Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 25.07.2006, 22:06
Jennie Jennie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.07.2006
Beiträge: 62
Standard Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo, ich bin ganz neu hier im Forum. Weiß gar nicht, ob ich jetzt an der richtigen Stelle schreibe. Also, ich leg mal los. Ich bin total traurig, weil mein Vater die Diagnose "Kleinzelliges Bronchialkarzinom T4 N3 MX" erhielt. Ich stehe noch total unter Schock. Wenn ich die Ärzte nun richtig verstanden habe gibt es keine Heilung, nur noch Linderung. Mein Vater ist total tapfer, will kämpfen, hat aber glaube ich noch gar nicht erfasst, wie schlimm es
um ihn steht. Ich fühle mich hilflos - wie im bösen Traum. Kennt jemand irgendjemanden, der so eine Diagnose länger überlebt hat. Mein Vater hat jetzt 3 Tage Chemo bekommen, ist jetzt für 3 Wochen zuhause, muß dann wieder ins Krankenhaus. Die Prognose kennt er nicht, nur die Diagnose. Was kann ich bloss tun. Freue mich über alle Antworten

Liebe Grüße
Jennie
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 26.07.2006, 09:45
Benutzerbild von milki1
milki1 milki1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.12.2005
Beiträge: 528
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Liebe Jennie!

Die Diagnose ist hart und wahrscheinlich dreht sich in Deinem Kopf nun alles wie auf einem Karussel. Ich kann das nachvollziehen, da es bei mir genauso war, als mein Vater im September 05 die gleiche Diagnose bekam, jedoch bereits mit gefundenen Lebermetastasen. Ich wollte auch sofort alles wissen, was es über diese Krankheit zu lesen gab und wie die Erfahrungsberichte aussahen und sei es noch der kleinste Strohhalm den ich greifen konnte.

Der Kleinzeller ist der aggressivste von den Lungenkrebsarten. Die Zellen teilen sich 14-tägig und er streut daher auch sehr schnell. Geheilt, da haben die Ärzte recht, wird Dein Vater zwar nicht mehr, aber sollte die Chemo gut ansprechen hat Dein Vater die Chance vorerst eine komplette Remission zu bekommen. Da der Kleinzeller sehr Chemosensibel ist, sollte man diese Hoffnung nie aufgeben! Bisher wurden bei Deinem Vater zwar Metastasen nicht ausgeschlossen (MX) aber auch noch nicht gefunden! Das könnte auch nocheinmal von Vorteil sein!

Bei meinem Vater wurde nach Chemo mit Etoposid (Vepesid) und Cisplatin im Februar eine komplette Remission erreicht. Die Zeit danach hatte er Zeit sich wieder aufzupäppeln, da die Chemo sehr anstrengend war. Er hat dann auch einen schönen Urlaub gemacht. Bei der Kontrolle wurden leider wieder Metastasen auf der Leber entdeckt, aber trotz zur Zeit laufender Chemo mit Topotecan geht es ihm sehr gut. Für uns steht im Vordergrund dass wir diese Zeit gemeinsam miteinander genießen, egal wie lange die "gute" Zeit noch anhält. Es ist auch mitlerweile so, dass man die "wie lange wohl noch" Frage irgendwann in den Hintergrund stellt und nur noch für das hier und jetzt lebt. Und das ganz intensiv!

Ich wünsche Deinem Vater, dass die Chemo gut bei Ihm anschlägt und auch er nach den Chemozyklen die Diagnose erhält "komplette Remission"! Es ist auch nicht gesagt, dass der Kleinzeller so schnell nach der Chemo wieder ausbricht wie bei meinem Vater, manche haben auch Glück und es dauert z.b. 1 - 2 Jahre oder mehr bis dieser wieder aktiv wird. Also die Hoffnung nie aufgeben!

Viel Glück und viel Kraft für die kommende Zeit!

Liebe Grüsse
Milki
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 26.07.2006, 11:38
Benutzerbild von Sonnenschein2606
Sonnenschein2606 Sonnenschein2606 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.07.2006
Beiträge: 48
Beitrag AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Liebe Jennie,

es tut mir sehr leid für dich und deinen Vater.

Ich bin in der gleichen Situation wie du, bei meiner Mutter wurde Anfang Juli die Diagnose KBk gestellt.

Ich war auch total fassungslos, sie hat ihren ersten Chemozyklus hinter sich gebracht kaum Nebenwirkungen.

Die Diagnose war T2 N2 M0, es war ein totaler Schock für mich, aber meine Mutter nimmt das ganz locker.

Ich habe mit ihrem Hausarzt gesprochen, der meinte es würde nicht gut aussehen da war ich erstmal fertig mit der Welt.

Ich bin oft hier im Forum, hier sind so liebe Menschen die einem mit Rat und Aufmunterung zur Seite stehen.
Das hat mir sehr geholfen und nun müssen wir abwarten wie es weiter geht.

Eine Positive Einstellung und nicht den Kopfhängen lassen, das hilft keinem.
Prognosen kann man über die Lebenserwartung gar nicht stellen weil jeder Mensch anders ist.

Ich weis wie schlimm es ist aber es nutz einem nicht zu resignieren, denn dein Vater ist doch da er lebt!!!

Ich wünsche Dir und deinem Vater ganz viel Kraft und Mut
Sonnenschein2606
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 26.07.2006, 15:23
Jennie Jennie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.07.2006
Beiträge: 62
Cool AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo ihr beiden!

Ich bin ganz dankbar für Eure Antworten. Ich fühle mich sehr verstanden. Mir sind gleich die Tränen gelaufen vor Erleichterung darüber, dass es Leute gibt, die meine Belastung aus eigener Erfahrung nachfühlen können. Ich würde mich freuen, wenn wir Kontakt halten könnten.
Du hast Recht, Sonnenschein, noch lebt er. Wir wollen das beste draus machen. Wir wissen ja alle nicht, wie lange wir noch auf der Welt sind.
Leider gings mir vor der Krebserkrankung meines Vaters auch schon nicht so gut, weil ich so wahnsinnig viel beruflich zu tun hatte. Das ist nun alles in den Hintergrund getreten. Ich kann mich nicht konzentrieren, komme irgendwie nicht an die Arbeit. Erging euch das auch so ... und wie habt ihrs geschafft, damit zurecht zu kommen und euren Alltag weiter zu bewältigen.

Wie ist es, habt hier auch alternative Therapien in Augenschein genommen. Ich hörte etwas von Hyperthermie, so eine Art Fiebertherapie, die u.a. auch bei Fernmetastasen hilfreich sein soll.

Liebe Grüße
Jennie
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 26.07.2006, 15:26
Jennie Jennie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.07.2006
Beiträge: 62
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Ach - ich vergaß noch was. Milki, du schreibst genau die Namen der Medikamente. Ist das wichtig, genau zu wissen, was der Patient bekommt. Ich weiß nur, dass es eine Polychemotherapie ist. Sonst nichts. Kann man da Einfluß nehmen, was die Klinik gibt?

Liebe Grüße
Jennie
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 26.07.2006, 17:02
Jennie Jennie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.07.2006
Beiträge: 62
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Nochmal hallo Milki und Sonnenschein,

ich denke und denke. Wie alt sind denn eure kranken Eltern?

Liebe Grüße
Jennie
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 30.07.2006, 15:19
Jennie Jennie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.07.2006
Beiträge: 62
Ausrufezeichen Hilfe! Schmerzen und Wasseransammlungen

Ihr Lieben hier im Forum,

wie ihr vielleicht mitbekommen habt, leidet mein Vater an Lungenkrebs (Kleinzelliges Bronchialkarzinom T4 N3 MX). Er hat seine erste Chemorunde hinter sich. Der Arzt sagte am 10. Tag (der ist heute), könnte es ihm richtig schlecht gehen. Von Schmerzen hat er nichts gesagt. Nun hat mein Vater schon zwei Nächte Schmerzen in Tumornähe gehabt, immer wenn er sich hingelegt hat und schlafen wollte. Wir vermuten nun, dass das mit Wassereinlagerungen in der Herz-Lungen-Gebend zu tun hat, da er seine Beine und Füße vor allem total aufgepumpt aussehen. Hat jemand Erfahrung, was man da tun kann? Außerdem hat vielleicht jemand Erfahrung, wie lange diese schlechten Perioden nach der Chemo anhalten?

Bin für jeden Hinweis dankbar. Ich werde natürlich auch seinen behandelnden Klinikarzt ansprechen. Leider hat mein Vater Angst, dass er dann wieder aufgenommen würde. Das würde ihm eher schaden als nutzen.

Danke schon mal!

Liebe Grüße
Jennie
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 30.07.2006, 17:53
Benutzerbild von Susanne28
Susanne28 Susanne28 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.02.2006
Ort: Nordhessen
Beiträge: 285
Standard AW: Hilfe! Schmerzen und Wasseransammlungen

Hallo Jennie,
mein Vater hat zwar einen nicht-Kleinzeller, aber das Problem mit dem Wasser hatten wir auch eine ganze zeitlang. Bei ihm lag es zum Teil an der Chemo und zum Teil am Tumor. Der Tumor hatte die obere Hohlvene eingeengt, so dass das Nachwasser (4 Liter) der Chemo nicht abgebaut werden konnte. Bei ihm hat das dann auch starke Atemnot verursacht und er sah teilweise aus wie Popey. Der Tumor ist dann zum Glück etwas kleiner geworden, sodass die Einengung weniger wurde. Zudem hat er vor der Chemo und nach der Chemo entwässernde Medikamente bekommen, die er dann auch wochenlang täglich zu Hause eingenommen hat, das hat ihm sehr geholfen. Mittlerweile ist das nicht mehr nötig, er lagert kein Wasser mehr ein und zusätzlich braucht die neue Chemo kein Nachwasser. Die Sorge sind wir also los. Mein Vater hat leider aufgrund der speziellen Lage seines Tumors generell starke Schmerzen, die sich häufig nach der Chemo verstärken. Für ca eine Woche bis 10 Tage nach der Chemo geht es ihm dann schlechter als sonst, je nach Chemo mit Übelkeit, Schlappheit, Müdigkeit und eben mehr Schmerzen. Er hat für diese Fälle ein zusätzliches Morphinpräparat, dass er nach Bedarf ergänzend zu seiner Grunddosierung einnehmen kann.
Aber wie gesagt, mein Vater hat eine andere Gewebeart als Tumor und demnach bestimmt andere Chemo.
Ich wünsche euch alles Gute und drücke euch die Daumen dass ihr schnell etwas findet was deinem Vater Linderung verschafft,
liebe grüße Susanne
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 30.07.2006, 17:40
eva-theres eva-theres ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 29.07.2006
Beiträge: 3
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

habe selbst im nov.2005 die diagnose bekommen kleinzelliges

lungenkarzinom.T4N2MO hat mir den boden unter den füßen weggezogen.

bekam 6 serien chemo,30 LK bestrahlungen und 15 ganzkopfbestrahlungen.

war eine ganz schlimme zeit und ist es noch (1 mon fertig) ABER und jetzt

kommts.....KOMPLETTE REMISSION !!!!!!!! hätte nie geglaubt das es das

gibt.(bin nicht unbedingt vom glück verfolgt.)aber war und bin immer eine

kämpferin gewesen(21 op`s hinter mir)

mein motto ist:

GLAUB BLOSS NICHT DU KRIEGST MICH KLEIN

HEUTE BESTIMMT NICHT

MORGEN?NAJA VIELLEICHT

AN EINEM BESONDERS DUMMEN TAG SICHER

ABER::: DEN TAG VERRAT ICH DIR NICHT.......

wünsche euch alles liebe und kämpft und lebt euer leben....

jeder tag hat irgend etwas schönes man muß es nur sehen ....



l.g. eva-theres
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 30.07.2006, 17:50
Jennie Jennie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.07.2006
Beiträge: 62
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Liebe Eva-Theres, danke für Deine Antwort. Ich freue mich sehr mit Dir über Deine Remission. Danke dafür, dass du es mir mitteilst. Das macht mir Mut, den ich weitergeben kann. Danke und ich tanze mit dir vor Freude um den Tisch.

Wie hast Du es geschafft? Wie ist deine Chemo verlaufen. Wo wurdest Du behandelt?

Liebe Grüße

Jennie
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 30.07.2006, 21:10
Fegerli Fegerli ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.07.2006
Ort: Raum Dortmund
Beiträge: 49
Unglücklich AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Liebe Jennie,
dass Du Angst hast ist völlig normal! Hab ich auch nach fast 2 Jahren immer noch und immer wieder.
Heute ganz besonders, denn morgen kommt meine Freundin ins Krankenhaus!
Sie bekommt über die Vene in der Leiste einen Katheter, der die Chemo an die mittlerweile 15x13 cm große Metastase der Leber ranbringt, da der Tumor unter Chemo und Bestrahlung noch gewachsen ist. Leider hat diese Art der Therapie hohe Risiken und mir ist heute schon nicht wohl im Bauch! Die Ärzte machen uns auch nicht wirklich große Hoffnung, dass die Therapie anschlägt.
Das miese Wetter draussen passt genau zu meiner Stimmung und ich bin heut ziemlich am Boden!
Ich hoffe dass es mit Deinem Pa bald wieder bergauf geht und seine Angst vor dem Klinikdoc ihn nicht dazu bringt alles zu ertragen, denn er kann ja die Einweisung selbst bestimmen da man bestimmte Medikamente auch zu Hause nehmen kann. Trotzdem sollte er sich durchchecken lassen wegen der dicken Beine.
Werd mich jetzt mal zurückziehen und mich auf morgen vorbereiten, soweit ich das kann. Aber ich glaube im Voraus weinen, in der Hoffnung dass ich das morgen nicht muss, hilft nicht!
Trotzdem ganz liebe Grüße und fühl Dich gedrückt!
Ina
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 05.07.2011, 20:52
lilly101 lilly101 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 28.06.2011
Ort: Springe
Beiträge: 7
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Jenny,Wir haben Anfang April die Diagnose erhalten,das mein Mann erkrankt ist. Wir waren hilflos,wütend,traurig. Inzwischen hat mein Mann die 3. Chemo hinter sich es geht ihm soweit ganz gut,da er ein sehr positiver Mensch ist, können wir jetzt ganz gut damit umgehen. Uns hilft es darüber zureden, soviel wie möglich für einander da zu sein.Wir machen alles was uns Spaß macht,sicher es gibt auch Tage,wo man einfach nicht mehr weiter weiß, weil uns keiner sagen kann wie lange noch.
Ich wünsche Dir viel Kraft,sei einfach für Deinen Vater da.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:10 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55