvorstellbar für uns Alle!
Sie wurde entlassen und seither ging es ihr von Tag zu Tag schlechter. Sie hat einen unendlichen Willen zu Leben.
Leider ist sie schon seither 20 Pfund abgemagert(sie behält nichts mehr bei sich) und ist jetzt im Hospitz. Sie ist von ihrem letzten Krankenhausaufenthalt nicht wieder nach Hause gekommen. Das schmerzt besonders, da sie sich nicht damit abfinden kann.Und wir auch nicht.
Nur leider gab es keine andere Alternative. Sie lebt alleine und braucht eine rundum Betreuung. Dort ist es gewährleistet.
Ich persönlich komme mit dem Gedanken nicht zurecht sie bald zu verlieren.
Bin völlig verzweifelt.Bin Alleinerziehend mit einem 4jährigen Sohn. Muss stark für ihn sein und habe selber kaum Kraft.
Wie soll ich das ganze verkraften?
Feli38

[Martina R.]

Hallo Feli,
ich umarme dich mal. Ich weiss sehr gut wie du dich fühlst. Für uns war es ein Trost sich verabschieden zu können. Die Möglichkeit zu haben noch viele Dinge zu besprechen und auch unsere Liebe zu zeigen.
Auch Dinge zu sagen, die sonst vielleicht niemals gesagt worden wären.
Schön, das ihr einen Hospiz-Platz habt und deiner Mutter somit die letzte Zeit leichter gemacht werden kann.
Ich wünsche dir Kraft für die kommende Zeit, aber auch Zuversicht für die Zeit danach.
Martina
Meine Schwiemu ist im Januar 07 im Hospiz an BSDK gestorben

[BirgitF]

Hallo Feli,

fühl Dich auch von mir einmal tröstend in den Arm genommen!
Meine Situation unterscheidet sich schon von Deiner (es ist mein Vater (1933), meine beiden Söhne sind fast erwachsen, ich bin nicht allein erziehend, meine Eltern leben beide noch). Dennoch denke ich, dass ich mir vorstellen kann, wie es Dir geht.
Es gibt Momente, in denen es sehr schwer fällt, für die Kinder stark sein zu müssen. Ich denke aber auch, dass es für ein Kind nicht schlimm ist, zu sehen, dass auch die Eltern mal traurig sein können. Natürlich hast Du recht, wenn ein vierjähriger sieht, dass die Mutter am Ende ihrer Kräfte ist, kann das ziemlich verstören. Deshalb ist es wichtig, dass Du Dich "getraut" hast, hier zu schreiben.
Ich bin zwar auch noch nicht lange angemeldet und lese mit, aber ich denke, dass es hilft, sich alles von der Seele schreiben zu können.

Wenn ich Dir mit einem offenen Ohr zur Seite stehen kann und Du dadurch die Stärke findest, die Du für Deinen Sohn brauchst, trau Dich ruhig!
Wie gesagt, Erfahrungswerte habe ich noch nicht (meinem Vater geht es erstaunlich gut und darüber freuen wir uns natürlich), aber zuhören kann ich .

Liebe Grüße und viel Kraft!
Birgit

[kerstin0364]

Hallo Feli,
ich nehm dich einfach mal virtuell in den Arm.

Ich weiss wie schwer es jetzt für dich ist.

Bei mir war es nicht die Mutter, sondern der Vater meiner Kinder. Sozusagen, da er es nicht geschafft hat, bin ich jetzt alleinerziehend.

Ich war auch so verzagt wie du, und konnte mir während seiner Krankheit nicht vorstellen, wie ich es schaffen soll. Aber irgendwoher kam ich immer etwas Kraft, wenn ich dachte, es geht nicht mehr.

Ich weiss nicht, ob du an Gott glaubst, wenn ja, kennst du die Geschichte von den Spuren im Sand?

Obwohl ich durch das Furchtbare, was ich durchmachen musste, eigentlich an Gott zweifeln sollte, bin ich in dieser Zeit näher an den Glauben rangerückt. Und dadurch habe ich Kraft tanken können.

Ich wünsche dir, dass du genau wie ich immer wieder ein ´wenig Kraft bekommst, wenn du denkst es geht nicht mehr.

Ganz liebe Grüße Kerstin

[Feli38]

Zitat von kerstin0364

Hallo Feli,
ich nehm dich einfach mal virtuell in den Arm.

Ich weiss wie schwer es jetzt für dich ist.

Bei mir war es nicht die Mutter, sondern der Vater meiner Kinder. Sozusagen, da er es nicht geschafft hat, bin ich jetzt alleinerziehend.

Ich war auch so verzagt wie du, und konnte mir während seiner Krankheit nicht vorstellen, wie ich es schaffen soll. Aber irgendwoher kam ich immer etwas Kraft, wenn ich dachte, es geht nicht mehr.

Ich weiss nicht, ob du an Gott glaubst, wenn ja, kennst du die Geschichte von den Spuren im Sand?

Obwohl ich durch das Furchtbare, was ich durchmachen musste, eigentlich an Gott zweifeln sollte, bin ich in dieser Zeit näher an den Glauben rangerückt. Und dadurch habe ich Kraft tanken können.

Ich wünsche dir, dass du genau wie ich immer wieder ein ´wenig Kraft bekommst, wenn du denkst es geht nicht mehr.

Ganz liebe Grüße Kerstin

Hallo Kerstin,
vielen Dank für deine Antwort. Ja, die Geschichte von den Spuren im Sand kenne ich. Leider zweifel ich ganz stark. Meine Mutti ist gestern nach nur 3 Monaten seid Diagnose verstorben. Ich kann leider im Moment an nichts glauben. Ich hoffe trotzdem...mein Glaube kommt zurück. Dir alles Liebe und Gute für deine Zukunft auch für deine Kinder.
LG Feli

[Yamique]

Feli,

mein herzliches Beileid!

Dir alles Gute! Und geh' zur Vorsorge!

Yamique

[Feli38]

Zitat von BirgitF

Hallo Feli,

fühl Dich auch von mir einmal tröstend in den Arm genommen!
Meine Situation unterscheidet sich schon von Deiner (es ist mein Vater (1933), meine beiden Söhne sind fast erwachsen, ich bin nicht allein erziehend, meine Eltern leben beide noch). Dennoch denke ich, dass ich mir vorstellen kann, wie es Dir geht.
Es gibt Momente, in denen es sehr schwer fällt, für die Kinder stark sein zu müssen. Ich denke aber auch, dass es für ein Kind nicht schlimm ist, zu sehen, dass auch die Eltern mal traurig sein können. Natürlich hast Du recht, wenn ein vierjähriger sieht, dass die Mutter am Ende ihrer Kräfte ist, kann das ziemlich verstören. Deshalb ist es wichtig, dass Du Dich "getraut" hast, hier zu schreiben.
Ich bin zwar auch noch nicht lange angemeldet und lese mit, aber ich denke, dass es hilft, sich alles von der Seele schreiben zu können.

Wenn ich Dir mit einem offenen Ohr zur Seite stehen kann und Du dadurch die Stärke findest, die Du für Deinen Sohn brauchst, trau Dich ruhig!
Wie gesagt, Erfahrungswerte habe ich noch nicht (meinem Vater geht es erstaunlich gut und darüber freuen wir uns natürlich), aber zuhören kann ich .

Liebe Grüße und viel Kraft!
Birgit

Hallo Birgit,
danke schön für deine Antwort. Kann erst jetzt antworten. War immer unterwegs von uns zu Hause zum Hospitz. Leider ist meine Mami gestern im Hospitz verstorben. Mein Sohn hatte aber Gelegenheit von ihr Abschied zu nehmen. Das war denke ich gut so. Dir alles Liebe und auch für deinen Vater Gottes Segen und euch ganz viel Kraft.
LG Feli

[Feli38]

Zitat von Martina R.

Hallo Feli,
ich umarme dich mal. Ich weiss sehr gut wie du dich fühlst. Für uns war es ein Trost sich verabschieden zu können. Die Möglichkeit zu haben noch viele Dinge zu besprechen und auch unsere Liebe zu zeigen.
Auch Dinge zu sagen, die sonst vielleicht niemals gesagt worden wären.
Schön, das ihr einen Hospiz-Platz habt und deiner Mutter somit die letzte Zeit leichter gemacht werden kann.
Ich wünsche dir Kraft für die kommende Zeit, aber auch Zuversicht für die Zeit danach.
Martina
Meine Schwiemu ist im Januar 07 im Hospiz an BSDK gestorben

hallo Martina,
danke schön für die mitfühlenden Worte. Leider ist meine Mami gestern gestorben.Ich habe keine Worte. Wir müssen uns dem Schicksal beugen.
Vielen Dank.